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Bitte noch Geduld

Neue Orgel für Maria Schutz wird am Jahresende erklingen

"Am Ende haben wir eine wunderschöne, neue Orgel. Darauf können wir uns alle freuen." Pfarrer Alois Emslander, Pfarrei-Pressesprecherin Claudia Hoffmann, Kirchenmusiker Thomas Fischaleck und Orgelbauer Dirk Eule (v.l.) nach der Anlieferung des Instruments. (Bild: us)

Seit November 2008 engagierte sich der Orgelbauverein Maria Schutz für die Organisation und Finanzierung einer neuen Orgel und sammelte unermüdlich Spenden. „Durch vielfältige Aktionen war es dem Verein gelungen, 389.000 Euro zur Finanzierung des Orgelneubaus beizutragen“, erklärte Pressesprecherin Claudia Hoffmann vom Pfarrverband. Nun endlich sind Verein, Stadtkirche Maria Schutz und ganz Pasing so gut wie am Ziel. Ende April lieferte die Orgelbaufirma Eule GmbH aus Bautzen die Orgel, zerlegt in 3.843 Orgelpfeifen und tausende Einzelteilen.

Kirchenmusiker Thomas Fischaleck hatte schon im Vorfeld klare Vorstellungen von der neuen Orgel: 47 bis 50 Register und bis zu 4.000 Pfeifen sollte die neue Orgel haben und technisch modern, aber mit traditioneller Handwerkskunst gebaut sein. Eine Orgel für Maria Schutz sei eine Herausforderung, denn die Kirche habe zwar eine exquisite Akustik, aber durch die extremen Temperaturschwankungen nicht die Voraussetzungen eines Konzertsaals, erklärte er schon vor einem Jahr.

Orgelbautradition seit 150 Jahren

In der Bautzener Firma Eule fand der Pfarrverband genau die Verbindung von Handwerkskunst und Moderne. Geschäftsführer Dirk Eule erklärte bei der Anlieferung: „Unsere Firma existiert im nächsten Jahr seit 150 Jahren. Pro Jahr fertigen wir ein bis zwei Instrumente und sind ebenfalls mit Wartung, Sanierung, Stimmung und Teilfertigungen von Orgeln in verschiedenster Größe beschäftigt.“

An der Maria-Schutz-Orgel arbeite man seit vergangenem Frühjahr. „Das Schwierige ist die Zweiteilung des Instruments“, so Eule. „Schließlich soll das große Rosettenfenster in der Empore freibleiben.“ Zwei Tage dauerte der aufwändige Transport. „Jetzt bauen wir das Instrument auf – das dauert schätzungsweise sieben Wochen.“ Danach müsse die Orgel etwas in Ruhe gelassen werden, bevor die Stimmarbeiten beginnen können. „Das dauert bei Orgeln dieser Größe noch einmal drei Monate“, so Eule.

Alles in allem zwei Millionen Euro

Ende des Jahres, vielleicht sogar schon im Spätherbst könne die neue Orgel tatsächlich erklingen, freute sich Pfarrer Alois Emslander. „In der Kirche laufen schon länger die vorbereitenden Tätigkeiten an der Empore“, so Emslander weiter. „Das bringt natürlich einige Einschränkungen mit sich.“ Auch in den kommenden Monaten werde sich die Gemeinde einschränken müssen. Nicht nur aufgrund der fehlenden Orgelmusik, sondern auch wegen des begrenzten Platzes. Schließlich müssten die Orgelteile im hinteren Raum der Kirche gelagert werden. "Aber am Ende haben wir eine wunderschöne, neue Orgel. Darauf können wir uns alle freuen."

Die Orgel selbst kostet 1,25 Millionen Euro, für die Ertüchtigung der Empore plant die Pfarrei noch einmal über 600.000 Euro ein. „Alles in allem müssen wir mit rund zwei Millionen Euro rechnen“, so Pfarrer Emslander weiter. Kirchenmusiker Fischaleck war die Freude über das neue Instrument deutlich anzumerken. „Ich glaube, wir sind heute alle glücklich“, meinte er bei der Orgelanlieferung. Jetzt werde erst einmal kräftig mit angepackt. „Dann gibt’s Muskelkater und danach können wir schon mal genießen.“


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