Wochenanzeiger München Wir sind Ihr Wochenblatt für München und Umland

„Milchmädchenrechnung“

Geplantes Hochregallager: Bezirksausschuss befürchtet Verkehrszunahme

Die Paulaner-Brauerei hat ihren Standort in Langwied. Im Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23) befürchtet man eine weitere Verkehrszunahme, sollte die Brauerei erweitern. (Bild: sb)

Der Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23) erwartet durch den Bau des geplanten Hochregellagers der Paulaner Brauerei eine deutliche Verkehrszunahme im Stadtviertel. Dies ist das Ergebnis einer Diskussion im Gremium zu einer Beschlussvorlage des Referats für Stadtplanung und Bauordnung, die sich mit dem Thema beschäftigt. Die Beschlussvorlage halte zwar insgesamt keine größeren Überraschungen bereit, erklärt Stefanie Martin (CSU). „Die Ausführungen an sich erscheinen uns als plausibel“, so die Vorsitzende des Unterausschusses Planung und Bau im BA 23. Hinsichtlich der Verkehrsprognose habe man auch schon Stellung genommen.

„Entlastung in ferner Zukunft“

„Das Ganze ist an die Autobahn angeschlossen und der Verkehr soll in diese Richtung abfließen. Zurzeit ist das eine Milchmädchenrechnung, weil die A99 ständig überlastet ist. Von daher wird der Verkehr durch unser ebenfalls stark überlastetes Straßennetz fließen“, so Stefanie Martin weiter. „Das Erschließungskonzept für dieses Bebauungsgebiet ist schlicht und ergreifend die A99. Laut Ausbauplanung gemäß Bundesverkehrswegeplan 2030plus ist eine Entlastung zu erwarten.“ Dies sei aber erst in ferner Zukunft. „Unabhängig des beabsichtigten Ausbaus erscheint uns der Autobahnringschluss in Richtung Süden äußerst dringlich.“

Und Heike Kainz ergänzt: „Soweit ich weiß, soll erstmal nur das Logistikzentrum errichtet werden. Man wird beobachten müssen, wie sehr die tatsächlichen Verkehre und Belastungen sind“, sagt die Vorsitzende des Lokalparlaments. „Über eines muss man sich im Klaren sein: Wenn das Logistikzentrum gebaut ist, werden wir mehr Verkehr innerörtlich bekommen. Die Verteilverkehre werden nicht alle über die Autobahn abfließen.“ Das sieht auch Fritz Schneller (SPD) so: „Die 7,5-Tonner, die die ganzen Wirtschaften beliefern, werden natürlich auch durch unseren Stadtteil fahren.“

28 Meter hoch

Das geplante Hochregallager der Paulaner Brauerei, das in unmittelbarer Nähe zum Firmengelände in Langwied errichtet werden soll, hat eine Höhe von 28 Metern, eine Breite von 1,10 Meter sowie eine Tiefe von 45 Metern. Das Ganze wird nach Angaben des Referats für Stadtplanung und Bauordnung „einen deutlichen, baulichen Akzent in der Silhouette des Stadtrands im Münchner Westen setzen“. Der Standort sei samt Umgebung seit geraumer Zeit für Gewerbe vorgesehen. Nach Aussage von Paulaner ist in erster Linie der bisher in Gräfelfing gelegene Standort für den Getränkevertrieb in die direkte Nähe der Produktionsstätte in Langwied verlagert. Die geplante Brauereierweiterung ermögliche zwar in einem Teilbereich die Realisierung eines Hochregallagers mit einer Höhe von 28 Metern, ist jedoch laut Brauerei erst zu einem späteren Zeitpunkt vorgesehen.


Verwandte Artikel

Startseite Anzeige aufgeben Zeitung online lesen Jobs Kontakt Facebook Anfahrt