„Danke für die Menschlichkeit!“
Verleihung des Würmtalers an verdiente Obermenzinger
"Leuchttürme, ohne die unser Gemeinwesen nicht funktionieren würde." Stadtrat Frieder Vogelsgesang und Pfarrer Klaus Günther Stahlschmidt (v.r.) erhielten den "Würmtaler" für ihr Obermenzinger Engagement aus den Händen des Ortsvorsitzenden und Bundestagsabgeordneten Stephan Pilsinger und Ehrengast Bürgermeister Josef Schmid (v.l.). (Foto: us)
Der „Würmtaler“ ist ein Preis mit Tradition. Seit 1991 verleiht ihn die Obermenzinger CSU für engagierte Mitbürger mit großem Herz für Obermenzing. Besonders die soziale und kulturelle Tatkraft soll mit der Ehrung gewürdigt werden. In der Vergangenheit erhielten bereits Dieter Bamberg als Leiter der Wohnhilfe Obermenzing, Barbara und Franz Xaver Grandl für ihr Engagement um St. Wolfgang, Helmut Stangl, Wolfgang Vogelsgesang, Hans Menzinger, die Autorin Ellis Kaut oder auch der Burschenverein Obermenzing e.V. die wertvolle Medaille.
Ehrenämter als Gemeinwohl-Garanten
Nun sind zwei weitere verdiente Obermenzinger zur Ehrenliste hinzu gekommen. Den „Würmtaler“ für 2016 und damit den insgesamt 25. „Würmtaler“ erhielt Stadtrat Frieder Vogelsgesang insbesondere für seine herausragenden Verdienste um das Jubiläumsjahr „1200 Jahre Menzing“, aber auch für sein Engagement im Verein Freunde Schloss Blutenburg e.V., als Vorsitzender der Bürgervereinigung Obermenzing e.V., als Herausgeber des Blutenburger Kuriers und in vielen anderen Ehrenämtern.
Bundestagsabgeordneter und Ortsvorsitzender Stephan Pilsinger nannte ihn in seiner Laudatio „einen der Leuchttürme, ohne die unser Gemeinwesen nicht funktionieren würde.“ Der Unterschied zwischen einem funktionierenden und lebenswürdigen Stadtbezirk liege „bei Leuten wie dir!“
Der „Würmtaler 2017“ ging an Pfarrer Klaus Günther Stahlschmidt, der erst im September letzten Jahres als 75-Jähriger seine letzte Predigt in Leiden Christi hielt und insgesamt 35 Jahre als Seelsorger für die Obermenzinger da war. In seine Amtszeit fielen Obermenzinger Meilensteine wie die Sanierung St. Wolfgangs, St. Georgs und die „Wiederbelebung“ des Dorffriedhofs. Unvergessen seien Stahlschmidts Engagement für Mütter mit Kindern, Flüchtlinge und Obdachlose, die er auf dem Pfarrhof wohnen ließ, die gelebte Ökumene in Obermenzing oder seine langjährige Tätigkeit im Verein Verwaiste Eltern e.V., sagte Laudator Laudator Vogelsgesang. „Du hast immer den Menschen in den Mittelpunkt gestellt und dich dafür auch über Hindernisse und Hierarchien hinweggesetzt. Danke für die Menschlichkeit!“
Im Dienst von Menschen in Grenzsituationen
Der Geehrte erklärte dazu: „Ich habe mein Leben und Wirken immer in den Dienst von Menschen in Grenzsituationen gestellt. Als Seelsorger bin ich für alle gleichermaßen da, ich wollte mich nie vereinnahmen lassen.“ Der CSU-„Würmtaler“ mache ihn dennoch stolz. Ihm sei es wichtig gewesen, dass die beiden kleinen Kirchen St. Wolfgang und St. Georg noch während seiner Amtszeit fertig gestellt worden seien. „Das ist gelungen. Aber eines möchte ich betonen: Wenn wir Frieder nicht gehabt hätten, wären die beiden Kirchen nicht geglückt.“ Mit Sicherheit hätten es die Obermenzinger nicht immer leicht mit ihm gehabt. „Um so mehr freut mich die heutige Ehrung“, so Stahlschmidt weiter. „Denn meine Heimat ist im Rheinland, aber dahoam bin ich hier.“
Gastredner und Münchner Bürgermeister Josef Schmid machte ebenfalls den Heimatbegriff zum Mittelpunkt seiner Ansprache. Im Gegensatz zu Berlin habe München schon seit fast fünf Jahren ein Heimatministerium, so Schmid. „Der heutige Abend gibt Antwort darauf, wie hochaktuell und wichtig solch eine Institution ist.“ Heimat bedeute Tradition, Verwurzelung, aber auch Offenheit für den anderen und Veränderung, für die das Christentum stehe. Kurz: einen lebens- und liebenswerten Ort schaffen, in dem man gern „dahoam“ sei. „Dies gelingt nur durch unermüdlich ehrenamtlich Tätige, die ihr Wirken für das Gemeinwohl einsetzen, so wie die beiden Geehrten des heutigen Abends.“
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