„Eine Lösung ist schwierig“
Im gesamten Viertel bereitet den Anwohnern der Lkw-Verkehr Probleme
Die Klagen über den immer weiter zunehmenden Lkw-Verkehr im Stadtviertel nehmen kein Ende. Erst kürzlich beklagte sich ein Anwohner über die Situation in der Nähter- und Kreckestraße. „Die Ecke ist sehr eng und stark zugeparkt. Stadteinwärts werden die Laster von ihren Navis durch das Wohngebiet geführt“, erklärte der Mann. „Es wurden schon Zäune umgefahren und meiner Tochter wurde das Auto an der Seite komplett aufgekratzt. Das ganze Blech war aufgeschnitten und der Wagen war sogar auf den Gehsteig geschoben.“ Der Bürger forderte ein Durchfahrtsverbot für Lkw. „Das ist kein Anlieger- sondern Durchgangsverkehr“, sagte er.
Gerhard Hohenwarter von der Polizeiinspektion Moosach (PI 44) erklärte, dass die Situation vor Ort tatsächlich den Angaben des Bürgers entsprechen. „Es ist wirklich so, dass immer wieder Lkw stecken bleiben.“ Es habe auch schon einige Einsätze diesbezüglich gegeben. Auch der Gartenzaun der Bürgers weise immer noch Schäden auf, die durch abbiegende Sattelzüge verursacht worden seien. Gerhard Hohenwarter betont, dass es zwar nicht die Welt an Lkw-Aufkommen sei, „aber wenn, dann gibt's kein Durchkommen.“ Ziel dieser Lkw, zumindest zu einem Teil, sind die Geschäfte im Bereich Menzinger- / Amalienburgstraße. Ein Durchfahrtsverbot für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen würde die PI 44 demnach auch befürworten.
Lkw-Verkehr ist regelmäßig Thema im BA
„Das Ganze ist bei uns im Stadtbezirk ja regelmäßig ein Thema“, betont BA-Vorsitzende Heike Kainz (VSU). Wie das Gremium in einer Stellungnahme an das Referat für Stadtplanung und Bauordnung mitteilt, wurde auch von den Bürgern im Verkehrsworkshop, der im März dieses Jahres stattfand, zu Recht der Lkw-Verkehr durch die sehr schmal Angerlohstraße und die Von-Reuter-Straße beklagt. „Vermutlich sind solche Fahrten unter anderem durch Navigationsgeräte veranlasst, die den kürzesten Weg zu den nördlich gelegenen Gewerbegebieten anzeigen“, erklärt der BA 23. Als Abhilfe sollte eine Tonnagebeschränkung her, wie sie erst kürzlich vom Gremium für die Von-Reuter-Straße beantragt wurde.
Zudem schlagen die Lokalpolitiker vor, dass für den Bereich westlich der Bahnlinie die Möglichkeit einer geradlinigen Fortführung der Elly-Staegmeyer-Straße bis zur Hinermeierstraße geprüft werden sollte. „Dadurch könnte das künftige Quartierszentrum am Oertelplatz von Süden aus ohne Belastung der Wohnbevölkerung erreicht werden“, meinen die Gremiumsmitglieder. In der Folge sollten Beschränkungen für den Lkw-Verkehr in den umliegenden Wohnquartieren, wie zum Beispiel in der Esmarchstraße, erlassen werden.
„Ob eine Tonnagebeschränkung oder Einbahnstraßen sinnvoll sind, möchte ich nicht beurteilen“, so Josef Wieland, der Vorsitzende des Unterausschusses Verkehr im BA 23. „Eine Lösung ist schwierig.“ Erst kürzlich hatte ein Bürger eine solche Einbahnregelung vorgeschlagen, und zwar, um die Zufahrt zur Firma Krauss Maffei über das Wohngebiet Untermenzing zu regulieren und damit zu entspannen. „Zielführend halte ich dabei unter anderem die Krautheimstraße als Einbahnstraße zu definieren“, schlägt er vor. „In welche Richtung wäre noch zu überlegen.“
Er beklagt zudem, dass nach wie vor der Lieferverkehr zu Krauss Maffei durch das Wohngebiete rolle. „Die Stadt München hält es auch offensichtlich nicht als zielführend, ein Durchfahrtsverbot für Lkw über 7,5 t zu verhängen.“ Auch eine Verkehrsüberwachung hinsichtlich der Tempo 30-Zone im Bereich Menzinger- und Krautheimstraße gibt es nach Ansicht des Mannes nicht. „Die Überwachung findet nur da statt, wo großer Umsatz bei Verstößen zu erwarten ist“, erklärt er weiter. „Das ist keine Unterstellung sondern das Ergebnis laufender Beobachtungen.“
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