Ganz großer Wurf
Pasinger Himmelfahrtskirche plant umfangreiche Sanierungen und Neubauten

Noch ist die Himmelfahrtskirche voller Gerüste. Darunter kann man den modernen Anstrich und die neue Beleuchtung nur ahnen. Bis Ende November sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. (Foto: B.Schopf)
In acht Jahren wird die Pasinger Himmelfahrtskirche 125 Jahre alt sein. Zu diesem Anlass plant die Gemeinde ein Geschenk der besonderen Art. Das gesamte Ensemble aus Kirche, Gemeindehaus, Pfarrhaus und Kindergarten soll umgestaltet sein. Der Platz vor der Himmelfahrtskirche wird dann wieder ein schöner Platz werden. „Eigentlich so, wie es von August Exter damals geplant war. Der Platz vor der Kirche war als Eingang zur Villenkolonie II gedacht gewesen“, erklärte Hartmut Kiehling. „Jetzt kann er in seiner Schönheit überhaupt nicht wahrgenommen werden, so verbaut ist alles.“
Er ist im Kirchenvorstand für die Finanzen zuständig und hat damit ein ganz besonderes Auge auf die großen Maßnahmen. „Wir haben einiges auf der hohen Kante und können auch mit Zuschüssen und Förderungen rechnen, vor allem weil wir einen neuen Kindergarten bauen“, erzählte er. Auch seien die Gemeindemitglied sehr großzügig mit Spenden. „Leider fehlen die großen Pasinger Firmen, die früher mal eng mit der Kirche verbunden waren. So werden wir in nächster Zeit auf Sponsorensuche gehen.“
Neuer Kindergarten im Grünen
Die Zeit drängt dafür. Schon im Frühjahr 2022 sollen die Bagger für den Kindergartenneubau rollen. „Im Garten hinter dem Pfarrhaus ist dafür genügend Platz. Auch die Bäume können im Großen und Ganzen stehen bleiben“, so Kiehling. „Ein Jahr später, im September 2023 rechnen wir damit, dass der neue Kindergarten seinen Betrieb aufnehmen kann.“ So wie schon die bestehende Einrichtung sind auch hier wieder zwei Gruppen für 50 Kinder vorgesehen, „allerdings mit deutlich mehr Platz für Schlaf- und Gruppenräume. Den Trend zum Ganztagsbetrieb nehmen wir hier auf.“
Ende 2023 soll der Abbruch oder die Entkernung des alten Kindergarten sowie des Gemeindehauses erfolgen. Bis 2024/25 können hier sozialverträgliche Wohnungen mit einem Mietpreis von höchstwahrscheinlich zwölf Euro pro Quadratmeter fertig werden. Ebenfalls in dieser Zeit wird das Pfarrhaus grundsaniert sowie die Arbeiten in den Gemeindezentren Lochhausen (hier entsteht Gemeindesaal und ein extra Diakoniegebäude) und Emaus begonnen.
Ehrenamtliche Vollzeitjobs
„Wir möchten in die Zukunft denken“, so auch Kirchenvorstand Gerhard Laux, „und uns sowohl in baulicher Art als auch strukturell neu ausrichten.“ Nehme man die geplanten Neubaugebiete, werde die Himmelfahrtsgemeinde eher noch etwas wachsen. „Darauf wollen wir uns vorbereiten.“
Sein großer Dank ging an alle Ehrenamtlichen, die bei der Planung, dem Fundraising und der Organisation sehr engagiert mithelfen. Insbesondere für den Finanzvorstand sei der Job eine Vollzeitauslastung. „Es macht Spaß und ich bin guter Dinge, dass wir unsere großen Ziele bis 2029 tatsächlich schaffen. Das ist unsere große Motivation“, so Kiehling.
Neues Licht in der renovierten Kirche
Neben den Um- und Neubauten wären allerdings noch einige Notwendigkeiten in der Himmelfahrtskirche selbst zu erledigen. „Der Altarraum muss dringend saniert werden und wir brauchen neue Glocken“, so Laux. „Die alten Glocken sind aus Stahl und nicht gegossen und werden langsam brüchig. Wir arbeiten im Moment an der Planung, wie und wann wir diese Maßnahmen unterbringen.“
Doch als allerersten Schritt darf die Gemeinde auf die renovierte und mit neuen Leuchten versehene Kirche gespannt sein. Insgesamt rund 410.000 Euro gab die Gemeinde für Säubern und Streichen sowie die modernen ovalen Deckenleuchten aus. Spätestens Ende November soll die Kirche erstrahlen, um pünktlich zum Advent wieder für alle offen zu sein. Laux: „Wir sind gut im Bau- und Kostenplan und freuen uns schon sehr auf den neuen Kircheninnenraum.“
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