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Bücher als Friedensboten

Internationalen Jugendbibliothek feiert 70. Geburtstag

Jubiläum mit Familienfest: Die Internationale Jugendbibliothek wird 70 und feiert dies mit einem übervollen Familienprogramm. (Bild: IJB)

„Mit Kinderbüchern Brücken bauen und Fenster in die Welt öffnen“ – unter diesem Motto feiert die Internationale Jugendbibliothek (IJB) in der Blutenburg ihren 70. Geburtstag. Die Gründung der weltweit anerkannten Einrichtung geht auf die Initiative von Jella Lepman zurück, Journalistin und Politologin, die als von Nazis verfolgte jüdische Angehörige der amerikanischen Militärregierung ihren Teil zur Re-Education der Kinder beitragen wollte.

Bücher sollten als Friedensboten und Tür zur Welt Kindern Werte wie Toleranz, Respekt vor dem Fremden und Neugier auf das Andere vermittelt. Von der ersten Buchausstellung 1946 im Haus der Kunst bis zur Gründung der IJB im September 1949 waren viele finanzielle, politische und organisatorische Hürden zu überwinden. Maßgebliche Weggefährten Lepmans in München waren zum Beispiel Erich Kästner, Luiselotte Enderle, Hildegard Hamm-Brücher oder Anton Fingerle.

Weltweit größte Spezialbibliothek

Bei Gründung – übrigens in der Kaulbachstraße 11a – waren schon einmal über 8.000 Bände aus 23 Ländern zusammengetragen. Was als engagierte Initiative begann, ist mittlerweile „zur weltweit größten Spezialbibliothek und zu einem anerkannten Zentrum für internationale Kinder- und Jugendliteratur“ geworden, wie IJB-Direktorin Christiane Raabe in ihrer Pressemitteilung zum Jubiläum erklärte.

Zu den Leseclubs, Sprach- und Malkursen, Autorenlesungen und Erzählnachmittagen sind inzwischen auch vielfältige, kuratierte Ausstellungen und Workshops, Schulveranstaltungen und vor allem das seit 2010 alle zwei Jahre stattfindende White Ravens Festival für internationale Kinder- und Jugendliteratur gekommen.

Lesungen und Instagram

Die 8.000 Bände der Anfangszeit haben sich auf aktuell fast 650.000 Büchern in über 240 Sprachen aus sechs Jahrhunderten, darunter kostbare historische Sammlungen, wichtige Schriftsteller- und Illustratoren- Nachlässe und internationale Forschungsliteratur potenziert. Auch für die Zukunft fühlt sich die IJB bestens gewappnet, nämlich mit digitaler Inventarisierung, mit IJB-Auftritten auf Facebook, Instagram & Co und dem IJB-Blog bei Veranstaltungen.

Das gute alte Märchenbuch und die Lesestunden für kleine und große Kinder, Malkurse und Schreibwerkstätten für kleine Poeten werden neben und in der digitalen Welt einen ganz festen Platz haben. Raabe dazu: „Nach wie vor wird sich die Internationale Jugendbibliothek darin treu bleiben, sich für eine lebendige und anspruchsvolle Kinderbuch- und Lesekultur zu engagieren und sich für Bücher, Autoren und Illustratoren stark zu machen, die die Kinderliteratur bereichern.“

Davon können sich die vielen Fans der IJB beim Jubiläumsfest am Freitag, 20. September, überzeugen. Ab 15 Uhr gibt es im Jella-Lepman- und Christa-Spengenberg-Saal umfangreiche Bühnenprogramme mit Theater und Lesungen in vielen Sprachen. „Unser Highlight ist der Auftritt unseres Preisträgers Andreas Steinhöfel“, so Carola Gäde von der IJB. „Er wird aus seinem Buch ,Tieferschatten' lesen.“ Für alle aktiven Besucher hat die IJB unterschiedliche Workshops, Tanz und Bastelangebote vorbereitet. Der Eintritt ist frei. Weitere Infos unter www.ijb.de im Internet.


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