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Fürs Leben gelernt

Zertifikatübergabe an neun DB-Schülerbegleiter der Gymnasien in der Münchner Schulstiftung

DB-Schülerbegleiter im Obermenzinger Gymnasium: Nach der Zertifikatübergabe stellten sich die neun „Neuen“ mit Verbindungslehrer Stefan Mula, Ausbilder Klaus Figur, Hartmut Brach von der Bundespolizei, Tilo Stock vom Security-Management der S-Bahn, Verbindungslehrerin Sabine Babioch sowie stellvertretende Geschäftsführerin der Münchner Schulstiftung Sigrid Bender (von links) zum Gruppenfoto auf. (Bild: us)

In den vergangenen Monaten haben sich neun Achtklässler der Münchner Schulstiftung zusätzlich zum Unterrichtsprogramm zum Schülerbegleiter der Deutschen Bahn ausbilden lassen. „Das ist eine ehrenamtliche Ausbildung und zielt darauf ab, das Fahren mit der S-Bahn allgemein sicherer zu machen“, erklärte Tilo Stock vom Security-Management der S-Bahn. Es geht dabei nicht um Schwarzfahrkontrollen oder belehrendes Zurechtweisen von Fahrgästen, sondern allein darum, Schülern Hilfestellung in schwierigen Situationen zu leisten.

Die neuen Schülerbegleiter haben sich in der kurzen Ausbildungszeit mit Fragen beschäftigt, wie zum Beispiel: Wo ist abends der sicherste Platz in der Bahn? Was mache ich bei Belästigungen? Wen kann ich ansprechen, wenn etwas passiert ist? „Das hat vor allem mit Zivilcourage im Allgemeinen zu tun“, so Stock. „Deshalb ist die Ausbildung doppelt nützlich. Nicht nur als Schülerbegleiter können die Jugendlichen nun helfen, sie haben auch viel fürs Leben gelernt. Vor allen eines: Wie helfe ich, ohne mich selbst zu gefährden?“

Bisher bereits 1.800 Schülerbegleiter

Seit Start des Programms im Schuljahr 2006/07 seien bereits 1.800 Zertifikate für DB-Schülerbegleiter überreicht worden, ergänzte Klaus Figur, Trainer „DB-Schülerbegleiter“. „In jedem Schuljahr kommen wieder 160 hinzu. Das Engagement schätzen wir hoch ein. Es ist nicht selbstverständlich, dass sich junge Leute derart ehrenamtlich engagieren“, meinte er. Jedes Jahr zu Schulbeginn stelle er das Programm in den verschiedenen Schulen Münchens und Umgebung vor.

„Meist interessieren sich vor allem Realschulen und Gymnasien im Münchner Landkreis dafür. Mittelschulen haben oft ein fußläufiges Einzugsgebiet, daher ist dort das Interesse eher geringer“, so Figur. Auch Münchner Schulen seien weniger mit im Boot. „Die Auswahl an öffentlichen Verkehrsmitteln ist hier einfach zu groß, die Schüler einer Schule kommen auf verschiedenen Wegen zur Schule und nutzen neben S-Bahn auch Busse und die Tram.“

Helfen, ohne sich zu gefährden

Um so mehr freute sich das Ausbildungsteam über die große Beteiligung der beiden Gymnasien der Münchner Schulstiftung, des Obermenzinger Gymnasiums und des Überreiter-Gymnasiums. Auch die Schulstiftung war stolz über die erfolgreiche Teilnahme der neun Achtklässler und schenkte zusätzlich zum Zertifikat jedem der Teilnehmer einen Kinogutschein. „Tolle Leistung!“, dankte die stellvertretende Geschäftsführerin der Münchner Schulstiftung Sigrid Bender.

Die Schüler nahmen ihre Urkunden selbstbewusst entgegen. „Wir wissen, wie wir helfen können. Das ist super“, meinte einer. „Es hat auch Spaß gemacht und war megainteressant“, ergänzte sein Klassenkamerad. „Ich fahre oft S-Bahn und fühle mich jetzt einfach sicherer. Das kann ich dann auch anderen vermitteln“, so eine Schülerin. „Ich habe wirklich sehr viel gelernt.“


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