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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Komplexe Sache
Stadt stellt Schulentwicklung für den 23. Stadtbezirk vor
Wie entwickelt sich der Schulbau im 23. Stadtbezirk? Dieser Frage ist das Referat für Bildung und Sport (RBS) im Rahmen einer Informationsveranstaltung zusammen mit interessierten Bürgern in der Grundschule an der Manzostraße nachgegangen. Die dauerhafte Schulversorgung wird nach Angaben von Stadtschulrätin Beatrix Zurek unter anderem durch die beiden neuen Grundschulstandorte an der Theodor-Fischer-Straße (fünfzügig) und im Kirschgelände (dreizügig), den Ausbau der Mittelschule an der Franz-Nißl-Straße, die Erweiterung der Carl-Spitzweg-Realschule, nach ihrer Verlagerung aus dem Schulzentrum an der Pfarrer-Grimm-Straße, die Erweiterung des Louise-Schroeder-Gymnasiums und der Grundschule an der Manzostaße sowie des Neubaus des Gymnasiums in Karlsfeld gesichert.
An der Grundschule im Kirschgelände bestehen nach Angaben der Stadtschulrätin die baulichen beziehungsweise räumlichen Voraussetzungen, um eine ganztagsgerechte Versorgung sicherstellen zu können. Gleiches gelte für die Grundschule an der Theodor-Fischer-Straße, nach deren Eröffnung im Jahr 2022 die Grundschulen an der Pfarrer-Grimm- und an der Eversbuschstraße entlastet werden. Und auch die Grundschule an der Manzostraße werde durch den geplanten Pavillon, der zehn Räume in Klassenzimmergrößte umfasst, entlastet. Mit ihnen solle nicht nur die Grundschulversorgung gesichert, sondern auch Raum für zusätzliche nachmittägliche Betreuung geschaffen werden. Dazu komme der Hort an der Georg-Reismüller-Straße, der Anfang 2021 in Betrieb gehen soll.
Ansonsten habe man in den vergangenen Jahren etliche Maßnahmen an den Schulen im Viertel umgesetzt, um für eine kurzfristige Entlastung zu sorgen, sagte Bernd Bayer vom Baureferat – sei es der Pavillon und die Sanierung im Bestand für die Mittelschule an der Franz-Nißl-Straße, der neue Pavillon mit 16 neuen Klassenzimmer am Schulzentrum Pfarrer-Grimm-Straße, der im September dieses Jahres in Betrieb genommen wurde oder die Sanierung des Schwimmbades.
Schulstandorte stehen in Abhängigkeit voneinander
„Die Bedarfe der Schulstandorte stehen in einer gewissen Abhängigkeit voneinander“, erklärte Beatrix Zurek. „Das ist eine wirklich sehr große Herausforderung und wirkt auf die Bürger so, als wisse die Verwaltung nicht, was sie wolle. Es ist allerdings so, dass die Abhängigkeiten zwischen der Mittelschule an der Franz-Nißl-Straße, dem Schulzentrum an der Pfarrer-Grimm-Straße und einem möglichen neuen Standort für die Realschule an der Weinschenkstraße/Bauseweinallee bestehen.“ Erst wenn die Realschule verlagert worden sei, könne man am Schulzentrum für Entlastung sorgen.
"Wir sehen keine Entwicklung"
Besonders wichtig für Eltern ist die Mittagsbetreuung und die Hortversorgung. Ihre Nöte tragen sie auch immer wieder in den Sitzungen des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing (BA 23). Und auch bei der Infoveranstaltung brannte dieses Thema besonders unter den Nägeln - und zwar an allen Grundschulstandorten im Stadtviertel. „Wir sehen überhaupt keine Entwicklung und das macht mir massive Sorgen“, sagte eine Mutter, deren Kinder die Grundschule an der Pfarrer-Grimm-Straße besuchen. „Es brauche erst den Auszug der Carl-Spitzweg-Realschule, dass an der Grundschule etwas passiere, heißt es von offizieller Seite. Das sind alles alte Themen. Mit ist nicht klar, wie der weitere Zuzug gestemmt werden soll.“
"Sind auf einem guten Weg"
Auch Salome Benz vom RBS ging diesbezüglich noch einmal auf die Abhängigkeit der Schulstandorte ein. „Sie hängen alle miteinander zusammen. Es gibt eine Machbarkeitsstudie und es gibt zwei Lösungen. Wir haben eine, die wir favorisieren und das ist das Grundstück an der Bauseweinallee, auf das die Carl-Spitzweg-Realschule ausgelagert werden könnte“, erklärte sie. Allerdings gehören dort der Stadt nicht alle Grundstücke. „Wir sind aber auf einem guten Weg. Wenn wir dieses Grundstück bekommen, können wir alle unsere Bedarfe umsetzen. Die Entscheidung hierzu fällt Anfang 2020.“ Plan B wäre die Verlagerung der Realschule in die Franz-Nißl-Straße, wo sie neben der Mittelschule neu gebaut werden könnte. „Die Realschule muss raus aus dem Schulzentrum. Ansonsten können wir nichts machen“, so Salome Benz weiter.
Man nehme keines der Themen auf die leichte Schulter, betonte Beatrix Zurek. „Wir versuchen die Dinge so schnell wie möglich auf die Reihe zu bringen“, sagte die Stadtschulrätin. „Ich stelle mich dem Unmut. Aber ich kann keine Antwort erfinden. Ich kann auch nichts erzählen, was nicht den Realitäten entspricht, nur damit das Thema erledigt ist. Wir müssen grundsätzlich Lösungen finden. Aber das geht nicht von heute auf morgen nicht zu lösen.“
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