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„Größtmögliche Transparenz“

Neue Grundschule: Aktueller Stand vorgestellt

Die Bauarbeiten für die vierte Grundschule im Stadtbezirk haben an der Theodor-Fischer-Straße begonnen. (Bild: sb)

Die Bagger sind bereits angerollt, das heißt der Bau für die neue Grundschule an der Theodor-Fischer-Straße hat begonnen. „Wir wollen für größtmögliche Transparenz sorgen“, betonte Beate Steier vom Baureferat kürzlich im Rahmen der Juni-Sitzung des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing (BA 23). Und Matthias Beck ergänzte: „Wir sind oft gefragt worden, warum die Schule gerade an dieser Stelle gebaut werden soll. Der Standort ist richtig, weil im Westen von Allach-Untermenzing eine Grundschule benötigt wird. Die Manzoschule ist voll und hat keine Kapazitäten mehr“, so der Mitarbeiter des Planungsreferats weiter. Zudem solle es auch im Kirchgelände im Zuge der Neuplanung eine Grundschule geben.

„Wir wollen mit der Grundschule an der Theodor-Fischer-Straße ganz bewusst eine Schule im Wohngebiet, damit die Kinder kurze Wege haben“, erklärte Matthias Beck. „Dafür wird es einen neuen Schulsprengel geben.“ Auf dieses Thema ist auch Heike Kainz auf der Bürgerversammlung für den 23. Stadtbezirks noch einmal eingegangen. Die Vorsitzende des BA 23 betonte, dass die Kinder, die später mal im Diamaltpark wohnen, nicht in die neue Grundschule an der Theodor-Fischer-Straße zur Schule gehen werden. „Besucht wird die Schule von allen Kindern, die westlich der Würm wohnen.“ Für die Kinder sei dies ein Riesenfortschritt, ist sich die CSU-Stadträtin sicher. „Wir haben, so lange ich denken kann, Probleme mit der Schulwegsicherheit an der Eversbuschstraße.“ Die vierte Grundschule biete einen großen strukturellen Vorteil, „was ich sehr begrüße.“ Für den neuen Schulsprengel ist die Regierung von Oberbayern zuständig.

„Kiss&Ride“-Zone

Die Baukörper der neuen Grundschule haben nach Ansicht von Matthias Beck einen großen Abstand zur bisherigen Bebauung. An der Theodor-Fischer-Straße sei zudem eine sogenannte „Kiss&Ride“-Zone angedacht. Die Grundschule wird fünfzügig sein und insgesamt 20 Klassen haben. Dazu kommt eine Sporthalle sowie Freisportflächen, unter anderem mit einer Laufbahn sowie einem Allwettersportplatz, eine Versammlungsstätte für 300 Personen sowie eine Tiefgarage mit 31 Stellplätzen. „Die Sporthalle wird zum Teil in den Boden versenkt“, sagte Andreas Gabriel vom Baureferat. „Damit haben wir in diesem Bereich einen niedrigen Baukörper.“

Schallschutzwand

Der Freibereich der Grundschule ist für die Anwohner abgeschirmt. Der Pausenhof befindet sich in der Mitte der Baukörper, die zwei- beziehungsweise dreigeschossig gebaut werden und die im 1. Obergeschoss über einen Verbindungsgang verfügen. „Zudem wird es eine Schallschutzwand oberhalb des Sportplatzes geben“, so der Leiter des Projekts weiter. Begleitet wird der Bau der neuen Grundschule mit Straßenbaumaßnahmen, weil sowohl der Pasinger Heuweg als auch die Theodor-Fischer-Straße ausgebaut werden. „Im gesamten Bereich der Schule werden die Straßen mit Gehwegen versehen“, betonte Andreas Gabriel.

Im BA 23 kommt der Bau der neuen Schule gut an. „Ich freue mich für unsere Familien und vor allem die Kinder, die dieses schöne Schulgelände später nutzen können“, erklärte etwa Bernhard Freitag (CSU). Fritz Schneller (SPD) wies darauf hin, dass es wichtig sei, dass die Schule zusammen mit dem Außenraum, sprich den Straßen, fertig sei.

"Stadt geht rechtlich korrekt vor"

Was im Lokalparlament für gut befunden wird, stößt bei einigen Anwohnern auf Widerstand. „Es gibt für unsere Gegens Bauvorschriften und die Stadt hat diese aufgrund ihres Gewaltmonopols außer Kraft gesetzt. Das hat doch ein Geschmäckle“, meinte ein Anrainer. Das wollte Heike Kainz so allerdings nicht stehen lassen. „Die Stadt geht rechtlich sicher korrekt vor. Ich weiß, dass hier die entsprechende Sachkenntnis vorhanden ist“, sagte die BA-Chefin. Planungsrechtlich orientiere sich der Bau an §34 des Baugesetzbuches, erklärte auch Matthias Beck. „Immer, wenn etwas neu geschaffen werden muss, gibt es einen Bebauungsplan und den hat man auch hier gemacht.“

"Dagegen verwahre ich mich"

Natürlich übe die Stadt München ihre Planungshoheit aus, betonte Ingrid Haussmann (parteilos). „Aber es gibt einen Bebauungsplan und das hat überhaupt nichts mit einem Geschmäckle zu tun. Dagegen verwahre ich mich. Der Bedarf nach Schulen ist da und die Planung ist hier in diesem Bereich sehr behutsam gemacht worden. Die Stadt über ihre Planungshoheit zum Wohle der Bevölkerung und des Stadtbezirks aus. Und dafür möchte ich um Verständnis bitten.“

Um weiteren Bedenken der Anwohner entgegenzukommen, werden die Sportnutzung außerhalb des Schulbedarfs am Abend und am Wochenende soweit begrenzt, „so dass es hoffentlich keine Beeinträchtigungen geben wird“, erklärte Heike Kainz noch einmal auf der Bürgerversammlung. „Das sind Kompromisse, die hier geschlossen wurden, um alle Seiten angemessen zu berücksichtigen.“


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