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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
"Es brodelt"
Realschule an der Blutenburg kämpft mit Lehrermangel und Containersituation
Rund 500 Schüler besuchen die Realschule an der Blutenburg. Sie werden von knapp 50 Lehrern betreut. Einst galt die Schule mit Bläserklasse, Chor und Orchester, einem breiten Sportangebot mit großangelegtem Spendenlauf für Extra-Projekte, mit Frankreich-Austausch und vielen schulischen und außerschulischen Aktionen als Vorzeigeschule.
„Von dem Glanz ist nichts mehr übrig geblieben“, meinte Elternbeiratsvorsitzender Stefan Binner resigniert. „Die Schule hat früher mal Preise für ihr hervorragendes pädagogisches Konzept gewonnen. Jetzt wird nur noch der Mangel verwaltet. Das Schulleben ist zusammengebrochen.“
Lebendiges Schulleben? Das war einmal
Seit einem Jahr ist er Vorsitzender und zog nun Resümee über die Auswirkungen des katastrophalen Lehrermangels. „Im Winter zur Grippezeit fehlten 35 Prozent der Lehrer. Jetzt fehlen im Schnitt zehn bis zwölf. Reservelehrer gibt es nicht.“ Alle außerschulischen Angebote seien gestrichen. Die Schulband, der Sport-Differenzierungsunterricht, die Bläserklasse – alles nicht mehr existent. „Selbst das Sommerfest findet nicht statt. Die Lehrer schaffen es einfach nicht.“
Zwei Wochen vor Schuljahresende hörte nun auch die Ganztagesbetreuung in der Schule auf, Ganztagsbetreuung für die neuen Siebtklässler des Kunstzweigs werde es übrigens auch nicht geben. „Es brodelt in der Elternschaft an allen Ecken!“
Unterschriftenaktion für mehr Lehrer
Seine Mitstreiter aus dem Elternbeirat wiesen darauf hin, dass die Schule schon länger mit dem Lehrernotstand zu kämpfen hat. „Und auch die Containersituation während des Umbaus unseres Schulgebäudes trägt nicht unbedingt zur Verbesserung der Atmosphäre bei“, so Barbara Weber vom Elternbeirat. „Die Klassen sind übervoll. Und die räumlichen Möglichkeiten für Extras, wie die Cafeteria sind einfach sehr begrenzt.“
Eigeninitiativen des Elternbeirats, um zum Beispiel Muttersprachler für den Fremdsprachenunterricht zu gewinnen oder pensionierte Lehrer zu rekrutieren, würden vom Tisch gewischt. „Aus Versicherungsgründen“, erklärte Binner. „Aber wir haben auch solche Sachen angeregt, wie ein Courage-Projekt für ein besseres Schulklima. Dies konnte ebenfalls nicht verwirklicht werden. Sogar die Abschlussfeier für die zehnten Klassen wollten wir mit einem Sektempfang begleiten und erhielten eine Abfuhr. Hier ist kein Personal für nichts. Das ist unglaublich frustrierend!“
Inzwischen hat der Elternbeirat eine Petition gestartet und binnen weniger Wochen über 1.300 Unterschriften gesammelt. Diese sollen an den Oberbürgermeister Dieter Reiter übergeben werden. „Wir möchten auf unsere Situation aufmerksam machen und vielleicht eine Besserung für die kommenden Schuljahre erreichen“, so Binner. „So eine Mangelverwaltung ist ein schlechtes Zeichen für unsere Kinder. Das kann nicht so weitergehen.“
Was sagen die Zuständigen zu den Zuständen?
Wir haben Oberbürgermeister Dieter Reiter, das städt. Schulreferat, die Lehrerverbände MLLV und brlv, Kultusminister Michael Piazolo und den Landtagsabgeordneten des Münchner Westens, Josef Schmid, gebeten, acht konkrete Fragen zu der Situation an der Realschule zu beantworten.
Stadt: "Auswirkungen hat das nicht"
OB Reiter verwies die Beantwortung an das Schulreferat, das unsere Fragen jedoch nicht beantwortet, sondern nur diese allgemeine Erklärung abgab:
"An der Realschule an der Blutenburg gab es bedingt durch Krankheiten und mehrere Schwangerschaften und die damit verbundenen Beschäftigungsverbote im Schuljahr 2018/19 stellenweise personelle Engpässe. Um darauf rasch zu reagieren, werden schulische Maßnahmen grundsätzlich klar priorisiert. Um den Unterricht in den 9. und 10. Klassen und in den Kernfächern aller Klassen zu gewährleisten, wurden AGs zusammengelegt und Teamteaching aufgelöst, was in solchen Situationen vorgesehen ist. Die Lehrkräfte der Realschule an der Blutenburg haben sehr deutlich Stunden über ihr eigentliches Stundenmaß hinaus geleistet, Klassen übernommen und Stunden- und Vertretungspläne wurden täglich an die aktuelle Situation angepasst. An der Schule gibt es qualifizierte Musiklehrkräfte, aber keine Lehrkräfte mit Bläserausbildung - deshalb konnte das Konzept Bläserklasse nicht fortgeführt werden. Vor dem Hintergrund der Auslastung des Teams hat die Schulleitung entschieden, kein Frühlingsfest zu veranstalten. Insgesamt konnten - inklusive hitzefrei - rund zehn Prozent der Stunden nicht wie geplant umgesetzt werden. Auswirkungen auf die Noten oder die Motivation der Kinder habe dies nach Angaben der Schulleitung nicht. Auch der Zusammenhalt der Schülerinnen und Schüler sei unverändert gut. Da die personelle Planung für das kommende Schuljahr noch nicht abgeschlossen ist, kann hierzu noch keine abschließende Aussage gemacht werden."
Landtag: "Würde zu lange dauern"
Das Büro von MdL Schmid erklärte, es sei "aktuell nicht möglich, Ihre Fragen zu beantworten." Zwar seien es "gerechtfertigte Fragen zu einem wichtigenThema", man müsse aber Informationen u.a. beim Ministerium erbitten, um fundierte Aussagen machen zu können. Das würde für unsere aktuelle Berichterstattung zu lange dauern, so das Abgeordnetenbüro.
Ministerium: "Die Stadt ist dafür zuständig"
Auch das Kultusministerium beantwortete unsere Fragen nicht, sondern schickte eine allgemeine Erklärung:
"Bei der Realschule an der Blutenburg handelt es sich um eine Realschule in der Trägerschaft der Stadt München. Die Lehrer- und Unterrichtsversorgung dieser Realschule ist in der Verantwortung der Stadt München und nicht des Freistaats Bayern. Auskünfte zu den gestellten Fragen kann ausschließlich die Stadt München als Schulträger dieser Schule treffen.
In München hat der Freistaat Bayern die Personalverantwortung für drei staatliche Realschulen, nämlich die Georg-Büchner-Realschule (Staatliche Realschule München I), die Joseph-von-Fraunhofer-Schule (Staatliche Realschule München II) und die Marieluise-Fleißer-Realschule (Staatliche Realschule München III). Zum kommenden Schuljahr startet zudem der Unterricht an der neuen staatlichen Realschule in Freiham, die zunächst von der Staatlichen Realschule Unterpfaffenhofen in Germering aus aufgebaut wird.
Alle diese staatlichen Schulen werden zu Beginn des Schuljahres im Rahmen ihres jeweils zur Verfügung stehenden Lehrerbudgets versorgt. Damit kann sowohl der Pflichtunterricht abgedeckt werden als auch zusätzliche Angebote der individuellen Förderung (Ergänzungs- und Förderunterricht, Wahlunterricht) eingerichtet werden. Zusätzlich zu diesem Budget erhalten die staatlichen Realschulen in München einen Budgetzuschlag für eine Integrierte Lehrerreserve. Mit diesen Lehrerstunden können die Schulleitungen in einem beträchtlichen Umfang auf Ausfälle von Lehrkräften reagieren. Bei längerfristigen Ausfällen stehen den Schulleitungen zudem Gelder für die Beschäftigung von Aushilfslehrkräften zur Verfügung, die durch die Schulleitung selbst akquiriert werden können."
Lehrer: Ausführliche Antworten der Verbände
Ausführlich antworteten die Lehrerverbände mit Alexander Georg (Bezirksvorsitzender München des Bayerischen Realschullehrerverbands, brlv) und Waltraud Lucic (Münchner Lehrer- und Lehrerinnenverband, MLLV).
Wieviele Stunden entfielen?
Wieviele Unterrichtsstunden konnten an der Realschule Blutenburg im zu Ende gehenden Schuljahr nicht so abgehalten werden, wie es der reguläre Stundenplan vorgibt (also ganz entfallene Stunden inkl. Vertretungsstunden etc.)? Wieviele Lehrer fehlten im Schuljahr 2018/19?
Alexander Georg (brlv): Unterrichtsausfall und Fehlzeiten der Lehrkräfte werden direkt an der Schule erfasst, so dass der brlv Ihnen zur konkreten Lage an der Realschule Blutenburg keine Auskünfte erteilen kann.
Am 12. Februar 2019 haben wir beim Referat für Bildung und Sport rund um den Themenkomplex ausgefallener Unterrichtsstunden Informationen eingefordert, um einen systematischen Überblick für die Landeshauptstadt zu erhalten. In der Antwort auf unser Schreiben nimmt Stadtschulrätin Zurek am 22. März 2019 schriftlich zur Situation an den städtischen Realschulen wie folgt Stellung: "Die Höhe der ausgefallenen Stunden aufgrund von Krankheit kann nicht benannt werden, da hierzu der Gesamtüberblick fehlt ..."
Wie Sie erahnen können, können wir aus dieser Antwort keine weiteren Schlüsse ziehen, da dem Referat für Bildung und Sport anscheinend keine detaillierte Information vorliegt, wie eine Realschule auf den Ausfall von Kolleginnen und Kollegen vor Ort reagiert. Aus unserer Sicht ist diese Tatsache sehr zu kritisieren, da auf dieser Basis eine systematische Bildungsplanung, die auch kurzfristig reagieren kann, nicht möglich ist. ... Wir leiten ab, dass die Realschulen vor allem über interne Maßnahmen wie Mehrarbeit der Lehrkräfte oder Aufstockung von Teilzeitbeschäftigten Unterrichtsausfälle auffangen müssen.
Aus diesem Grund fordert der brlv seit langem eine bessere Personal- und Stundenausstattung für die städtischen Realschulen. Unsere Lösung ist eine integrierte Lehrerreserve an der Schule vor Ort. Dies haben wir beim Freistaat bereits durchsetzen können und inzwischen sind ca. 1,3 Lehrerstellen je staatlicher Realschule zusätzlich vorhanden, die sowohl Unterrichtsausfall auffangen als auch Differenzierungen und Wahlangebote aufrecht erhalten können. Eine solche Vertretungsreserve will nun auch die Landeshauptstadt München einführen, was der brlv in seinen Gesprächen mit den Stadtratsfraktionen stets gefordert hatte.
Hier wird die Landeshauptstadt aber unter dem beim Freistaat erreichten Umfang zurückbleiben. Unsere Forderung ist grundsätzlich zwei zusätzliche Lehrerstellen an jeder städtischen und staatlichen Realschule als integrierte Lehrerreserve zu haben, damit die Mehrarbeit von Vollzeitbeschäftigten oder eine Aufstockung der Teilzeitbeschäftigten nicht zum Regelfall wird.
Gleichzeitig sehen wir die Landeshauptstadt in der Pflicht, die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Aus der Schulklimabefragung 2018 geht eine starke Unzufriedenheit der Kolleginnen und Kollegen hervor. Vor allem Lehrkräfte im Ganztagsbetrieb müssen umgehend entlastet werden, um Fehlzeiten zu vermeiden.
Waltraud Lucic (MLLV): Ich kann Landtagsabgeordnete bitten, dass sie eine Anfrage an das Kultusministerium (staatliche Schulen) stellen und die Stadträte an das Referat für Bildung und Sport (städtische Schulen). Die Antwort erhalten sie nach einer zeit- und arbeitsintensiven Recherche für Schule und Verwaltung.
Wie sieht es im nächsten Schuljahr aus?
Können Sie sicherstellen, dass im kommenden Schuljahr der Unterricht regulär stattfinden kann?
Alexander Georg (brlv): Ob die Engpässe behoben werden können, hängt davon ab, ob genügend Aushilfslehrkräfte zur Verfügung stehen. Da der Arbeitsmarkt für Realschullehrkräfte in Bayern sehr angespannt ist und die Bewerberzahlen für Planstellen bei der LHM um 47 Prozent in den letzten zwei Jahren zurückgegangen sind, sieht der brlv die Lage an städtischen Schulen mit großer Sorge. Die Landeshauptstadt muss dringend ihre Attraktivität als Arbeitgeberin erhöhen und vor allem auf die hohen Lebenshaltungskosten in München reagieren, um im Wettbewerb mit dem Freistaat Bayern nicht ins Hintertreffen zu geraten. Auch die Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte, die durch Ganztag und Lernhausstrukturen zusätzlich belastet werden, führen dazu, dass sich junge Lehrkräfte nicht mehr bei der Stadt bewerben. Zudem streben mehr und mehr Kollegen im Dienst der Landeshauptstadt einen Wechsel zu anderen Dienstherren an.
Waltraud Lucic (MLLV): Nein.
Wie sind die Folgen?
Welche Folgen haben die gegenwärtigen Einschränkungen für die Kinder? Leiden Motivation der Kinder und Zusammenhalt der Schulfamilie, wenn neben Unterricht auch Sommerfest und AGs entfallen?
Alexander Georg (brlv): Für den brlv ist Schule nicht nur eine Lehranstalt, sondern auch Raum für musische, ästhetische und sportliche Bildung. Diese leidet natürlich unter ausgefallenen AGs und Wahlfächern. Auch hier könnte eine integrierte Lehrerreserve wertvolle Dienste leisten, um Ausfall zu verhindern und zusätzliche Angebote aufrecht zu erhalten. Gleichzeitig muss die Dienstherrin ein motivierendes Umfeld für Lehrkräfte schaffen, damit diese mit Freude AGs und Wahlfächer anbieten. Hier gibt es Probleme, wie die Schulklimabefragung 2018 zeigte.
Waltraud Lucic (MLLV): Das Feiern im Schulleben und die Förderung spezieller Talente in Arbeitsgemeinschaften sind für die geistige, soziale und seelische Entwicklung der Kinder genauso wichtig wie die kognitiven Fächer. Laut Bayerischer Verfassung sollen die Schulen nicht nur Wissen und Können vermitteln, sondern auch Herz und Charakter bilden.
Wir sollten vorsichtig mit unseren Äußerungen sein und die Macht der Worte bedenken. Kinder, die täglich hören, dass sie wegen des Stundenausfalls viel schlechter werden und dass Schule so keinen Spaß machen könne, werden das schließlich glauben und sich entsprechend verhalten. Begründungen dafür finden Sie in Prof. Joachim Bauers neuestem Buch „Wie wir werden, wer wir sind“.
Werden die Lücken aufgeholt?
Wie werden die entstandenen Wissenslücken aufgeholt?
Alexander Georg (brlv): Hier sehen wir als Verband Schulleitung und Landeshauptstadt in der Pflicht, durch gezielte Maßnahmen die stets vom Referat für Bildung und Sport gewollte Bildungsgerechtigkeit zu schaffen.
Waltraud Lucic (MLLV): Wenn sehr häufig Unterricht ausfällt, können nicht die geplanten Stunden der Lehrkraft stattfinden. Jede Jahresplanung verfügt über einen pädagogischen Freiraum, der dann wegfällt. Der Kompetenzerwerb wird in unterschiedlichen Handlungsfeldern vollzogen, die sich bei Zeitnot reduzieren. Vorbereitende oder nachbereitende Hausaufgaben führen zur Zeitersparnis im Unterricht. Beispiele können noch viele aufgezählt werden. Sie liegen im Ermessen der Pädagogen.
Was steht im Zeugnis?
Werden die Lehrer- und Unterrichtslücken in den Zeugnissen der Kinder dokumentiert?
Alexander Georg (brlv): Eine solche Dokumentation existiert nicht.
Waltraud Lucic (MLLV): Das Zeugnis spiegelt die Leistungen und das Verhalten der Kinder wider.
Wurden die Noten schlechter?
Sind die Noten der Kinder aufgrund der besonderen Situation der vergangenen Monate schlechter geworden?
Alexander Georg (brlv): Diese Frage kann der brlv nicht beantworten.
Waltraud Lucic (MLLV): Leistungen sind von unterschiedlichsten Faktoren abhängig. Mir ist dazu keine wissenschaftliche Untersuchung bekannt.
Wird ein Menschenrecht verletzt?
In unserem Gemeinwesen gilt zum einen eine Schulpflicht für Kinder, anderseits ist das Recht auf Bildung seitens der Vereinten Nationen als Menschenrecht anerkannt. Sehen Sie beides - Pflicht und Recht - durch den andauernden Mangel als unerfüllbar bzw. verletzt an? Wenn nein: Warum nicht?
Alexander Georg (brlv): Seit Jahren bekämpft der brlv den Unterrichtsausfall mit seinen Forderungen nach der integrierten Lehrerreserve. Das Recht auf Bildung muss von Staat und Kommune gewährleistet werden. Dieser Verpflichtung muss die Landeshauptstadt nachkommen, indem sie ordentliche Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte schafft. Schülerinnen und Schüler müssen in einer sich stets wandelnden Welt realistisch auf die Zukunft vorbereitet werden. Um dies zu erreichen, muss nicht nur die moderne Stundentafel der Realschule an städtischen Schulen erfüllt werden, sondern auch Raum für attraktive Wahlfachangebote geschaffen werden. "Zwangsbeglückungen" wie gebundenen Ganztag ohne Alternativen lehnt der brlv ab.
Waltraud Lucic (MLLV):
Ist das Menschenrecht verletzt, ...
... wenn ein Kind nicht so gefördert wird, dass es auf das Gymnasium wechseln kann?
... wenn ein Kind in Hebertshausen reiten lernt und in München nicht?
...w enn Kinder in Deutschland nach der 4. Jahrgangsstufe getrennt werden und in allen anderen Ländern dürfen sie länger gemeinsam zur Schule gehen?
... wenn Kinder im Unterricht nicht mitmachen oder gar stören?
... wenn Kinder unentschuldigt vom Unterricht fernbleiben?
Wie sind die Lücken anderswo?
Wieviele Lehrer fehlen an Realschulen in München im Schnitt?
Alexander Georg (brlv): Auf diese Frage konnte uns das Referat für Bildung und Sport keine zufriedenstellende Auskunft geben. Es seien alle Stellen für verbeamtete Lehrkräfte zum Schuljahresbeginn besetzt worden. Probleme gibt es aber nachhaltig bei der Einstellung von Aushilfslehrkräften während des laufenden Schuljahres, weshalb der brlv auch in München eine Integrierte Lehrerreserve seit Jahren einfordert.
Waltraud Lucic (MLLV):
In München gibt es 23 öffentliche Realschulen. 20 sind in städtischer Trägerschaft, da müsste man beim Referat für Bildung und Sport anfragen. Für die 3 staatlichen Schulen ist das Kultusministerium zuständig. Im Moment weiß noch niemand, wie sich die Situation gestalten wird, sprich, wie viele Lehrkräfte die Zuweisung nach München annehmen werden. Und auch wenn der Lehrerbedarf zum Schuljahresanfang gedeckt ist, sagt dies noch nichts über den Unterrichtsausfall im kommenden Schuljahr aus.
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