„Gewinn für uns alle“
Busbeschleunigung: Haltverbote in der Vesaliusstraße
Da die Vesaliusstraße so schmal ist, das sie nicht in zwei Richtungen gleichzeitig befahren werden kann, sollen Halteverbote eingerichtet, um so den Busverkehr zu beschleunigen. Das Ganze ist Teil der sogenannten Busbeschleunigung, die der Stadtrat kürzlich als neue Maßnahmen auf den Weg gebracht hat. Das Mobilitätsreferat hat ein drittes Paket mit Änderungen vorgelegt, damit die Busse künftig schneller unterwegs sind. Die Vollversammlung hat in der vergangenen Woche die ersten acht Maßnahmen des dritten Maßnahmenbündels zur Busbeschleunigung auf den Weg gebracht.
Umsetzung noch 2021
Alle Vorhaben sollen noch in diesem Jahr durch das Baureferat umgesetzt werden, um die Münchner Buslinien schneller und pünktlicher zu machen. Der zweite Teil des Maßnahmenpaketes werde zu einem späteren Zeitpunkt im Mobilitätsausschuss behandelt und enthalte Maßnahmen, die mehr Vorlauf benötigen und ab 2022 umgesetzt werden sollen, heißt es von Seiten der Landeshauptstadt München. Nicht selten stehen auch die Busse der MVG im Stau, Fahrzeitenverluste von bis zu sechs Minuten seien im Stoßverkehr durchaus möglich und beeinträchtigen die Zuverlässigkeit des Angebotes.
Luftreinhaltung und Lärmschutz
Die Busbeschleunigung solle außerdem dazu beitragen, die gesetzlichen Anforderungen zur Luftreinhaltung und zum Lärmschutz sowie Zielsetzungen zum Klimaschutz besser zu erreichen. Aktuell sind auf 0,5 Prozent des Straßennetzes Busspuren eingerichtet. Von den 23 Projekten des ersten und zweiten Beschleunigungspakets wurden 17 bereits durch das Baureferat umgesetzt, sechs werden 2021 realisiert, eines musste in das dritte Maßnahmenpaket verschoben werden.
"ÖPNV ist das Rückgrat der Verkehrswende"
Konkret werde in manchen Straßen abschnittsweise eine Busspur markiert, damit der Bus im Berufsverkehr ungehindert fahren könne. An anderen Stellen werden Ampelanlagen optimiert oder – wie in der Vesaliusstraße – Haltverbote eingerichtet, weil die Straßen so schmal seien, dass sie nicht in zwei Richtungen gleichzeitig befahren werden können. Nach Angaben der Landeshauptstadt profitieren in der Regel von den Maßnahmen mehrere Buslinien gleichzeitig. „Der ÖPNV ist das Rückgrat der Verkehrswende. Und wenn der Bus jeden Tag an den Autofahrenden vorbeifährt, überzeugt das vielleicht den einen oder die andere noch, doch umzusteigen. Und das wäre dann ein Gewinn für uns alle“, erklärt Oberbürgermeister Dieter Reiter.
"Pünktlich, schneller, attraktiver"
Und Mobilitätsreferent Georg Dunkel ergänzt: „Die Busbeschleunigung macht den Busbetrieb pünktlicher, schneller und damit attraktiver – damit noch mehr Münchnerinnen und Münchner auf den ÖPNV umsteigen. Das ist ein weiterer Schritt in Richtung Verkehrswende.“ Das sieht MVG-Chef Ingo Wortmann ähnlich: „Die Busbeschleunigung ist in München ein Erfolgsmodell: An bereits 77 Prozent der Ampeln mit Busverkehr gibt es eine entsprechende Beschleunigung, die mit Busspuren und weiteren Maßnahmen für kürzere Fahrzeiten, mehr Verlässlichkeit für unsere Fahrgäste und einen wirtschaftlicheren Betrieb sorgt.“ Von Seiten der MVG freue man sich, dass die durch den Stadtrat beschlossenen Maßnahmen das Busangebot noch ein Stück attraktiver und wirtschaftlicher machen können.
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