Münchner Wochenanzeiger - Hier werden Sie gelesen
2 x pro Woche mit ca. 2 Millionen Zeitungen
Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
„Können keine Rücklagen bilden“
Beim TSV Allach steht aktuelle eine neue Heizungsanlage an und die kostet viel Geld
Das Vereinsheim des TSV Allach 09 in der Enterstraße ist über 50 Jahre alt und die Heizungsanlage ist kaputt. „Das ist ein großes Problem“, sagt Vereinsmitglied Alfred Dellinger. „Entweder geht die Heizung oder das warme Wasser für die Duschen. Beides zusammen funktioniert nicht.“ Aktuell benötigt der Fußballverein deshalb dringend eine neue Heizungsanlage. „Die jetzige ist über 30 Jahre alt und da sind die Instandsetzungskosten sehr hoch. Das rechnet sich im Grunde nicht mehr“, betont der 1. Vorstand des Vereins, Max Ostermann. „Eine neue Heizungsanlage kostet allerdings rund 35.000 Euro. Das ist viel Geld. Aber die Investition steht an.“
Unterstützung bekommt der Verein zum einen von der Stadt München und vom Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23). „Aber das deckt natürlich nie die wahren Kosten“, erklärt Max Ostermann. „Man muss auch bedenken, dass allein die Personalkosten immens sind – egal ob für Übungsleiter, den Platzwart oder die Gerätschaften. Das bläht sich unwahrscheinlich auf.“ Obwohl gerade die Zusammenarbeit mit dem BA 23 extrem gut sei. „Wichtig sind auch unsere Sponsoren, ohne die es gar nicht gehen würde. Dafür sind wir sehr dankbar. Wir können stolz sein, dass wir so tolle Partner haben.“
"Wir machen sehr viel in Eigenleistung"
In den letzten Jahren hat der Verein zudem die Kabinen, Duschen und die Toiletten saniert. „Unser Vereinsheim ist schon über 50 Jahre alt, da werden die Maßnahmen eher mehr statt weniger“, sagt Max Ostermann. „Das frisst im Grunde alles auf, deshalb können wir auch keine Rücklagen bilden. Bei uns zwickt es eigentlich vorne und hinten. Deshalb machen wir sehr viel in Eigenleistung.“ Und Alfred Dellinger ergänzt: „Ein Neubau des Vereinsheims ist natürlich unrealistisch und kostet zu viel. Aber normalerweise müsste man es größer und nach oben bauen. Dass die Kabinen und Sanitäranlagen im Keller sind, so wie jetzt, macht eigentlich gar keinen Sinn. Wir haben deshalb auch des Öfteren Überschwemmungsschäden.“
Kunstrasenplatz ist nicht finanzierbar
Auch der Trainingsplatz macht Probleme, wenn es regnet oder taut. „Der Platz hängt praktisch in Richtung Vereinsheim, so dass das Wasser immer in diese Richtung läuft“, erklärt Alfred Dellinger. „Eigentlich müsste das ganze Niveau des Platzes geändert werden.“ Allerdings wären auch hierfür die Kosten wieder zu hoch. „Die billigste Maßnahme hierfür kostet rund 25.000 Euro, eine Neuanpflanzung gleich 90.000 Euro“, sagt Max Ostermann. Natürlich habe man auch die Vision von einem Kunstrasenplatz. „Aber das ist für uns in der jetzigen Situation nicht finanzierbar. Dafür bräuchten wir mindestens 100.000 Euro Eigenkapital“, so der 1. Vorstand. Der TSV Allach 09 hat auf seiner vereinseigenen Anlage drei Großfeld- und einen Kleinfeldplatz.
Erweitern lässt sich das Gelände im Grunde nicht mehr. „Wir stoßen langsam auch an unsere Aufnahmegrenzen. Gerade bei den Kindern haben wir einen großen Zulauf“, betont Max Ostermann. „Bisher mussten wir aber noch niemand ablehnen.“ Insgesamt gibt es 16 Mannschaften in denen unter anderem 250 Kinder und Jugendliche aktiv sind. „Die Kinder- und Jugendarbeit wird bei uns groß geschrieben. Unsere 1., 2. und 3. Mannschaft besteht zu 80 Prozent aus Eigengewächsen.“ Eine Idee schwebt dem 1. Vorstand allerdings vor: „Wenn unsere Heizungsanlage erneuert worden ist, könnten wir den Raum, in dem jetzt der Tank untergebracht ist, als zusätzliche Kabine nutzen. Außerdem wäre noch eine weitere Schiedsrichterkabine möglich.“
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH