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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Jubiläumsfest in der Carolinenkirche
50 Jahre „Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde München-Obermenzing“
Das Carolinen-Team: Pfarrer Matthias Dörrich, Diakonin Ulrike Böhner und Religionspädagoge Felix Stahl (v.r.). Wie gut die Carolinengemeinde zusammensteht, war beim Jubiläumsfest spürbar. „Die Jugendlichen waren eine echte Stütze beim Fest und halfen beim Getränkeausschank und der Kinderbetreuung - wirklich toll", lobte Böhner. (Foto: us)
Ein halbes Jahrhundert ist die Obermenzinger evangelische Kirchengemeinde alt. Bis zum 5. Juli 1966 galt der Pasinger Kirchensprengel als zuständig. Doch mit der verstärkten Bautätigkeit im Münchner Westen wuchs auch die Gemeinde der evangelisch Gläubigen, eine eigene Kirche war unerlässlich. Die bekam die Gemeinde in Form der „Kathedrale“ auf dem städtischen Grundstück an der Karwinskistraße. Das Wort „Kathedrale“ charakterisierte den Fertigbau nicht unbedingt. Das Provisorium blieb auch nur etwa zehn Jahre lang stehen. 1974 begann der Bau der heutigen Carolinenkirche in der Sarasatestraße 14 mit ihrer markanten Würfelform und dem zeitgemäßen Sichtbeton. Zum vierten Advent 1975 wurde die neue Kirche endlich eingeweiht und die Obermenzinger evangelische Gemeinde hatte ihre Heimat gefunden.
An all dies erinnerte das Jubiläumsfest. Mit rund 200 Gästen aus den Nachbarschaft und vor allem den benachbarten Kirchengemeinden feierten die „Carolinis“ ihr Fest. Pfarrer Klaus Günther Stahlschmidt von Leiden Christi gehörte ebenso zu den Gästen wie Pfarrer Frank-Christian Schmitt von der Trinitatiskirche in der Lustheimstraße oder Vertreter der Bethlehemskirche in Untermenzing und der Allacher Epiphaniaskirche.
„ebc“
„Mit diesen beiden Kirchen, der Bethlehemskirche und der Epiphaniaskirche, verbindet uns eine ganz enge Gemeinschaft, ein Dreierbund mit einer gemeinsamen Diakonin und einem sehr regen Austausch besonders in der Jugend- und Konfirmandenarbeit“, erklärte der Pfarrer der Carolinenkirche, Matthias Dörrich. „Dafür steht „ebc“ Epiphanias-Bethlehem-Carolinenkirche – das ist sozusagen unser Markenzeichen.“ Jede Kirchengemeinde bringe ihre Stärken in den Dreierbund ein. „Für uns ist dies eine vielseitige Erwachsenenbildung mit verschiedenen Arbeitsgruppen, Kunst und thematischen Zusammenkünften. Hier trifft sich die Herrnhuter Brüdergemeine. Und wir haben sehr viele Angebote für Ältere bis hin zu Besuchsdiensten für Senioren.“
Die Epiphaniaskirche sei wiederum besonders bekannt für ihre Kirchenmusik und die Bethlehemskirche habe eine sehr gut aufgestellte Kinder- und Jugendarbeit. „Nur im Zusammenschluss unser Stärken funktioniert eine vielfältige Kirchenarbeit heute“, so Dörrich weiter. „Unsere Ressourcen sind beschränkt. Alles auf einmal können wir eben nicht bieten.“ Die Kirche heutzutage müsse auf das veränderte gesellschaftliche Umfeld reagieren, in der sich besonders junge Leute längst nicht mehr nach ihrem reinen Wohngebiet orientieren, sondern ihre Freizeit nach ihren Interessen und Freundeskreisen ausrichten. „Früher war Kirche eher „Menü“, heute ist sie „à la carte“. Das ist der Unterschied", so Dörrich. "Unser Dreierbund ist unsere Antwort darauf."
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