Bürger reden mit
Aus der Februar-Sitzung des Bezirksausschusses 21
Zur letzten Sitzung des Bezirksausschusses Pasing-Obermenzing (BA) wurden besonders umfangreiche Bürgeranliegen behandelt. Zum einen stellte der Pasinger Bernhard Laduneck den Antrag auf Taktverdichtung des 160er Busses insbesondere abends und in der Nacht.
„Es ist die zentrale Verbindungslinie zwischen Karlsfeld, Allach, Pasing, Gräfelfing und Großhadern. Zwei Bahnhöfe werden durch den Bus angesteuert“, erklärte er seinen Antrag. „Der Bus wird sehr gut genutzt, viele Leute sind auf die Linie angewiesen.“ Doch stünden sie insbesondere des Nachts sehr, sehr lange am Bahnhof, den dann herrsche Stundentakt vor. „Wie soll man sonst ohne Auto nach Hause kommen? Wenn Sie wollen, dass die Leute auf den ÖPNV umsteigen, dann sorgen Sie für bessere Verbindungen und engere Takte.“
Gegen illegales Baumfällen vorgehen!
Die Obermenzingerin Karin Hölscher kam mit einem Antrag und einer Protestliste von über 300 Unterschriften in den BA. „Es geht uns um illegale Baumfällungen“, erklärte sie. „Die müssen ein Ende haben.“ Es herrsche „nervöse Stimmung“ unter den Obermenzingern, weil allzu oft Grundstücke gerodet wurden, ohne dass es zu nennenswerten Bestrafungen gekommen wäre. Dies müsse sich ändern, forderte sie.
Aktuell seien in der Süssenguthstraße 13 sechs „teils sehr alte Bäume“ in Gefahr durch das massive Bauvorhaben inklusive Tiefgarage. „Wir haben ein Auge drauf“, meinte Willy Schneider, Vorsitzender des Unterausschusses Umwelt. „Der Erhalt der sechs Bäume ist möglich, wenn die Tiefgarage verlegt wird.“
Missstände in der Kolonie II
Gleich mehrere Bürger traten zum Thema „Missstände in der Kolonie II“ auf. In der Dr.-Blaich-Straße 6 seien zehn bulgarische Familien in 13 Zimmern mit insgesamt einer Toilette untergebracht, „und das zu einer Wuchermiete von monatlich 6.000 Euro. Das ist menschenunwürdig. Gehen Sie dagegen vor!“ Der BA hatte sich bereits über die Presse und vor Ort informiert. „Das sind schlimme heimartige Zustände“, erklärte BA-Vorsitzender Romanus Scholz. „Das können wir nicht einfach so stehen lassen.“
Zumindest seien die zehn bis zwölf Kinder mittlerweile in Schulen und Kindergärten untergebracht, so Graciela de Cammerer, Vorsitzende des Unterausschusses Soziales. Sie empfahl einen Runden Tisch, um Lärm- und Dreckbelästigungen sowie das Müllproblem zu klären. „Mediation ist mir zu dünn“, so Stadtrat Frieder Vogelsgesang. „Hier müssen wir Druck auf die Referate ausüben!“
Die nächsten Sitzungen des BA finden am 3. März im Pfarrsaal Leiden Christi, Passionistenstraße 12, sowie am 31. März im Großen Sitzungssaal des Rathauses Pasing, Landsberger Straße 486, statt. Beginn ist jeweils um 19 Uhr.
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