„Es gibt Überlegungen“
Kritik an Planungen für Feuerwache in Untermenzing
Die Feuerwachen in München sollen neu geordnet werden. Dies geht aus dem Grundsatzbeschluss „Zielplanung Feuerwachen 2020“ des Kreisverwaltungsreferats hervor. Mit der Neuordnung werde versucht, den Anforderungen aus der wachsenden Zahl von Neubaugebieten, vor allem im Westen und Norden der Landeshauptstadt München, bezogen auf Brand- und Katastrophenschutz gerecht zu werden, erklärt ein Bürger in einem Schreiben an den Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23). „Es hat sich wohl im Laufe weiterer Planungsüberlegungen ergeben, anstelle des für den Münchner Westen angedachten optimalen Standorts für die Feuerwache Allach im Bereich der Angerlohe beziehungsweise Krauss-Maffei-Gelände, die südliche Rasenfläche des SV Untermenzing als Alternativstandort zu benennen“, erklärt der Mann.
„Massive Proteste“
Der Verein befürworte wohl die Planungsüberlegungen, „die Folge für die Bebauung der südlichen Rasenspielflächen des SV Untermenzing wäre die Umverlegung oder der Neubau von Sportflächen und -anlagen entlang der südlichen Weinschenkstraße zur Kompensation der dann fehlenden Rasenspielfächen“, so der Bürger weiter. Bereits im Jahr 2003 habe der SV Untermenzing ein Baugesuch für die Erweiterung des Sportplatzes entlang der südlichen Weinschenkstraße bei der Lokalbaukommission (LBK) eingereicht. „Daraufhin wurden massive Proteste von betroffenen Bürgern gegen dieses Bauvorhaben laut. Es hat sich eine Bürgerinitiative gegen die Sportplatzerweiterung des SV Untermenzing gebildet.“
Das Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) habe in der Folge im Jahr 2003/04 in einem Gutachten festgestellt, „dass auch aus Lärmschutzgründen das Baugesuch des SV Untermenzing abzulehnen sei“, heißt es in dem Schreiben des Mannes weiter. „Die LBK hat daraufhin folgerichtig den Bauantrag abgelehnt.“ Auch die nun aktuellen Planungsüberlegungen des Neubaus der Feuerwache an die Grenze zwischen Ober- und Untermenzing seien abzulehnen, fordert er. „Ebenso ist die Bebauung des Feldes südlich der Weinschenkstraße mit einem neuen Sportplatz in Folge des Neubaus der Feuerwache auf dem Gelände des SV Untermenzing abzulehnen.“
„Äußerst wichtige ökologische Fläche“
Die südlichen Rasenspielflächen des SV Untermenzing stehen nach Ansicht des Bürgers in direkter ökologischer Nachbarschaft und daher in direkter Beziehung zum Würm-Grünzug, der eine äußerst wichtige ökologische Fläche und dementsprechend als schützenswert im Flächennutzungsplan als regionaler Grünzug mit übergeordneter Grünbeziehung gekennzeichnet sei. „Die für die Feuerwache notwendige komplett versiegelte Bebauung in diesem Bereich würde diese wichtige ökologischen Flächen empfindlich stören oder sogar zerstören.“ Das Feld entlang der südlichen Weinschenkstraße und nördlich der Straße „Im Wismat“ habe die wichtige Funktion West-Ost-Frischluftschneise und müsse als solche erhalten bleiben, erklärt der Mann.
„Pläne stecken noch in Kinderschuhen“
„Es gibt tatsächlich Überlegungen, dort einen Standort zu begründen“, sagte Heike Kainz, die Vorsitzende des BA 23, auf der jüngsten Sitzung des Lokalparlaments. „Die Pläne hierzu stecken aber noch in den Kinderschuhen. Es geht im Übrigen um einen Standort der Berufsfeuerwehr. Die Bevölkerung nimmt immer weiter zu, deshalb wird versucht, neue Standorte zu finden, um die Sicherheit zu gewährleisten“, erklärte die CSU-Stadträtin weiter. „Sobald es konkrete Pläne gibt, gehe ich davon aus, dass wir entsprechende Informationen bekommen. Es hilft aktuell nicht, über das Thema zu sprechen, wenn uns überhaupt keine Inhalte vorliegen. Wir haben das Ganze aber auf dem Schirm.“
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