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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
„Hier wird gespart“
„Wohnen für alle“: Bezirksausschuss kritisiert fehlende Unterkellerung
Die Planungen für das geplante Projekt „Wohnen für alle“ an der Achwaldstraße nehmen konkrete Formen an. „Die vier geplanten Häuser, die hier entstehen sollen, werden alle identisch sein“, erklärte William Ringsdorf von der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft GWG auf der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing (BA 23). „Im Erdgeschoss sind drei kleine Wohnungen sowie ein Technikraum geplant. Im Obergeschoss wird es vier Wohnungen geben, die jeweils zu zwei größeren Wohnungen zusammengelegt werden können.“ Die Häuser sind zweistöckig, zudem verfügt jede Wohnung über einen Balkon. „Das passt zu der umliegenden Bebauung, an der wir uns bei unserer Planung orientiert haben.“ Insgesamt wird es nach Angaben des Architekten elf Pkw-Stellplätze an der Achwaldstraße sowie sechs Parkmöglichkeiten an der Rudorffstraße geben. „Wir werden für das Bauprojekt auch keine Bäume fällen müssen“, betonte William Ringsdorf. „Die Bäume sind sehr schön und erhaltenswert.“
Fritz Schneller (SPD) kritisierte, dass die Häuser ohne Keller gebaut werden. „Mir gefällt das Objekt insgesamt sehr gut, was mir aber nicht gefällt, ist die fehlende Unterkellerung. Hier wird gespart. Es gibt Sachen, die man einfach im Keller lagert. Wenn es keinen gibt, dann liegen die Sachen irgendwo um die Häuser in der Wohnanlage – und das ist nicht schön. In der heutigen Zeit sind Keller Standard.“ William Ringsdorf erklärte in diesem Zusammenhang, dass der Bau von Kellern zu teuer sei. Außerdem habe man ein zeitliches Problem. „Wir handeln im Auftrag der Stadt und von dort heißt es, keine Keller.“ Pascal Fuckerieder (SPD) wies darauf hin, dass „ein Kellerbau höchstens 14 Tage in Anspruch nehmen würde“.
„Wenn wir Keller fordern, dann müssen wir das konkret bei der Stadt vortragen“, schlug Ingrid Haussmann (parteilos)vor. Und Henning Clewing (FDP) betonte: „Ohne Keller haben die Häuser in 20 Jahren nur noch ein Viertel an Wert.“ Grundsätzlich habe man überhaupt nichts gegen das Projekt, sagte auch Heike Kainz. „Wir haben schon einmal bei der Stadt angeregt, dass mit Keller gebaut werden soll. Die fehlende Unterkellerung ist aus unserer Sicht ein Riesenfehler.“ Dies werde man so in einer Stellungnahme auch noch einmal klar machen. „Zudem haben wir gefordert, dass 50 Prozent der Wohnungen mit Familien belegt werden sollen“, erklärte die CSU-Stadträtin Darauf werde man auch weiter bestehen.
Noch kein Belegungsplan
Einen genauen Belegungsplan von Seiten des Sozialreferats gebe es noch nicht, so William Ringsdorf. „Wir warten gerade noch auf das Konzept. Daher wissen wir momentan auch noch nicht, wie viele größere Wohnungen es werden. Eine Zusammenlegung der oberen Wohnungen geht aber schnell und ohne größere Kosten.“ Trotzdem sei es wichtig, dass die Belegung schnell entschieden werde, betonte Heike Kainz. „Grundsätzlich sollte das Betreuungs- und Belegungskonzept stehen, bevor Planung und Bau weitergehen.“
Ein Teil des Grundstücks werde man zudem an die Stadt abgeben, „da an der Rudorffstraße eine Erweiterung geplant ist“, sagte William Ringsdorf. Nach Angaben des Architekten soll in der letzten Oktoberwoche die Baueingabe eingereicht werden. „Wir hoffen darauf, schnell mit dem Bau beginnen zu können.“ Geplant ist die Fertigstellung für September oder Oktober 2017.
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