Jetzt ist der Weg frei
„Lila Lupi“ kann in die Eversbuschstraße umziehen
Wie geht es weiter mit der Kinderbetreuungseinrichtung „Lila Lupi“ in der Esmarchstraße? Diese Frage stellen sich nicht nur die Eltern der dort betreuten Kindern, sondern auch die Betreiberinnen selbst. „Wir sind grundsätzlich schon sehr lange auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten“, sagt Laura Neumann, die die Einrichtung zusammen mit ihrer Schwester Linda Bayerl führt. Das Gebäude in der Esmarchstraße 34 sei sehr alt, zudem befinde sich über der Kinderbetreuungseinrichtung ein Arbeiterwohnheim, mit dessen Bewohnern es ab und an zu Nutzungskonflikten komme. „Es wird wenig Rücksicht darauf genommen, dass hier Kinder sind und das ist sicher nicht optimal, weshalb sich unsere Situation noch einmal verschärft hat“, betont Laura Neumann.
„Der neue Standort ist ein Traum“
Man habe schon mehrere Standorte zur Auswahl gehabt, „aber immer hat irgendetwas nicht gepasst, weshalb es die Stadt abgelehnt hat.“ Nun haben sie eigentlich in einem Gebäude in der Eversbuschstraße 178 eine neue Bleibe gefunden, doch seit Januar dieses Jahres gehe nichts voran. „Der Standort ist für uns ein totaler Traum“, erklärt Laura Neumann. „Die Pläne für einen Umbau sind schon fertig. Und auch der Vorbescheid wurde von Seiten der Stadt im Dezember 2018 erteilt, weshalb der Eigentümer des Gebäudes gleich einen Bauantrag eingereicht hat.“
Doch das Vorhaben stocke. „In der Stadt werden laufend neue Betreuungsplätze benötigt und wir könnten nach dem Umbau in dem neuen Gebäude zwölf weitere Plätze anbieten – aber es geht nichts voran. Das verstehe ich nicht“, so die Kita-Chefin. Es müsse doch auch im Interesse der Stadt sein, dass das Betreuungsangebot für Kinder ausgebaut werde, meint sie: „Warum geht die Bearbeitung nicht schneller?“ Hinzu komme, dass man wenig Planungssicherheit habe. Von Seiten der Stadt sei das Ganze noch einmal neu aufgerollt worden, weshalb der Besitzer des Hauses auch einen geänderten Antrag eingereicht habe. „Das Gebäude steht wohl zu nah an der Grundstücksgrenze. Mit geht es nur darum, dass endlich jemand eine Entscheidung trifft. Warum kann ein solches Projekt nicht schneller und unbürokratischer behandelt werden?“
Bauantrag wurde am 16. Juli 2019 genehmigt
Von Seiten des Referats für Stadtplanung und Bauordnung heißt es auf Nachfrage der Münchner Wochenanzeiger, dass der Bauantrag in der Lokalbaukommission (LBK) Anfang Januar 2019 elektronisch erfasst und somit vermutlich Ende 2018 eingereicht worden sei. Es handele sich um einen sogenannten „Sonderbau“ (Art. 2 Abs. 4 Bayerische Bauordnung), welcher eine umfassende Prüfung erfordere. „Aufgrund nachbarrechtlicher Probleme bezüglich der Abstandsflächen hatte der Bauherr sodann Ende Mai 2019 einen geänderten Antrag eingereicht“, erklärt Thorsten Vogel. „Nachdem dann Anfang Juli alle erforderlichen Unterlagen vollständig vorlagen – es wurden noch von Seiten des Bauherrn erforderliche Unterlagen nachgereicht beziehungsweise Modifizierungen im Plan vorgenommen – und schließlich auch die Rückmeldung des Bezirksausschusses vom 11. Juli 2019 vorlag, konnte der Bauantrag am 16. Juli 2019, also somit seit Einreichung innerhalb von zwei Monaten, genehmigt werden“, so der Sprecher des Planungsreferats.
Höchste Priorität
Grundsätzlich habe die Landeshauptstadt München insbesondere auch im Rahmen der Arbeitsgruppe „Schulbauoffensive und Kitaoffensive“ die Schulbauten und Kitas stets im Blick und behandele diese grundsätzlich mit höchster Priorität, um eine zeitgerechte Eröffnung zu gewährleisten. „Auch werden die entsprechenden Bauanträge seitens der LBK stets mit hoher Dringlichkeit bearbeitet“, betont Thorsten Vogel. „Dabei ist es jedoch auch von Bedeutung, dass ihr vollständige und genehmigungsfähige Antragsunterlagen vorliegen.“
„Lila Lupi“ betreibt in Allach-Untermenzing insgesamt drei Kinderbetreuungseinrichtungen. Am Standort in der Esmarchstraße sind es zwei Kindergarten- und zwei Kinderkrippengruppen, in der derzeit 58 Kinder betreut werden. Nach einem Umzug in die neuen Räumlichkeiten in die Eversbuschstraße können 70 Betreuungsplätze zur Verfügung gestellt werden.
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