„Erscheint problematisch“
Erweiterung der Manzoschule soll überprüft werden
Die Planungen der Stadt für die Erweiterung der Manzoschule stoßen auf Kritik: Der Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23) ist mit der Festsetzung eines Baufelds mitten in einer Grünverbindung mit wichtiger Vernetzungsfunktion nicht einverstanden. Dies geht aus einer Stellungnahme des Lokalparlaments an die Landeshauptstadt München hervor. „Die Stadt München ist an ihre planerisch dargestellte Grundkonzeption im Flächennutzungsplan gebunden“, heißt es in dem Schreiben. „Die dort verankerte Grundkonzeption ist im Bebauungsplan aufzugreifen und zu konkretisieren.“ Aus Sicht des BA 23 erscheint der Bebauungsplan mit einem Baufeld in einer im Flächennutzungsplan (FNP) als allgemeine Grünfläche dargestellten Fläche problematisch.
Das vorgesehene Baufeld schneide nicht nur randlich eine Grünfläche, sondern überplane mehr als die halbe Breite der Grünverbindung. Es müsse vermieden werden, dass die verbleibenden 25 Meter durch ein dreistöckiges Gebäude fast in der Mitte in der Grünfläche optisch auf eine begrünte Wegeverbindung reduziert werden, anstatt als Grünverbund wahrgenommen zu werden. „Biotopverbundfunktionen sind in schmalen Randbereichen, neben den Wegen und zwischen der hohen Bebauung kaum zu erwarten“, erklären die Lokalpolitiker weiter. „Auch klimatisch behindert die mittige Bebauung beispielsweise den Kaltluftfluss aus der Angerlohe und damit die positive klimatische Wirkung für die südlich gelegene Wohnbebauung.“
Es treffe zu, dass die südlich angrenzende Verlängerung der Grünverbindung an der Hitlstraße nicht überall gleich breit sei. Die im Flächennutzungsplan dargestellte allgemeine Grünfläche habe südlich der Manzostraße eine Breite von 55 Metern. „Allein der Park ohne straßenbegleitende Grünflächen und Gärten ist südlich der Manzostraße 47 Meter breit. Allerdings führt das Bauliniengefüge der angrenzenden Grundstücke zu einer unbebauten Fläche von tatsächlich 65 Metern Breite“, heißt es in dem Schreiben des Gremiums weiter. Selbst an der schmalsten Stelle auf Höhe des Freybergweges, auf den auch die Stadt München Bezug nehme, sei zu berücksichtigen, dass Gärten statt Baufelder an die Grünfläche anschließen, sodass der Bereich real breiter sei. Konkret ergibt sich nach Ansicht des BA 23 auf Höhe des Freybergweges eine unbebaute Fläche mit einer Breite von 53 Metern. Dies entspreche der im Flächennutzungsplan dargestellten Grünfläche mit zirka 48 Metern Breite auf dieser Höhe.
„Baufeld verkleinern“
„Wir fordern daher, das Baufeld auf dem Flurstück 630/1 deutlich zu verkleinern und unter Berücksichtigung der Lichtverhältnisse und des Schattenwurfs nach Osten zu orientieren, so dass mindestens ein 35 Meter breiter Korridor erhalten bleibt, denn ein Bereich dieser Breite kann in ausreichendem Maße ökosystemare Dienstleistungen erbringen. Das ist auch im Hinblick auf die Schaffung eines Baurechts durch das Erbbaurecht erforderlich, um eine dauerhafte Funktion des Grünzugs zu garantieren.“
„Haus für Kinder“
Der Garten mit den Freispielflächen des „Hauses für Kinder“ solle auf der Westseite der Gebäude angeordnet werden, um möglichst breite offene zusammenhängende Flächen zu schaffen, schlägt das Lokalparlament vor. Zudem sollte das im Nordwesten des für das ‚Haus für Kinder‘ vorgesehenen Geländes geplante Nebengebäude nicht im Nordwesten, sondern im Nordosten situiert werden, damit auch in diesem Teil des Grundstücks begrünte Freiflächen des ‚Hauses für Kinder‘ an den Grünzug angrenzen.“ Dadurch könne das Baufeld um die nicht bebaute Fläche, unter anderem die Fläche des Gartens, verkleinert werden. Der BA 23 spricht sich eigenen Angaben zufolge für eine maximale Verschmälerung des Baufeldes aus und bittet die Stadt um Erläuterung, „warum das Baufeld nördlich von 630 III noch in das Flurstück 630 hineinragt. Sollte dort nicht gebaut werden, ist das Baufeld dort an das Flurstück 632 heranzurücken.“
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