Einschneidende Änderung
Neue Verkehrsregelungen an der Haberlandstraße zugunsten der Buslinie
Verkehrsstrom in der Haberlandstraße: Auch ohne Berufsverkehr reißt der Verkehr nicht ab. Der Stadtrat hat eine Sperrung für den Individualverkehr beschlossen, damit die Busse endlich pünktlich kommen. Ein- und Ausfahrten wie in und aus der Haberland- in die Lortzingstraße wird es dann nicht mehr geben. (Foto: us)
Der nie abreißende Verkehrsstrom auf der Haberlandstraße in Richtung Westkreuz und in Richtung Pasing sorgt vor allem im Berufsverkehr für lange Staus. Pünktliche Busse sind deswegen Fehlanzeige. Aber auch Radfahrer und Fußgänger beschweren sich oft über Raser und rücksichtslose Fahrer.
In Kürze wird sich das nun ändern. Auf Beschluss des Stadtrats setzt das KVR eine Sperrung des Individualverkehrs auf der Haberlandstraße durch. Die wird zwischen Lortzing- und Volmstraße gelten. Demnach werden diese rund 100 Meter Straße in beide Richtungen nur noch von Bussen und Radlern befahren werden dürfen. Außerdem ist im Umsetzungspaket generelles Tempo 30 für die gesamte Haberlandstraße vorgesehen, damit die Radler künftig unbesorgt auf der Straße fahren können.
Umsetzung noch im Frühjahr
Schon vor einem Jahr beantragten die Stadtwerke diese Sperrung. Verzögerungen im Busverkehr entstünden an Knotenpunkten, wie zum Beispiel an der Kreuzung Lortzing-/ Haberlandstraße, hieß es in der Begründung. Nach einiger Diskussion griff der Stadtrat diesen Antrag auf und verabschiedete den entsprechenden Beschluss mehrheitlich.
Im Bezirksausschuss 21 (BA) war die Freude darüber nicht besonders groß. „Im Sinne der Buslinien müssen wir tätig werden, keine Frage“, meinte Sven Wackermann, Stadtrat und Vorsitzender des Unterausschusses Planung im BA. „Unsere Kritik betrifft vor allem den Umstand, dass wir als BA nicht in die Entscheidungen einbezogen waren. Denn in unseren Augen müsste die Sperrung eine Straße weiter östlich ansetzen: im Ulrich-Kortler-Weg.“
Anwohner nicht abhängen!
Das hätte zur Folge, dass die Anwohner rund um die Volmstraße nicht gänzlich abgehängt würden und das ganze Viertel umfahren müssten, um in Richtung Innenstadt zu kommen. „Das Grundanliegen können wir verstehen“, so auch Maria Osterhuber-Völkl, stellvertretende BA-Vorsitzende. „Unser großes Problem ist der Verkehr im Viertel. Wer aus der Volmstraße kommt, kann künftig nur noch nach links abbiegen. Der fährt dann im Kreis über die Aubinger- und die Bodenseestraße, bis er endlich in die Lortzingstraße einbiegen darf. Das ist kaum zuzumuten.“
Das eigentliche Problem sei der Durchgangsverkehr von und nach Aubing, bestätigte auch Andreas Bergmann und plädierte ebenfalls für die Sperrung ab Ulrich-Kortler-Weg. „Der Durchgangsverkehr wäre damit draußen und die Anwohner hätten mehr Spielraum.“
Zu spät, kommentierte das KVR und beharrte auf die Umsetzung des Stadtratsbeschlusses noch in den nächsten Wochen. „Uns bleibt jetzt nur die Beobachtung“, so Wackermann. „Wir werden ein wachsames Auge auf die Verkehrsentwicklungen im Viertel und auf die Kreuzung Scapinelli-/ Lortzingstraße haben. Sobald sich die Beschwerden und Probleme häufen, werden wir noch einmal tätig.“
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH