Abschied von der (Wanderbaum-)Allee?
Umzug der Wanderbäume am 27. September ab 18 Uhr
Im August zogen Green City e.V., IGOM-Vertreter und viele Anwohner die Wanderbäume auf ihre Plätze in der Meyerbeerstraße. Am 27. September geht es für die Bäume ins Winterquartier nach Laim. Der Umzug beginnt ab 18 Uhr. Neugierige und Interessierte sind herzlich zur Teilnahme eingeladen. (Foto: us)
Wenn in den letzten Septembertagen die 14 Wanderbäume des Vereins Green City e.V. aus der Meyerbeerstraße ins Winterquartier nach Laim getragen werden, wird es deswegen nicht gleich kahl entlang der Straße sein. Dennoch werden die Bäume fehlen. „Sie sind eine Veranschaulichung unseres Ziels, der Straße einen Alleecharakter zu verleihen, nähergekommen“, meint Maria Ecke-Bünger vom Vorstand der Interessengemeinschaft Offenbach-/Meyerbeerstraße e.V. (IGOM). „Optimal wäre es gewesen, wenn alle Bäume tatsächlich auf der Westseite gestanden hätten. Denn hier fehlen Bäume und Grünstreifen zwischen Gehweg, Radweg und Straße.“
Um dies noch besser anzudeuten, habe der Verein zwei offene Hänger mit je einem Wanderbaum auf die westliche Straßenbegrenzung als Hingucker gestellt. „Wir haben sehr viele positive Reaktionen auf die Aktion bekommen“, so auch Johannes Paula vom IGOM-Vorstand. „Im Gespräch mit den Bürgern konnten wir unsere Argumente für eine verkehrsberuhigte Meyerbeer-/ Offenbachstraße gut rüberbringen. Wir konnten Tempo 30 und auch das Lkw-Durchfahrverbot erklären. Am Ende haben wir sogar Eintritte in unseren Verein verzeichnen können.“
Kein selbsterklärendes Straßenprofil
70 Personen stark sei der Verein. „Unser Ziel ist die Allee – ganz klar“, so Ecke-Bünger, „und zwar eine Allee, die angenehm ist, in der man die Nachbarn auf der gegenüberliegenden Seite auch kennt. Im Moment sind wir eine Wohn-Sammelstraße, aber auch danach sieht es hier nicht aus“, kritisiert sie. Vor einiger Zeit habe der ADAC eine Stippvisite beim Verein gemacht und davon gesprochen, dass der Meyerbeer-/ Offenbachstraße ein selbsterklärendes Straßenprofil fehle. „Sprich: Parkbuchten, Verschmälerung und all diese Sachen gibt es hier nicht. Lkw-Duchfahrverbot und Tempolimit sind nur ein Schritt in die richtige Richtung. Es fehlen einfach noch bauliche Veränderungen, um den Verkehr wirklich zu entschleunigen“, so Paula.
Ein wenig mehr Straßenbäume würden das Straßenbild zusätzlich verschönern und die vielen Asphaltflecken entsiegeln. Damit könnte auch die enorme Stickoxidbelastung entlang der Offenbach-Meyerbeerstraße gemindert werden. „Das ist uns ein sehr wichtiges Anliegen!“, betont Paula.
Hilfreich wären alle die Maßnahmen übrigens auch dafür, den Schulweg aus Obermenzing zu den Pasinger weiterführenden Schulen sicherer zu machen. Eine, der dies sehr am Herzen liegt, ist Maren Schüpphaus. Gemeinsam mit Elternvertretern aus dem Max-Planck- und dem Elsa-Brändström-Gymnasium hatte sie schon in der letzten Obermenzinger Bürgerversammlung diesbezüglich Anträge gestellt. „Einiges ist schon erreicht, wie die bessere Straßenmarkierung. Jetzt drängen wir noch auf Poller bei den Arcaden-Einfahrten“, erklärt sie.
Mediation mit Minimalkonsens
Im laufenden Mediationsverfahren zwischen IGOM und der Stadt München sei ein Minimalkonsens in Sicht. „Wir freuen uns, dass wir mehr Parkbuchten bekommen und die Mittelmarkierung entfernt wird“, erklärt Ecke-Bünger. Ein größerer Wurf, der dem ganzen Viertel zwischen Pippinger Straße und Fraundorferstraße dienlich wäre, sei nicht zu erwarten, „leider, leider“, bedauert sie.
Zum Abschluss der sechswöchigen Wanderbaumaktion am 27. September werde die IGOM noch einmal alle 14 geliehenen Bäume aufwändig auf der Westseite zusammenstellen, „für ein Foto von der potenziellen Allee“. Diese Fotoaktion beginnt um 17.30 Uhr. Anwohner und interessierte Bürger sind herzlich eingeladen, die Wanderbäume ab 18 Uhr bei Samba-Musik der Gruppe Go Brazil zu ihrem Winterquartier in der Baumschule Laim zu begleiten. Der Umzug wird über die Gräfstraße nach Laim führen und ungefähr zwei Stunden lang dauern. Für Verpflegung ist gesorgt.
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