Heimat auf Papier
Zum 1.200-jährigen Jubiläum: Münchener Vorstadtgeschichte(n) Allach-Untermenzing
Seit fast genau sechs Jahren veröffentlicht Dr. Walter G. Demmel seine sorgfältig recherchierten Artikel über die Stadtteilgeschichte von Allach-Untermenzing regelmäßig in den Münchner Wochenanzeigern. Über 50 anschauliche Berichte sind in dieser Zeit entstanden, die nicht nur geschichlich relevante Ereignisse und Traditionen Revue passieren lassen, sondern auch die einstige Bedeutung von noch immer bestehenden oder manchmal auch nicht mehr existenten Gebäuden und Bauwerken erläutern – und die vor allem viele interessante, ehemalige Bewohner des Stadtbezirks wieder zum Leben erwecken und den Lesern ihr Schicksal nahe bringen.
Der promovierte Historiker besitzt eine treue Leserschaft in Allach-Untermenzing und von dieser bestärkt, hatte er schon lange die Idee, seine Geschichten zu einem Buch zusammenzufassen. Zum Jubiläum 1.200 Jahre Menzing konnte das Projekt verwirklicht werden. Unter dem Titel "Münchener Vorstadtgeschichte(n) Allach-Untermenzing" haben die Münchner Wochenanzeiger das Buch jetzt im Februar druckfrisch herausgebracht.
Zur Stadtteilgeschichte kam Walter Demmel erst nach seiner Pensionierung als Leitender Akademischer Direktor der TU München, dann aber mit umso mehr Leidenschaft und Ausdauer. In den vergangenen Jahren hat er mit unzähligen Zeitzeugen und deren unmittelbaren Nachkommen gesprochen, er hat viele Stunden, Tage und Wochen in den Münchner Archiven und Bibliotheken verbracht, er hat Dokumente und Kartenmaterial sondiert, Fotografien sortiert und Briefe, Dokumente sowie Festschriften aus längst vergangener Zeit gelesen. Und er ist unermüdlich in seinem Stadtviertel unterwegs, um die Ergebnisse seiner Recherchen mit den Gegebenheiten vor Ort abzugleichen. Wenn er daraus dann einen schriftlichen Beitrag macht, so verbinden sich in diesem Fakten, Erinnerungen und Erfahrungen zu lebendigen Heimatgeschichten.
Bunter Strauß von Begebenheiten
Seine ehemalige Kollegin Dr. Edelgard Metzger schreibt in ihrem Vorwort: "In den nun im vorliegenden Band versammelten Artikeln und Geschichten erhalten all jene Menschen eine Stimme, deren Biographien und Schicksale ansonsten dem Vergessen anheimfallen würden. Dem interessierten Leser wird ein bunter Strauß von Einzelschicksalen und Begebenheiten vor Augen geführt, die bis in die Gegenwart hineinwirken. Sie machen auch den besonderen Wert und Reiz der vorliegenden Stadtteilgeschichten aus." Und sie fügt hinzu: "Im Schatten der ehemaligen Allacher Pfarrkirche St. Peter und Paul aufgewachsen, empfinde ich all diese Berichte und Forschungsergebnisse als eine persönliche Bereicherung meiner eigenen Lebenswirklichkeit."
Walter Demmel, der seit 1972 mit seiner Familie in Untermenzing lebt, nennt seine Artikel "archiv- und literaturgestützte Lokal- und Zeitzeugengeschichten". Sie seien geschrieben für "Alteingesessene, Neubürger und Stadtteilinteressierte, für Jung und Alt und für den Geschichtsunterricht an den Schulen Allachs und Untermenzing". Sein Ansatz der Geschichtsschreibung sei leserorientiert und soll diesen einen Überblick über das Leben im Stadtviertel, über die Wurzeln und die Entwicklung geben.
In der Buchhandlung Eberl erhältlich
Dass mit den Vorstadtgeschichten sein erster Beitrag zum Jubiläumsjahr nun erschienen ist, freut den Stadtteilhistoriker sehr. Im Augenblick entwickelt er gemeinsam mit Dr. Ernst Rudolph eine Ausstellung zum Thema "1.200 Jahre Menzing", die im September eröffnet werden soll. Das Buch ist nämlich nicht das einzige Projekt, das Walter G. Demmel für dieses Jahr auf den Weg bringen will.
Die "Münchener Vorstadtgeschichte(n) Allach-Untermenzing" (ISBN 978-3-00-054458-3) sind in der Buchhandlung Eberl in der Eversbuschstraße 93 (Tel. 089/ 8120937) sowie bei den Münchner Wochenanzeiger in der Fürstenrieder Str. 9 (Tel. 089/ 546555) zum Preis von 14,95 Euro erhältlich.
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