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Das Erdbeerfeld retten

Demonstration und Infoveranstaltung zur Bebauung der Obermenzinger Wiese

"Unser Ziel ist es, gemeinsam mit den anderen Parteien einen wohl überlegten Konsens zu finden. Gemeinsam können wir viel für die Gartenstadt erreichen.“ Rund 250 Bürger demonstrierten für den Erhalt des Erdbeerfelds. (Bild: Beatrice Vohler)

Droht die Bebauung des Erdbeerfeldes zwischen Bauseweinallee, Weinschenkstraße, Würmgrünzug und Im Wismat? Auf dem wenige Hektar großen Areal plant die Stadt eine fünfzügige Realschule mit allem Drumherum, Kindereinrichtungen, eine Sport- und Schwimmhalle, eine Bogenschießanlage, die Allacher Feuerwache und zu guter Letzt noch einen Landschaftspark.

Seit Vertreter aus dem Planungsreferat Anfang Januar ihre Pläne im Unterausschuss Planung des Bezirksausschusses 21 (BA) vorgestellt haben, reißen die Diskussionen nicht ab. In der vergangenen Woche riefen der Grünflächenverein Menzing und die neugegründete Bürgerinitiative „Grünes Obermenzing“ zu einer Kundgebung nebst Demonstration auf, zu der mehr als 250 Bürger kamen. Auch die Unterschriftenaktion der beiden Akteure fand bereits große Zustimmung. „Wir konnten in der kurzen Zeit bisher über 2.000 Unterschriften sammeln“, erklärte Vereinsvorsitzender Andreas Ellmaier.

Teilerfolg erreicht

Zur Infoveranstaltung der CSU kamen noch einmal über 250 Bürger in den Saal des Alten Wirts. „Der Saal war komplett überfüllt, wir mussten leider auch Leute abweisen“, berichtete Stadtrat und BA-Mitglied Sven Wackermann. „Uns war es wichtig, sachliche Informationen zum Projekt weiterzugeben. Denn das ist einer unserer größten Kritikpunkte: Die Stadt plant und beschließt, aber die Bürger werden nicht mitgenommen.“

Während der Veranstaltung kam vor allem die Notwendigkeit der Frischluftschneise für die gesamte Landeshauptstadt zur Sprache. „Die Klimaerwärmung muss nicht unnötig vorangetrieben werden, darin waren sich alle zu 100 Prozent einig.“ Auch wenn die notwendige Feuerwache absolut nicht wegzudiskutieren sei, bliebe die andere massive Bebauung fraglich. „Da müssen sich andere Standorte finden lassen. Das ist unsere Forderung an die Stadt.“ Außerdem soll eine umfassende Infoveranstaltung der Stadt abgehalten werden.

Bürger informieren!

„Wir wollen exakte Infos als BA und wollen ebenso, dass die Bürgerschaft umfassend informiert wird. Ein „Friss oder stirb“ soll es auf keinen Fall geben! Wir wollen mitdiskutieren und wir wollen die Pläne der Stadt verstehen.“ Insbesondere für die Schule und die Sportanlage gäbe es eine Reihe von Alternativstandorten, so Wackermann. „Diese müssen ebenfalls geprüft werden. Auch hier muss die Stadt an die Öffentlichkeit treten. Darauf wirken wir hin.“

Inzwischen seien Teilerfolge erzielt worden. „Der Durchstich an der Prof-Eichmann-Straße ist im Planungsausschuss des Stadtrats wiederholt abgelehnt worden. Das ist ein gutes Zeichen.“ Des Weiteren wurde die Realschule inzwischen aus der Schulausbauoffensive herausgenommen. „Auch das ist positiv. Jetzt wird hier nicht mehr unter Druck geplant und verwirklicht. Unser Ziel ist es“, betonte Wackermann, „gemeinsam mit den anderen Parteien einen wohl überlegten Konsens zu finden. Gemeinsam können wir viel für die Gartenstadt erreichen.“


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