Den Campus retten
Schul-Familie der Peslmüllerschulen drängen auf Sanierung
Im nächsten Jahr feiert der Schulcampus an der Peslmüllerstraße mit Grund- und Mittelschule und Bert-Brecht-Gymnasium seien 50. Geburtstag und ist damit der älteste Schulcampus dieser Art in Bayern. Doch die Zeit hat ihre Spuren hinterlassen. Die Sanierung des gesamten Gebäudes ist längst überfällig und sollte eigentlich schon im Schulausbauprogramm I geschehen.
„Die Planungen für die Sanierung war 2018 fast abgeschlossen“, erzählte Elternbeiratsvorsitzender der Grundschule Dominik Christ. „Dann gab es einen Stopp und der Komplex ist erst in die Ausbaustufe II und dann III gerutscht.“ Seit 2019 laufen auch die Prüfungen für den Denkmalschutz als ältester Schulcampus dieser Art in ganz Bayern. „Ob der Planungsstopp damit zu tun hat, wissen wir aber nicht. Dazu gibt es in der Stadt keine Auskunft.“
Wasserschaden im Sommer
Im Sommer gab es einen Wasserschaden größeren Ausmaßes. Betroffen war der Verwaltungstrakt der Mittelschule und darunter liegende Klassenzimmer, so dass sich in Folge Schimmel bildete. Gerade eben schließt die Stadt die Arbeiten für die Beseitigung des Wasserschadens ab und nahm nun auf Drängen der Schulleitungen die Sanierungspläne wieder auf.
„Der Schaden war eine Katastrophe für uns alle“, so Grundschulrektorin Antje Milleder. „Wir standen alle mit Eimern da, furchtbar. Aber eine gute Seite hatte der Schaden auch: es wird wieder an der Sanierung geplant.“ Beziehungsweise: es entscheiden Stadtkämmerei und Stadtrat im Moment die Machbarkeitsstudie, die ungefähr zwei Jahre laufen wird. Dann wird ausgeschrieben und saniert. „Das kann also noch dauern“, so auch Schulleiterin der Mittelschule Christiane Kolb-Radl. „Das ist aber in Ordnung, alles braucht seine Zeit. Wir wünschen uns nur, dass nicht wieder alles ins Stocken gerät. Das wäre schlimm.“
Lange Mängelliste
Denn die Liste der Mängel am Gebäude ist überlang. Die Fenster sind alt, teils blind und schließen nicht richtig. Ersatzteile dafür gibt es nicht mehr. In der Grundschule klebt teils schon Styropor an den Glasscheiben als provisorische Isolierung. Die Eternit-Außenplatten sind brüchig oder abgefallen, die Dämmung kommt zum Vorschein. Und so weiter.
„Es ist auch nicht gut, dass die Schuleingänge nicht verschließbar sind“, so Kolb-Radl. „Eine offene Schule und offene Sportanlage mit Tischtennisplatten und Gelegenheiten zum Sitzen sind schön, aber wir kämpfen dann auch mit Verschmutzung und Vandalismus. Ganz zu schweigen davon, dass uns während der Schulzeit Sicherheitsaspekte fehlen. Jeder kann hier ein- und ausgehen. Eine Begrenzung macht absolut Sinn.“
Bezirksausschuss einstimmig hinter Schule
Alle diese Punkte trugen Elternbeirat und Förderverein in der Bürgersprechstunde des Bezirksausschusses 21 (BA) vor und ernteten große einstimmige Zustimmung. „Es ist ein ganz wunderbares Zeichen für uns, dass wir gesehen werden und wir so viel Unterstützung bekommen“, dankte Milleder.
Für die insgesamt 350 Kinder in der Grundschule und 414 Schüler in der Mittelschule wäre zu wünschen, dass das Gebäude nicht nur modern und sicher wird, sondern sich auch die Räume zeitgemäß auf modernes Lernen richten. „Wir lieben und leben unseren Campus“, fasste Milleder zusammen. „Das ist gar keine Frage. Unser Schülerklientel ist super, die sind Eltern engagiert, aber das Haus marode. Das muss sich ändern. Darauf warten wir schon viel zu lange."
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