„Kunsthistorische Sensation“
Restauration in St. Martin bringt Künstlersignatur zum Vorschein

Die Pfarrkirche St. Martin Untermenzing in der Eversbuschstraße 11 ist im Inneren restauriert worden. (Foto: Simone Bauer)
Bei der Restauration der Altarbilder in der Pfarrkirche St. Martin wurde die Signatur des Künstlers der Bilder wieder sichtbar. „Im Zusammenhang mit der restauratorischen Behandlung der Altarbilder kam eine kunsthistorische Sensation zum Vorschein. Bei der Reinigung der Altarbilder der Seitenaltäre wurde die Signatur des Künstlers der Bilder wieder sichtbar, es handelt sich um Hans Georg Asam, den Vater der berühmten Asam-Brüder Egid Quirin und Cosmas Damian“, erzählt Kirchenpflegerin Anna Attenberger. Auf dem Bild des rechten Seitenaltars sei sogar die Jahreszahl 1700 als Entstehungsjahr des Bildes angegeben.
Darstellung des Pfingstgeschehen
Das Altarbild des linken Seitenaltars stellt das Pfingstgeschehen mit Maria als zentraler Figur dar. „Das Altarbild des rechten Seitenaltars zeigt die Himmelfahrt Marias beziehungsweise die Marienkrönung. Interessant an diesem Bild ist, dass Gott Vater, Christus und der Heilige Geist als drei männliche Personen dargestellt sind“, so Anna Attenberger weiter, die auch Mitglied des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing (BA 23) ist. Der Künstler habe in den drei Personen auch die drei Lebensalter – Christus als junger Mann, Heiliger Geist als Mann mittleren Alters und Gott Vater als Senior – dargestellt. Umrahmt werde die Szene von einer wahrhaft bayerisch-barocken Schar von heiligen Frauen und Männern. „Auch bei den Bildern des Hochaltars wurden nach der Reinigung einige erstaunliche Details sichtbar. So ist auf einem der Bilder eine vermutliche Stifterfigur wieder sichtbar.“ Die genaue Zuordnung zum Stifter müsse jedoch noch näher erforschen werden.
Umfangreiche Innenrenovierung
Die spätgotische Pfarrkirche St. Martin in Untermenzing wurde als letzte der drei Kirchenbauten in der Hofmark Menzing unter Herzog Sigismund – nach St. Wolfgang in Pipping und der Schlosskirche Blutenburg – in den Jahren 1499 bis 1500 von Ulrich Randeck erbaut. Vom Herbst 2019 bis zum Frühjahr 2021 wurde die Pfarrkirche einer umfangreichen Innenrenovierung unterzogen. Die Kosten für die Innenrenovierung wurden ausschließlich aus Spendengeldern der Pfarreiangehörigen und einem Zuschuss des Bezirks Oberbayern aufgebracht.
Erhebliche Bauschäden
Neben der Beseitigung von zum Teil erheblichen Bauschäden und der Reinigung beziehungsweise des Neuanstrichs der Raumschale wurden auch die Altäre und die sonstige Ausstattung der Pfarrkirche einer restauratorischen Behandlung unterzogen. Insbesondere waren Reinigungsarbeiten und die Behandlung von Holzwurmschäden erforderlich. Auch die Innenbeleuchtung wurde in diesem Zusammenhang erneuert und den neuesten energetischen Anforderungen angepasst.
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