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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Ein Stammbaum zum Geburtstag
80 Jahre Autobahnmeisterei München-West auf Wandgemälde von Martin Blumöhr
„Wir kommen erst in die Medien, wenn es mal nicht rund läuft auf den Autobahnen“, meinte Straßenmeisterin und Dienststellenleiterin der Autobahnmeisterei München-West, Annette Schöpf. „Letztendlich sind wir häufig nachts unterwegs. Man sieht uns sozusagen nicht beim Arbeiten“, erklärte sie weiter und zählte die vielen wichtigen Arbeiten rund um die Autobahnen auf: „Winterdienst, mähen, kehren, Schilder sichtbar halten, sich um mögliche Schlaglöcher kümmern und vieles mehr – wir sind die unsichtbaren Heinzelmännchen.“
In der Dienststelle München-West sind insgesamt 34 Leute unterwegs auf Streckenkontrolle, in der Werkstatt, der Bodenprüfstelle oder in der Verwaltung beschäftigt. Mit dem super gelegenen Standort fungiere die Stelle West fast wie eine Zentralstelle. „Wir werden oft angefragt für Dienstleistungen für andere oder das Mutterhaus“, so Schöpf.
Die unsichtbaren Heinzelmännchen
Die 26-jährige Dienststellenleiterin ist übrigens die einzige Frau in ganz Bayern in dieser Position. „Ich habe den Beruf Straßenwärterin von Grund auf gelernt und er gefällt mir nach wie vor, auch wenn ich jetzt eher mit Organisation und dem Vergabewesen beschäftigt bin. Ich kann wertschätzen, was die Kollegen leisten, weil ich selber lange Zeit in orangener Kleidung unterwegs war.“
Für insgesamt vier Autobahnen – die A8, A92, A96 und A99 – und drei Tunnel sind die Heinzelmännchen von München-West verantwortlich. 35 Kilometer Strecke müssen begutachtet und ordentlich gehalten werden. „Wir halten immer die Augen offen, um alles unter Kontrolle zu halten. Aber es rufen auch häufig Verkehrsteilnehmer an und melden Missstände. Wir haben sozusagen sehr viele Augen.“
Malerei mit Persönlichkeit
Mitten in die Coronazeit fiel nun das 80-jährige Jubiläum der Dienststelle. „Leider. Unser Tag der Offenen Tür musste ausfallen“, so Schöpf. „Das wollen wir aber unbedingt nachholen, auch um uns nach außen hin sichtbar zu machen. Die Leute sollen wissen, wer wir sind und was genau wir tun.“
Ganz ohne Aufmerksamkeit verging das Jubiläum dennoch nicht. Nach einer langen Umbauphase hatte sich die Dienststelle Kunst am Bau gewünscht. „Unsere Gebäude und Werkstatthallen sind im alten Stil erbaut und haben einen denkmalwürdigen Innenhof mit besonderer Atmosphäre“, erklärte Schöpf. Dies sollte ebenso verewigt werden wie die wechselvolle Geschichte der Dienststelle.
Der Pasinger Maler Martin Blumöhr nahm sich der Aufgabe an und verband Tradition und Moderne in einem gemalten Stammbaum. „Es war eine Gradwanderung“, meinte Blumöhr dazu, „alles sollte Beachtung finden, die Ackerflächen aus der Anfangszeit, als Kühe hier rundherum grasten, wie auch der moderne Flair aus der Jetztzeit.“ Gewohnt farbig und mit viel Liebe zum Detail zeigt Blumöhr auf dem sechs Meter hohen und vier Meter breiten Wandgemälde 80 Jahre Autobahnmeisterei inklusive vieler Gruppenbilder und „Option für Erweiterung, damit auch künftige Teams hier abgebildet werden können.
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