Café Lebenslust
Angebot für psychisch belastete, depressive und einsame Menschen
In den umliegenden Alten- und Service-Zentren (ASZ) im Münchner Westen ist der gerontopsychiatrische Dienst (GPD) München-West schon seit Jahren gern gesehener Kooperationspartner. Nun beginnt auch das ASZ Obermenzing in der Packenreiterstraße 48 eine Zusammenarbeit. „Ich freue mich wirklich sehr, dass wir künftig zusammenarbeiten werden“, meint dazu der ASZ-Leiter Tobias Deger.
„Dies war mir ein Herzenswunsch, weil ich die Einrichtung sehr schätze und großen Respekt vor ihrer Arbeit habe. Außerdem bin ich selbst Gerontologe und freue mich auf das neue Angebot. Ich glaube, dass die Zusammenarbeit hervorragend in unser Programm passt und eine große Bereicherung für uns alle ist.“
Alltagsgespräche bei Kaffee und Kuchen ....
Was ist geplant? Ab Mai eröffnet immer montags das „Café Lebenslust“, das sich an psychisch belastete, depressive und/oder einsame ältere Menschen richtet. „Wir möchten zum gemeinsamen Kaffeegespräch einladen, vielleicht auch über Alltagserlebnisse sprechen und über das Gespräch miteinander bekannt werden“, erklärt die Leiterin des GPD München-West Sabine Wolf.
Die ASZ seien außerordentlich wichtig für eine wohnortnahe Betreuung. Denn viele Klienten des GPD säßen zu Hause und könnten einen gelungenen Anschluss gut gebrauchen. „Im ASZ gibt es nicht nur einen geschützten Raum für eine Kaffeerunde im kleinen Kreis. Alle übrigen ASZ-Angebote eignen sich zum Reinschnuppern und Vorbeikommen. Unser Wunsch ist es, dass sich unsere Café-Besucher am Ende in das Angebot hier integrieren. Die ASZ-Tagesstruktur ist ideal dafür, mal rauszukommen und ganz behutsam in das gesellschaftliche Leben (zurück-) zu finden.“
... und gesellige Runde unter Gleichgesinnten
Niederschwellig und einladend solle die Kaffeerunde sein, so auch Deger. „Wir gehen auf alle ein, unternehmen vielleicht auch mal einen kleinen Spaziergang und machen etwas Gedächtnistraining. Auf alle Fälle werden wir die Gruppe zu zweit führen, damit jeder Teilnehmer genug Beachtung findet.“ Jeder habe die Möglichkeit, aktiv dabei zu sein und vielleicht etwas Persönliches zu erzählen, oder auch einfach zuzuhören.
Das ASZ Pasing betreibt sein Café Lichtblick mit gleichem Konzept schon seit 2005. „Es ist eine feste Gruppe mit wenig Wechsel. Psychische Belastungen können einen sehr daran hindern, aus dem Haus zu gehen und mit Leuten in Kontakt zu kommen“, erzählt Claudia Hohendorf, Leiterin des ASZ Pasing. „Aber bei unserem Café Lichtblick weiß jeder voneinander, alle sind sozusagen im gleichen Boot. Hier ist Teilhabe am Alltag möglich und nicht selten kommen die Gruppenmitglieder in unsere anderen Veranstaltungen. Das ist wunderbar.“
Gute Erfahrungen im ASZ Pasing
Genauso wünscht sich das Tobias Deger für „sein“ ASZ. „Wir möchten ganz behutsam an die Hand nehmen. Dazu brauchen wir mit Sicherheit auch die Angehörigen, die vielleicht einen Anschub geben, dass die Betroffenen zu uns kommen.“ Jeder Interessent kann sich bei ihm telefonisch anmelden. „Ich möchte gern mit jedem vorher sprechen, damit ich weiß, welche Themen diejenigen mitbringen.“
Manche seien vielleicht nach der Pflege naher Angehörigen in ein Loch gefallen, oder sie würden sich nach einer Krankheit nur sehr langsam erholen. Andere leiden unter Isolation. „Die Gründe für eine psychische Belastung sind sehr, sehr vielseitig“, so Deger. „Darauf möchten wir eingehen.“
Das „Café Lebenslust“ öffnet von Montag, 8. Mai, an immer montags von 14.30 Uhr bis 16.15 Uhr im ASZ Obermenzing, Packenreiterstraße 48. Die Teilnahmegebühr beträgt 1 Euro für Kaffee und Kuchen. Die Leitung übernehmen Nicola Plathner, Altenpflegefachkraft im GPD und Tobias Deger. Nähere Auskünfte und Anmeldung sind unter der Telefonnummer (089) 891681715 möglich.
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