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Mehr Sicherheit nicht nötig

Referat lehnt BA-Antrag ab

Bisweilen recht eng und unübersichtlich geht es morgens vor der Kita am Paul-Ehrlich-Weg zu: parkender und rollender Verkehr, dazwischen Eltern, die ihre Kinder in die Einrichtung bringen. Auch aus der Killerstraße biegen viele Autos in den Paul-Ehrlich-Weg ab, darunter der Bus. (Bild: bb)

Verkehrsthemen gehören in den Bezirksausschüssen mit zu den häufigsten Tagesordnungspunkten. Unübersichtliche Parksituationen, Nichteinhaltung der Höchstgeschwindigkeit, zu kurze Ampelschaltungen, die Forderung nach weiteren 30-er-Zonen und der Wunsch nach mehr Sicherheit für Kinder im Straßenverkehr tauchen immer wieder auf. Als Vertretung der Bürgerinnen und Bürger sind es dann die Stadtteilgremium, die berechtigte Anliegen meist in Form von Anträgen an die Stadtverwaltung auf den Weg bringen.

So auch am Paul-Ehrlich-Weg, wo der Elternbeirat des Hauses für Kinder die unübersichtliche Verkehrssituation vor der Einrichtung beklagt hatte, die zudem auch von vielen Lkws geprägt ist. Der Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23) hatte daraufhin im April vergangenen Jahres bei der Verwaltung eine Reihe von Verkehrsberuhigungsmaßnahmen beantragt: einen Zebrastreifen an der Stieglstraße, das Aufbringung von großen 30-er und „Vorsicht Kinder" Piktogrammen auf der Fahrbahn sowie die zumindest zeitweise Aufstellung von zwei Dialogdisplays, die die Geschwindigkeit der Fahrzeuge anzeigen.

Zehn Monate Zeit gelassen

Und siehe da: Nach kaum zehn Monaten trudelte auch schon Ende Januar ein Antwortschreiben des Mobilitätsreferats ein, in dem mehr oder weniger alles abgelehnt wird. Lediglich die Aufstellung der Dialogdisplays wird wohl möglich sein, da voraussichtlich ab Sommer dieses Jahres in jedem Stadtbezirk zwei dieser Geräte eingesetzt werden können. Der BA kann dann die Aufstellung der Dialog-Displays unter Benennung der genauen Standorte direkt beim Baureferat als städtische Leistung beantragen.

Den Zebrastreifen lehnt das Referat ab, weil die "nach den Richtlinien geforderte Fußgängerfrequenz deutlich unterschritten" werde, "die geforderte Frequenz für Kraftfahrzeuge" nur sehr knapp erreicht werde. Das Mobilitätsreferat hat - um auf die Zahlen zu kommen - an einem einzigen Tag, nämlich am 11. Januar zwischen 7.30 und 8.30 Uhr, eine Verkehrszählung auf Höhe der Killerstraße durchführen lassen. "Während der Zählung passierten 205 Kraftfahrzeuge die Straße, während 23 Fußgänger den Paul-Ehrlich-Weg querten", heißt es in dem Schreiben. Laut Mobilitätsreferat hätten aber mindestens 50 Fußgänger über die Straße gehen müssen, damit ein Zebrastreifen gerechtfertigt wäre. Gleichwohl wird festgestellt: "Der Fußgängerquerungsverkehr besteht zum Großteil aus Anwohnern, Schülern sowie Eltern mit Kindern auf dem Weg zur Kindertageseinrichtung". Zumindest für letztere beiden Gruppen wäre doch ein besonderer Schutz wünschenswert, sollte man meinen.

Voraussetzungen nicht erfüllt

Auch mit den Piktogrammen wird es nichts, denn sie seien nur für die Fälle vorgesehen, in denen strukturelle Besonderheiten vor Schulen und Kitas, wie z.B. schmale Gehwege, dies erforderlich mache und dies sei beim Haus für Kinder im Paul-Ehrlich-Weg 18 nicht der Fall. Der Bezirksausschuss hat den Antrag für seine Märzsitzung nochmals auf die Tagesordnung gesetzt. Der BA tagt diesmal am Dienstag, 14. März, ab 19 Uhr in der Mensa der Grundschule Theodor-Fischer-Straße.

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