Das stinkt zum Himmel
Allacher müllen die Franz-Nißl-Schule zu

Der Containerstandort vor dem Schulhof ist eine einzige Sauerei. Der Müll liegt bis weit in den Gehsteig hinein und macht den Schulweg nahezu unpassierbar. (Foto: Brigitte Bothen)
Kinder und Jugendliche, die neben einem riesigen Dreckhaufen lernen und arbeiten sollen: Was man sonst nur aus Entwicklungsländern mit schlechter Müllversorgung kennt, ist für die Schülerinnen und Schüler der Mittelschule an der Franz-Nißl-Straße trauriger Alltag. Die Wertstoffcontainer, die genau vor der Schule aufgestellt sind, quellen regelmäßig über - und dann wird der Müll von den Bürgerinnen und Bürgern einfach vor den Behältern auf dem Gehweg abgeladen, so dass fast kein Durchkommen mehr ist. Die Situation ist für die ganze Schulfamilie kaum noch zu ertragen, zumal sich auf dem Unrat Maden entwickeln, Ratten angezogen werden und Glasscherben eine Verletzungsgefahr darstellen.
Während der letzten Sitzung des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing (BA 23), die passenderweise in der Turnhalle der Franz-Nißl-Schule stattfand, wandten sich nun Schülersprecherin Kristina, ihre Mitschüler Carolina und Moritz sowie die Elternbeiratsvorsitzende Daniela Albrecht an das Stadtteilgremium mit der Bitte um Unterstützung und der Forderung "Weg mit den Containern!" Daniela Albrecht berichtete von kaputten Fahrradreifen durch die herumliegenden Glassplitter, von Drogenspritzen, die gefunden wurden und von der Unmöglichkeit zu zweit nebeneinander an der Wertstoffinsel vorbeizugehen, da die Müllsäcke und Flaschen bis weit in den Bürgersteig hineinragen. Sie hatte auch einen Vorschlag für einen Alternativstandort, nämlich an der kleinen Sackstraße zwischen ALDI und Bittl.
Schlimmster Sammelplatz
Es ist nicht das erste Mal, dass Klagen über den Zustand des Containerstandorts laut werden. Es habe schon mal eine Unterschriftensammlung gegeben, erzählte die Elternbeiratsvorsitzende. Passiert sei nichts. Auch dem Bezirksausschuss ist die Situation bekannt. "Wir haben immer wieder Probleme mit der Verunreinigung von Containern", erläuterte BA-Vorsitzender Pascal Fuckerieder. Leider gebe es im Stadtbezirk eher zu wenig Wertstoffinseln. Für den Standort an der Franz-Nißl-Schule sah er allerdings dringenden Handlungsbedarf und versprach, sich mit der zuständigen Entsorgungsfirma Remondis in Verbindung zu setzen.
Aus dem BA kamen mehrere Vorschläge, um die Situation zu entschärfen: Fritz Schneller empfahl, dem Unternehmen mitzuteilen, dass die Container an der Franz-Nißl-Straße wesentlich öfter gelehrt werden müssten und Falk Lamkewitz meinte, die Stadt müsste hier die Ausschreibung überarbeiten, um ein jahrelanges Ärgernis zu beseitigen. Florian Wimmer regte an, die Wertstoffinsel zumindest einige Meter zu verrücken, damit sie nicht mehr unmittelbar vor dem Schulhof stehe. "Es ist der schlimmste Sammelplatz im ganzen Stadtbezirk", pflichtete er den Jugendlichen und der Elternbeiratsvorsitzenden bei. Den Schülerinnen und Schülern gab er den Rat, Schilder am Zaun aufzustellen, auf denen sie die Missstände mit großen Fotos dokumentieren und ihrem Ärger Luft machen könnten.
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