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„Das war ein Schnellschuss“

Schulleitung der Pfarrer-Grimm-Grundschule ist mit dem Schulbus-Vorschlag der Stadt nicht zufrieden

Das Thema Schulbus beschäftigte den Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23) auch in seiner März-Sitzung. „Wir hatten Bedenken, ob sich das in der Praxis bewährt, wenn der Bus zwei Mal fährt“, sagte die BA-Vorsitzende Heike Kainz. Deshalb habe man bis zu den Sommerferien einem Probebetrieb zugestimmt. „Danach wollten wir schauen, ob diese Lösung gut ist.“

Das Referat für Bildung und Sport hatte kürzlich vorgeschlagen, die bisherigen Schulbushaltestellen auf zwei Touren zu verteilen (der Werbe-Spiegel berichtete). Die erste Fahrt beginnt dann schon um 7. 10 Uhr, die zweite um 7.35 Uhr. Weil man sich im Lokalparlament nicht sicher war, ob die Abfahrtszeiten für die Grundschüler zu früh sind, hatten die Gremiumsmitglieder einem Probebetrieb zugestimmt. Am Ende des Schuljahres wollte man bei den Eltern nachfragen, wie das Ganze angenommen wurde.

Ein Betrieb bis zu den Sommerferien sei nicht sinnvoll, erklärte Jörg Weinberger, der Rektor der Grundschule an der Pfarrer-Grimm-Straße, da viele Kinder im Frühjahr und im Sommer mit dem Rad in die Schule fahren. „Es geht uns gar nicht darum, dass die Kinder zu früh aufstehen müssen, sondern dass es zum Beispiel im Winter dunkel ist, wenn sie zum Bus gehen. Das ist nicht ungefährlich“, betonte er. Problematisch sei zudem, dass die Schüler, die mit der zweiten Tour fahren, zu spät zum Unterricht kommen. Auf der anderen Seite habe er aber auch von Eltern gehört, die es gar nicht schlecht fänden, wenn der Bus voll ist. „Dann können die Kinder bei einer Notbremsung nicht durch den Bus fallen“, so der Grundschulrektor.

Schule will eigene Evaluation machen

Im Augenblick könne man gar nicht so viel zu diesem Thema sagen, meinte Weinberger. „Wir würden aber nach der Schuleinschreibung eine eigene Evaluation machen. Wir müssen herausfinden, was die Eltern besser finden.“ Man müsse auch davon ausgehen, dass in den zukünftigen ersten Klassen eventuell weniger Kinder mit dem Bus fahren. Anhand von Fragebögen werde man deshalb alle ersten bis vierten Klassen sowie die Eltern, der für das kommende Schuljahr neu eingeschriebenen Kinder befragen und dann das Ergebnis auch dem BA 23 vorstellen.

„Mich hat überrascht, dass das Referat für Bildung und Sport dieses Schulbus-Thema gar nicht mit der Schule abgesprochen hat“, sagte Heike Kainz. Und Jörg Weinberger erklärte, dass man von Seiten der Schule darüber auch sehr verwundert gewesen sei. „Wir haben eigentlich einen guten Draht zum Referat für Bildung und Sport. Aber das war ein Schnellschuss. Hier wurde eine Lösung, die uns nicht zufriedenstellt, durch eine Lösung ersetzt, die auch nicht sinnvoll ist. Das macht keinen Sinn.“

Man werde nun das Referat für Bildung und Sport bitten, dass die Erprobungsphase zurückgestellt wird, „weil die Schule eine eigene Erhebung macht“, schlug Heike Kainz vor. Das Gremium hat dem in seiner jüngsten Sitzung einstimmig so zugestimmt. „Es würde mich sehr freuen, wenn wir die Ergebnisse schon in der Juli-Sitzung erhalten könnten“, betonte die BA-Vorsitzende weiter. So könne man schon vor den Sommerferien zu einer Lösung kommen.


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