Bohrungen mitten in der Nacht
Baustelle am Oertelplatz macht Anwohnern nach wie vor zu schaffen
Erneut haben sich Bürger beim Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23) über die Baustelle am Oertelplatz beschwert. Leidgeprüft durch diverse Baumaßnahmen in der Vergangenheit und Überschreitungen von Ruhe- und Nachtzeiten“ sei es vor kurzem zur bislang intensivsten Bautätigkeit und Lärmbelästigung gekommen, erklärt ein Bürger in einem Schreiben an das Gremium. „Hierbei wurden Bohrungen mit schweren Baumaschinen in der Vesaliusstraße für sieben Gullideckel vorgenommen. Die Nachfrage bei einem Maschinenbetreiber an der Baustelle ergab, dass die Baufirma – nach ihren Aussagen – eine Genehmigung von der Stadt für 22 bis 5 Uhr hat“, so der Anrainer. Von Seiten der Arbeiter habe es geheißen, dass diese Arbeiten nur nachts durchgeführt werden könnten, da sonst der Verkehr gestört werde.
Keine Info für Anwohner
„Wer ist für solche Genehmigungen verantwortlich?“, fragte sich der Bürger. Eine Information der Anwohner von Seiten der Stadt sei im Vorfeld nicht erfolgt. „Es wurden einfach wieder Fakten geschaffen. Alle Anwohner wurden massiv in der Nachtruhe gestört, da Schlafzimmer an der Straßenseite liegen.“ Seiner Ansicht nach müssen solche Bautätigkeiten außerhalb der Nacht- und Ruhezeiten durchgeführt werden. „Dazu muss der Verkehr, wie in der Vergangenheit auch, per Einbahnregelung geführt werden. Dass dies auch in diesem Fall möglich ist, zeigten Bohrungen an zwei Deckeln, die ab 18 Uhr ohne größere Behinderungen durchgeführt wurden.“
Die Erneuerung der Schachtdeckel in der Vesaliusstraße seien tatsächlich Arbeiten, die in der Nacht ausgeführt werden, um einen erneuten Eingriff in den Linienverkehr zu vermeiden, heißt es in einem Schreiben des Kreisverwaltungsreferats (KVR). „Der Pendlerverkehr musste in der Vergangenheit ja bereits Umleitungen und im Mai/Juni gar eine Vollsperre hinnehmen, deshalb wurde für dieses Mal diese Lösung vorgeschlagen.“ Insgesamt seien 13 Deckel auszutauschen, von denen nicht alle im Fahrweg des Busses liegen, „was die vom Anwohner beobachteten Arbeiten zu anderen Zeiten erklärt“, heißt es in einem Schreiben an den BA 23. Genehmigt seien insgesamt drei Nächte.
„Natürlich müssen die Anwohner im Vorfeld informiert werden“, betonte BA-Chefin Heike Kainz. „Ich werde nachfragen, warum das nicht gemacht wurde. Wir hoffen zudem, dass die Baustelle bald fertig ist und damit auch die Belastungen für die Anwohner vorbei sind.“
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