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Doch keine Wanderbaumallee

Mehrzahl der Anwohner lehnt mehr Grün in der St.-Johann-Straße ab

In der St.-Johann-Straße wird es noch doch keine Wanderbaumallee geben. (Bild: sb)

Die Wanderbaumallee von Green City e.V. wird nun doch nicht in die St.-Johann-Straße Einzug halten. „Ein Großteil der Anwohner möchte weder eine Baumbepflanzung noch eine Wanderbaumallee. Das ist schade“, sagte Gabriele Hartdegen, die Kinder- und Jugendbeauftragte des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing (BA 23) auf der jüngsten Sitzung des Gremiums. Im Lokalparlament gab es für die Entscheidung der Anwohner nur wenig Verständnis. „Das eine vierwöchige Probephase mit den Wanderbäumen nicht angenommen wird, verstehe ich nicht“, betonte BA-Chefin Heike Kainz. „Unsere junge Antragstellerin hat damit schon sehr früh ein Frusterlebnis. Ich hätte die Wanderbaumallee als eine charmante Lösung angesehen“, so die CSU-Stadträtin weiter.

"Klein beigeben"

Zurück geht die Idee auf den Vorschlag eine Schülerin, die sich für die St.-Johann-Straße im Bereich zwischen der Georg-Reismüller- und der Franz-Nißl-Straße mehr Grün gewünscht hatte. „Die Anwohner sind nicht die einzigen Menschen im Stadtviertel. Das Ganze wäre eine Aufwertung der St.-Johann-Straße gewesen. Den Antrag hat ein junges Mädchen gestellt und sie wird in Zukunft dort leben“, erklärte Grünen-Fraktionssprecher Falk Lamkewitz. „Als Test könnte man die Wanderbaumallee mal laufen lassen und die Anwohner ignorieren können. Ich weiß nicht, ob wir dem Mädchen einen Gefallen tun, wenn wir jetzt klein beigeben."

In diesem Jahr werde man eine Wanderbaumallee mit Green City e.V. nicht mehr realisieren können, betonte Gabriele Hartdegen, Fraktionssprecher der CSU im BA 23. „Ich hätte die Bäume ja einfach aufstellen lassen. Aber die Eltern des Mädchens wollten mit den Anwohnern im Vorfeld reden und darauf muss man eingehen.“ Mit einer Probephase könne man vielleicht allen gerecht werden, meinte auch Heike Kainz. „Und im Nachhinein können wir mit den Anwohnern die Vor- und Nachteile besprechen.“

"Nicht über den Willen der Anwohner hinwegsetzen"

Das sah Bernhard Freitag (CSU) anders: „Ich weiß nicht, ob wir uns über den Willen der Anwohner hinwegsetzen sollten.“ Unterstützung bekam er von Walter Stach (CSU): „Das Ganze ist ein Mehrheitsbeschluss.“ Man müsse unterscheiden, erklärte Stefanie Martin (CSU), die Vorsitzende des Unterausschusses Bau im BA 23. „Wenn wir etwas für das Wohl des Stadtviertels beschließen, dann sollten wir nicht sagen, wir machen nichts. Aber so war es hier nicht. Wir wären gar nicht auf die Idee gekommen, dort Bäume hinzustellen.“

Fritz Schneller konnte die Bedenken nicht verstehen. „Ich einer vierwöchigen Probephase kann doch nichts passieren“, sagte er. „Und wer weiß, vielleicht kann man die Bürger damit auch noch umstimmen.“ Daraus wird aber wohl nichts. „Von Green City e.V. heißt es, dass sie ohnehin keine Wanderbäume aufstellen, wenn die Anwohner dagegen sind“, erklärte Gabriele Hartdegen. „Es geht hier ja nicht um eine Zwangsbeglückung.“


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