„Missstände abstellen“
Start der Unterschriftenaktion für eine Busverbindung Allach-Moosach
Die Allach-Untermenzinger CSU hat die Sammlung von Unterschriften für die Verlängerung einer bestehenden oder die Einrichtung einer neuen Buslinie vom Allacher Bahnhof über die Ludwigsfelder Straße zum Bahnhof Moosach gestartet. Damit soll die Waldkolonie an das Netz der MVG angebunden werden. Die Flyer und Unterschriftenliste liegen bereits in vielen Geschäften des 23. Stadtbezirks aus und sollen den Verantwortlichen der MVG und der Stadt München signalisieren, wie dringend diese Verbindung ist und diese von der ablehnenden Haltung gegen eine derartige Verbesserung des Busnetzes im Münchner Westen abbringen.
Besonders deutlich wird der Missstand nach Ansicht der Allach-Untermenzinger CSU in den Wintermonaten. Nicht selten sehe man ältere Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils ihre Einkäufe auf geschobenen Fahrrädern balancierend an der Ludwigsfelder Straße gehen. Der Grund liege auf der Hand: „Da es keine Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr gibt, sind die Stadtteilbewohner gezwungen die für alle anderen selbstverständlichen Erledigungen zu Fuß zu erledigen, wenn sie keine Möglichkeit haben ein Auto zu benutzen und der persönliche Zustand oder die Witterung eine Besorgungsfahrt mit dem Fahrrad unmöglich machen“, erklärt der CSU-Ortsvorsitzende Manfred Gürich. „Glücklich ist, wen Verwandte, Bekannte und Nachbarn mit dem Auto mitnehmen oder Einkäufe miterledigen, gleichzeitig schafft das aber für viele unangenehme Abhängigkeiten.“ Seit langem sei das Problem erkannt und angemahnt. Passiert sei seither wenig.
BA 23 unterstützt die Pläne
Der aktuellste Lösungsvorschlag ist von Manfred Gürich und stammt vom Frühjahr 2013. Der Vorsitzende des CSU-Ortsvereins schlug vor, eine der Buslinien, zum Beispiel die Linie 160, die am Allacher Bahnhof ihre Endhaltestation hat, über die Ludwigsfelder Straße zum Bahnhof Moosach zu verlängern (der Werbe-Spiegel berichtete). Mit diesem Vorschlag reagierte Gürich auf das immer gleiche Argument von Stadt und MVG, dass ein rentabler Betrieb einer Verbindung, die nur die Waldkolonie anbindet, nicht möglich sei. „Die vorgeschlagene Verbindung in den Nachbarstadtteil bringt jedoch Vorteile für mehr als nur die Bewohner der Waldkolonie und hat somit auch Aussicht auf erfolgreichen Betrieb“, erläutert Gürich seine Pläne. Trotz der Zustimmung aller Fraktionen im Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23) zu dieser Idee, passiere nach wie vor nichts.
Daher habe er seinen Vorschlag auf der Bürgerversammlung noch einmal vorgebracht; hier stieß er auf überragende Zustimmung. „Die abstimmungsberechtigten Bürger ließen sich auch von den ablehnenden Aufrufen des Vertreters der MVG nicht von ihrem ‚Ja‘ zu dieser Verbindung abbringen, was abermals ein Beleg dafür war, dass diese Buslinie die Zustimmung Bewohner des Stadtteils hat“, so Gürich weiter. Abermals sei allerdings nichts passiert.
Vorteile liegen auf der Hand
„Diese Vernachlässigung der Bedürfnisse der Stadtteilbewohner kann und will die CSU Allach-Untermenzing nicht dulden und somit starten wir ab sofort die Unterschriftenaktion für diese Verbindung und fordern von der Stadt München und MVG, so bald wie möglich die Missstände in der Anbindung des Wohngebietes Waldkolonie abzustellen, sowie durch diese Buslinie den Nahverkehr im Münchner Westen zu verbessern“, konstatiert der Vorsitzende des Ortsvereins. Die Vorteile liegen für ihn auf der Hand: zum einen die Anbindung der Waldkolonie, zum anderen fänden die Bewohner von Allach und Untermenzing schnellen Zugang zum U- und Trambahnnetz Moosach. Des Weiteren würden neue Einkaufsmöglichkeiten geschaffen, da die Moosacher Bürger ebenso schnell die teils über die Stadtteilgrenzen hinaus bekannten Einzelhandelsgeschäfte und Handwerksbetriebe in Allach und Untermenzing erreichen können, wie umgekehrt. Zudem würde bei einer Stammstreckensperrungen damit eine Ausweichroute geschaffen, weil die Pendler auf dem Außenast der S2 in Allach aussteigen können und über die Busverbindung ein Ausweichen auf die U-Bahn möglich sei. „Bei Stammstreckensperrungen wird so ein Bypass für die Linie der S2 aus Petershausen geschaffen“, meint Gürich.
„Da der Betriebsbeginn der S2 im Vergleich zur S1 erst relativ spät ist, ist es den Angestellten des Flughafens nicht möglich, ohne mit dem Auto zur S1 nach Moosach zu fahren, die Frühschicht zu erreichen“, so der Vorsitzende des CSU-Ortsvereins weiter. Auch Urlauber und andere Reisende auf den ersten Flügen des Tages, könnten die S-Bahn somit nicht nutzen, ohne erst nach Moosach fahren zu müssen. „Ein früh beginnender Betrieb unserer vorgeschlagenen Buslinie bringt Angestellte des Airports, ebenso wie die Reisenden, unkompliziert und schnell zur S1 Richtung Flughafen. In unserem Stadtteil wohnen auch viele Angestellte eines großen Münchner Autobauers. Mit der Anbindung Untermenzings und Allachs über diese Buslinie an die Verbindungen Moosach können auch diese schneller ihre Arbeitsstelle erreichen, da sie nicht erst in die Stadt hineinfahren müssen, um anschließend wieder in den Norden der Stadt zu fahren.“ Das Auto zu Hause stehen zu lassen und stattdessen öffentlich zu fahren, werde so noch attraktiver. Auch der Oberbürgermeister-Kandidat der CSU, Josef Schmid, und die CSU-Stadtratskandidatin und BA-Vorsitzende, Heike Kainz, stehen nach Angaben von Manfred Gürich hinter dem Projekt und „unterstützen dieses mit ganzer Kraft“.
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