Ein buntes Kaleidoskop
Kunstprojekt „Unter Menzingern“ in Verdi-Unterführung
Ähnlich dem Hermann-Hesse-Tunnel in Pasing bekommt nun auch Obermenzing einen kunterbunten Tunnel, konzipiert und maßgeblich gestaltet von Maler Martin Blumöhr. „Ich bin aber sehr auf die Mitwirkung und die Ideen der Grandlschulen angewiesen. Darum geht es bei der Verdi-Unterführung: Um die aktive Mithilfe der Schüler. Sie sind ein ganz wesentlicher Teil bei der aktuellen Arbeit.“ Sowohl die Grund- als auch die Realschüler konnten sich am Projekt beteiligen. Dazu durften sie sich mit einem Bild, einer fiktiven Figur und einer Geschichte bewerben.
„Geschichten sind dabei ganz wichtig, weil sie das kleine Puzzlestück in das Gesamtkunstwerk einbinden und sich nur mit Geschichten ein roter Faden erkennen lässt, wenn so viele mitmalen.“ Immerhin sind es 25 Grundschüler und noch einmal 20 aus der benachbarten Realschule geworden, die nun ihren ganz speziellen Blick auf Obermenzing in das Tunnelwimmelbild einarbeiten dürfen. „Richtige coole Sachen sind dabei“, freut sich Blumöhr. „Zum Beispiel Dinos in der Würm von einem Jungen aus der Grundschule, oder ein Mädchen hat uns vier ultimative Tipps gegeben, wie man Freunde findet. Das ist insofern ganz speziell und wirklich berührend, weil dieses Mädchen neu an der Schule ist und genau in so einer Lage gerade steckt.“
Viel Unterstützung
Im Moment malt er mit Teresa am Tanz der Trachtler im Carlhäusl und mit Anna an einer wahren Großbrandgeschichte mit viel Feuerwehr. „Ich versuche immer mit zwei bis drei Kindern gleichzeitig zu malen. Dadurch kann ich sie optimal unterstützen. Es geht ja auch um die richtige Farbmischung, um ein paar Gesetzmäßigkeiten zur Perspektive und um den Blick aufs Gesamtkonzept.“
Viel Unterstützung erfahre er wie schon beim Hesse-Tunnel in Pasing vom Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing (BA) und diesmal ganz besonders von den Wirtsleuten des Obermenzinger Hofbräuhauses, Line und Manfred Schmid. „Ich kann hier meine Sachen lagern und sie unterstützen uns mit Brotzeit“, dankt der Künstler.
Und sein Part? „Der kommt zum Schluss“, meint Blumöhr lachend. „Ich werde die Würm mit ihren tausend Augen zwischen den vielen tollen Geschichten sich winden lassen. Und ganz, ganz zum Schluss malen wir einen weiß-blauen Himmel an die Tunneldecke. Zusammen mit den vielen Würmaugen schaffen wir dann ein Ebenbild zum echten Durchblick nebenan.“
Die Grundschüler sind mit ihren Bildern übrigens schon fertig. In den nächsten Wochen malen nun die Realschüler ihre Bilder. „Wir müssen jetzt richtig ordentlich Gas geben. Damit alles passt. Am 1. Juli wird schon die Eröffnung gefeiert. Da bleibt nicht mehr viel Zeit.“ Über den aktuellen Malfortschritt und über viele Geschichten der Kinder gibt es ein Online-Tagebuch. Dies ist unter www.martin-blumoehr.de zu finden.
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