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Bürgerschaftliches Engagement ist unverzichtbar für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft geworden. "Ohne die aktiven Helfer stünden wir manchmal auf verlorenem Posten", sagt Münchens Sozialbürgermeisterin Christine Strobl. Als "Kitt der Gesellschaft" bezeichnet Anselm Bilgri das Anpacken der Bürger: "Da zeigt die Menschlichkeit in der oft vorgebrachten Anonymität einer Stadt ihr eigentliches Gesicht!"
Wer sind diese Menschen, ohne die vieles längst nicht mehr so gut laufen würde? Die Münchner Wochenanzeiger stellen sie in ihrer Aktion „Besondere Menschen – Was hätten wir ohne sie getan?“ vor: den Schulweghelfer, den Lesepaten, den Feuerwehrmann, den "Tausendsassa" der Pfarrgemeinde, die "Hort-Oma" und viele, viele andere mehr - beispielhaft für noch unzählige weitere Menschen, die sich mit ihrer Zeit und ihren Fähigkeiten ebenfalls für uns alle eingesetzt haben. Dazu gehören auch die Mitarbeiter von Wohlfahrtsverbänden, Stadt- und Gemeindeverwaltungen und von Institutionen, die - meist ganz im Stillen - mit ihrer Arbeit etwas für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft leisten.
Ihnen allen sagen wir "Danke!"
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Conny Pagel und Simone Heim (Schneekönige e.V.) Obdachlosen Lebensmut schenken
Obdachlosen Menschen einen Herzenswunsch erfüllen um ihnen auf diese Weise neuen Lebensmut zu schenken ist das Ziel des im Oktober gegründeten Vereins "Schneekönige e.V". Die beiden Gründerinnen und aktuellen startsocial-Stipendiatinnen Conny Pagel und Simone Heim wollen mit ihrer Vereinsarbeit aber vor allem eines bewirken: Sie möchten die Randgruppe der Obdachlosen und der von Wohnungslosigkeit bedrohten Frauen und Männer in der Münchner Gesellschaft mehr in den Mittelpunkt rücken und deren soziale Integration fördern. Im ersten Schritt möchte der Verein einigen Frauen, die aktuell im Frauenobdach Karla 51 untergekommen sind, mit Hilfe von Sponsoren- und Spendengeldern ihren Herzenswunsch erfüllen. Das können sowohl materielle als auch immaterielle Wünsche sein. "Natürlich ist nicht jeder Wunsch erfüllbar, aber wir tun unser Möglichstes. Das Schönste für uns daran ist mitzuerleben, wie die Wunscherfüllung nicht nur die Beschenkten, sondern auch die Schenkenden beglückt, wenn sie die Freude in den Augen der glücklichen Schneekönige sehen!"
Unser Wunsch für 2016:
"Wir wünschen uns, dass die Menschen in unserer Stadt mehr Empathie für Obdachlose und deren Schicksale empfinden, dass sie ihnen mit Respekt und Offenheit begegnen, anstatt einfach nur wegzuschauen!"
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Andreas Pohl (Pfarrei St. Nikolaus Neuried) Der heimliche Hausmeister
Andreas Pohl, seit einem Jahr Rentner, hat eine große Leidenschaft: seine Pfarrgemeinde St. Nikolaus Neuried. 24 Jahre Pfarrgemeinderat, jahrelang als stellvertretender Vorsitzender, hat er hinter sich und bezeichnete sich als "der Mann für alles, der heimliche Hausmeister der Pfarrei". Nebenbei organisiert er seit 15 Jahren den Neurieder Christkindlmarkt am ersten Adventswochenende. Zuständig war er für alle Belange technischer und organisatorischer Art, bis das Pfarrzentrum gebaut und ein Hausmeister eingestellt wurde. Dann hatte er mehr Zeit für Familie und Enkelkinder. Seine große Fähigkeit ist: direkt die Leute anzusprechen, zur Mithilfe zu animieren, ihnen Aufgaben zuzuweisen und sie selbständig arbeiten zu lassen. Auch ohne Mandat im Pfarrgemeinderat ist er der Kopf des Teams "Feste und Feiern" und in der Erwachsenenbildung tätig. Er scheut sich vor keiner Arbeit, kümmert sich um die Technik beim Seniorennachmittag und bei anderen Veranstaltungen. "Die Bewahrung der Tradition, das ist mir wichtig", ist seine Aussage, "es macht mir Freude, Kontakt zu den Menschen zu haben." Sein Anliegen ist, dass die Jüngeren und Neuzugezogenen sich in der Kirche vor Ort wohlfühlen. "Ohne Andi wären wir in Vielem ärmer oder manche Aktion gäbe es längst nicht mehr", ist Gisela Meyer (Pfarrgemeinde St. Nikolaus) dankbar.
Mein Wunsch für 2016:
"Wille aller möge sein, friedlich und respektvoll miteinander leben zu wollen. Zudem mehr Interesse zu zeigen für die Pfarrgemeinde St. Nikolaus, bei der es sich lohnt mitzumachen."
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Jürgen Borrmann (Freiwillige Feuerwehr Solln) Ein Team für Herausforderungen
Rund 140-mal rückte die Sollner Feuerwehr 2015 aus. Besonders war sicher die Ankunft der Flüchtlinge im September. "Die Ankunft tausender Menschen in wenigen Tagen stellte die Landeshauptstadt vor eine große Herausforderung", sagt Borrmann. "Hier konnte die Sollner Feuerwehr am Hauptbahnhof, aber schon auch im Vorfeld bei der Vorbereitung von Übernachtungsmöglichkeiten unterstützen. Auch bei den Stürmen an Ostern wurden an zwei Tagen rund 40 Einsätze abgearbeitet", erinnert er sich. "Meist mussten umgestürzte Bäume - oft unter sehr schwierigen Bedingungen - beseitigt werden."
Zum Spektrum der Einsätze für Borrmann und seinen Kollegen gehören technische Hilfeleistungen wie z.B. Verkehrs- und Schienenunfälle und Hilfe bei Unwetterereignissen. "Ein weiterer Schwerpunkt ist die Wasserrettung rund um die Isar", so Borrmann. "Natürlich gehört auch die klassische Aufgabe der Feuerwehr - die Brandbekämpfung - zu unseren täglichen Aufgaben."
Mein Wunsch für 2016:
"Noch mehr persönliches Engagement der Sollner Bürger als Mitglied bei der Sollner Feuerwehr! Das ist schon ab 12 Jahren bei der Jugendfeuerwehr möglich, aber auch bei der 'normalen' Feuerwehr ist für Erwachsene der Einstieg jederzeit möglich."
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Hildegard Iversen (ehrenamtliche Betreuerin) Menschen zur Seite stehen
"Ich wollte mich schon immer sozial engagieren", erzählt die 74-Jährige Hildegard Iversen. Als sie vor 13 Jahren in Rente ging, traf sie auf Elke Baier. Die Sozialpädagogin arbeitet beim Betreuungsverein der Inneren Mission (BIMM) und begleitet ehrenamtliche gesetzliche Betreuer. Sie kommen zum Einsatz, wenn einem Menschen das alltägliche Leben über den Kopf wächst, wenn er bei rechtlichen Angelegenheiten nicht mehr alleine entscheiden kann. Oft sind es ältere, aber auch körperlich oder geistig behinderte Menschen, die Unterstützung brauchen - zum Beispiel Herr B. Gerade war er ins Altenheim gekommen, saß im Rollstuhl. Seine Frau war überfordert mit der Betreuung, Kinder hatte das Paar keine. Bis zu seinem Tod hat Hildegard Iversen den 69-Jährigen alle zehn Tage besucht, Kontakt mit dem Pflegepersonal gehalten und sich um seine Post gekümmert. Sie hat mit der Krankenkasse verhandelt und sich mit den Ärzten besprochen, als er ins Krankenhaus musste.
Inzwischen hat Hildegard Iversen acht weitere Menschen betreut: "Ich möchte ihnen eine Freude machen", sagt sie. Deshalb geht sie mit ihnen spazieren, bringt geschnipseltes Obst mit oder spricht mit ihnen über die Vergangenheit.
Ihr Wunsch für 2016:
"Mein Wunsch wäre, dass alte und behinderte Menschen in unserer Gesellschaft einen besseren Stellenwert bekommen und dass sich noch mehr ehrenamtliche Betreuer finden, die sich dafür einsetzen."
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Annabel Doege (Chaka-Bastlerin) Mit "außerirdischen" Bommels helfen
Andy Doege aus Laim liebt sein Viertel und hilft gerne: Er hat das Logo der Fürstenrieder Schule und das Kirchen-Logo von St. Ulrich kostenlos entworfen und das "Laimer Lied" komponiert. Seine soziale Ader hat Tochter Annabel geerbt: Die Neunjährige will Gutes tun und unterstützt mit ihrer Aktion „Basteln für Antenne Bayern“ die Stiftung „Antenne Bayern hilft“. Dazu hat sie einen "außerirdischen" Bommel designt und davon 75 Exemplare gebastelt, um sie im Potlatsch (Laim) zu verkaufen. Wirtin Barbara unterstützt Annabel dabei gerne.
Die Stiftung "Antenne Bayern hilft" unterstützt Menschen, die meist auf Grund von Krankheit oder Behinderung unverschuldet in Not geraten sind und Hilfe benötigen. Mit ihren Bommels will die Drittklässlerin etwas für diese Menschen beisteuern. "Chakas" hat sie ihre 75 Außeridischen getauft. Für jeden, den sie verkauft, will sie einen Euro spenden. Und weil Papa versprochen hat, ihre Einnahmen zu verdoppeln, hofft sie auf 150 Euro für die Stiftung.
Mein Wunsch für 2016:
"Die Menschen sollen nett zueinander sein, egal welche Hautfarbe sie haben!"
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Ernst Uwe Classen (Job-Mentor an der Mittelschule an der Lehrer-Wirth-Str.) Begleiter beim Berufseinstieg
Emre macht einen Luftsprung, als er aus dem Personalbüro kommt. Sein Ausbildungsvertrag ist unter Dach und Fach. Er ist erleichtert und stolz. Sein erster Weg führt ihn in seine Schule zu Uwe Classen. „Das ist jemand ganz Besonderes“, erklärt der Jugendliche. „Ohne ihn hätte ich das nicht geschafft.“
Uwe Classen ist einer von 30 Jobmentoren des gleichnamigen Projekts der Bürgerstiftung München, das durch das Münchner Beschäftigungs- und Qualifizierungsprogramm (MBQ) der Landeshauptstadt finanziert wird. Als Jobmentor unterstützt er an den Mittelschulen der Stadt ehrenamtlich Schüler bei der Praktikums- und Ausbildungsplatzsuche und in allen Fragen der Berufsfindung. Seit 2008 ist er eine feste Größe an der Mittelschule an der Lehrer-Wirth-Straße. Er kümmert sich hier um die 8. und 9. Klassen, begleitet die Jugendlichen, organisiert Berufsplanspiele und -präsentationen mit Firmen und führt nicht selten auch Gespräche mit den Eltern seiner Schützlinge. Die Berufsfindung ist manchmal gar nicht so einfach, weil viele Schüler keinerlei Vorstellung haben, was sie nach der Schule machen möchten.
Dabei kommt dem Jobmentor seine langjährige berufliche Erfahrung im Vertriebs-Personalmanagement und sein Netzwerk in Wirtschaft und Verwaltung zugute. Er ist für viele, auch ehemalige Schüler, längst nicht mehr nur ein Berufsberater, sondern vielmehr ein Freund. Die dankbaren, nun in der Ausbildung und im Beruf stehenden jungen Erwachsenen halten oft auch noch nach Jahren Kontakt zu ihm.
Mein Wunsch für 2016:
"Ich wünsche mir wieder viele liebenswerte Schüler, die Hilfe annehmen und viele Firmen, die mit mir die Jugendlichen in eine Ausbildung bringen möchten."
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Ulrike Seeger (Sozialdienst katholischer Frauen, SkF) Begleiterin, Erzählerin und Zuhörerin
Menschen, die sich wegen einer körperlichen oder geistigen Behinderung oder auch einer psychischen Krankheit nicht mehr im Leben zurechtfinden, wird ein Betreuer zur Seite gestellt, der sie rechtlich vertritt. "Als rechtliche Betreuerin organisiere ich eigentlich das Leben meines Betreuten", erzählt Ulrike Seeger, die sich ehrenamtlich seit drei Jahren um einen alleinstehenden 72-Jährigen kümmert. "Ich begleite ihn zum Arzt, beantrage Zuzahlungen bei der Krankenkasse, kaufe für ihn Kleidung und vor allem besuche ich ihn regelmäßig." Ihr Betreuter ist Sozialhilfeempfänger und lebt in einem Heim. Sein Sohn ist beruflich viel unterwegs und hat wenig Zeit für Besuche, die 65-Jährige ist sein einziger Kontakt. "Ich versuche, ihm ein bisschen Leben zu bringen", sagt Ulrike Seeger. "Ich erzähle ihm, was in der Welt los ist, spreche mit ihm über die Themen, die in der Zeitung sind. Und manchmal öffnet er sich auch und erzählt aus seinem Leben. Das ist dann wirklich ein besonderer Moment." Seit fünf Jahren kümmert sie sich um den Senior. Eine besondere Qualifikation musste sie für das Ehrenamt nicht mitbringen. "Wichtig ist, dass man den Menschen mag und sich auf ihn einlässt. Und zuverlässig sollte man sein." Eine rechtliche Betreuung bringt nämlich laufende Aufgaben mit sich: Man muss sich regelmäßig um Anträge kümmern, Fristen einhalten und sich mit Ämtern und Behörden auseinandersetzen. Aber das ist für die gelernte Industriekauffrau und Altenpflegerin kein Problem.
Mein Wunsch für 2016:
"Wenn jeder zu mehr Menschlichkeit beiträgt, dann haben wir ein erfreuliches Miteinander verbunden mit Freiheit und Toleranz."
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Christa Ruhl & Team (Patientenbegleitdienst der Malteser) Orientierung geben, Lächeln schenken
Zum Patientenbegleitdienst der Malteser im Klinikum Großhadern gehören 25 Frauen im besten Alter, die nach Berufsleben und Kindererziehung noch viel Schwung und Energie haben: Sie helfen seit 31 Jahren Menschen, denen es im Moment nicht so gut geht.
Von Montag bis Freitag sind für ein paar Stunden vier Frauen im Eingangsbereich des Klinikums Großhadern zur Stelle, um mit Rollstühlen, Kofferkulis und auch zu Fuß Patienten zu helfen, die zur ambulanten oder stationären Behandlung in dieses große Haus kommen. Die Größe des Hauses, die endlos langen Flure, die vielen Etagen und die zahlreichen Zielpunkte schüchtern vor allem ältere Menschen ein und verwirren sie!
Die Ankommenden sind aufgeregt, haben Angst und auch Schmerzen, sind oft orientierungslos und ohne Begleitung. "Wir bringen sie gut auf Stationen und Polikliniken, übergeben sie dort den Schwestern, wir holen sie dort auch wieder ab, rufen auf Wunsch ein Taxi, fahren sie auch mal zum Friseur, in den Zeitungsladen oder an einem schönen Sonnentag auch mal in den Garten", erzählt Christa Ruhl, "es gibt ganz viele Möglichkeiten, den Patienten weiterzuhelfen, mit einem Lächeln und ein paar aufmunternden Worten geht es ihnen meistens schon ein wenig besser." Und sie ergänzt: "Auch wir Ehrenamtliche fühlen uns am Ende eines Tages, an dem wir vielen Menschen helfen konnten, gut - und wir sind dankbar, dass wir dazu in der Lage sind."
Unser Wunsch für 2016:
"Noch ein paar sozial eingestellte Frauen zu finden, die mit uns im Team bereit sind, diese wichtige Aufgabe weiterhin zu bewältigen!"
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Vaniessa Rashid (Koordinatorin am Hauptbahnhof) Helferin der ersten Stunde
Seit dem Sommer 2015 sind Tausende von Asylsuchenden in München angekommen. Dass es keine humanitäre Katastrophe gab, verdanken wir der schnellen Hilfe der Ehrenamtlichen. Wie das zustande kommen konnte, weiß die Initiatorin Vaniessa Rashid: "Ich war als Erste am 31. August da und hätte nicht geglaubt, dass auf unseren Hilfeaufruf in Facebook und den lokalen Radiosendern so viele Menschen kommen."
Sie nahm Kontakt zu den Behörden und der Polizei auf und so konnte die vorbildliche Zusammenarbeit mit Helfern und Behörden starten. "Die Stadt und die Wohlfahrtverbände haben erst ab der zweiten Septemberwoche reagiert", kann sich Vaniessa erinnern. Als zum Oktoberfest München als Drehkreuz nicht mehr fungierte, waren viele der Helfer enttäuscht, denn bis dahin hatten sich mehr als 4.000 Menschen gemeldet. Langsam organisierten sich die Ehrenamtlichen und hatten Strukturen aufgebaut, um professioneller zu agieren. Die ganze Aktion fand deutschlandweit Nachahmer wie in Hamburg oder Köln. Die junge Kommunalpolitikerin ist in Ramersdorf-Perlach Integrationsbeauftragte.
Als Kind ist Vaniessa mit ihrer Familie aus Kurdistan im Nordirak nach Deutschland geflohen, daher weiß sie, was die Menschen auf ihrer Flucht erlebt haben und welche Hürden in der neuen Heimat auf sie zukommen.
Mein Wunsch für 2016:
"Ich wünsche mir, dass die Menschen offener werden, denn es sind keine Unmenschen, die zu uns kommen. Wir sind eine offene Gesellschaft, also lasst uns diese auch leben. Ich weiß, dass wir so alle davon profitieren."
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Brigitte Brand (Lehrerin) Flüchtlinge die Welt vergessen lassen
Manchmal kann eine einfache Idee ganz groß werden - diese Erfahrung hat Brigitte Brand gemacht, Lehrerin am städtischen Heinrich-Heine-Gymnasium. Die Schule hat eine Partnerschule in Jordanien und so beschäftigten sich die Schüler vor einem Austausch auch mit der Situation der syrischen Flüchtlinge, die sich in Nachbarstaaten wie Jordanien flüchten. Die Jugendlichen waren berührt von dem Leid, sie wollten helfen und organisierten eine Spendenaktion. Mit Erfolg: Von dem gesammelten Geld konnte im CARE-Zentrum in Amman eine neue Bibliothek mit über 900 Büchern und ein neues Spielzimmer eingerichtet werden - dank Brigitte Brand, ihrem Kollege Michael Tischer und einer Gruppe hochengagierter Schülern."Da war dieser kleine syrische Junge", sagt Brigitte Brand. "Als wir mit den Büchern im CARE-Zentrum eintrafen, da hat er sich aus einer unausgepackten Kiste ein Buch geholt, zu lesen begonnen und die Welt darüber vergessen." Deshalb glaubt Brigitte Brand fest daran, dass Projekte wie das des städtischen Heinrich-Heine-Gymnasiums für die Flüchtlinge eine immens große Hilfe darstellen.
Mein Wunsch für 2016:
"Mein Besuch im Flüchtlingscamp Azraq / Jordanien im Juli hat mir einen bleibenden Eindruck von der perspektivlosen Situation der syrischen Flüchtlinge in Jordanien verschafft. Erst allmählich begannen westliche Politiker, die Flüchtlingslager zu besuchen und sich für die Stärkung der Strukturen vor Ort stark zu machen. Ich würde mir wünschen, dass die Beschlüsse unserer europäischen Regierungen, die Hilfsorganisationen und Camps in Jordanien mit mehr finanziellen Mitteln zu unterstützen, keine Lippenbekenntnisse bleiben, sondern auch tatsächlich umgesetzt werden."
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Thiemo Schrauder (USC München) Ein "Fußgänger" im Rollstuhl
Was bringt einen kerngesunden jungen Mann dazu, regelmäßig im Rollstuhl Platz zu nehmen und Basketball zu spielen? Für Thiemo Schrauder liegt die Antwort auf der Hand: "Bewegungsdrang, Spaß und Leidenschaft!" Der gebürtige Münchner ist seit 2006 bei den Rollstuhlbasketballern des USC München aktiv: Was zunächst aus reiner Neugierde mit zwei bereits beim USC aktiven Freunden begann, entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einer wahren Liebesbeziehung – heute ist Schrauder beim USC als Vorstandsmitglied, Spielertrainer der 2. Mannschaft und Spieler der 1. Mannschaft in Personalunion unersetzbar – und das mit gerade einmal 24 Jahren. Der ausgebildete Sport- und Gymnastiklehrer ist beim deutschen Rollstuhlbasketball-Rekordmeister einer der "Fußgänger", also ein Spieler ohne jegliches Handicap – und verkörpert damit den sonst so abstrakten Begriff "Inklusion". Für ihn eine Selbstverständlichkeit: "Da ich selbst eine Schwester habe, die auf einen Rollstuhl angewiesen ist, war ich schon früh für den Umgang mit Behinderung sensibilisiert. Heute bin ich mehr denn je der Meinung, dass man Vorurteilen und Berührungsängsten nur entgegenwirken kann, wenn man aufeinander zugeht. Das steht beim USC auf der Tagesordnung – deshalb engagiere ich mich gerne für mehr gegenseitiges Verständnis."
Mein Wunsch für 2016:
" Es wäre toll, wenn wir bei unseren Spielen noch mehr Zuschauer hätten und Rollstuhlbasketball die öffentliche Aufmerksamkeit bekäme, die diese tolle Sportart verdient. Ansonsten hoffe ich, dass der USC auch weiterhin erfolgreich spielt und seinen eingeschlagenen Weg weitergeht."
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Gorica Kiesshauer (Tierheim) Gassigeherin für Patenhunde
Seit drei Jahren hilft Gorica Kiesshauer ehrenamtlich im Tierheim mit und geht jeden Tag mit Hunden spazieren. "Mein Mann und ich haben dort zwei Patenhunde, die unsere besondere Aufmerksamkeit bekommen. Im Urlaub oder am Wochenende gehen wir aber auch mit anderen Hunden spazieren", erzählt "Gogo". "Egal ob es draußen heiß, nass oder bitterkalt ist, und man immer verdreckt ist, die Hunde haben immer ihren Spaß und sind glücklich - und das ist unbezahlbar. Wenn ich dann auch noch mit kleinen Welpen spielen und kuscheln darf, ist das immer wieder ein Highlight für mich."
Es ist nicht immer leicht, das alles neben einem Fulltime-Job zu stemmen, aber der Gedanke, dass die Hunde sonst 24 Stunden eingesperrt in ihren Zwingern verbringen müssen, motiviert sie jeden Tag aufs Neue. "Viele wissen gar nicht, dass die Hunde im Tierheim ausschließlich von ehrenamtlichen Helfern ausgeführt werden. Hier besteht also immer Bedarf, vor allem unter der Woche. Ganz besonders auch für die anspruchsvolleren Hunde", so Gorica.
Mein Wunsch für 2016:
"Ich wünsche mir, dass unsere Patenhunde und die restlichen Dauergäste endlich ein tolles neues Zuhause finden. Und mehr, viel mehr ehrenamtliche Helfer!"
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Bernd Großholz (IHK-Prüfer und Aktivsenior) Eine Stütze für junge Leute
Mehr als 9.500 ehrenamtliche Mitarbeiter sind in den Prüfungsausschüssen für die IHK für München und Oberbayern tätig. Jedes Jahr nehmen sie weit über 30.000 Prüfungen ab. Einer dieser Prüfer ist Bernd Großholz - seit 35 Jahren trägt er so dazu bei, dass im Bereich Logistik qualifizierte Fachkräfte zur Verfügung stehen.
Bernd Großholz war früher als Führungskraft im Management tätig. Als ehrenamtlicher Prüfer will er Fachwissen und Erfahrungen an die nächste Generation weitergeben und helfen, die Qualität der Ausbildung zu erhalten und sie an neue Herausforderungen anzupassen. "Das macht mir eine Riesenfreude", sagt er. Das liege auch an der vorbildlichen Zusammenarbeit mit der IHK.
"Die jungen Leute sollen gut ausgebildet werden", unterstreicht er. "Die Prüfung ist aber nur das letzte Glied in dieser Kette: Die ganze Ausbildung und das soziale Umfeld sind entscheidend!" Und deswegen setzt er sich auch hier ein: Er betreut, seit er vor sieben Jahren in den Ruhestand ging, Schüler und Studenten und bereitet sie als einer der "Aktivsenioren Bayern" auf das Berufsleben vor; er vermittelt Mittelschülern Praktika; er zeigt ihnen, wie man eine Bewerbung schreibt. Daneben begleitet er Jugendliche während ihrer Ausbildung. "Manchmal brauchen junge Leute einfach Stützen", weiß Bernd Großholz, "auch wenn sie Ärger mit den Eltern, der Freundin oder im Betrieb haben". Er ist so eine Stütze. Er ist dann einfach da.
Mein Wunsch für 2016:
"Ich möchte, dass wir unser Bildungsniveau mindestens beibehalten und auch die Jugendlichen unterstützen, die schwächer sind. Niemand darf durch das Sieb fallen!"
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Werner Hagedorn (Schwerhörigenverein München) Ein Tabu begreifbar machen
"Gerade die Schwerhörigkeit ist heute noch eine Behinderung, die in der Öffentlichkeit nicht oder nur negativ wahrgenommen wird", meint Werner Hagedorn. Der Landesverband Bayern setzt sich seit vielen Jahren mit seinen 16 Mitgliedsgruppen und Vereinen für die Inklusion der Schwerhörigen und Ertaubten in Bayern ein. In München hat der Schwerhörigenverein München / Oberbayern mit seiner ehrenamtlichen Öffentlichkeitsarbeit schon viel dafür unternommen, dass das Tabu Schwerhörigkeit sichtbar und begreifbar wird.
So hat der Verein unter anderem auf dem Protesttag im Mai auf dem Marienplatz eine Induktionsschleife für Induktives Hören verlegt und am Stand des Vereins einen Hörtest angeboten. Eine Induktionsschleife verlegt wurde auch beim Open Air des Gospelchores der Caritas in Dachau, bei Veranstaltungen in Starnberg und bei der Veranstaltung der Beschwerdestelle für Pflegefragen in der Stadt München. Damit hat der Verein erstmals in München und Umgebung Schwerhörigen die Teilnahme an diesen Veranstaltungen ermöglicht.
Mein Wunsch für 2016:
"Als 1. Vorstand des Schwerhörigenvereins München/Obb. und alsVorsitzender des Landesverbandes Bayern der Schwerhörigen und Ertaubten ist, war und wird es mein Ziel und mein Wunsch sein, die unbedingte und jederzeit mögliche Teilhabe der Schwerhörigen und Ertaubten auch hier in Bayern und München zu ermöglichen und zu erkämpfen."
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Bayram Yildiz (Afro-European e.V.) Begegnung zwischen den Kulturen
Bayram Yildiz, Nachwuchsschauspieler und seit zirka zehn Jahren auf der Schwanthalerhöhe / im Westend lebend, hat nach seiner Rückkehr aus einem 6-monatigen entwicklungspolitischen Freiwilligendienst in einem Township in Südafrika zusammen mit zwei Bekannten den gemeinnützigen Verein Afro-European e.V. gegründet. Seither veranstaltet der Verein jährlich den Afro-European Roundup, eine Veranstaltung zur interkulturellen Begegnung. Sinn dieses Events im EineWeltHaus in der Schwanthaler Straße ist die Förderung der Zusammenarbeit und d ie bessere Vernetzung aller afrikanischen und europäischen Hilfsvereine.
Im Verein war Bayram Yildiz sechs Jahre lang Kassenwart, hat die Homepage und das Vereinslogo erstellt und ist für PR zuständig. Außerdem engagiert er sich bei der Beschaffung von medizinischen Hilfsmitteln (Rollstühle, Rollatoren, Brillen, etc.) und dem anschließenden Weiterleiten an Bedürftige in München, in Krisengebieten in der Ukraine, in Togo und Nigeria. "Ich bin sehr stolz darüber, dass unser Verein vor zwei Jahren den ,Adler Award' in der Kategorie "Hilfsorganisationen" gewonnen hat", sagt Yildiz.
Mein Wunsch für 2016:
"Ich wünsche mir, dass Tiere per Gesetz endlich als Lebewesen anerkannt werden und nicht als leblose Sachgegenstände."
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Andreas Lackermeier (Kirchengemeinde St. Rupert) Aktiv für eine lebendige Gemeinde
Andreas Lackermeier lebt seit 56 Jahren im Westend. In die Kirchengemeinde St. Rupert ist er sozusagen hineingewachsen. Aus der Pfarrjugend heraus entstand im Jahr 1976 die Band Haberkuk, die noch immer mit zwei aktiven Gründungsmitgliedern Gottesdienste in St. Rupert musikalisch gestaltet. Im Jahr 1986 war Andreas Lackermeier Mitbegründer des Schwanthalerhöher Dreigsangs und er freut sich auf das 30-Jahr-Jubiläum im kommenden Jahr. Nach vielen Jahren im Pfarrgemeinderat wechselte er in die Kirchenverwaltung von St. Rupert und übernahm auch das Amt des Kirchenpflegers. Aktuell ist er in der dritten Amtsperiode in der Kirchenverwaltung aktiv. Dieses Gremium kümmert sich vor allem um die Finanzen der Gemeinde. Mit der Kirchenrenovierung und -sanierung ist dabei ein Projekt zu stemmen, das die ehrenamtlichen Mitglieder noch viele Jahre lang beschäftigen wird. Sein Anliegen hat er einmal so formuliert: "Eine lebendige Gemeinde St. Rupert, in der alle ihren Platz finden und die uns allen eine Heimat sein kann!"
Mein Wunsch für 2016:
"Neben Gesundheit und friedlichen Zeiten wünsche ich mir viele Spenden für die Kirchenrenovierung."
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Claudia Dexl (Deutsche Fibromyalgie Vereinigung e.V.) Erkrankten die Möglichkeit zum Austausch geben
Fibromyalgie bedeutet übersetzt Faser-Muskel-Schmerz und ist eine chronische nicht entzündliche Erkrankung. Sie geht einher mit Schmerzen am ganzen Körper und hat viele Begleitsymptome. Außer mit Schmerz kämpft der Betroffene unter Umständen noch mit Reizdarmsymptomatik, Wortfindungsstörungen, Migräne, Konzentrationsproblemen und vielem mehr. Claudia Dexl ist von dieser nicht sichtbaren Erkrankung betroffen und musste bei Gutachtern und teilweise auch anderen Ärzten leidvolle Erfahrungen (Simulantentum, Modeerkrankung) sammeln. "Daher entschloss ich mich im April 2002 und Oktober 2004 zwei Selbsthilfegruppen zu gründen. Für mich persönlich ist der Austausch mit anderen Betroffenen wichtig. Wir treffen uns einmal im Monat zum Gesprächskreis. Auch Referentenvorträge werden in der Gruppe organisiert. Mit Infoständen sind wir auf Messen und Selbsthilfetagen präsent um auf unsere Erkrankung aufmerksam zu machen und anderen Betroffenen zu helfen."
Mein Wunsch für 2016:
"Für das neue Jahr wünsche ich mir, dass unser Krankheitsbild ernst genommen wird und dass uns unsere notwendigen Therapien auch außerhalb des ,Regelfalls' ohne Regressängste verordnet werden können. Denn bei Krankheiten gibt es keine ,Regelfälle'."
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Gertraud Möhner (Alfons-Hoffmann-Haus) Freude am Klavier schenken
Gertraud Möhner ist seit vielen Jahren im Alfons-Hoffmann-Haus (Münchenstift) ehrenamtlich tätig. Neben dem klassischen Besuchsdienst entwickelte sich aus einem gelegentlichen Ständchen zum Geburtstag das regelmäßige Angebot "Singen mit Frau Möhner". Einmal monatlich werden hier mit ihrer Begleitung am Klavier unter reger Beteiligung aller Wohnbereiche mit großer Begeisterung und nicht selten mit feuchten Augen gemeinsam Volkslieder gesungen. Gertraud Möhner ist 76 Jahre alt und blind. Als Beweggrund für ihre Tätigkeit nennt sie die Freude, anderen eine Freude zu bereiten. Ihr Motto ist: Geduld ist die Liebe im Alltag.
Mein Wunsch für 2016:
"Ich wünsche mir, dass ich vielen Menschen viel Freude machen kann. Auch wenn ich nix sehe, kann man mit Musik, Telefonieren, Briefe Schreiben und ins Gebet Einschließen viel helfen."
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Renate Haidinger (Brustkrebs Deutschland e.V.) 15 Jahre im Kampf gegen Brustkrebs
2000 erhielt Renate Haidinger kurz vor Weihnachten die Diagnose Brustkrebs. Was zuerst erschien wie ein Todesurteil, wurde bald zu einer Bestimmung. 2001 gründete sie den Verein brustkrebs-muenchen e.V., der im Großraum München bis heute Brustkrebspatientinnen berät und betreut und aktiv für Verbesserungen im Gesundheitswesen eintritt und die Früherkennung und Vorsorge unterstützt.
Seit 2003 steht sie als 1. Vorsitzende dem von ihr gegründeten Verein Brustkrebs Deutschland e.V. vor und berät Patientinnen in persönlichen Gesprächen in zwei Münchner Krankenhäusern und mittels der vom Verein eingerichteten kostenfreien Rufnummer 0800-0117112. Brustkrebs Deutschland e.V. produziert und verteilt kostenfreie, von Renate Haidinger erstellte Informationsmaterialien, welche Frauen in ganz Deutschland zur Verfügung stehen. Renate Haidinger wurde für ihr Engagement 2013 mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.
Mein Wunsch für 2016:
"Ich wünsche mir, dass das Thema Brustkrebs kein Tabu mehr sein wird und Frauen und Männer sich aktiv für Früherkennung und Vorsorge interessieren und die existierenden Angebote wahrnehmen."
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Monique Kleßinger (Verein Generationengerechtes Wohnen) Gute Nachbarschaft stärken
Der Verein Generationengerechtes Wohnen mit der Wohnungsgenossenschaft München-West e.V. wurde 2004 gegründet und zählt sechs Nachbarschaftstreffs in den Genossenschaftswohnanlagen sowie eine Kreativwerkstatt. Hier findet Nachbarschaftshilfe statt, es gibt Programmangebote für Senioren, Kinder und Jugendliche, Familien aller Nationalitäten und generationsübergreifende Veranstaltungen wie Feste und Feiern oder Flohmärkte. "Wir organisieren und motivieren", erklärt Monique Kleßinger, Mitglied im ehrenamtlichen Vorstand, "um Alt und Jung zusammenzubringen." Ein tolles Projekt vor kurzem sei ein Kochkurs für Jugendliche gewesen, an dem auch Jungs teilgenommen haben: "Das hat richtig Spaß gemacht!" Und auch die Arbeit mit Kindern laufe sehr gut.
Mein Wunsch für 2016:
"Ich wünsche mir mehr Projekte für Menschen im mittleren Alter. Die Leute müssen sich jetzt kennen lernen, denn alt werden wir alle."
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Angelika Zach (Nachbarschaftshilfe des Pfarrverbands Westend) Sie ist für ältere Leute da
Angelika Zach begleitet ältere Leute zum Arzt oder zum Einkaufen, geht mit ihnen zum Friedhof oder hilft ihnen beim Ausfüllen von Formularen. Als sie in Altersteilzeit gegangen ist, hat sie damit angefangen, sich bei der Nachbarschaftshilfe des Pfarrverbands Westend zu engagieren. Seit acht Jahren macht sie das nun schon. Manche Leute benötigen nur vorübergehend Hilfe, manche aber auch über Jahre. "Da entstehen auch richtige Freundschaften", erzählt Angelika Zach. Sie kümmert sich immer um etwa drei bis vier Menschen und wendet dafür jede Woche rund 15 bis 20 Stunden auf, je nachdem was gerade ansteht.
Mein Wunsch für 2016:
"Ich wünsche mir, dass viele neue Helfer dazukommen, denn wir haben viel mehr Anfragen als wir bewältigen können. Auch wenn jemand nur zwei Stunden in der Woche Zeit hat, wäre er uns sehr willkommen."
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Beatrix Röhrl (ZAB e.V.) Inklusive Kulturführungen und Stadtrundgänge
Eine große Herzensangelegenheit nennt Beatrix Röhrl ihre Kulturführungen und Stadtrundgänge für den Verein ZAB e.V., die sie für gesunde und nicht mehr so fitte Menschen anbietet: "Ich möchte mein Wissen und meine Freude an geschichtlichen Zusammenhängen und kulturellen Sehenswürdigkeiten auch an die Menschen weitergeben, die aufgrund von körperlichen Einschränkungen bei normalen Führungen nicht mehr mitkommen. Mir ist das Miteinander der Menschen wichtig: Die Rücksichtnahme auf der einen und das angenommen Sein auf der anderen Seite.".
Durch ihre intensive Vorbereitung, großes Fachwissen und inklusiven Durchführung sind ihre Stadtführungen sehr beliebt. Doch ihr Engagement im Verein Zusammen Aktiv Bleiben e.V. geht weit darüber hinaus: Beatrix Röhrl arbeitet ehrenamtlich im Büroteam des ZAB mit, prüft die Kassen, gestaltet mit weiteren Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen den Verein mit und setzt sich mit Leib und Seele dafür ein, dass jeder Mensch seinen Platz im Verein findet - unabhängig seines Gesundheitszustandes.
Mein Wunsch für 2016:
"Ich wünsche mir für das nächste Jahr, dass ich gesund bleibe und mich weiterhin mit meinen Fähigkeiten im Verein ZAB e.V. einbringen kann. Denn das macht mich glücklich und zufrieden und ich kann zum Wohle anderer Menschen beitragen."
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Jasmina Barisic und Marie-Louisa Meixner (Mobilprojekt Obersendling) Spielen und Basteln im roten Wohnwagen
Das Mobilprojekt Obersendling ist die kleinste von allen Feierwerk-Einrichtungen für Kinder und Jugendliche. Seit Mitte 2010 gibt es den roten Wohnwagen bereits im Stadtviertel – inzwischen steht er an der Ecke Colmarer / Saarbrücker Straße neben einer großen Wiese, die ausreichend Platz zum Spielen bietet. Jasmina Barisic und Marie-Louisa Meixner sind die beiden Pädagoginnen, die im mobilen Treff an drei Tagen in der Woche ein abwechslungsreiches Freizeitangebot nach der Schule und am Wochenende schaffen. Und das auf einer Fläche von 3 mal 6 Metern, ohne Strom, ohne fließendes Wasser, mit Dixie-Klo. Bei Wind und Wetter bieten die zwei im Wohnwagen Brettspiele, Bastelaktionen und einfach nur einen gemütlichen Ort zum Austausch. Es ist vermutlich die Enge und Einfachheit, die eine starke Beziehung zu den Kindern und Jugendlichen möglich macht. Draußen gibt es Fußballtore und eine Slackline, zudem bieten Jasmina und Marie-Louisa wechselnde Monatsaktionen wie Actionpainting, Film- und Fotoarbeiten oder Holz- und Filzwerkstätten. "Es ist wie so ein Band, das durch den Spielebus zwischen den Obersendlinger Kindern entsteht. Ich habe hier so viele meiner Freunde kennen gelernt", beschreibt Judith (14 Jahre) ihren Treff.
Unser Wunsch für 2016:
"Für die Zukunft wünschen wir uns, dass Obersendling als buntes, vielfältiges und tolerantes Viertel weiterwächst und unsere geplante, feste Einrichtung in der Baierbrunner Straße 2016 endlich Wirklichkeit wird!"
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Jutta Sistemich (Empologoma e.V.) Kinder in ein selbstbestimmtes Leben führen
Ein Besuch bei ihrer Tochter, die ein freiwilliges Jahr in Uganda gemacht hat, hat Jutta Sistemichs Leben komplett verändert. Zusammen mit der einheimischen Lehrerin Leilah Nassozi hat sie in Ugandas Hauptstadt ein Kinderheim gegründet, das "Sunrise Home of Kampala". Zunächst waren es neun, inzwischen sind es 21 Mädchen, die in dem Heim wohnen, täglich genug zu essen und Kleidung haben und die Schule besuchen können. Sie bekommen die Voraussetzungen, um später ein selbstbestimmtes Leben zu führen. In München wirbt Jutta Sistemich unermüdlich um Spenden, Paten und Sponsoren und ist mehrmals im Jahr wochenlang in Kampala. "Mittlerweile entstehen enge Kontakte zu den Paten, und es ist wunderbar zu sehen, wie alle zusammengewachsen sind. Wir sind kein Heim im eigentlichen Sinne, sondern dank Leilah und unserem ganzen Team eine große Familie, auf die ich unglaublich stolz bin", erklärt Jutta Sistemich, die große Pläne hat. Nächstes Jahr soll ein eigenes Haus gebaut werden.
Mein Wunsch für 2016:
"Ich wünsche mir, dass noch mehr Menschen unser Projekt kennen lernen und unterstützen. Je breiter unsere Basis ist, desto eher ist die Zukunft unserer Mädchen gesichert und wir können noch weiteren Kindern und Jugendlichen helfen. Auch aktuell haben wir wieder eine ,Wunschkandidatin', die gerne für ein Jahr eine Computerausbildung machen möchte, um später bessere Chancen zu haben."
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Josef Pech (Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern) Mit wenig Aufwand Leben retten
Besondere Menschen – was hätten wir ohne sie getan? Für einige ist die Antwort: „Dann wären wir gestorben.“ Diese Menschen sind Leukämiepatienten, die ohne eine Blutstammzellspende ihre Krankheit nicht überlebt hätten. Täglich versuchen Blutstammzellspender in der Einrichtung der Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern AKB (www.akb.de), Leukämiepatienten mit ihrer Spende das Leben zu retten. Das ist ein ganz wunderbares Engagement von Menschen, die dafür nichts erhalten außer einem Dankeschön von Seiten der AKB und den Patienten.
Josef Pech ließ sich 1998 bei einer Aktion des Fußballclubs in Geretsried typisieren. Knapp sieben Jahre später kam der entscheidende Anruf, ob er zur Verfügung stehe. Nach dem ersten Besuch in der AKB und dem Kennenlernen des Ärzte- und Koordinatorinnen Teams, war Pech erleichtert. „Ich weiß jetzt, wie die Spende ablaufen wird.“ sagte er. Vor der Spende litt er auf Grund der Stimulierung der Stammzellen, unter Kopfschmerzen und einer gewissen Schlappheit. Nach der Spende war er einfach glücklich: „Ich bin erleichtert, wie man mit verhältnismäßig wenig Aufwand und Schmerz einem Menschen das Leben retten kann. Es ist vielleicht seltsam, aber man entwickelt ein Gefühl der Verbundenheit mit dem Patienten, man denkt oft an ihn“. Deshalb war Josef Pech traurig, als er erfahren musste, dass es „sein Patient“ trotz der Stammzellspende nicht geschafft hat, gesund zu werden.
Josef Pech ließ sich jedoch nicht aus der Datei der AKB löschen und gab im November 2015 wieder einem Menschen die Chance auf ein neues und gesundes Leben.
Mein Wunsch für 2016:
"Mein größter Wunsch ist, dass dieser Patient überlebt. Und Gesundheit für alle."
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Carsten Strahlendorff (HDM Luftrettung) Schneller Helfer aus der Luft
Der Zustand des Kindes verschlechtert sich zunehmend. Für die dringende Herz-OP muss der Junge noch am späten Abend mit einem Hubschrauber in eine Spezialklinik transportiert werden. Und Carsten Strahlendorff sitzt am Steuerknüppel des Intensivtransporthubschraubers. Nach Stationen bei der Bundeswehr und in Wilhelmshafen im Rahmen der Offshore-Rettung ist der Pilot seit 15 Jahren in München bei der HDM Luftrettung aktiv. „Als Rettungspilot kann ich meine Leidenschaft für das Fliegen mit etwas Gutem verbinden“, spricht Strahlendorff über seine Motivation.
Der 50-jährige Münchner startet vom Klinikum Großhadern aus zu Einsätzen. Der rot-weiße Hubschrauber ist täglich rund um die Uhr einsatzbereit. „Gerade die Möglichkeit, Tag und Nacht im Einsatz zu sein, macht diesen Beruf besonders anspruchsvoll und interessant“, so der Pilot. Dabei wird der Hubschrauber des Typs H 145 vorrangig für den Transport von Intensivpatienten eingesetzt, denn er bietet gerade bei längeren Entfernungen einen erheblichen Zeitvorteil. „In Südbayern gibt es bei Tag nur zwei Intensivtransporthubschrauber, bei Nacht sind nur wir im Einsatz“, so Strahlendorff über die Bedeutung von „Christoph München“ für die Region. „Aber auch als schneller Notarztzubringer, zum Beispiel bei einem Autounfall, werden wir alarmiert.“
Mein Wunsch für 2016:
"Gesund bleiben und viel Zeit mit meiner Familie verbringen."
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Willi Graf (Förderverein der Städt. Berufsschule) Problemlöser für Berufsschüler
Sie kommen aus dem Irak und aus Afghanistan, aus Somalia, Syrien und anderen Krisenregionen der Welt. Doch für Wilhelm Graf waren sie vor allem eines: seine Schülerinnen und Schüler. 36 Jahre lang hat Graf an der Städtischen Berufsschule zur Berufsvorbereitung unterrichtet. Und Graf hatte ein ganz besonderes Gespür im Umgang mit den jungen Menschen, die in ihrem Leben schon so viel durchgemacht haben. Deshalb respektierten sie ihn und vertrauten ihm, und nicht selten wandten sie sich bei schwierigen persönlichen Problemen direkt an ihn. Wilhelm Graf war Fachbetreuer für Sozialkunde, Personalrat und Beratungslehrer. In diesem Jahr ist er in Pension gegangen. Der Kontakt zur Schule wird dennoch nicht abreißen: Graf hat vor zwölf Jahren den Förderverein der Städt. Berufsschule zur Berufsvorbereitung gegründet. Vorsitzender des Vereins war Wilhelm Graf von Beginn an - und er bleibt es nach wie vor, um sich auch weiterhin für seine Schülerinnen und Schüler einzusetzen.
Mein Wunsch für 2016:
"Damit den Schülern unserer Schule die Integration in unsere Gesellschaft erleichtert werden kann, würde ich mich über Spenden für unseren Förderverein (www.boki.musin.de) freuen. Damit finanzieren wir zum Beispiel dringend notwendige Arbeitskleidung, Kultur- und Sportangebote."
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Arnd Rochell (Freiwillige Feuerwehr Sendling) Sturmhelfer mit Motorsäge
Die Freiwillige Feuerwehr München löscht gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr Wohnungsbrände und rettet Menschen aus ihren verunfallten Autos. Wenn es darauf ankommt, wie nach dem Orkan Niklas im Frühjahr, betätigen sich die ehrenamtlichen Einsatzkräfte aber auch als Waldarbeiter. "Der Sturm hatte sich noch nicht gelegt gehabt, da wurden wir bereits im Minutentakt zu losen Dachziegeln und schiefstehenden Bäumen alarmiert", erinnert sich Arnd Rochell, Gruppenführer bei der Freiwilligen Feuerwehr München. Weil der Umgang mit der Motorkettensäge besonders gefährlich ist, musste Rochell dafür eine Zusatzausbildung absolvieren. "Dort habe ich zum Beispiel gelernt, wie man Bäume sicher fällt und Äste wegschneidet. Doch das Fällen einer 20 Meter hohen, überhängenden Pappel direkt an einer stark befahrenen Straße mitten in München war auch für mich nicht alläglich!", meint Rochell. Der Orkan hatte einiges verwüstet: Zwei Tage lang waren insgesamt 720 ehrenamtliche Helfer der Freiwilligen Feuerwehr mit 85 Feuerwehr-Großfahrzeugen in ganz München unterwegs, bis die meisten Gefahren beseitigt waren. "Und danach ging's nicht auf die Couch, sondern gleich wieder zur Arbeit!", sagte Rochell mit einem Grinsen im Gesicht.
Mein Wunsch für 2016
"Ich wünsche mir, dass ich auch im nächsten Jahr mein Ehrenamt mit Familie und Beruf vereinbaren und anderen Menschen jederzeit helfen kann."
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Christel Dill (Sozialverband VdK Bayern) Eine Lotsin, die das Leben entwirrt
Menschen, die plötzlich in Not geraten, wissen sich manchmal nicht mehr zu helfen. Vor lauter Sorge oder Trauer fehlt ihnen die Orientierung. Christel Dill kümmert sich neben anderen ehrenamtlichen Tätigkeiten um solche Menschen: Die 67-jährige engagiert sich im Sozialverband VdK Bayern als VdK-Lotsin. Sie „lotst“ buchstäblich Menschen aus Notsituationen heraus. Christel Dill hat ein Ohr für deren Sorgen und weiß, wo die Betroffenen Hilfe bekommen.
Ute Haustein von der Kreisgeschäftsstelle München des Sozialverbands VdK schätzt die Arbeit von Dill sehr: "Ich lerne jedes Mal etwas von ihr." Dill war als VdK-Lotsin in München Vorreiterin. In ganz Bayern arbeiten inzwischen mehr als 50 VdK-Lotsen. Sie hören sich die Sorgen der Menschen an, vermitteln Kontakte zu Selbsthilfegruppen und anderen Anlaufstellen.
Betroffene sind oft dankbar, "dass da jemand war", erzählt Haustein. "Christel Dill entwirrt manchmal das Leben der Menschen." Gerade um Wohnungslosen kümmere sie sich oft. Auch VdK-Landesvorsitzende Ulrike Mascher kennt Dill und ihr großes soziales Engagement schon lange und hat sie angeworben. "Sie hat mich auf dieses Projekt aufmerksam gemacht", erzählt Dill, "und ich dachte mir sofort, das ist etwas für mich, weil ich dort meine Kenntnisse gut einbringen kann."
Mein Wunsch für 2016:
"Ein friedliches, mitmenschliches, solidarisches und tolerantes Miteinander in der Gesellschaft im eigenen Land und weltweit."
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Julia Klöble (Aktion Sonnenschein) Für behinderte Kinder da sein
Julia Klöble ist Heilerzieherin und arbeitet seit 2011 in der Heilpädagogischen Tagesstätte (HpT) der Aktion Sonnenschein in Großhadern. Dort werden in acht Gruppen auf derzeit 65 Plätzen Kinder und Jugendliche mit einer geistigen, seelischen oder Mehrfachbehinderung im Alter zwischen 7 und 21 Jahren betreut und gefördert. Die 32-Jährige ist begeistert von ihrer Aufgabe. "Sie ist sehr vielseitig, bunt, lebhaft und immer voller neuer Ideen. Ich habe ein großartiges Team und gehe mit viel Freude in und an die Arbeit", sagt sie. Da Julia Klöble gerne Sport treibt und ihr vor allem das Laufen großen Spaß macht, ist sie schon bei verschiedenen Veranstaltungen wie dem München Marathon für die Aktion Sonnenschein gestartet. Als die Kinder in der HpT dies erfuhren, wünschten sich einige, ebenfalls mit dem Laufen zu beginnen. Seit September trainiert die Erzieherin nun jede Woche einmal mit ihren Schützlingen, und jetzt im Dezember trat sie mit fünf Kids beim Nikolauslauf im Olympiagelände an. Gemeinsam liefen sie die für Schüler ausgewiesene Strecke von 1,6 Kilometern. Für sie sei es wichtig, dass die Kinder motiviert dabei bleiben, betont Julia Klöble. Dass sie nicht so schnell wie ihre Altersgenossen seien, frustriere die Kinder bisweilen. "Ich vermittle ihnen, dass es nicht um die Geschwindigkeit geht, sondern darum, es zu machen und dabeizusein."
Mein Wunsch für 2016:
"Ich wünsche mir, dass die Kinder weiterhin ihren Enthusiasmus und ihre Neugierde bewahren, um damit auch manchmal uns Erwachsenen die Augen für die Besonderheiten des Lebens zu öffnen. Und dass sie weiterhin so viel Freude an der Bewegung haben."
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Inge Erb und Ursula Knoll (Seniorencafé Gauting) Die guten Seelen des Seniorencafés
Seit Anfang an, also seit 30 Jahren, kümmert sich Inge Erb um den „Gautinger Seniorenfilm“, wie es zuerst hieß. Einmal im Monat gab es Kaffee und Kuchen im bosco. Danach spielte das Filmcasino einen Film nach Geschmack der Senioren. Mittlerweile findet die traditionelle Kaffee-und-Kuchen-Runde ohne Filmvorführungen statt. Die Gäste kommen trotzdem zahlreich, bis zu 50, 60 Kaffeegäste sind es jeden Monat. „Ich organisiere Kuchen, schaue nach der Lieferung, kaufe den Tischschmuck und koche Kaffee und Tee. Dann müssen die Tische gedeckt werden und je nach Anlass gibt es auch mal Musik oder ein anderes Programm“, erzählt Erb. „Dafür bekomme ich von der Gemeinde Geld.“
Am Mittwoch des Seniorencafés sei sie locker fünf Stunden beschäftigt, dazu kommen die Einkaufsfahrten. Außerdem koordiniert Erb die Hol- und Bringdienst mit dem Gemeindebus. „Früher war ich hier Hausmeister. Seit meiner Pensionierung kümmere ich mich ehrenamtlich. Zum Glück habe ich Hilfe durch meine Tochter Ursula Knoll, die jetzt hier Hausmeisterin ist. Außerdem kommen immer an die zehn ehrenamtliche Damen, die beim Eindecken und beim Servieren helfen. Anders wäre das alles nicht zu bewältigen“, meint die 75-jährige. „Ich bin zu dem Amt gekommen wie die Jungfrau zum Kind. Natürlich ist es jedes Mal eine Aufregung, ob es reicht und ob alles recht ist. Aber ich freue mich auf die Runde und das Ratschen.“
Unser Wunsch für 2016:
"Weiterhin so viele fleißige Unterstützer für das Seniorencafé und natürlich viele Senioren, denen wir mit der Kaffeerunde eine Freude machen können."
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Petra Schaber (Würmtaltisch e.V.) Geborgenheit und Sicherheit weitergeben
Vor zehn Jahren hat Petra Schaber den Würmtaltisch ins Leben gerufen. „Nachdem meine Kinder aus dem Gröbsten heraus waren, wollte ich mich unbedingt in der Gemeinde engagieren. Ich finde, man sollte der Gesellschaft zurückgeben, was man an sozialer Sicherheit und Geborgenheit empfangen hat“, erklärt die 65-jährige Diplomkauffrau. Neben ihrer Tätigkeit als Gemeinderätin gründete sie 2005 den Wümtaltisch. „Am Anfang unterstützte mich mein enger Freundeskreis. Wir mussten Sponsoren, aber auch Helfer und Mitstreiter finden.“
Über ein Jahr habe es gedauert, bis der Würmtaltisch als Tischlein-deck-dich für Bedürftige tatsächlich anerkannt war und eine feste Bleibe bei der Planegger Waldkirche gefunden hatte. „Der Anfang war alles andere als leicht. Aber wir waren hartnäckig und hatten ein Ziel vor Augen. Heute haben wir einen großen Pool von 60 Helfern. Uns unterstützen nicht nur die Bäcker und Gemüsehändler um die Ecke, sondern auch die Metro oder Tengelmann. Das ist großartig. Wir haben ein Auto und Kühlgelegenheiten und viel Platz in den Containern beim TSV Gräfelfing.“ Die Arbeit mache ihr nach wie vor viel Spaß und relativiere ihre eigenen Sorgen und ihre Sicht auf die Dinge. „Das ist alles ein großer Gewinn. Wir beschenken und werden beschenkt. Ich freue mich riesig, dass unser Würmtaltisch so einen Erfolg hat.“
Mein Wunsch für 2016:
„Ich wünsche uns Frieden und Gesundheit. Das sind hohe Güter und bei weitem nicht selbstverständlich.“
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Michael Dligatch (Rechtsberatung beim H-Team e.V.) Mit guten Lösungen Sorgen verringern
Jeder kennt das: Rechtsbeistand kann teuer werden. Zum Glück gibt es auch Rechtsanwälte, die sich ehrenamtlich engagieren. So einer ist Michael Dligatch, der das aus Überzeugung tut und sich regelmäßig für die Klienten des H-Teams e.V. in seiner Freizeit ins Zeug legt: "Als Rechtsanwalt muss man einen Mittelweg finden. Man sollte einerseits Empathie haben, um sich in die Probleme des Mandanten hineinversetzen zu können, anderseits muss man den Fall auch objektiv und unvoreingenommen betrachten, um für den Mandanten die optimale Lösung finden zu können", berichtet er über seine Arbeit und gibt ein Beispiel: "Ein Mandant vom H-Team hatte einen Bußgeldbescheid aufgrund eines Verstoßes im Straßenverkehr erhalten. War der Bescheid zu Recht oder zu Unrecht ergangen? In der Beratung habe ich bei dem zuständigen Richter in einem Telefonat erfragen können, dass das Verfahren bereits eingestellt wurde. Mein Beitrag war hier nicht hoch, der Mandant konnte jedoch sehr erleichtert nach Hause gehen. Leider ist es aber nicht immer so einfach. Dennoch macht es mir Freude, wenn ich für einen Mandanten eine gute Lösung finden kann, unabhängig davon, ob der Mandant bedürftig ist oder nicht."
Mein Wunsch für 2016:
"Gesundheit, Glück und weiterhin die Möglichkeit, beim H-Team bedürftigen Bürgern bei ihren Rechtsproblemen zu helfen."
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Anne Weiß (Clean Projekt Neuhausen) Eine wichtige Vertrauensperson
In den 1990er Jahren baute Anne Weiß neben ihrer Vollzeittätigkeit als Psychologin das „Clean Projekt Neuhausen“ (CPN) mit auf. Das Projekt widmete sich anfangs der früher existierenden Drogenproblematik im Stadtviertel und passte sein Engagement schließlich den geänderten Rahmenbedingungen an. Heute werden unter der Leitung der 75-Jährigen, die mittlerweile im Ruhestand ehrenamtlich aktiv ist, Mittagsverpflegung und Lernhilfen angeboten, aber auch die Betreuung unbegleiteter minderjährigen Flüchtlinge und von Flüchtlingsfamilien. Dabei koordiniert Anne Weiß bis zu 50 ehrenamtliche Helfer und verbringt neben der Organisationsarbeit einen großen Teil ihrer Zeit mit dem Einwerben von Spenden und anderer Hilfsleistungen. Zudem stellt sie für die Kinder, die das CPN nutzen, eine wichtige Vertrauensperson dar.
Für ihr Engagement wurde Anne Weiß mit der Bayerischen Verfassungsmedaille in Silber ausgezeichnet. Der Landtag ehrt damit seit 1961 Bürger, die in herausragender Weise zum Zusammenhalt der Menschen beitragen. Ausgezeichnet wurde Anne Weiß auf Vorschlag der Landtagsabgeordneten Katharina Schulze. „Mich hat das ungeheure jahrelange Engagement von Anne Weiß sehr beeindruckt“, betont die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, die vor einem Jahr die Jugendeinrichtung in der Andreestraße besuchte. „Anne Weiß ist einer der Menschen, ohne die unsere Gesellschaft nicht funktionieren würde. Das ehrenamtliche Engagement ist ein wichtiger Pfeiler unseres Systems und muss auch entsprechend gewürdigt werden“, so Katharina Schulze. „Es war schön zu sehen, mit wie viel Vertrauen und Respekt sich die Kinder im CPN an Anne Weiß wenden.“
Mein Wunsch für 2016:
"Ich wünsche mir, dass wir ausreichend Geldmittel zur Verfügung haben, damit wir mehr Leute einstellen können. Dann hätte ich die Möglichkeit, mich langsam von der Arbeit hier zurückzuziehen."
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Die "Eisenbahner" im Hans-Sieber-Haus Kindheitsträume mit Bewohnern erfüllen
Für viele ist eine Modelleisenbahn der Kindheitstraum schlechthin. Wer einmal solch eine "kleine Welt" besitzt, ist davon kaum mehr loszubekommen. Die Erinnerung daran hat der Eisenbahnclub im Hans-Sieber-Haus der Münchenstift in Allach wiederbelebt. Im Januar wurde der Club auf Initiative der Ehrenamtskoordinatorin im Hans-Sieber-Haus und unterstützt durch Hausleiter Wolfgang Hilleprandt gegründet. Drei Ehrenamtliche und zehn Bewohner werkeln nun wöchentlich an einer großen Eisenbahnanlage. Klaus Weidemeier, Gustav Eckert, Peter Schmid, Otto Engstler, Karlheinz Bumm und Helmut Ettl sind fast immer mit dabei. Vom Bauen an Tunneln, Brücken, der Beleuchtung von Häusern und Straßen über das Aufbauen eines Stellwerkes bis hin zum Platzieren von Modellfiguren gibt es schließlich immer viel zu tun. Und wer nicht selber klebt, verkabelt oder mit den Bahnen fährt, schaut begeistert zu: "Mit 97 Jahren wird mit der Eisenbahnanlage für meinen Schwiegervater ein Kindheitstraum wahr", freut sich einer der Gründer des Clubs.
Unser Wunsch für 2016:
"Weiterbasteln können, denn wir haben noch viel vor, so dass die Anlage noch lange für die Bewohner besteht und uns gemeinsam noch viel Freude bereitet."
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Alexandra Gaßmann (Pfarrverband Laim) Stricken für ein Kinderlächeln
„Ehrenamtliches Engagement ist mir wichtig, weil ich glaube, dass unsere Gesellschaft dadurch wirklich reicher wird“, findet Alexandra Gaßmann. Ihr soziales Engagement ist vielseitig: Alexandra Gaßmann ist Pfarrverbandsvorsitzende im Pfarrverband Laim, sie setzt sich für Soziales und Senioren im Bezirksausschuss Laim (BA 25) ein, zudem ist sie Landesvorsitzende des Verbandes kinderreicher Familien in Bayern. Jüngst initiierte sie nun eine Teddy-Strick-Aktion für Flüchtlingskinder. Im Stadtbezirk Laim fand Alexandra Gaßmann für ihr Engagement Zuspruch – Seniorinnen aus dem Pfarrverband und auch der Stiftungssiedlung „Alte Heimat“ machten sich sogleich ans Stricken, um wollige Teddys, Esel, Häschen oder andere Kuscheltiere zu fertigen. Viele Kuscheltiere sind schon fertig, die alsbald an Flüchtlingskinder verschenkt werden sollen. „Es gibt so vieles, was der Mensch nicht bezahlen kann, und das ist genau im Bereich des sozialen Engagements anzusiedeln. Klar werde ich mit den Stricknadeln nicht die Welt retten“, meint Alexandra Gaßmann. „Aber ein einziges Kinderlächeln eröffnet ganze Horizonte und macht die Welt schon schöner.“
Mein Wunsch für 2016:
„Mein Wunsch ist, dass diejenigen, die die Verantwortung tragen, ein gutes und glückliches Händchen beim Thema Flüchtlinge haben. Denn Flüchtlinge, das sind nicht nur Zahlen. Hinter jedem steckt ein einzelnes Schicksal.“
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Luise und Erwin Ritthaler (Gründer des Weißblauen Bumerangs) Auch in München leben arme Kinder
Die Anfänge des Weißblauer Bumerangs liegen weit zurück. Entstanden ist der Helferkreis aus dem Bewusstsein heraus, dass auch in einer wohlhabenden Stadt wie München Kinder in Armut leben. "Wir konnten und können hier nicht wegschauen!", sagt Erwin Ritthaler entschlossen, der gemeinsam mit seiner Frau Luise vor über zwölf Jahren den Weißblauen Bumerang gründete. Vereinsmeierei, bei dem jede Hilfsmaßnahme zuvoriger Absprache und Abstimmung bedarf, lehnt das Ehepaar strickt ab. "Wir wollen sozial schwachen Kindern in und um München schnell, unbürokratisch und transparent helfen." So organisiert der Helferkreis Veranstaltungen, deren Erlös in voller Höhe an die Partnerprojekte weitergereicht wird, unterstützt Münchner Gemeinschaftsunterkünfte mit gesammelten Sachspenden, ermöglicht den Kindern kostenlose Besuche von Veranstaltungen, organisiert für sie Kinderfeste, Faschingsfeiern, Ausflüge, Sommerfeste, Oktoberfestbesuche und Weihnachtsgeschenke. "Unser 'Lohn' sind strahlende Kinderaugen. Alles, was wir tun, ist darauf ausgerichtet, den Kids einfach nur eine Freude zu machen und ihnen etwas mehr Chancengleichheit zu bieten", sagt das Ehepaar, das sich sehr ungern als Hauptverantwortliche für den Helferkreis in den Medien sieht: "Jeder Mensch beim Weißblauen Bumerang ist gleich viel wert und wichtig - ganz egal ob er von uns unterstützt wird oder bei uns mit Ideen, Zeit, Geld- oder Sachspenden mitwirkt."
Unser Wunsch für 2016
"Glückliche Kinder bringen eine friedliche Zukunft. Wir wünschen uns viele Unterstützer, die dem Bumerang bei seinen Aktionen helfen, damit wir gemeinsam möglichst vielen Kindern ein Lächeln und ein paar glücklich Stunden schenken können."
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Niki Chatziparassidou (Evang. Migrationszentrum) Schafft Wohlfühl-Atmosphäre und bringt Menschen zusammen
Das Griechische Haus Westend wurde 2004 zum Evangelischen Migrationszentrum (EMZ). Mit seinen Veranstaltungen, Kursen und Gruppen ist es ein Treffpunkt für Menschen aller Nationalitäten. Das Café Philoxenos im Erdgeschoss steht allen Besuchern des Hauses offen. Die Preise sind hier moderat und sollen nur die Unkosten decken.
Die Leiterin des Cafés, Niki Chatziparassidou, arbeitet bereits seit 1989 im EMZ (ehemals Griechisches Haus), und sorgt für eine wunderbare Atmosphäre im Café. "Sie hält hier im Stadtteil etliche Menschen zusammen. Ihre Wirkungskreise sind enorm", sagt EMZ-Leiter Costas Gianacacos über sie.
"Ich liebe diese Arbeit", schwärmt Niki. Sie verwöhnt die Café-Gäste mit immer unterschiedlichen kleinen Speisen und ihrer warmherzigen Art. "Hier ist jeder willkommen", betont sie. Es gehört zu ihrem Alltag, ganz nebenbei Wohnungen und Arbeitsstellen zu vermitteln, weil sie mit so vielen verschiedenen Leuten spricht. Die Menschen, denen sie schon auf die ein oder andere Weise geholfen hat, sind ihr dankbar. Die Kontakte halten sich über Jahre und Jahrzehnte. "Selbst wenn man mir doppelt so viel Geld bieten würde, ich würde nirgendwo anders arbeiten wollen", sagt Niki Chatziparassidou. Sie engagiert sich auch im Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe und in der Seniorenvertretung des Stadtteils.
Mein Wunsch für 2016:
"Dass der Krieg zu Ende geht, niemand mehr flüchten muss und alle Menschen friedlich und in Sicherheit leben können."
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Birgit Gammel (Café JA – Netzwerk Nachbarschaft) Jung und Alt zusammenbringen
„Café JA – Netzwerk Nachbarschaft ist ein Teil meiner beruflichen Arbeit, aber noch viel mehr ein Steckenpferd von mir“, erklärt Birgit Gammel. Sie ist Pastoralreferentin im Pfarrverband Laim und rief 2009 das „Café Jung-Alt“ ins Leben. Ein Mal pro Woche (Do 15.30-17.30 Uhr) bietet das Café JA in der Pfarrei „Zu den heiligen zwölf Aposteln“ die Gelegenheit, sich kennenzulernen, sich zu unterhalten und auch nachbarschaftliche Dienste auszutauschen. „Ich bin überzeugt, dass wir heutzutage viel mehr Zusammengehörigkeit im nächsten Umfeld unseres Wohnens brauchen werden. Wir wissen, dass wir bald viel mehr ältere Menschen in unserem Land haben, und wenig Jüngere, die noch dazu voll im Beruf und der eigenen Familie gefordert sind. Rechtzeitig Kontakte zu knüpfen ist eine ganz eigene, aber sehr wichtige Form der Altersvorsorge. Wir werden alle nur die Werte in unserem Land antreffen, die wir selbst zu leben bereit sind“, erklärt Birgit Gammel. Viele Menschen sehnen sich nach Zugehörigkeit und Gesellschaft. „Wenn dann Kinder, Freunde, Verwandte weiter weg wohnen, werden kleine Hürden zu Problemen. Nicht umsonst wird Einsamkeit in unserem Land und in unserer Zeit als neue Form der Armut beschrieben“, meint Birgit Gammel. Das Café JA leistet hier durch ehrenamtliches Engagement Hilfestellung: „Ältere Menschen können Jüngeren helfen, miteinander etwas tun; Jüngere können auf dem kurzen Weg schnell mal eine Kleinigkeit für den anderen erledigen.“
Mein Wunsch für 2016:
„Einen guten, konstruktiven Umgang mit den Herausforderungen im privaten wie öffentlichen Leben, inneren und äußeren Frieden in unserem Land und auf der ganzen Erde und einen wertschätzenden Umgang mit unseren Verschiedenheiten.“
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Edith Bramböck (Pfarrei „Zu den heiligen zwölf Aposteln“) Lieber gemeinsam als einsam
Seit 30 Jahren engagiert sich die Laimerin Edith Bramböck ehrenamtlich. Ob als Schulweghelferin (an der Siglstraße) oder bei allerlei Arbeiten, die in der Pfarrei „Zu den heiligen zwölf Aposteln“ anfallen. Seit Anfang an, also seit nunmehr 6 Jahren, hilft Edith Bramböck auch im „Café Jung-Alt – Netzwerk Nachbarschaft“ der Pfarrei mit, wo nachbarschaftliche Hilfen angeboten und gesucht werden. “Am ehrenamtlichen Engagement reizt mich die Vielfältigkeit: für den Basar zu basteln, mit Menschen ins Gespräch zu kommen, mal Tische für ein Fest zu decken, beim Flohmarkt des Pfarrfestes mitzuarbeiten, im Chor zu singen und auch das Engagement im Team „Cafe JA – Netzwerk Nachbarschaft bereichern meinen Alltag“, erklärt Edith Bramböck. Denn sich ehrenamtlich einzusetzen, heißt nicht nur anderen zu geben, sondern selbst etwas zurückzubekommen: „Ich treffe sympathische Menschen, habe sinnvolle Aufgaben und kann mit anderen plaudern“, findet Edith Bramböck. „Für das neue Jahr wünsche ich mir für das Café JA zahlreiche Besucherinnen und Besucher, denn ein Nachmittag mit Unterhaltung und Gespräch vertreibt Einsamkeit wie im Flug. Erzählungen bereichern mein eigenes Leben und schenken mir oft gute Gedanken. Lieber gemeinsam als einsam ist ein kleines Leitwort für unsere Arbeit im Café JA und in der Pfarrei.“
Mein Wunsch für 2016:
„Dass wir gesund bleiben und dass Friede herrscht.“
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Stephan Hochkirch (Polizeiinspektion 41) Helfer in Uniform und mit Traumberuf
„Ich bin nun seit fast 19 Jahren bei der Polizei tätig. Die Ausübung meines Traumberufes macht mir vor allem deshalb große Freude, weil ich Menschen helfen kann und diesen als Ansprechpartner zur Verfügung stehe“, erklärt der Polizist Stephan Hochkirch. Als Leiter des Jugend- und Kontaktbereichs der Polizeiinspektion 41 (PI 41/ Laim-Hadern) kümmert sich der 38-Jährige um die Stadtteilbewohner jeden Alters. „In den Kindergärten vermitteln wir den Kindern in unserer Verkehrserziehung spielerisch Verhaltenshinweise. In den ersten Klassen der Grundschulen besprechen wir mit den Kindern, wie wichtig das Tragen von heller und leuchtender Kleidung ist, welche Gefahren auf dem Schulweg und im Straßenverkehr lauern und warum man z.B. einen Fahrradhelm tragen sollte.“ Für Erwachsene veranstaltet die PI 41 monatlich Zivilcourage-Kurse und gibt Verhaltenstipps, wie man in „brenzligen Situationen“ richtig handelt. Opfern von Straftaten, wie etwa nach einem Einbruch oder Trickbetrug, steht die Polizei mit Rat und Tat zur Seite: „Trickbetrug, wo versucht wird Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen, das ist ein Thema, da versuche ich wirklich immer zu helfen, damit die Leute nicht ein zweites oder drittes Mal darauf reinfallen.“
Mein Wunsch für 2016:
"Für das Jahr 2016 wünsche ich mir, dass die Kursangebote der Polizeiinspektion 41 auf reges Interesse bei den Bürgerinnen und Bürgern stoßen. Des Weiteren ist es mir ein Anliegen, dass unsere Bürgerinnen und Bürger noch öfter als bisher den Notruf 110 wählen, wenn ihnen etwas verdächtig vorkommt oder sie etwas Verdächtiges beobachten."
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Daniel Haas (Skateboarding München e.V.) Skater kümmern sich um junge Leute
Den Skatern aus München eine Plattform bieten, für ihre Interessen eintreten, zugleich aber der Stadt München beratend zur Seite stehen und sich sozial engagieren, das sind die Ziele des 2010 gegründeten Vereins „Skateboarding München“. Der Laimer Daniel Haas ist erster Vorsitzender des Vereins und setzt sich ehrenamtlich für die Skater-Szene ein. Eines der wichtigen Anliegen der Skater ist etwa die Realisierung einer Skateboard-Halle: „Die Szene soll im Winter nicht mehr auf Tiefgaragen und U-Bahnhöfe angewiesen sein. Hierzu wurde vor einem Jahr eine Arbeitsgruppe gebildet, um in Abstimmung mit dem Referat für Bildung und Sport das Projekt Actionsporthalle München voranzutreiben“, erklärt Daniel Haas. Soziale Projekte und Nachwuchsförderung liegen dem Skater aber gleichfalls am Herzen: „Seit 2015 hat sich der Verein auch stärker in der Nachwuchsförderung und Flüchtlingshilfe engagiert. So wurden dieses Jahr kostenlose Skatekurse für den Nachwuchs organisiert. Des Weiteren wurden insgesamt 12 Skatekurse in vier Flüchtlingseinrichtungen durchgeführt. Dabei haben insgesamt acht Coaches mitgeholfen und den Kindern einen Einstieg ins Skateboarden gegeben und ihnen ein paar unvergessliche Tage bereitet. Es wurden auch Skateboards und Schützer an die Einrichtungen übergeben, um einen nachhaltigen Effekt zu erzielen.“
Mein Wunsch für 2016:
„Für nächstes Jahr wünsche ich mir, dass wir die sozialen Projekte weiterführen und wir endlich eine Übergangslösung für die Skatehalle finden, ohne welche auch die Nachwuchsförderung gehemmt ist.“
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Sabine Rinberger (Leiterin des Valentin-Karlstadt-Musäums) Mit Leidenschaft Publikum begeistert
2004 hatte Sabine Rinberger die Leitung des Musäums im Isartor und damit einerseits die Verantwortung für die private Trägerschaft und zugleich für die Betreuung der städtischen Sammlung übernommen.
Ein halbes Jahrhundert nach der Museumsgründung stand Sabine Rinberger vor der Aufgabe, die Präsentationen im Isartor in eine zeitgemäße Form zu überführen und gleichzeitig den wirtschaftlichen Betrieb des Museums sicherzustellen. Ihr gelang es, Stiftungen, Zuschussgeber und Sponsoren dafür zu gewinnen. Mit Leidenschaft und Überzeugung hat sie die Erneuerung der Präsentationen umgesetzt und ein erweitertes Publikum begeistern können. Jährlich kommen mittlerweile etwa 60.000 Interessierte aus aller Welt in das Valentin-Karlstadt-Musäum. Sabine Rinberger ist vieles gleichzeitig: Musäumsmanagerin, Valentin- / Karlstadt-Expertin, Veranstaltungsorganisatorin, Telefonzentrale, Kassenkraft, Referentin, Guide für Gruppenführungen und vieles mehr. Sie hat nur ein sehr kleines Team, das sie unterstützt – oft galt und gilt „selbst ist die Frau“.
Mein Wunsch für 2016:
"Jede(r) auf dieser Welt sollte in der Lage sein dürfen, ein würdiges Leben zu führen. Mir n ahestehende Menschen sind gerade sehr krank, für sie wünsche ich mir Gesundheit."
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Elisabeth Kripp (ASZ Sendling) Menschen in Kontakt bringen
Elisabeth Kripp arbeitet ehrenamtlich im Alten- und Service-Zentrum Sendling mit. Sie organisiert verschiedene Gruppen, in denen alte Menschen zusammenkommen, ratschen, erzählen, diskutieren oder auch handarbeiten können. Die Gruppen sind alle gut besucht und besonders die Alleinstehenden freuen sich über diese Möglichkeiten, mit Gleichgesinnten in Kontakt zu kommen.
Das Sendlinger Erzähl-Café findet einmal pro Monat statt. Jedes Treffen hat ein Thema, zum Beispiel „Volksschulzeit“, „Nachkriegsjahre“, „Muttertag“ oder auch „Das Frauenbild im Wandel der Zeit“. Die Café-Besucher erzählen sich bei Kaffee und Kuchen gegenseitig über ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Thema. 15 bis 20 Senioren nehmen monatlich an den Erzählrunden teil.
Das Alten- und Service-Zentrum Sendling ist am Wochenende geschlossen. In diese Lücke „springt“ Elisabeth Kripp mit ihrem „Sonntagscafé mit Wunschkonzert in der Cafeteria des ASZ Sendling“. Das Sonntagscafé bietet einen Treffpunkt und Unterhaltung für Senioren, die ansonsten am Wochenende allein wären.
Das jüngste Kind von Elisabeth Kripp ist der „Sendlinger Stricktreff“ - sehr beliebt und vierzehntägig im ASZ Sendling. Außerdem leitet Frau Kripp den Senioren-Club „Die fröhlichen Sendlinger“ der Sendlinger Arbeiterwohlfahrt. Ohne Elisabeth Kripp wäre das Leben vieler Sendlinger Senioren heuer ärmer gewesen.
Die Angebote von Elisabeth Kripp sind kostenlos und stehen allen Sendlinger Senioren offen. Die Termine sind im Programm des ASZ Sendling nachzulesen.
Mein Wunsch für 2016:
"Mehr jüngere Senioren sollten ins ASZ Sendling kommen. Ich wünsche mir, dass es mir 2016 noch besser gelingt, die Jüngeren mit meinen Ideen anzusprechen."
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Erika Stark (Arbeiterwohlfahrt Sendling) Unermüdlicher Motor
Erika Stark ist der Motor und die gute Seele der Sendlinger Arbeiterwohlfahrt. Seit sie sich des Ortsvereins angenommen hat, ist die Sendlinger AWO im Stadtteil immer sichtbar. Sie erfüllt die Leitgedanken der AWO „Solidarität“ und „soziales Handeln“ mit Leben. Bei Straßenfesten verkauft der Ortsverein Selbstgebackenes und selbstgekochte Marmelade für einen guten Zweck. Jetzt in der Adventszeit werden mit einer großen Verkaufsaktion – Weihnachtskarten und Weihnachtsplätzchen - bedürftige Senioren unterstützt.
In den Räumen des ASZ Sendling finden regelmäßig gesellige oder informative Veranstaltungen des AWO-Ortsvereins statt. Zum Beispiel der Musikanten-Stammtisch, der Vortrag „Gesund im Alter“ oder die Kreativ-Gruppe. Um alles kümmert sich Erika Stark. Unermüdlich organisiert, backt und kocht sie und spannt dabei ihre ganze Familie und die aktiven Mitglieder der Sendlinger Arbeiterwohlfahrt mit ein.
Erika Stark sorgt für ein gedeihliches Miteinander und bringt Menschen in Kontakt. Hilfesuchende vermittelt sie an das Alten- und Service-Zentrum Sendling oder an andere geeignete Stellen. Ohne Erika Stark würde dem sozialen Leben in unserem Stadtteil etwas fehlen.
Mein Wunsch für 2016:
"Ich wünsche mir, dass die gute Zusammenarbeit mit dem Alten- und Service-Zentrum erhalten bleibt. Ich wünsche mir außerdem, dass wir 2016 noch mehr neue Mitglieder für die AWO werben können, damit wir unsere gemeinnützige Arbeit auch in Zukunft weiter leisten können."
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Anna-Margarete Hellmold (Condrobs) Begleiterin für junge Flüchtlinge ohne Eltern
Anna-Margarete Hellmold hat Erfahrungen mit unbegleiteten Minderjährigen: Vor einem Jahr ist der 17-jährige E. aus Afghanistan über das Kirchenasyl der Himmelfahrtskirche zu ihr gekommen. Vier Monate hat E. bei der 68-jährigen gewohnt. Über ihn hat sie mitbekommen, wie groß die Not der jungen Flüchtlinge ohne Eltern ist. Als E. mit der Volljährigkeit in eine betreute Jugendeinrichtung wechseln musste, war ihr klar: "In diesen Unterkünften für Neuankommende zu helfen ist genau, was ich gerne mache." Seit August begleitet sie die Jugendlichen aus mehreren Dependancen zum Arzt, ins Kino oder zu Fußballspielen.
Unterstützt wird sie dabei durch die Ehrenamtskoordinationsstelle für unbegleitete Minderjährige bei Condrobs in der Schillerstr. 37. Hier laufen täglich Mails mit Hilfsangeboten ein: Privatpersonen, Vereine, Unterstützerkreise, Firmen oder Kirchengemeinden wollen spenden, mitmachen, bieten Freizeitaktivitäten an oder stellen die "Manpower" ihrer Mitarbeiter zur Verfügung. Wolfgang Eichinger, Dipl. Sozialpädagoge und Ehrenamtskoordinator für die unbegleiteten Minderjährigen, sagt: "Für uns gilt, das Engagement der Münchner Bürger nicht zu enttäuschen." Mit eineinhalb Personen im Büro dauerhaft Ehrenamtliche und Helfernetzwerke zu koordinieren, zu schulen und durch den regelmäßigen Mittwochs-Treff anzubinden, grenzt an ein Wunderwerk. "Aber das erste Jahr ist sehr erfolgreich gewesen, und bei allen neuen Herausforderungen schauen wir optimistisch dem Jahr 2016 entgegen!"
Mein Wunsch für 2016:
"Dass die Zusammenarbeit mit den Ehrenamtlichen und den Einrichtungen der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge besser harmoniert."
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Martin Meyer (Pfadfinder St. Ansgar) Wegbegleiter beim Erwachsenwerden
"Wir wollen versuchen die Welt ein wenig besser zu verlassen als wir sie vorgefunden haben" - Martin Meyer lebt dieses Motto seines Pfadfinderstammes Sankt Ansgar Solln, dessen Mitbegründer er 1982 war, in überzeugender und liebenswürdiger Weise.
Seit über 30 Jahren engagiert sich Martin Meyer für seine Georgspfadfinder in der Pfarrei St. Ansgar in der Parkstadt Solln, um Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg in das Erwachsenwerden zu leiten und begleiten. Anfang der 1980er Jahre fand sich eine Gruppe von Erstkommunionkindern unter seiner Leitung zusammen. Seit dem 1. Juli 1982 sind Pfadfinder der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) in der Pfarrei Sankt Ansgar beheimatet. Ein abwechslungsreiches Programm und der umfangreiche ehrenamtliche Einsatz ließ den Stamm St. Ansgar zu einer über 120-köpfigen Gemeinschaft anwachsen. Der Pfadfinderstamm ist fest in das Leben der Pfarrei eingebunden. Innerhalb der Pfarrei leisten die Mitglieder der Gruppen regelmäßig soziale Dienste. Vor Ort im Stadtbezirk, in München und Oberbayern und weltweit setzt sich der Pfadfinderstamm für karitative Projekte und für die Umwelt ein.
Mein Wunsch für 2016:
"Ich hoffe, dass sich auch zukünftig stets genügend ehrenamtliche Leiterinnen und Leiter finden, die bereit sind, Kinder und Jugendliche ein Stück auf dem nicht immer leichten Lebenspfad zu begleiten und ihre Erfahrungen, ihr Können und Wissen weiterzugeben."
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Peter Winklmeier (Polizei Sendling) Freund und Helfer mit Hund und Herz
Die Kinder des Zentrums für infantile Cerebralparese (ICP München) in Sendling-Westpark freuen sich bereits seit Tagen auf Polizeihauptmeister Peter Winklmeier. Der Sendlinger Polizist, der seit 2012 im Elternbeirat des ICP sitzt, kommt wieder vorbei. Allerdings nicht alleine. Er kommt wie die Jahre zuvor mit Hundedame Ina, einem deutschen Schäferhund. Der Polizist, der 14 Jahre polizeilicher Hundeführer und für die Ausbildung von Hunden zuständig war, hat seinen eigenen Hund liebevoll erzogen. Somit können die Kinder unbeschwert und sicher Zeit mit Ina verbringen, sie streicheln und bei kleinen Kunststücken zusehen.
Doch nicht nur die Arbeit mit behinderten Kindern ist Polizist Winklmeier wichtig, auch sein Stadtteil und Brauchtum liegen ihm am Herzen. So ist er seit 20 Jahren Stadtrat des Bezirksausschusses 20 und war 14 Jahre Vorstand des Trachtenvereins Großhadern.
Sich für andere Menschen einzusetzen lebt der Sendlinger Polizist bereits seit seiner Kindheit. In der Kirchenarbeiterbewegung engagiert er sich für sozial Schwache, sei es bei der Essensausgabe oder Hilfe bei eigens organisierten Weihnachtsmärkten.
Trotz aller ehrenamtlicher Tätigkeiten ist er zusätzlich noch im Dienste der Gesellschaft als Kontaktbereichsbeamter der PI 15 in der Treffauerstraße 56 in Sendling tätig.
Mein Wunsch für 2016:
"Dass die derzeit schwelenden Konfliktherde weltweit harmonisch gelöst werden können."
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Robert Bernhard (Pfarrei St. Stephan) Der Vielseitige
Ob es darum geht, die Finanzen der Pfarrei St. Stephan zu verwalten, das Musikprogramm der Pfarrei mitzugestalten oder einfach Freude mit Theaterauftritten zu verbreiten - für all das ist Robert Bernhard der richtige Mann. Auf vielseitige Weise engagiert er sich seit vielen Jahren ehrenamtlich. Robert Bernhard ist als Kirchenpfleger in St. Stephan tätig, ist Vorstand bei den Freunden und Förderern der Stephaner Kirchenmusik e.V ., Mitglied des Pfarrgemeinderates, leitet die Theatergruppe der Pfarrei und führt Regie und spielt beim BayArt Volkstheater e.V.
Dieses vielfältige ehrenamtliche Engagement nimmt natürlich viel Zeit in Anspruch und manch einer mag meinen, dass es ihm zu viel werden könnte. Doch auf solche Befürchtungen entgegnet Robert Bernhard: „So lange es sich die Waage hält und ich Freude an allem habe, ist das schon in Ordnung. Das Schöne und sozusagen der Lohn am ehrenamtlichen Engagement ist das, was man von den Menschen zurückbekommt. Gerade in unserer heutigen Zeit ist es so wichtig, sich zum Beispiel in einer Pfarrei aufgehoben zu fühlen und auch die schönen Seiten des Lebens wie Theater und Musik nicht zu kurz kommen zu lassen.“
Robert Bernhard ist bei allem, was er tut mit dem Herzen dabei und das merkt man auch. „Noch mehr sollte es allerdings nicht werden“, sagt seine Frau Birgit, die ihn bei allem unterstützt, schmunzelnd, „denn ein Teil seines Herzens sollte schon noch für mich reserviert bleiben.“
Mein Wunsch für 2016:
"Ich wünsche mir, dass viele Menschen erkennen, dass ehrenamtliches Engagement, mit dem man anderen Freude bereitet, immer auch Freude für einen selbst zurückbringt. Ganz nach dem Goethe zugeschriebenen Spruch: „Willst Du glücklich sein im Leben, trage bei zu andrer Glück, denn die Freude, die wir geben, kehrt ins eigene Herz zurück.“
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Reiner Baumann (Pfarrei St. Stephan) Mesner und Entwicklungshelfer
Reiner Baumann, der Mesner von St. Stephan, leistet seit vielen Jahren ehrenamtliche Hilfe für Uganda. Über die Vereinigung ehemaliger Lehrlinge von St. Ottilien lernte er Emmanuel Musoke aus Uganda kennen, der in St. Ottilien eine Ausbildung zum Drucker gemacht hat. Nach drei Jahren ging Emmanuel Musoke zurück nach Uganda und gründete mit seiner Frau ein Waisenhaus.
Anfänglich sammelte Baumann Spenden, um die Kinder des Waisenhauses zu unterstützen. So wurde zum Beispiel der Erlös der Weihnachtsmärkte in St. Stephan in den letzten Jahren für das Uganda-Projekt gespendet. Auch ist Reiner Baumann immer auf der Suche nach Großsponsoren.
Mit Hilfe all dieser Spenden konnten die Inneneinrichtung und das medizinische Equipment des neugebauten Gesundheitszentrums finanziert werden. Außerdem wurde eine Farm errichtet, die das Leben der Menschen in der Region Kamukongo / Uganda verbessert. Das alles ist vor allem dem ehrenamtlichen Einsatz von Reiner Baumann zu verdanken, der sich mit ganzem Herzen diesem Projekt widmet. Er hält stets Kontakt nach Uganda und fliegt einmal im Jahr selbst dorthin. So kann er sich von den Fortschritten überzeugen und ausloten, was gerade am dringendsten gebraucht wird. Unermüdlich knüpft Reiner Baumann Kontakte und kümmert sich darum, dass das Geld eins zu eins in Uganda bei den Menschen ankommt.
Veronika, eine junge Frau aus Uganda, die in München eine Ausbildung zur Bäckerin macht, wohnt seit September bei Reiner Baumann und seiner Frau Sabine. Natürlich hat die Ausbildungsstelle bei der Bäckerei Gattinger auch Reiner Baumann vermittelt. Ebenso hat er die bürokratischen Hürden bewältigt, die nötig waren, damit Veronika nach München kommen konnte. Und so wird es in drei Jahren in Kamukongo vielleicht sogar bayerische Brezen geben. „Reiner Baumann is a good man!“, sagt Veronika, die sich bei uns wohl fühlt. Ja, das ist er, ein guter Mann, der Reiner Baumann.
Mein Wunsch für 2016:
"Möge Gott mir viele Menschen schicken, die dem Projekt gegenüber offen und begeistert sind, damit wir in den nächsten Jahren noch die Bäckerei in Kamukongo ausstatten können."
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Peter Pfeil (Veteranen- und Reservistenkameradschaft Gräfelfing) Seit 44 Jahren „gute Seele“ für das Gemeindeleben
Auch im Jahr 2015 fanden wieder zahlreiche Feste und Gedenkveranstaltungen in Gräfelfing statt: von der Maifeier über das Straßenfest bis hin zur Fronleichnamsprozession und dem feierlichen Gedenken am Volkstrauertag. Diese Termine sind wichtig und identitätsstiftend für den Zusammenhalt aller Bürgerinnen und Bürger. Was viele nicht wissen: Freiwillige bringen hinter den Kulissen eine enorme Leistung an Arbeitsstunden, die zur Organisation nötig sind – von der Bereitstellung von Essen und Trinken über die Logistik bis hin zum Aufräumen danach. Möglich wäre es kaum, dass so viele fröhlich feiern ohne den Einsatz der Vereine und ihrer Vorsitzenden. Einer von ihnen ist Peter Pfeil, seit zehn Jahren Vorsitzender der Veteranen- und Reservistenkameradschaft in Gräfelfing. Seit seinem 18. Lebensjahr ist er in Vereinen aktiv, unter anderem bei den Maibaumfreunden und dem Trachtenverein „D’Würmstoana“. Unzählige Male hat er geholfen, den Maibaum so zu bearbeiten, dass er pünktlich zum 1. Mai aufgestellt werden konnte. Mit der Veteranen- und Reservistenkameradschaft organisiert er zu vielen Anlässen eine Fahnenabordnung, er koordiniert die Böllerschützen und sorgt mit seinen Vereinsmitgliedern für Essen und Trinken. Der Eintopf aus der Gulaschkanone einer alten Feldküche ist legendär. 8.000 private Arbeitsstunden investierten Peter Pfeil und seine Vereinskameraden in die Restaurierung eines historischen Gebäudes in Gräfelfing, das ihnen nun als Vereinstreffpunkt dient. Im Jahr 2016 feiert das „Mannhardt-Häusl“ seinen 30. Jahrestag, was der Verein gebührend feiern wird.
Mein Wunsch für 2016
„Die Kameradschaft in unserem Verein ist einfach toll. Ich wünsche mir, dass dies auch so weiter geht, dass wir für unsere Zukunft neuen Nachwuchs gewinnen können und 2016 gemeinsam das 30-jährige Jubiläum unseres Mannhardt-Häusls auf die Beine stellen – mit einem Tag der offenen Tür und einer Ausstellung zu dem historischen Gebäude für alle Interessierten.“
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Rudolf Läßer (Nachbarschaftshilfe Taufkirchen) Sicherheit und Selbstvertrauen geben
Eigentlich ist Rudolf Läßer seit fünf Jahren in Rente und könnte die Füße hochlegen … doch das kommt für den 68-Jährigen nicht in Frage. Er arbeitet zeitweise bei einer Eventagentur, aber einen Großteil seiner Zeit widmet er dem Ehrenamt. Einen Schüler beim Übergang von der Schule in den Beruf zu begleiten fand er sofort eine spannende Aufgabe, daher engagiert er sich seit mehreren Jahren beim „Coaching für Jugendliche“. Die Schüler haben zum Großteil Migrationshintergrund, ihre Eltern sind bei der schulischen Unterstützung oft inhaltlich, aber auch zeitlich überfordert. Einmal die Woche für einen Schüler da zu sein, Aufgaben durchzusprechen, Lernpläne aufzustellen, ihm Struktur für die nächste Woche zu geben oder einfach miteinander über das Weltgeschehen zu reden, das tut beiden gut. Vor allem gibt das Feedback den Schülern Sicherheit und Selbstvertrauen, da werden die Noten oft von alleine besser. Bei den Schülern ist manchmal viel Druck von verschiedenen Seiten zu spüren. Herr Läßer versucht ihnen die Angst vor der Zukunft zu nehmen. Die eigene Lebenserfahrung ist da hilfreich. Aber auch für Senioren ist er da. Regelmäßig holt Herr Läßer diese mit dem Gemeindebus von zu Hause oder dem Seniorenheim ab und fährt dann ins Grüne und in ein Café. „Da ist viel Freude und Dankbarkeit zu spüren“. Neuerdings unterrichtet er mit einer Kollegin der Nachbarschftshilfe Flüchtlinge in Deutsch. Und wenn das Sommerfest in der NBH Taufkirchen gefeiert wird, sieht man ihn hinterm Grill – ist doch klar!
Mein Wunsch für 2016:
„Ich wünsche mir, dass die Menschen wieder mehr miteinander als über einander reden und vor allem mehr ihren Mitmenschen zuhören und versuchen zu verstehen."
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Hans Jürgen Gerhards (Flößer-Kulturverein München-Thalkirchen e.V.) Stark machen für ein Flößermuseum
"Die Isar hat es mir schon immer angetan. Nicht als Eventgebiet, sondern als wunderschöner Erholungsraum für alle Bürgerinnen und Bürger", sagt Hans Jürgen Gerhards. "Alle müssen wir froh und stolz sein, ein solches Gebiet in unserer Großstadt zu haben. Die Renaturierung, die ich als Bezirksausschussmitglied von Beginn an begleiten konnte, hat das Naherholungsgebiet Isar nochmals aufgewertet und einzigartig für unsere Stadt gemacht. Als BA-19-Mitglied habe ich einige Führungen an der Isar organisiert. Bei einer Führung lernte ich Helga Lauterbach kennen, eine Expertin zur Isar und zur Flößerei. In Gesprächen stellten wir fest, dass in München ein Flößermuseum fehlt. Münchens Geschichte ist eng mit der Flößerei verbunden. 2013 trafen sich zehn entschlossene Personen im Asam-Schlössl mit der Idee, die Historie der Flößerei zu dokumentieren und gründeten den Flößer-Kulturverein München-Thalkirchen e.V. Als Gründungsmitglied übernahm ich die Aufgabe als Schatzmeister, um mich damit ehrenamtlich für den Flößerverein einzusetzen. Inzwischen haben wir über 100 Vereinsmitglieder. Es ist schön zu sehen, wie der Verein wächst und unsere Aktionen und Veranstaltungen uns immer näher an das Ziel, ein Flößermuseum in München bringen." Gerhards ist in vielen Ehrenämtern unterwegs, aber für den Flößer-Kulturverein nimmt er sich immer Zeit, um das Ziel, die Gründung eines Flößermuseum in München, zu erreichen. Eine Stadt wie München mit der Historie der Isar und damit verbunden die Flößerei könne nicht länger ohne Flößermuseum bleiben.
Mein Wunsch für 2016:
"Für 2016 wünsche ich mir, dass unser Verein dem Ziel, ein Flößermuseum zu gründen, näher kommt und die Isar als ein wunderbarer Erholungsraum für alle erhalten und bestehen bleibt. Dafür setze ich mich ein, auch 2016."
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Edin Mulamehmedovic (AWO München) Ein Herzwerker, der die Menschen versteht
Eigentlich passt es nicht, einen Mann als leuchtendes Beispiel des eher weiblich dominierten Pflegeberufs auszuwählen. Edin ist Leiter des ambulanten Pflegedienstes der AWO München und ist unermüdlich für seine Klienten unterwegs. Einerseits managt er den Dienst, andererseits macht er alle Tätigkeiten zur Not auch selbst. Getreu dem Pfadfindermotto „allzeit bereit“. Er ist im Umgang mit seinen Klienten herzlich und einfühlsam, aber auch bestimmt, wenn es bei Erkrankungen einer strengen Führung bedarf. Er strahlt Ruhe aus, auch wenn er in einem sehr engen Einsatzplan eingespannt ist. Manche Klienten wollen eigentlich nur von ihm gepflegt werden, was bei einem Pflegedienst freilich nicht geht. Die Ehefrau eines pflegebedürftigen Perlachers schwärmt: „Der Edin ist 200-prozentig und zeichnet sich in allem aus. Man kommt bestens mit ihm zurecht. Mei, hat der eine Geduld. So ein Mann ist mir noch nie begegnet. Der versteht die Leut. Vorher waren schon vier Pflegedienste da, die mein Mann nicht angenommen hat.“ Diplomatisches Geschick braucht er aber neben den Kunden mindestens genauso im Umgang mit seinen Mitarbeitern, die recht bunt mit unterschiedlicher kultureller Herkunft zusammengesetzt sind. Edin selbst ist Sohn einer bosnischen Gastarbeiterfamilie und kam 1989 zu uns. Edin ist unser Herzwerker und verkörpert das rote Herz der AWO aufs Beste.
Mein Wunsch für 2016:
"Mir liegt sehr am Herzen, dass man die Leistung, die erbracht, wird um Menschen zu pflegen, mehr anerkennt. Nicht nur für die Menschen, die diesen Beruf ergriffen haben und mit viel Engagement ausüben, sondern auch für die vielen Angehörigen, die aufopferungsvoll ihre Lieben pflegen. Mehr Zeit, mehr Geld, mehr Anerkennung, das wäre wichtig und schön!"
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Susanne Graf (Malteser Migranten Medizin) Hilfe für die, die keine Hilfe haben
Hochschwanger und ohne ärztliche Betreuung zu sein ist für die meisten Frauen ein Alptraum. "Leider erleben wir in der Malteser Migranten Medizin (MMM) sehr häufig genau diese Fälle", sagt Susanne Graf. "Besonders bewegt hat mich die Geschichte einer 25-jährigen Nigerianerin. Sie kam als Bootsflüchtling nach Deutschland, war psychisch verängstigt und physisch in einem schlechten Zustand. Dringende Hilfe musste her. Zusammen mit unserer Gynäkologischen Sprechstunde und unserem Sozialberatung kümmerten wir uns darum, dass sie einen Schlafplatz bei einer christlichen Organisation bekam. Kurz vor ihrer Entbindung stand die Dame wieder in der MMM. Das Kind lag in einer Seiten-Steißlage, sofortige Hilfe war nötig. Umgehend wurde sie von unseren Ärzten in die Frauenklinik in der Maistraße überwiesen, wo die 25-jährige ein gesundes Kind zur Welt brachte." Diese Geschichte ist nur eine von über 1.000 Hilfen, die die MMM in den letzten Jahren geleistet hat.
35 ehrenamtliche Helfer sind in der MMM aktiv. Neben der gynäkologischen gibt es eine allgemeinmedizinische sowie eine zahnärztliche Sprechstunde. Eine Sozialberatung rundet das Programm ab. Die MMM finanziert sich aus Spenden und ist für die Patienten kostenlos. Ihre Arbeit bezeichnet Susanne Graf als ein Wechsel aus Helfen, Zuhören und ein Stück Integrationsarbeit leisten. Aber das Schönste ist, "wenn man die glücklichen Augen der Patienten sieht oder wenn eine junge Mutter uns mit dem Nachwuchs besuchen kommt."
Mein Wunsch 2016:
"Ich wünsche mir, dass die ehrenamtliche Mitarbeit gerade im sozialen Bereich nicht nachlässt und mehr Wertschätzung findet sowie finanzielle Unterstützung bekommt, da viele bis an ihr Limit arbeiten. Ein anderer Wunsch ist, dass die MMM weiter wächst und noch weitere Fachgebiete und ehrenamtliche Mitarbeiter sowie Sponsoren hinzu kommen, damit ein Fortbestand für die nächsten Jahre gegeben ist."
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Robert Hofmann (Münchenstift) Menschen ernst nehmen
Robert Hofmann ist ausgebildeter Schauspieler und professioneller Sprecher. Er bringt seit eineinhalb Jahren einmal die Woche im Alfons-Hoffmann-Haus Bewohner mit und ohne Demenz Literatur und Geschichte näher. Und dies in einer Form, dass Bewohner sich 90 Minuten konzentriert unterhalten lassen. Sein Rezept: Er kann ihnen das Gefühl geben, dass es in dieser Zeit nur um sie geht, sie ernst genommen werden und niemand (von Demenz betroffene Menschen neigen dazu, wegzugehen, aufzustehen, plötzlich laut zu sprechen) das Gefühl bekommt, dass er stört. Er fängt sie mit seinem Charme alle ein und begegnet ihnen auf Augenhöhe.
Mein Wunsch für 2016:
"Ich wünsche mir Weisheit für alle!"
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Daniel Gebert (Mita Herterichschule) Sich kümmern, "dass der Laden läuft"
Auf die Frage, was ihn motiviert zu seinem ehrenamtlichen Engagement als Vorstand der MITA Herterichschule, muss er doch überlegen: „Vielleicht, dass man etwas Eigenes für die Kinder geschaffen hat, was ganz ordentlich läuft. Es ist mir einfach eine Herzensangelegenheit.“ Diese Zurückhaltung und Bescheidenheit kennzeichnen den Vater von Drittklässler Sebastian und Kindergartenkid Maximilian, die schon jetzt bzw. ab 2016 in der MITA betreut werden. Sein ehrenamtliches Engagement zieht sich wie ein roter Faden durch sein Leben, war für den 39jährigen seit Kindesbeinen an selbstverständlich. In der Pfarrei St. Michael in Lochhausen begann er noch als Schüler als Jugendleiter bzw. Pfarrjugendleiter, wo er vier Jahre Dienst tat. Ebenso lange war Gebert als 2. Vorstand des SV Lochhausen aktiv, bevor er aus dem Münchner Westen 2005 nach Obersendling umsiedelte. Und seit mehr als zwei Jahren ist er nun eine Stütze der kleinen Elterninitiative im Herzen von Solln, die rund 30 Kindern nach dem Unterricht in der Herterichschule im Pfarrheim St. Johann Baptist eine liebevolle Betreuung bietet. Gebert kümmert sich nicht nur um die Finanzen, sondern als Vorstandssprecher mit zwei Kolleginnen auch darum, dass der Laden läuft. „Mit seiner überlegten wie pragmatischen Herangehensweise an die vielen kleinen Herausforderungen, sei es Personal, Catering, Verhältnis zur Kirche oder Schule und städtischen Stellen, sorgt Daniel mit seinem klugen Management für den geräuschlosen Betrieb der Mittagsbetreuung“, zollt MITA-Gründungsvorstand Michael Ahrens-von Römer seinem Nachfolger ein großes Kompliment. Das Ganze braucht natürlich den Rückhalt der Familie: So kümmert sich sein Frau Hanna um den elterlichen Bedarf der Ferienbetreuung und organisiert schöne Ausflüge für die Kinder. Von seinem stressigen Beruf als Steueranwalt erholt sich Gebert früh morgens und spät abends bei einem Spaziergang mit dem 5. Familienmitglied, Michel, dem Golden Retriever.
Mein Wunsch für 2016:
„Dass sich die Kinderbetreuungssituation der Grundschüler in Solln allmählich entspannt, was das weiterhin gute Einvernehmen der privaten Elterninitiativen mit den städtischen Einrichtungen voraussetzt!“
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Ingund Meid-Bühl und ihr Team Berührungsängste mit nachbarschaftlichen Kontakten abbauen
München ist aus Tradition bunt. Entsprechend groß war und ist das ehrenamtliche Engagement der Münchner für die Flüchtlinge, die zu uns in die Landeshauptstadt kommen. Diana Stachowitz, Landtagsabgeordnete im Münchner Norden und Nordwesten, möchte Menschen vorstellen, die in der Containerunterkunft am Neubruch ehrenamtlich tätig waren: Ingund Meid-Bühl, Bernhard Piller, Hannelore Schrimpf, Alexandra Grebe, Gerda Mirici und HaJo Schwerin.
"Unser Ziel war es von Anfang an, den Menschen dabei zu helfen, sich selbst zu helfen und schnell Fuß zu fassen", erinnert sich Ingund Meid-Bühl. "Als erstes haben wir eine Kleiderkammer eingerichtet. Die wurde dann gleich zum praktischen Deutschunterricht genutzt. ,Ich hätte gern eine Hose, ein Hemd und ein Paar Schuhe' - alle lernten diesen Satz im Handumdrehen." Danach richteten wir einen Aufenthaltsraum her, mit Satelliten-TV für die Nachrichten aus den Heimatländern. "Der Raum war immer offen, weggekommen ist nie etwas," weiß Ingund Meid-Bühl. In diesem Raum unterrichteten die Ehrenamtlichen auch Englisch und Deutsch. Sobald die erste Kommunikation funktionierte, wurden gemeinsame Feste organisiert und die Nachbarn aus den umliegenden Siedlungen eingeladen. Denn "nachbarschaftliche Kontakte bauen Berührungsängste ab, auf beiden Seiten!" Es gab frisches Gemüse, Kuchen und Live-Musik, bayerisch und international. Über Winter ist der Neubruch geschlossen, aber die Ehrenamtlichen engagieren sich in anderen Unterkünften.
Mein Wunsch für 2016:
"Ein verpflichtender Deutschunterricht ab dem ersten Tag im Aufnahmelager. Das erleichtert den Zugang zur ersten Arbeit und zu Praktika nach Ablauf der dreimonatigen Wartezeit."
"Ohne Sprache geht gar nichts", sagt auch Diana Stachowitz. Sie unterstützt den Wunsch der Ehrenamtlichen und fordert darüber hinaus eine bessere Kommunikation und Information seitens der Behörden.
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Renate Salzmann-Zöbeley (Christophorus Hospiz Verein) Menschen am Ende ihres Lebens begleiten
"Ich bin seit 2004 Mitglied im Christophorus Hospiz Verein (CHV) und leite seit Mai 2012 den ehrenamtlich tätigen Vorstand des Vereins als dessen Vorsitzende", erzählt Renate Salzmann-Zöbeley. Der CHV wurde 1985 von einer Gruppe engagierter Münchner Bürger gegründet, blickt also in diesem Jahr auf 30 Jahre Hospizbewegung zurück. "Als Psychologin, die sehr lange in der Altenhilfe gearbeitet hat, hat es mich immer besonders bekümmert, dass alte Menschen am Ende ihres Lebens in unserer reichen Gesellschaft nicht so würdevoll leben und sterben können, wie sie es selber wollen.
Die Geburt, der Beginn des Lebens, findet mittlerweile unter akzeptablen Bedingungen statt, aber das Ende des Lebens ist nach wie vor von einem starken Tabu belegt. Wir Menschen wollen uns nicht damit beschäftigen, dass wir sterben müssen." Der CHV hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Diskussion über Sterben und Tod in der Gesellschaft zu tragen, Menschen zu sensibilisieren und für die Hospizidee zu gewinnen. Über 200 ehrenamtliche Hospizhelfer aus allen gesellschaftlichen Schichten engagieren sich bei uns. Gut 60 hauptamtliche Mitarbeiter arbeiten im stationären Hospiz und in der ambulanten Hospizarbeit. "Wir versorgen und beraten Menschen in ihren Wohnungen, im Pflegeheim oder im stationären Hospiz im Christophorus-Haus", so Renate Salzmann-Zöbeley.
Mein Wunsch für 2016:
"Das 2015 vom Bundestag verabschiedete Hospiz- und Palliativ-Gesetz (HPG) soll dazu beitragen, dass alle schwerkranken Menschen würdevoll und gut versorgt so sterben können, wie sie es wollen."
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Kristy Nickolaeva (KJR) Mit Tanzen gegenseitigen Respekt lernen
Tanzen und Bewegung hat Kristy Nickolaeva immer schon viel bedeutet. Die 24-jährige aus der Ukraine lebt seit 2005 in München. „Früher war ich ruhig und zurückhaltend“, sagt sie, „aber durchs Tanzen habe ich Selbstvertrauen entwickelt und so auch schwierige Phasen gemeistert“.
Diese guten Erfahrungen gibt sie an Kinder und Jugendliche weiter. Mit 17 hat sie erstmals andere unterrichtet, seitdem bietet sie HipHop-Tanz-Workshops im Jugendtreff am Biederstein, in Schulen, bei Events und in Flüchtlingsunterkünften an.
„Inzwischen konnte ich mehr als 1.000 Kinder und Jugendliche von den ersten Schritten bis zur fertigen Choreographie und zu öffentlichen Auftritt begleiten“. Dabei müssen die Jugendlichen ihr Lampenfieber überwinden. Alle träumen vom „Star“-Sein, aber dazu gehört, sich selbst kennenzulernen und seinen eigenen Style zu entwickeln, ganz ohne Egotrip. Denn Choreographien zu tanzen verlangt, aufeinander zu achten und sich gegenseitig zu respektieren. Denn neben Soloparts gibt es gemeinsame Schritte. Erfolg ist ein wichtiges Ziel, aber erst Spaß und Wohlfühlen in der Gruppe motiviert zu regelmäßigem und diszipliniertem Training. „Für mich ist es ein Höhepunkt, wie Tanzen die Menschen positiv verändern kann.“
Mein Wunsch für 2016:
„Ich wünsche mir, dass sich die Menschen mehr von ihrem Herz leiten lassen und vor allem dass Jugendliche ihren eigenen Style finden. Das gilt fürs Tanzen und auch fürs Leben. Kinder und Jugendliche sollten neben der Schule und Ausbildung Freiräume haben, um sich selbst und ihre Persönlichkeit zu entwickeln.“
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Andrea Streifeneder (Familienzentrum Hadern-Blumenau e.V.) Ein Platz, an dem Freundschaften geschlossen werden
Das Familienzentrum Hadern-Blumenau e.V. wurde im November 2000 von engagierten Müttern und Vätern aus Hadern gegründet und ist eine Selbsthilfeinitiative für Mütter, Väter und Familien aus dem Stadtbezirk. Das Angebot ist vielfältig. Das Familienzentrum bietet nicht nur offene Spielgruppen, Kurse, Beratung und Kinderbetreuung, sondern auch die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch. Seit 14 Jahren engagiert sich Andrea Streifeneder als Vorsitzende ehrenamtlich für den Verein. Ihr Ziel ist es, für alle Interessierten einen Ort der Begegnung zu schaffen. Durch die offenen Treffen haben Groß und Klein die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und Freundschaften zu schließen. Das Team rund um Andrea Streifeneder wünscht sich, dass sich durch die Begegnungen im Familienzentrum alle in ihrem Stadtteil zu Hause fühlen und nicht auf sich alleine gestellt sind. Das Familienzentrum ermöglicht es allen Besuchern, ein soziales nachbarschaftliches Netz aufzubauen oder sich persönlich zu engagieren.
„Der wertvollen Arbeit von Andrea Streifender und allen ehrenamtlichen Helfern gebührt große Anerkennung. Das Familienzentrum hat Vorbildcharakter und ich hoffe, dass sich in München viele Nachahmer finden“, so Georg Eisenreich, CSU-Landtagsabgeordneter.
Im kommenden Jahr wird Hadern 950 Jahre alt. Im Zuge dieses Jubiläums wird es auch im Familienzentrum einen Tag der offenen Tür geben. Dieser wird zum Anlass genommen, das 15-jährige Bestehen nachzufeiern.
Mein Wunsch für 2016:
"Ich wünsche mir für 2016 Gesundheit, Glück und Zufriedenheit. Weiterhin so viele engagierte und motivierte Mitarbeiter -/innen sowie viele nette und interessante Besucher /-innen im Familienzentrum."
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Julia Davis (Katholische Junge Gemeinde) Gelebte Demokratie im Jugendverband
Sich einsetzen für andere, insbesondere für Kinder und Jugendliche, das ist für die Lehramtsstudentin Julia Davis seit langem selbstverständlich. „Ich wuchs da so hinein“, meint die ehrenamtliche Diözesanleiterin der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) in der Erzdiözese München und Freising. Nach ihrer Ministrantinnenzeit ging es für Julia Davis zunächst um den Aufbau der Jugend in ihrer Pfarrgemeinde. Ein KjG-Gruppenleiterkurs war 2007 ihr Einstieg in den katholischen Jugendverband, der Kindern und Jugendlichen eine deutliche Stimme gibt und Position für sie bezieht. „Sich gemeinsam für eine Sache einsetzen, konstruktive Kritik üben, Demokratie und Mitbestimmung im katholischen Jugendverband lernen, politische Anliegen formulieren können, das lässt sich bei der KjG im christlichen Kontext erfahren“, sagt sie. Ob es um das Wahlrecht oder um Freitzeitorte für Jugendliche geht, die KjG stärkt junge Menschen in ihrem Selbstverständnis und hilft ihre Meinung hören zu lassen und diejenigen zu vertreten, die das nicht für sich selbst tun können. „Sicher kostet das Zeit und ich muss Abstriche machen, aber die Freunde, die Gemeinschaft und die Aufgaben in der KjG sind es mir wert“, so Julia Davis.
Mein Wunsch für 2016:
"Die Stimme der Kinder und Jugendlichen soll gehört und in Politik und Gesellschaft noch mehr als bisher wahrgenommen werden."
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Martin Grüner (Freiwillige Feuerwehr Forstenried) Im Notfall oft als Erste da
Für die meisten ist es selbstverständlich: Die Feuerwehr kommt, wenn Menschen in Not geraten sind. Doch wer sind die Frauen und Männer in den roten Autos eigentlich? Was viele nicht wissen: In München gibt es neben der Berufsfeuerwehr auch die Freiwillige Feuerwehr. In den Randgebieten der Stadt sorgt sie dafür, dass die gesetzlich vorgeschriebene Hilfsfrist von zehn Minuten eingehalten wird. „Wir sind häufig sehr schnell vor Ort und führen den Erstzugriff durch. Das bedeutet, wir führen primär die Menschenrettung durch und bekämpfen das Feuer“, erklärt Martin Grüner von der Freiwilligen Feuerwehr in Forstenried.
Nach seinem prägendsten Einsatz gefragt, schildert er die Hilfeleistung beim Ankommen der Flüchtlinge am Hauptbahnhof. Am ersten Tag haben seine Kameraden und er Feldbetten aus einem Lager geholt und damit eine Notunterkunft aufgebaut. Nach einem Tag Pause ging es weiter, in einer 18-Stunden-Schicht unterstützen sie die Sichtungsstelle am Bahnhof. „Natürlich hat das sehr an den Kräften gezehrt, aber das war nichts im Vergleich zu dem, was die Menschen auf der Flucht durchgemacht haben. Da mussten wir einfach helfen“, sagt Grüner.
Mein Wunsch für 2016:
„Da wüsste ich einige. Aber ganz besonders brauchen wir in der Freiwilligen Feuerwehr Menschen, die sich für den Nächsten einsetzen und auch anpacken wollen. Leider merke ich, dass immer mehr Haken in der Fahrzeughalle leer bleiben. Jeder kann bei uns mitmachen!“
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Eckard Bourquain (Landesverband Niere e.V.) Unermüdlicher Einsatz für Organspende
Eckard Bourquain, der selber auf der Warteliste für eine Nierentransplantation steht, ist im Landesverband Niere e.V., Regionalgruppe München und Umland, ehrenamtlich für den Arbeitskreis Organspende zuständig. Seit nun über 18 Jahren ist es sein Anliegen, die Menschen über dieses sensible Thema aufzuklären und sie letztendlich zu einer Entscheidung zu bewegen.
Einige Beispiele für seine Aktivitäten sind Vorträge in Schulen, Betreuung von Infoständen sowie die Verteilung von Organspendeausweisen und Infomaterial. Seine Idee war es auch, Ausstellungswände mit den Themen "Organspende schenkt Leben - vielleicht einmal Ihr eigenes" und "Von der Erkrankung bis zur Transplantation" zu erstellen und entsprechend zu pflegen. Diese Ausstellungen werden vor allem von ihm selbst in Kliniken, Schulen, Landratsämtern usw. gezeigt.
Eckard Bourquain hat während seiner langen ehrenamtlichen Tätigkeit unzählige Organspendeausweise verteilt und versucht, die Bevölkerung davon zu überzeugen, dass es sich bei einer Organspende nach dem Tode um eine gute Sache handelt. Ob und wie viele schwerkranke Menschen durch seine Aktionen gerettet wurden, ist nicht bekannt. Sollte auch nur ein Patient durch das Engagement von Herrn Bourquain transplantiert worden sein oder gar dank seiner Aktivitäten überlebt haben, war es den ganzen Aufwand wert. Man kann ihm gar nicht genug dafür danken.
Mein Wunsch für 2016:
"Es sollte sich jeder mit dem Thema Organspende beschäftigen und für sich eine Entscheidung treffen!"
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Birgit Bernhard (Freunde und Förderer der Stephaner Kirchenmusik) Ehrenamt mit Win-Win-Situation
„ Ohne Musik ist alles nichts“, hat Mozart gesagt. Was für ein wunderbares Zitat! Wie schön ist es, ein Ehrenamt auszuüben und dabei Menschen Musik näher zu bringen. „ In einer Zeit, in der mein Leben in einer Sackgasse steckte, rettete mich das Ehrenamt“, erzählt Birgit Bernhard, die sich seit zehn Jahren gemeinsam mit ihrem Mann Robert und Anna-Maria Zihl im Vorstand der Freunde und Förderern der Stephaner Kirchenmusik e.V. engagiert.
„ Ich musste bereits im Alter von 28 Jahren aufgrund einer Erkrankung aufhören zu arbeiten“, sagt Birgit Bernhard und erinnert sich, wie schwer die erste Zeit zu Hause war. „Alles wurde besser, als wir 2005 den Musikverein von St. Stephan gründeten“. Auf einmal hatte ich wieder eine sinnvolle Aufgabe. Organisieren und Managen, das liegt Birgit Bernhard im Blut und so bringt sie sich mit viel Engagement für die Stephaner Kirchenmusik ein.
Sie hat durch ihre ehrenamtliche Arbeit für die Kirchenmusik St. Stephan viele positive Erfahrungen gemacht, die für sie so etwas wie eine Therapie für die Seele sind. Sich gebraucht fühlen, Anerkennung bekommen, sich trotz Krankheit einbringen können. All das kann ehrenamtliche Arbeit bedeuten. Und dabei anderen Menschen Freude bereiten, mit der wunderbaren Konzertreihe in St. Stephan, die sich immer größerer Beliebtheit erfreut. So kann Ehrenamt eine Win-Win Situation bedeuten. Einen Gewinn für den Ausübenden und die Menschen, die davon profitieren.
„ Die Musik in St. Stephan ist zu so einem wichtigen Teil meines Lebens geworden, dass ich das Zitat Mozarts für mich persönlich abändern würde“, sagt Birgit Bernhard schmunzelnd: „Ohne Stephaner Kirchenmusik wäre (für mich) alles nichts“.
Mein Wunsch für 2016:
"Ich wünsche allen Menschen, die sich nutzlos fühlen, dass sie ihre Talente entdecken. Ich wünsche ihnen den Mut, sich ehrenamtlich dort zu engagieren, wo ihre Stärken liegen und wo sie gebraucht werden. Denn ich bin der Überzeugung, dass jeder Mensch etwas Gutes und Schönes in sich trägt, man muss es nur herauslocken ."
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Stefanie Grashey (Hospizbegleiterin) Dem Leben Raum geben
„Sterbehelfer? Das könnte ich nicht…“ - das ist eine übliche Reaktion auf meine ehrenamtliche Tätigkeit. Übrigens: nicht als Sterbehelfer, sondern als Hospizbegleiter, das ist ein himmelweiter Unterschied! Denn Hospizbegleiter bringen dem Klienten nicht den Tod, sondern das Leben ans Bett. Ein Stück vom eigenen Leben, vor allem aber ein Stück Leben für den Klienten - was das bedeutet, das ist so verschieden wie die Menschen, die ich begleite. Wenn die Endlichkeit des Lebens ganz konkret wird, wird für jeden etwas anderes wichtig, macht ganz Unterschiedliches glücklich: eine Spazierfahrt im Rollstuhl im Garten, die Sonne auf der Haut zu spüren, eine Blume zu entdecken, den Vögeln zuzuhören. Oder ein Steckerlfisch von der Auer Dult, und wenn es nur ein kleines Stückchen ist! Manche wollen sich aussprechen, auch bislang Unaussprechliches, und dürfen erleben, dafür nicht bewertet, verurteilt zu werden. Andere wollen nur, als dass jemand da ist, der die Stille aushält, vielleicht die Hand hält. Es geht nicht um Ablenkung oder Zeitvertreib, sondern darum, in der verbleibenden Zeit dem Leben Raum zu geben, gerade weil der Tod nicht mehr weit ist. Es sind kostbare Momente, die mir meine Klienten schenken und ich bin dankbar, Menschen kennenzulernen, die ich sonst nie getroffen hätte. Vielleicht ist das die intensivste Zeit, die Zeit, in der man wirklich lebt, dann, wenn das Leben zu Ende geht.
Ach so - „Sterbehelfer“ könnte ich auch nicht!
Mein Wunsch für 2016:
"Keine rosa Brille, aber eine Brille - keine vom Optiker, sondern eine, die uns genauer hinschauen lässt, was uns wirklich glücklich macht. Das Leben findet heute statt!"
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Verena Seinsche (Zivilcourage für ALLE e.V.) Zeigen, wie man füreinander einstehen kann
Viermal pro Jahr bietet der Verein „Zivilcourage für Alle e.V.“ Trainings an, zu dem sich jeder anmelden kann. „Es ist jedes Mal spannend, wer zum Training kommt und was die Teilnehmer am Ende für sich mitnehmen“ sagt Verena Seinsche, ehrenamtliche Trainerin im Verein. Einen ganzen Tag lang lernen die Teilnehmer des Trainings „EinSatz hilft!“ wie man sich in Zivilcourage-Situationen am besten verhält. „Dabei kommt es nicht darauf an, dass man den Helden spielt und alles im Alleingang macht, sondern dass jeder für sich erkennt, wo seine Stärken liegen und man aus vielen Handlungsmöglichkeiten diejenigen auswählt, mit denen man sich selbst am wohlsten fühlt“.
„Wichtig ist es, dass man sich Verbündete sucht und gemeinsam in eine Situation hineingeht“. In verschiedenen Übungen, Rollenspielen und mit theoretischem Input können Teilnehmer testen, welche Handlungsstrategien am besten passen. „Am schönsten ist es, dass jedes Training anders ist, weil jedes Mal unterschiedliche Leute kommen, von Jung bis Alt. Wenn diese dann am Ende des Trainings auf mich zukommen und sich bei mir mit den Worten „Endlich hab ich das Gefühl, dass ich doch auch helfen kann“ bedanken, dann weiß ich, dass wir mit unseren Trainings etwas bewirken können“.
Mein Wunsch für 2016:
„Ich wünsche mir, dass die Menschen wieder mehr Mut haben, füreinander einzustehen und zu helfen. Aus dem Grund ist es wichtig, dass die Gesellschaft achtsamer mit sich umgeht, denn nur dann können wir überhaupt wahrnehmen, wenn jemand unsere Hilfe braucht. Es wäre schön, wenn auch 2016 in diesem Sinne viele kleine und große Zeichen gesetzt werden."
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Juana Farman (Kinderkantine ABIX) Mit Kindern kochen
Seit mittlerweile drei Jahren betreut die 17-jährige Juana Farman jeden Samstag die Kinderkantine des ABIX, des Abenteuerspielplatzes Hasenbergl in der Weitlstraße 125. Nach dem Motto „Kinder kochen für Kinder“ überlegt sie mit den Kids, was gekocht werden soll, kauft mit ihnen ein und bereitet dann mit ihnen das Mittagsessen für bis zu 50 Kinder zu. Besonders beliebt ist bei den Kindern Salat, Juana achtet auch beim Hauptgericht auf ausgewogene Ernährung. Auf dem Speiseplan stehen zum Beispiel Ofenkartoffeln, Pizza oder auch mal Biriani, ein Gericht aus ihrer irakischen Heimat mit Curry-Reis und gebratenen Mandeln, Rosinen, Kartoffeln und Karotten.
Juana war selber Stammbesucherin auf dem ABIX und ein täglich gern gesehener Gast. Seitdem sie 14 ist und nicht mehr zur Zielgruppe des Abenteuerspielplatzes zählt, unterstützt sie die Einrichtung mit ihrem Engagement. Seit Januar 2015 kocht sie sogar zweimal pro Woche, und das, obwohl sie nach ihrem erfolgreichen Quali-Abschluss im September eine Ausbildung zur Arzthelferin begonnen hat. Warum sie sich so engagiert? „Ich möchte Erfahrungen im Berufsleben sammeln“, sagt sie, und das am liebsten in einer ihr vertrauten Einrichtung. Auch wurde in der Schule viel über Thema Ehrenamt gesprochen, das hat zusätzlich ihr Interesse geweckt.
Mein Wunsch für 2016:
"Ich möchte den Führerschein machen und wünsche mir, dass ich ihn bestehe."
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Die Biotoppflegehelfer (LBV München) Ein starkes Team im Einsatz für die Artenvielfalt
2.800 Stunden haben sich Freiwillige in diesem Jahr für den Erhalt von artenreichen Biotopen beim Landesbund für Vogelschutz in München (LBV) engagiert. Ein Team von ca. 60 Helferinnen und Helfern greift dem LBV bei der Naturschutzarbeit regelmäßig unter die Arme – viele davon schon seit Jahren. Mit ihrem Engagement machen die Ehrenamtlichen die fachgerechte Pflege erst möglich. Denn bei der Pflege der Biotope ist Handarbeit gefragt; die kann der LBV jedoch nur zusammen mit den Freiwilligen bewältigen. Das ehrenamtliche Team hilft zum Beispiel dabei, Mähgut von der Pflegemahd abzurechen und unliebsame Neophyten wie Goldrute und Springkraut zu entfernen. So trägt es entscheidend dazu bei, artenreiche Lebensräume wie zum Beispiel Streuwiesen und Heideflächen zu erhalten. „Gemeinsam mit interessanten Menschen für eine gute Sache eintreten“, „die Artenvielfalt in München erhalten“, „Bewegung draußen in der Natur und dabei etwas Sinnvolles tun“ und „neue Zusammenhänge in der Natur kennenlernen“ nennen die Ehrenamtlichen am häufigsten als Gründe, warum sie sich in ihrer Freizeit in der Biotoppflege engagieren. Nicht nur der LBV, sondern auch die Natur sagt „Danke“ für dieses großartige Engagement.
Unser Wunsch für 2016:
"Mehr Wertschätzung der Bevölkerung für die Vielfalt und Einzigartigkeit der Natur. Statt neuer Versiegelung sollten mehr naturnahe Flächen in München geschaffen werden."
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Justyna Weber (Migrantenverein Solidarni) Bessere Teilhabe möglich machen
Justyna Weber gründete den Migrantenverein Solidarni. Sie ist Dolmetscherin und Übersetzerin für acht Sprachen und Mitglied des Selbsthilfebeirats im Bereich Migration.
Justyna schloss ihr Gymnasium in Frankreich ab. Nach dem Abitur begann sie ein Studium der Internationalen BWL in Frankfurt. Während des Studiums lernte sie nebenbei mehrere Fremdsprachen fließend. Sie spricht heute Englisch, Französisch, Portugiesisch, Spanisch, Italienisch, Polnisch, Tschechisch und Russisch. Das ist sehr hilfreich bei ihrer Arbeit als Selbsthilfebeirätin im Bereich Migration. Schon zu Beginn ihrer Zeit in Deutschland hatte sie sich vorgenommen, Migranten zu helfen, da sie selbst wusste, wie schwer sie es oft haben. Auch sie konnte ihr Potenzial in diesem Land nicht immer entfalten.
Durch ihre Weltoffenheit kann sie viele Menschen individuell beraten, für die es bei anderen keine Anlaufstelle gibt. Insbesondere setzt sie sich dafür ein, dass Migranten als Chance begriffen werden, und sie möchte Migranten durch ihre Projekte eine bessere gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen.
Sie wollte persönlich einen Beitrag dazu leisten und gründete 2012 eine Organisation, die Migranten und Flüchtlingen hilft. Dazu absolvierte sie eine Leadership Schulung des Außenministeriums. Zusammen mit der Gemeinschaft San Egidio organisiert sie jedes Jahr Weihnachten für Flüchtlinge, bedürftige und arme Menschen. Mehrere Jahre unterstützte sie sprachlich die Diakonie in Wiesbaden, damit die Kommunikation mit den Migranten funktionierte, da es zu der Zeit dort keinen Dolmetscher gab.
Mein Wunsch für 2016:
„Dass die Menschen sich mehr am Leben freuen und viele Dinge mit etwas mehr Distanz betrachten. Es sollte einfach mehr Optimismus im Leben geben. Weiter Brücken zwischen Migranten und Einheimischen zu bauen, damit wir gemeinsam ein schönes Miteinander haben. Migranten fühlen sich hier oft sehr einsam und mein Wunsch wäre es, Orte wie Clubs und Kulturzentren aufzubauen, in denen eine Begegnung bei kulturellen Veranstaltung stattfindet. München ist die schönste Stadt der Welt. So bunt weltoffen, vielfältig und viele Kulturen sollten hier doch in Frieden leben können.“
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Theodor Kilgert (Hospizhelfer) Mit Schülern über Tod und Sterben reden
Als ich erstmals von der Idee hörte, in Schulen von unserer Arbeit beim Christophorus Hospiz Verein (CHV) zu berichten, konnte ich mir das nicht vorstellen. Was sollen jugendliche Schüler mit dem Thema Tod und Sterben anfangen? Und mit Tod und Sterben haben die Menschen, die bei diesem Verein arbeiten, täglich zu tun – sie kümmern sich um Menschen am Ende ihres Lebens. Mittlerweile sind diese Schulbesuche für mich und andere ehrenamtliche Hospizhelfer ein wichtiger und sehr interessanter Teil unserer Arbeit beim CHV. Ich erlebe offene und interessierte junge Menschen, wie ich mir das nicht habe vorstellen können – ich mache diese Besuche sehr gerne.
Im Mittelpunkt meiner Arbeit als ehrenamtlicher Hospizhelfer steht jedoch die unmittelbare Hilfe für Menschen, die dem Tod nahe sind. Viele Dinge sind da möglich – Gespräche, Vorlesen, einfach da sein, Hilfe für die Angehörigen … alles was hilft wollen wir leisten! Diese Arbeit bedeutet für mich eine neue Lebenserfahrung. Als Wirtschaftsprüfer und Berater hatte ich beruflich ganz andere Seiten des Lebens im Blick.
Der CHV betreut in München todkranke und sterbende Menschen ambulant und in einem Hospiz mit 16 Betten. Dass ich die Geschäftsführung bei ihren Bemühungen um neue Mitglieder, weitere ehrenamtliche Helfer und die notwendigen Spenden auch unterstützen kann, freut mich besonders – das kommt meiner früheren beruflichen Arbeit schon näher.
Mein Wunsch für 2016:
"Ich wünsche mir, dass noch mehr – auch junge Menschen – den CHV als Mitglieder oder Ehrenamtliche unterstützen. Diese Hilfe ist notwendig und unendlich sinnvoll!"
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Sybille Hohnhaus (Kinder ohne Hunger e.V.) Schulfrühstück und Kochkurse für Kinder
Bildung fängt schon vor dem Schulgong an. Ein regelmäßiges und gesundes Frühstück ist eine wichtige Voraussetzung für einen gelungenen Schultag. München ist eine reiche Stadt, und trotzdem leben viele Familien unterhalb der Armutsgrenze. Allein die hohen Mieten in München kosten viele Familien einen Großteil ihres Einkommens. Viele haben zur Monatsmitte kein Geld mehr übrig. Besonders für die Kinder ist Bildung daher der Schlüssel zu einem guten Leben. Der Verein "Kinder ohne Hunger e.V." möchte ihnen die Chance auf eine gute Ausbildung geben. Viele Lehrer an Münchner Schulen berichten, dass sie Kinder erleben, die dem Unterricht nicht folgen können, weil sie Hunger haben. Es ist eine traurige Tatsache, dass sich um viele dieser Kinder morgens niemand kümmert, so dass manche schon um 7 Uhr vor der verschlossenen Schule warten. Aus diesem Grund unterstützt der Verein Schulen und Einrichtungen finanziell und bei der Organisation von regelmäßigen, kostenlosen Schulfrühstücken sowie Kochkursen für benachteiligte Kinder und Jugendliche in München.
„Unsere Intention ist es, die Ernährungsgewohnheiten dieser Kinder nachhaltig zu verändern. „Manche Kinder kennen so gut wie keine Gemüsesorten“, sagt Sybille Hohnhaus. „Sie wissen nicht, wie man ein Messer hält, um eine Karotte zu schneiden. Uns haben auch schon Kinder berichtet, dass sie zu Hause gar keine Küche haben. Diese Momente bestätigen mir immer wieder dass wir genau an der richtigen Stelle helfen."
Mein Wunsch für 2016:
"Durch die Flüchtlinge haben wir sehr deutlich spüren können, dass ehrenamtliche Hilfe und Engagement viel bewirken kann. Ich würde mir wünschen, dass sich mehr Menschen aus ihrer Komfortzone bewegen und Probleme anpacken, damit benachteiligte Menschen und vor allem Kinder eine Chance bekommen."
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Anja Knauer (Andreas-Gemeinde) Die wandelnde Litfasssäule
Wenn's denn sein soll, verkleidet sie sich als wandelnde Litfasssäule, unterwegs auf dem Wochenmarkt am Schweizer Platz, und drückt den Leuten Handzettel für das nächste Kirchenkonzert in die Hand: Anja Knauer, Apothekerin, 50, verheiratet, ein Kind, ist sich für nichts zu schade, wenn es gilt, für ihre Kirchengemeinde, die Andreas-Kirche in Fürstenried-West, etwas zu tun. Was sie tut, mag im einzelnen nicht unbedingt spektakulär sein, in der Summe aber ist es ein ehrenamtliches Engagement, das ein Gemeinwesen wie die Andreas-Kirchengemeinde prägt und lebendig erhält.
Was sie alles macht: Sie sitzt im Kirchenvorstand, sorgt dafür, dass vierteljährlich 4.000 Gemeindebriefe ausgetragen werden, sie singt im Kirchenchor, sie arbeitet, wenn es einen Bücherflohmarkt in der Gemeinde gibt, als Kaffeefrau mit und tritt dabei auch mal als Pianistin auf; sie schleppt, wenn das nächste Gemeindefest vorbereitet werden soll, Bierbänke und Biertische; sie recht das Laub im Kirchengarten weg, und sie montiert neu angeschaffte Fahrradständer vor der Kirche. "Ich bin gern handgreiflich", sagt sie. Und das ist wohl ihr Markenzeichen: Sie packt ohne großes Federlesen zu: Die „Macherin“ schlechthin.
Daneben ist sie als Kirchenvorsteherin in vielen Gremien tätig, ist engagiertes Mitglied in zwei kircheninternen Vereinen (dem Sozialverein und dem Kirchenmusikförderverein), und als ob das alles noch nicht genug wäre, ist sie auch noch Vorsitzende der Eigenheimersiedlung e.V. Fürstenried. Das nennt man, in Summe, bürgerschaftliches Engagement, ohne das der Zusammenhalt unserer Gesellschaft wohl so nicht mehr gegeben wäre.
Mein Wunsch für 2016:
"Dass die Andreas-Kirchengemeinde mit ihrem Auftreten, kulturell und anderweitig, weiterhin zum Zusammenhalt der Stadtgesellschaft beiträgt."
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Edite Domingos (MKJZ Westend) Ein Vorbild für Kinder und Jugendliche
Edite Domingos ist Sängerin und übt seit Jahren im Multikulturellen Jugendzentrum (MKJZ) an der Westendstraße 66a. Sie belegte im Jahr 2009 den ersten Platz beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ in München. Die angolanische Sängerin vereint in ihrer Musik und ihren Auftritten Elemente aus der afrikanischen und amerikanischen Kultur.
Sie wirkt im MKJZ auch als ehrenamtliche Mitarbeiterin mit und trainiert dort Mädchen, die wie Edite singen oder tanzen möchten. Edite findet es sehr wichtig, den Kindern und Jugendlichen zu helfen und ihnen Orientierungen zu geben. Edite: „Ich komme gerne zum MKJZ und helfe hier den Kids“.
Sie tritt bei den Straßenfesten und Veranstaltungen im MKJZ sowie im Stadtteil auf. Und jedesmal ist das Publikum von ihren Auftritten begeistert. Bislang verzichtete sie auf Teile ihrer Gage zu Gunsten der MKJZ-Projekte.
Mein Wunsch für 2016:
„Dass die Kids ihre Wünsche und Träume verwirklichen können."
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Georgios Tsepidis (MKJZ Westend) Einsatz für das Gemeinwohl
Georgios Tsepidis gehört zum Jugendvorstand im Multikulturellen Jugendzentrum (MKJZ) an der Westendstraße 66a. In seiner Freizeit ist er im Jugendvorstand sehr aktiv. Die Mitglieder des Jugendvorstands werden vom MKJZ ernannt. Jugendliche, die entweder im Jugendrat mitgewirkt haben oder sich jahrelang ehrenamtlich engagiert haben, können weiterhin im Jugendzentrum bleiben und mitwirken.
Georgios ist seit vier Jahren im MKJZ ehrenamtlich engagiert. Er ist nicht nur im Jugendvorstand aktiv, sondern betreut auch die Fußballteams des MKJZ. Seine Teams waren bislang bei den KJR-Fußballcups erfolgreich. Zudem betreut er auch eine Jugendgruppe: „Mir macht es viel Spaß, wenn ich mit meinen Jungs Musik höre, rede und hier ab und zu mal ein bisschen entspanne“. Das ist nicht alles: Er hilft auch bei den Festen und Großveranstaltungen, als Barkeeper oder beim Auf- und Abbau der Bühnentechnik.
Georgios hat große Pläne für die Zukunft: Er möchte mit seiner Jugendgruppe im Kreisjugendring München-Stadt (KJR) Mitglied werden, um die Wünsche und Verbesserungsvorschläge der Jugend dort einzubringen. „Ich möchte für das Wohl meiner Mitmenschen etwas Gutes tun“. Georgios hat auch private Pläne: Er macht zurzeit eine Ausbildung zum „Diätassistenten“. „Ich möchte mich selbständig machen, eine Familie gründen und gesund bleiben“.
Mein Wunsch für 2016:
„Ich wünsche allen Kindern und Jugendlichen sowie allen Menschen viel Glück und Gesundheit.“
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Safietou Faye (Sunu Dome e.V.) Grundrechte und Bildung für Kinder sichern
Safietou Faye kommt aus dem Senegal und lebt seit genau zehn Jahren in Deutschland. 2005 kam sie als Au-pair-Mädchen nach München.Während ihrer Au-pair-Tätigkeit hat sie nicht nur Fahrradfahren und Schwimmen gelernt, sondern auch eine Sprachschule besucht, um in München studieren zu dürfen. Heute arbeitet sie als Produktmanagerin in einem Versicherungsunternehmen und engagiert sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich.
"In Senegal, meinem Heimatland, beobachtet man krasse Gegensätze zwischen Arm und Reich. Besonders Kinder aus armen Gegenden oder aus benachteiligten Familien kommen nicht in den Genuss einer dauerhaften Schulbildung. Allein in der Grundschule wird eine Schulabbruchrate von mehr als 50 Prozent registriert. Nur zehn Prozent der eingeschulten Kindern kommen bis zum Abitur - öffentliche Ausbildungsstätten sind nicht vorhanden", erzählt sie.
Safietou Faye möchte helfen und hat deswegen den gemeinnützigen Verein Sunu Dome e.V gegründet. Sunu Dome ist Wolof und heißt "unser Kind". Der Verein setzt sich für Grundrechte von Kindern und Jugendlichen wie Bildung, Erziehung und Chancengleichheit ein: "Damit Kinder Kinder bleiben dürfen, brauchen sie Zuneigung, Bildung, Perspektive und vor allem Hoffnung!"
Mein Wunsch für 2016:
"Mein Ziel ist, neue Ehrenamtliche, Spender und Förderer zu gewinnen, die den Bau unseres Zentrums für benachteiligte Kinder unterstützen."
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Manuela Dornis (Pfarrgemeinderat St. Rupert) Gelebte Nächstenliebe
Als sie 1987 nach München kam, hat sie eine offene Pfarrgemeinde vorgefunden und sich als Zugezogene gleich aufgenommen gefühlt. Heute ist sie Pfarrgemeinderatsvorsitzende von St. Rupert und gestaltet ein Gemeindeleben mit, in dem der christliche Glaube gelebt wird und das gleichzeitig auch den Menschen offen steht, die der Institution Kirche nicht so nahe sind. Zu ihrem Amt gehört auch der gegenseitige Austausch mit drei anderen Pfarreien des Pfarrverbands Westend.
Bei Manuela Dornis steht das Engagement für den Nächsten im Mittelpunkt. Als Flüchtlinge im Parkhotel untergebracht waren, organisierte sie zusammen mit Ina Röpcke von der evangelischen Auferstehungskirche ein Helfernetzwerk. Nachdem zur Zeit im Stadtbezirk Schwanthalerhöhe selbst keine Flüchtlinge untergebracht sind, arbeiten sie an der Vernetzung der Helfer für die Unterkünfte in den angrenzenden Stadtbezirken wie etwa der Tübinger Straße und der Hansastraße.
Zur Gestaltung von lebendigen Gottesdiensten leistet Manuela Dornis selber einen musikalischen Beitrag: In der Band "Haberkuk" spielt sie Klarinette.
Mein Wunsch für 2016:
"Ich wünsche mir, dass die Menschen auf der ganzen Welt in Frieden und Freiheit leben können."
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Brigitte Baudin (Grundschule am Winthirplatz) Aus dem Schulalltag nicht mehr wegzudenken
Seit Dezember 2010 gibt es an der Grundschule am Winthirplarz für hilfebedürftige Kinder ein kostenloses Frühstücksangebot. Von Anfang an als Helferin dabei ist Brigitte Baudin. „Ich bin vom ersten Tag an dabei und ich bin in meine Aufgabe hinein gewachsen“, erzählt sie. „Ich liebe Kinder über alles und ich freue mich auf jeden Tag mit ihnen. Besonders die Flüchtlingskinder sind am Anfang sehr zurückhaltend und ängstlich. Aber mit viel Gefühl und Liebe verfliegt die Angst bei den Kindern schnell und sie vertrauen uns.“ In den vergangenen Jahren sei das Vertrauen der Kinder immer weiter gewachsen „und ich erfuhr so, was sie Schlimmes erlebt haben“, so Brigitte Baudin. „Sie erzählten mir von der Flucht und weshalb sie flüchten mussten .Es gibt sehr schreckliche Aussagen der Kinder, bei denen ich mich frage: Wie halten sie das alles aus?“
Doch beim Frühstück in der Schule, dass jeden Morgen gegen 6.30 Uhr gedeckt wird, damit die hungrigen Kindern von 7 bis kurz vor 8 Uhr essen können, gehe es sehr gemütlich zu. Zum Frühstücken kommen zudem nicht nur Flüchtlingskindern, „sondern auch Kinder, die zu Hause nicht frühstücken. Diese Kinder kommen auch sehr gern, weil wir alle wie eine Großfamilie sind und wir es gemeinsam genießen“, so die ehrenamtliche Helferin. „Wenn es meine Zeit zulässt, helfe ich auch im Unterricht mit, indem ich mit einzelnen Kindern lese, schreibe oder rechne. Unser Ziel ist es, dass die Kinder so schnell wie möglich deutsch lernen, damit sie sich verständigen können.“ Und Eva Wobido, die Rektorin der Grundschule, betont: „Brigitte Bauduin ist – wie so viele andere ehrenamtliche Helfer – aus unserem Schulalltag gar nicht mehr wegzudenken! Schön, dass sie zu uns gehört!“
Mein Wunsch für 2016:
„Ich wünsche mir; das es noch an vielen weiteren Schulen das Frühstück angeboten wird. Auch das ich noch eine Zeit 'meine' Kinder betreuen kann.“
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Die Schulfamilie am Winthirplatz Elternbeirat, Förderverein und Mittagsbetreuung bereichern das Schulleben
„Das Elternengagement an unserer Schule ist unglaublich wichtig, wertvoll und gewinnbringend. Es bereichert das Schulleben“, sagt Eva Wobido, die Rektorin der Grundschule am Winthirplatz und meint damit unter anderem das Engagement des Elternbeirats, der Fördervereins und der Mittagsbetreuung. „Wir haben aber an unserer Schule insgesamt sehr viele ehrenamtliche Helfer. Dieses Engagement geht weit über das übliche Maß hinaus.“ Nici Zubayr vom Förderverein betont: „Die Schulleitung muss ein solches Engagement natürlich auch zulassen. Das ist bei uns an der Schule sehr gut. Davon profitieren alle.“ Als Förderverein wolle man unter anderem in den Ganztagsklassen mehr leisten als bislang mit den staatlichen Mitteln möglich sei, ergänzt Andreas Hetzel, ebenfalls vom Förderverein.
Insgesamt sei eine gute Zusammenarbeit unter allen ehrenamtlichen Helfern wichtig. „Wir stehen ja nur stellvertretend für die Eltern“, erklärt Antje Scheja, die Vorsitzende des Elternbeirats. „Grundsätzlich sind alle sehr engagiert. Zum Beispiel haben wir ein sehr liebevolle Mittagsbetreuung.“ Dort werden die Kinder täglich bis 15.30 Uhr von zwei bis drei erfahrenen Mitarbeiterinnen betreut, nehmen gemeinsam ein warmes Mittagessen ein und werden bei den Hausaufgaben unterstützt. Und natürlich bleibt auch Zeit zum gemeinsamen Spielen, Basteln und für andere Freizeitaktivitäten. Doch die Mittagsbetreuung stehe jedes Jahr wieder zur Disposition. „Da haben wir immer zu kämpfen“, sagt Anja Gaigl. „Der Raum, den wir benutzen, hat eine Doppelnutzung. Morgens wird dort gefrühstückt, dann wird er zum Unterricht genutzt und ab 11.20 Uhr findet die Mittagsbetreuung statt.“
Unser Wunsch für 2016:
„Für die Mittagsbetreuung wünschen wir uns einen festen Raum und für die Schule insgesamt wäre eine Mensa toll. Und auch ein Schulanbau wäre einer unserer großen Wünsche, auch gerade wegen der Flüchtlingsproblematik. Und für den Förderverein wünschen wir uns eine gewisse Kontinuität, das viele Leute mitarbeiten.“
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Ingrid Haussmann (Bühne 23 e.V.) Etwas für die Gemeinschaft tun
Seit Mai dieses Jahres gibt es in Allach-Untermenzing, dem 23. Stadtbezirk der Landeshauptstadt, eine neue Veranstaltungsreihe: die Bühne 23. „Die ursprüngliche Idee war, aufzuzeigen, dass man einen Bedarf für ein Kulturbürgerhaus hat hier im Stadtteil“, erzählt Ingrid Haussmann, die das Ganze initiiert hat und die Vorsitzende des Vereins „Bühne 23 e.V.“ ist. „Ich hatte mir überlegt, wie genau ich mit hier formiere und bin dann auf Margarethe Roters, die ja viele Musiker kennt und eine Musikschule betreibt, gekommen.“ Unterstützt werden sie zudem von Gabriele Hartdegen, die wie Ingrid Haussmann Mitglied des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing (BA 23) ist. Zu Beginn sei man davon ausgegangen, nur zwei bis drei Veranstaltungen zu organisieren. Doch dabei ist es nicht geblieben, denn aktuell findet im Schnitt jeden Monat ein Konzert statt. „Im Grunde wusste ich ja gar nicht, auf was ich mich da einlasse. Aber es ist toll, wie viel positive Resonanz wir von den Konzertbesuchern bekommen“, sagt Ingrid Haussmann. „Wir sind im Grunde eine einmalige Veranstaltungsreihe, die es hier im Stadtteil so noch nicht gibt.“
Zum ersten Mal ehrenamtlich engagiert hatte sich Ingrid Haussmann in der Bürgerinitiative (BI) „Gegen Giftgas im Münchener Westen“, um die damalige Planung der Firma „Air Liquide“ zu verhindern, die eine Störfallanlage an der Ludwigsfelder Straße geplant hatte. „Das hat mich zu Beginn vor allem juristisch interessiert“, erklärt die 52-Jährige, die Richterin am Oberlandesgericht ist. „Durch die Arbeit in der BI habe ich gemerkt, dass es mir Spaß macht, meine Kenntnisse für so eine Sache anzuwenden. Es ist ein schönes Gefühl, etwas zu machen, was auch anderen Menschen zu Gute kommt. Das geht sicherlich vielen Leuten so, die sich ehrenamtlich engagieren. Das Gefühl, man tut etwas für die Gemeinschaft, ist etwas Schönes.“
Mein Wunsch für 2016:
„Im Bezug auf die Bühne 23 würde ich mir wünschen, dass wir weiterhin so viele Zuschauer haben und dass wir mit unserer Konzertreihe weiterhin den Geschmack und den Zuspruch des hiesigen Publikums treffen. Wir möchten uns gerne weiter etablieren. Und für das Stadtviertel hätte ich den Wunsch, das durch unsere aber auch durch viele andere Veranstaltungen das Zusammengehörigkeitsgefühl gefördert wird – auch zwischen Alteingesessenen und Neubürgern. Das betrifft auch die Bürger aus anderen Kulturkreisen.“
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Sabine Dohrmann (Elternbeirat Eversbusch-Schule) Gemeinsam Berge versetzen
„Unsere Grundschule ist für die Kinder eine Oase der Ruhe“, sagt Sabine Dohrmann. „Die Kinder werden hier mit gelebten Werten unterrichtet. Das ist etwas, was heute ja ganz gerne mal untergeht.“ In ihrer Funktion als Vorsitzende des Elternbeirats an der Grundschule an der Eversbuschstraße ist ihre Hauptaufgabe die Organisation und Planung von Aktion sowie der Kontakt zur Schulleitung. „Im Elternbeirat sehen wir uns als Team. Nur gemeinsam können wir etwas erreichen. Das ist unglaublich wichtig und die Arbeit macht so auch großen Spaß. Manchmal ist es dann auch möglich, gemeinsam Berge zu versetzen.“
Für Sabine Dohrmann ist es das letzte Jahr an der Grundschule an der Eversbuschstraße. „Ich bin seit sieben Jahr hier, davon drei als Vorsitzende des Elternbeirats. Ich genieße jede Minute an dieser Schule“, erzählt die zweifache Mutter. „Viele an der Schule engagieren sich auch für die Flüchtlinge. Für unsere Kinder ist bedeutend, dass sie sich Gedanken machen. Und als Eltern ist es unsere Pflicht, das so vorzuleben. Wir versuchen, den Kindern, denen es nicht so gut geht, einige nette Momente zu bereiten.“
Und auch Daniela Weinberger weiß das Engagement des Elternbeirats und seiner Vorsitzenden zu schätzen: „Sabine Dohrmann ist immer offen für alle Ideen und sehr couragiert. Wir haben einen sehr guten Kontakt, alles geht auf dem kurzen Weg. Ich kann mich immer darauf verlassen, dass sie jede Aktion mitträgt und sich Zeit nimmt – angefangen von der großen Planung bis zum letzten Handgriff“, betont die Grundschulrektorin.
Mein Wunsch für 2016:
„Ich würde mir grundsätzlich wünschen, dass es untereinander mehr Wertschätzung gibt und das genug Zeit ist, um füreinander da zu sein – zum einen wäre es schön, wenn sich die Eltern mehr Zeit für ihre Kinder nehmen, zum anderen meine ich aber auch das direkte Miteinander ganz allgemein. Manchmal reicht doch schon ein kleines Lächeln.“
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Maria Hemmerlein, Günter Keller und Günther Sinapius (Helferkreis Tübinger Straße) Zupackendes Miteinander statt "Politikverdrossenheit"
Sozusagen als Dreigespann engagieren sich die drei Bezirksausschussmitglieder für die Flüchtlinge, die in ihrem Bezirk Sendling-Westpark angekommen sind. Angefangen hatte alles mit einer Informationsveranstaltung für Bürger, die der Bezirksausschuss einberief. Dann aber entwickelte sich daraus ein zupackendes Miteinander mit Institutionen und anderen Bürgern, die alle den Flüchtlingen auf irgendeine Art helfen wollten. "Uns ist bewusst geworden, dass man über diese politische Verantwortung hinaus noch mehr tun sollte." So wurde der Helferkreis Tübingerstraße gegründet mit dem Ziel, die dringendsten Bedürfnisse der Flüchtlinge und die Hilfsangebote zu koordinieren. "Wir fanden alle am wichtigsten, dass die Flüchtlinge die deutsche Sprache lernen, damit sie sich im täglichen Leben helfen können." Auch wenn es manchmal schwierig ist, auf viele kulturellen Besonderheiten der Menschen aus ganz unterschiedlichen Kulturkreisen einzugehen, ist es ein Aufgabe, die den Dreien viel Spaß macht. "Es ist eine Freude zu sehen, wie viele unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger bereit sind, ohne langes Zögern zu helfen – ein sympathischer Gegenpol zu der oft zitierten Politikverdrossenheit."
Unser Wunsch für 2016:
"Dass die Münchnerinnen und Münchner und die Stadtverwaltung weiterhin Flüchtlinge willkommen heißen und ihnen helfen, sich hier zurechtzufinden und zu integrieren. Und dass die Flüchtlinge möglichst schnell ihr Asylverfahren durchlaufen können und wissen, wie es mit ihnen weitergeht."
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Tatiana Franke (H-Team e.V.) Unermüdliche Spendensammlerin
Tatiana Franke engagiert sich seit über sechs Jahren ehrenamtlich beim H-Team e.V., das sich auf die Fahnen geschrieben hat, Münchnern, die in Not geraten sind, zu helfen. Vor ihrem Ehrenamt war Tatjana beim H-Team angestellt. Durch ihre Kenntnis der verschiedenen Bereiche, in denen das H-Team tätig wird, bringt sie sich vielfältig ein. Ob das nun ein Weihnachtsmarkt, ein Golfturnier oder Ausstellungen unter dem Thema "Soziale trifft Kunst" ist - überall setzt rührt sie die Werbetrommel und hilft mit, um möglichst viele Spenden zu sammeln. "Kontakte müssen gepflegt werden", sagt Tatiana Franke und berichtet, dass ein großer Spendenanteil Geldbußen sind, die das Gericht dem H-Team e.V. zukommen lässt. Das liegt auch daran, dass Tatiana Franke immer im Kontakt mit Münchner Richtern steht. "Jeden Tag ich freue mich, wenn Menschen mit unserer Hilfe glücklich werden können oder unsere verschiedenen Projekte nutzen, wie z.B. die Schuldner - oder Rechtsberatung nutzen, um sich helfen zu lassen."
Mein Wunsch für 2016:
"Lasst uns zusammen helfen! Die Menschen sollen weniger leiden und Ihre Lebenssituation kann dank unserer Hilfe verändert werden. Ich wünsche mir mehr Unterstützung für unsere Arbeit und freue mich sehr über Spenden, auf die wir als Verein angewiesen sind."
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Helferkreis im Heim für blinde Frauen Ein Danke für die, die Nächstenliebe pflegen
2,6 Millionen Menschen sind in Deutschland pflegebedürftig - die Tendenz in unserer alternden Gesellschaft ist steigend. "Im Deutschen Bundestag haben wir uns auch deshalb 2015 intensiv mit den Themen Pflege, Palliativ und Hospiz beschäftigt", sagt MdB Julia Obermeier. "Für meine Arbeit war es mir wichtig, mir einen persönlichen Eindruck zu verschaffen. Mehrere Tage hospitierte ich daher im Johannes-Hospiz und im Heim für Blinde Frauen in Neuhausen. Die Gespräche mit Bewohnern, Betroffenen und dem Pflegepersonal haben mir Rückhalt für meine politischen Entscheidungen gegeben. Auch habe ich die schönen Seiten des Pflegeberufs erlebt und erfahren, welche engagierten Menschen ihn ausüben. Eins ist mir dabei besonders aufgefallen: Wie wertvoll, gerade für unsere Pflegebedürftigen, ehrenamtliches Engagement ist! Im Heim für Blinde Frauen unterstützen über 60 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Ihren Aufgaben - und darüber hinaus. Die Ehrenamtlichen setzen genau da an, wo die Möglichkeiten der regulären Arbeitszeit des Pflegepersonals enden: Sie lesen vor, begleiten zu Arztbesuchen, suchen das Gespräch, organisieren Ausflüge, musizieren gemeinsam und das Wichtigste: Sie schenken Zeit. Ein Geschenk, dass nicht nur in einer alternden Gesellschaft, sondern auch in einer so schnelllebigen wie der unseren, unbezahlbar wertvoll ist. Meinen herzlichen Dank an alle, die sich ehrenamtlich um unsere Mitmenschen kümmern!"
Mein Wunsch für 2016:
"Allen, die sich ehrenamtlich um ihre Mitmenschen kümmern, wünsche ich weiterhin viel Freude in der Erfüllung ihrer Aufgaben."
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Christl Hollweck (Blutenburger Weihnacht) „Standl-Chefin“ der Blutenburger Weihnacht seit 16 Jahren
Auch wenn sie schon seit vielen Jahren in Hamburg wohnt – „ihrer“ Blutenburger Weihnacht bleibt sie als Organisatorin treu. Vor 16 Jahren organisierte sie zum ersten Mal die Stände im idyllischen Schlosshof für den Veranstalter, die Freunde Schloss Blutenburg e.V. Sie sprach mit den Betreibern, beschäftigte sich mit dem Lageplan, holte Genehmigungen ein und schaute, „dass sich alle wohlfühlen“. Für das Rund-Um-Kulturprogramm ist übrigens Willy Fries seit ebenfalls 16 Jahren aktiv und stellt. „Wir sind ein gutes Team, er für die Kultur, ich für die Stände.“
Hollweck möchte, dass die berühmte Blutenburger Weihnacht ihrem Stil treu bleibt. „Viele Leute kommen von weither und möchten sich durch die Blutenburger Atmosphäre verzaubern lassen. Das verpflichtet.“ Das heißt für sie, dass die Stände wirklich nur Kunsthandwerk, Selbstgemachtes und Stilvolles anbieten. „Da bin ich streng in der Auswahl!“
Aus den acht Ständen und einem Gastro-Stand von damals sind mittlerweile 18 Stände geworden. Dazu gibt es den Metzger-Stand und drei Stände vom Schlosswirt. Hilfe hat sie im Verein und bei der Feuerwehr jede Menge. Für die Wahlhamburgerin bleibt dennoch viel Arbeit übrig. „Das ist locker ein Ganztags-Job. Manchmal denke ich: jetzt wird’s mir zuviel. Aber wenn ich zwei Wochen vor der Blutenburger Weihnacht nach Obermenzing komme, bin ich wieder verzaubert. Dann ist alle Mühe vergessen und mir macht es einfach nur Spaß.“
Mein Wunsch für 2016:
"Viel Gesundheit! Das ist das Wichtigste. Und für die Blutenburger Weihnacht weiterhin so ein gutes Gelingen."
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Gudula Gallasch und Catherin Sikezsdy (Oselschulbücherei) Hüterinnen der Bücher
Seit zwölf Jahren können die Grundschüler aus der Oselschule Bücher in ihrer eigenen Bücherei lesen und ausleihen. Den Anstoß für die Schulbücherei gab Gudula Gallasch. Sie war 2003 im Elternbeirat, gerade in dem Jahr, als die Schule ihr Jahresprojekt „Kinder treffen Buchmacher“ veranstaltete. Die Kinder beschäftigten sich ein Jahr lang mit der Welt der Autoren, Illustratoren, Drucker, Buchbinder, Verlagsleute und Bibliothekare. „Und dafür musste natürlich auch eine Schulbücherei her“, erklärt Gallasch. „Die Idee kam von mir und Vorschläge zur Umsetzung hatte ich auch. So blieb die Aufgabe an mir hängen“, meint sie scherzhaft.
Jede Familie stiftete damals ein Buch für den Anfang. Mittlerweile ist der Bestand auf 4.300 Bücher angewachsen. An drei Tagen in der Woche ist die ehrenamtlich geführte Bücherei offen. „Das geht nur mit vielen Helfern“, so Gallasch. Eine wichtige Stütze dabei ist Catherin Sikezsdy, die seit 2010 mit im „Bücherei-Boot“ sitzt. „Wir sind stolz darauf, dass sich die Bücherei selbst trägt“, sagt sie. „Aus den Schulden, aus den Spenden und aus unseren Verkäufen auf Bücherflohmärkten finanzieren wir Neukäufe. Aber wir hätten gern noch mehr Sachbücher für Kinder. Mit denen können wir besonders Lesemuffel begeistern.“
Unser Wunsch für 2016:
„Viel Zeit zum Lesen! Denn die kommt im Alltag einfach zu kurz.“
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Charly Haimerl (Kirche und Gewerkschaft) Helfer im ganz alltäglichen Wahnsinn
40 Jahre ist Charly Haimerl jetzt schon in der Gewerkschaft. Nach seiner Pensionierung 2004 ist er nicht nur Kinderbuchautor geworden, sondern hat sich mehr und mehr ehrenamtlich bei der Kirche engagiert. Was macht man da? Es stellt sich raus: Menschen in besonderen Situationen beim manchmal auch ganz alltäglichen Wahnsinn helfen. In der Beratungsstellte der Kirche St. Thomas hat sich Charly Haimerl besonders um ältere und behinderte Menschen gekümmert. Wie füllt man eine Patientenverfügung aus? Woher bekommt man einen Behindertenausweis, wo findet man als Behinderter einen Job? Was ist zu tun, wenn mein Partner stirbt, ich plötzlich allein bin?
MdL Andreas Lotte schätzt solchen Einsatz: "Abseits vom ganzen großen Trouble gilt unser Dank den Ehrenamtlichen, die sich Tag um Tag im Hintergrund engagieren und mit ihrem besonnenen Handeln, ihrer Lebensfreude und einem scharfen Blick Trost spenden, an der Seite von Menschen durch den Behördenwahnsinn gehen und sie dort unterstützen, wo sie sich selber nicht mehr helfen können."
Mein Wunsch für 2016:
„Ich wünsche mir, dass wir ein bisschen besonnener handeln und uns gegenseitig helfen – unabhängig davon, wo unser Mitmensch herkommt, wie groß- oder klein er ist, damit wir im Miteinander etwas Zufriedenheit finden.“
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Marlis Jaros (Haus Heilig Geist) Erinnerungen wecken
Frau Jaros ist seit 23 Jahren ehrenamtlich für die Münchenstift tätig und hat im Münchenstift-Haus Heilig Geist (Neuhausen) einen Tanznachmittag vor allem auch für demente Bewohner ins Leben gerufen. Hier fangen sonst stille Bewohner wieder an zu sprechen, haben leuchtende Augen und genießen die gemeinsame Bewegung zur Musik, die sie in Gedanken wieder jung werden lässt. Viele Geschichten und Erinnerungen werden geweckt und ausgetauscht. Zudem leitet sie das Kaffee "Weisst Du noch?" In einem thematisch schön gestalteten Raum werden bei Kaffee und Kuchen Erinnerungen zu Themen wie Hochzeit, Reisen, Bäume und Wälder ausgetauscht und viele Anekdoten erzählt.
Mein Wunsch für 2016:
"Ich wünsche mir, dass ich in einem Zustand bleibe, in dem ich noch lange Tanznachmittage und die Kaffeerunde 'Weißt Du noch?' leiten kann."
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Silvija Nikov (Nachbarschaftsbrücke Sendling) Helfende Hand für Mitbürger
Alles fing damit an, dass Silvija Nikov ihre Fenster putzte und die alte Dame, die unter ihr wohnte sagte, dass sie das auch schon längst einmal machen müsste, aber leider nicht mehr hinbekäme. "Das ist doch kein Problem", fand Silvija Nikov und ließ es sich nicht nehmen lassen, ihrer Nachbarin, die im Rollstuhl saß, die Fenster zu putzen. Dabei erfuhr sie von der Dame, dass diese früher ehrenamtlich auch anderen geholfen hat und dass es die Nachbarschaftsbrücke Sendling gäbe, die Hilfesuchende und Hilfsbereite zueinander brächte. Für Silvija Nikov war das ein Hinweis, auf den sie schon längere Zeit gewartet hatte. "Ich hatte schon länger das Bedürfnis, mich auf irgendeine Weise sozial zu engagieren", sagt sie. Sie meldete sich also bei der Nachbarschaftsbrücke und wurde, wie es der Zufall so will, direkt an ihre Nachbarin vermittelt. Dann kam noch ein gehörloses Ehepaar dazu, dem sie nun einmal in der Woche zur Hand geht. "Es war Liebe auf den ersten Blick", sagt sie. "Ich bin so dankbar für meine zwei gesunden Kinder, meine gute Ehe, meinen Job. Etwas davon weiterzugeben, macht mich glücklich."
Mein Wunsch für 2016:
"Auch wenn Frieden vielleicht ein Wunsch ist, der allgemein klingt, ist es das, was ich mir sehr wünsche. Ich wünsche mir, dass es auf der Welt mehr Warmherzigkeit und Gerechtigkeit gibt. Jemand, der sich mit seinem Herzen zeigt, ist für mich ein starker Mensch."
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Johanna Hofmeir und Dörthe Friess (Lichtblick Hasenbergl) Kindern eine Chance geben
Er heißt nicht nur Lichtblick, sondern er ist für viele Kinder und Jugendliche auch einer. 1993 wurde die Einrichtung "Lichtblick Hasenbergl" von Johanna Hofmeir gegründet. Nach ihrem Studium verschlug es die Sozialpädagogin nach München, zum kath. Pfarramt Mariä Sieben Schmerzen, wo sie sich dem annahm, was ihr am dringlichsten erschien. „Ich sah Kinder und Jugendliche auf der Straße herumlungern“ sagt sie. „All diese liebenswerten jungen Menschen sollten in unserer Gesellschaft ihre Chance erhalten!“
Johanna Hofmeir entwickelte ein bis heute einmaliges, ganzheitliches pädagogisches Programm, das auf die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen sowie deren Eltern im Hasenbergl Nord zugeschnitten ist. Besonders Kinder und Jugendliche, die aus einem bildungsfernen und sozial labilen Familienumfeld kommen und denen die Vorbilder fehlen, sollen unter fachkundiger Obhut persönliche und soziale Kompetenz entwickeln, um eine Milieu-unabhängige schulische wie berufliche Karriere mit erfolgreichen Abschlüssen zu schaffen. „Was wir heute für unsere förderungsbedürftigen Kinder und Jugendlichen ausgeben“, so Hofmeir, „das ersparen wir später diesen Menschen und unserer Gesellschaft an Chancenlosigkeit, Frust und Leid, an langfristigen Sozialkosten und Schlimmerem.“
1995 übernahm die kath. Jugendfürsorge die Trägerschaft der Institution. Seit 2004 steht der Gründerin die Diplomsozialpädagogin Dörthe Friess zu Seite. 2007 hat Friess in Vollzeit die pädagogische Leitung übernommen. Zu ihren Hauptaufgaben gehört die Weiterentwicklung des pädagogischen Konzepts.
Unser Wunsch für 2016:
"Für uns persönlich wünschen wir uns Gesundheit, für die Menschheit insgesamt ist Friede unser größter Wunsch."
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Sebastian Flad (Polizeiinspektion 14) An der Seite der Menschen im Viertel
Polizeiobermeister Sebastian Flad ist schon länger bei der Polizeiinspektion 14 in der Beethovenstraße, aber erst seit wenigen Monaten als Kontaktbeamter fürs Westend eingesetzt. In dieser Funktion geht er zu Fuß auf Streife in seinem Bereich zwischen Ganghofer- und Barthstraße und pflegt den Kontakt zwischen Polizei und Bürger. Bei akuten Notfällen ruft man natürlich nach wie vor die 110, aber für die anderen Probleme und Fragen, die mit polizeilicher Arbeit in Zusammenhang stehen, ist der Kontaktbeamte der richtige Ansprechpartner für die Anwohner. Er versucht zum Beispiel Nachbarschaftsstreits zu schlichten, kümmert sich um Opfer von Einbrüchen, Gewaltdelikten oder Trickdiebstählen, berät und vermittelt gegebenenfalls weiter. "Man braucht sich nicht dafür zu schämen, wenn man Opfer eines Trickbetrugs geworden ist", betont er. Zu vermuten sei nämlich, dass zum Teil solche Delikte aus Scham nicht angezeigt werden. Insgesamt sei das Westend ein schönes Viertel, "ruhig und angenehm", ist sein Eindruck. Kontaktbeamte machen auch Schulwegtraining mit Vorschulkindern und laden Kindergruppen manchmal zum Besuch der Polizeidienststelle ein, was für die natürlich ein absolutes Highlight ist.
Mein Wunsch für 2016:
"Ich wünsche mir ein Jahr in friedlichem Miteinander im Stadtteil."
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Tanja Ugurluel & Team (Borderline-Trialog) Miteinander reden ohne Stigmatisierung
Die Borderline-Persönlichkeitsstörung rückt als Diagnose stärker in das Licht der Öffentlichkeit. Die Wahrnehmung der davon Betroffenen ist jedoch zwiespältig, erzählt Tanja Ugurluel. Es herrschen viele Vorurteile und Ratlosigkeit und das Etikett "Borderline" kann schnell zu einem Stigma werden. Betroffene, Angehörige und professionelle Helfer reden oft übereinander, leider zu selten miteinander.
Der Trialog ist eine offene Gesprächsform, die auf Bewertungen und Verurteilungen verzichtet und bei der sich die Gesprächspartner auf gleicher Augenhöhe begegnen. Bei den Veranstaltungen ist jeder Experte und alle kommen zu Wort, denn bei allen Beteiligten sind viele Kompetenzen und Ressourcen vorhanden, die es gemeinsam zu nutzen gilt.
Es ist das Ziel des Trialogs, die Borderline-Persönlichkeitsstörung besser zu verstehen, Lösungen für den gemeinsamen Alltag zu finden und somit auch gesellschaftlicher Stigmatisierung entgegenzuwirken.
Das Organisationsteam rund um den Borderline-Trialog setzt sich mit viel Engagement für das Gelingen dieser Form der Begegnung ein. Den Trialog gibt es seit Frühjahr 2015. Geplant sind jedes Jahr zwei Durchgänge mit zirka vier Treffen, im Frühling und Herbst.
Unser Wunsch für 2016:
"Wir wünschen uns für das Jahr 2016, dass die Menschen insgesamt mehr MITeinander sprechen und offen für ihr Gegenüber sind."
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Achim Nathrath und York Runte (Wohnprojekt Ligsalz8) Bezahlbaren Wohnraum erhalten
"Das Mietshäuser Syndikat" klingt gefährlich. Es geht dabei aber einfach darum, Immobilien der Spekulation zu entziehen. In einem genossenschaftsähnlichen Modell organisieren sich hier selbst organisierte Wohnprojekte, dabei gibt es einen Unternehmensverbund mit Sitz in Freiburg. Das Wohnprojekt in der Ligsalzstraße 8 hat sich dem "Mietshäuser Syndikat" angeschlossen, um einen Hausverkauf dauerhaft auszuschließen. Gekauft wurde das Anwesen im Jahr 2007, es hat 434 Quadratmeter Wohnraum für zwölf Menschen. Im Erdgeschoss gibt es einen Gemeinschaftsraum. "Wir halten mit unseren politischen Vorstellungen nicht hinterm Berg, deshalb haben uns auch schon mal Nazis die Scheiben eingeschmissen und das Haus verschandelt", erzählt York Runte. Die Bewohner von Ligsalz8 sind im Westend engagiert und stehen in Kontakt mit dem Bezirksausschuss, mit dem sie sich unter anderem über Wohnungsleerstände im Stadtbezirk austauschen.
Unser Wunsch für 2016:
"Schön wäre, wenn ein neues Syndikatsprojekt in München entstehen könnte. Wir wünschen uns, dass sich die Stadt mehr für alternative Wohnmodelle interessiert und dabei einen Schritt mutiger ist."
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Lothar A. Kestler (St.-Lazarus-Orden) "Ritterliche" Hilfe für Rumänien und Syrien
Lothar A. Kestler ist "Kanzler" des "St. Lazarus-Orden - Ritter des Heiligen Lazarus zu Jerusalem - Priorat Deutschland e.V.". "Der Orden ist im 11. Jahrhundert entstanden. Der Begriff ,Lazarett' geht darauf zurück. Es ist sozusagen eine der ältesten Hilfsorganisationen", erklärt Kestler. Die Hauptaufgabe sei der Dienst am Nächsten. Ehrenamtlich werden Hilfstransporte für Kinder in Rumänien organisiert und durchgeführt, auch in Kooperation mit Landtagspräsidentin Barbara Stamm, die sich ebenfalls für die Kinderhilfe in Rumänien einsetzt. Außerdem wird ein Krankenhaus in Syrien aufgebaut: "Wir möchten Hilfe ins Land bringen", erklärt er.
Mein Wunsch für 2016:
"Frieden, Dialog, Austausch, Nächstenliebe. Man darf die Hoffnung nicht aufgeben."
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Marlene Spitzer und Fritz Kleemann (Altenheim "Maria Eich" Krailling) „Erfinder“ des mobilen Kiosks im Kraillinger Altenheim
Lange Zeit pflegten Marlene Spitzer und Fritz Kleemann ihre Ehepartner, zuerst zu Hause, später im Altenheim "Maria Eich" Krailling. „Wir gehören quasi schon lange zum Inventar “, meint Spitzer lachend. Vielleicht sei dies daher gekommen, dass sie nie am Sessel ihrer Partner aufgehört hatten, sich zu kümmern, sondern auf Station und im Heim stets mit zupackten. „Nach dem Tod unserer Partner blieben wir dem Heim ganz selbstverständlich erhalten und haben uns in den Heimbeirat wählen lassen“, erinnert sie sich.
Das liegt nun acht Jahre zurück. Ihr Ehrenamt für das Heim hat seit dem nicht nachgelassen. Besonders aber ihre „Erfindung“ des mobilen Kiosks hat Spitzer viel Popularität im Heim eingebracht. „Auch wenn die Idee von mir stammt, könnte der Kiosk keine Fahrt aufnehmen, wenn nicht Fritz und das Ehepaar Luise und Wolfgang Ackermann unermüdlich mitarbeiten.“
Jeden Mittwoch fahren je zwei der uneigennützigen „Kiosk-Betreiber“ Schokolade, Kekse, Küchenrollen, Toilettenartikel, Piccoloflaschen Sekt und vieles mehr auf einem Wagen durch die Gänge des Heims, kündigen sich mit einer Bimmel an und erleben Woche für Woche Andrang und Begeisterung bei den Bewohnern. „Wir sind die Attraktion!“, freut sich Kleekamm. Nach der Kiosk-Runde stehen wieder Besorgungen an. „Wir schauen, wo es am günstigsten ist. Niemand soll zu viel zahlen.“
Unser Wunsch für 2016:
"Die Atmosphäre im Heim ist sehr angenehm, die Heimleitung ist fantastisch und hat immer ein offenes Ohr für alle Fragen und Bedürfnisse. Wir wünschen, dass dies so bleibt und die Baustellen im Heim bald erledigt sind."
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Sabine Henning (KontakTee) Sich auf den Weg zu sich selbst machen
Sabine Henning war in Düsseldorf auf der Kunstakademie und studierte dort acht Semester Malerei. Als Brotberuf machte sie Grafikdesign und ist 1972 nach München übersiedelt. Hier hat sie Kunsterziehung studiert. Während des zweiten Staatsexamens hatte sie psychische Probleme und war in der Nervenklinik. "Das Malen half mir sehr wieder Fuß zu fassen", erzählt die Künstlerin. Sie machte Ausstellungen, verkaufte Bilder und wurde im Berufsverband Bildender Künstler aufgenommen.
Im Jahr 2000 hat Sabine Henning die Selbsthilfegruppe psychiatrieerfahrener Frauen ins Leben gerufen, die vor zehn Jahren mit dem Selbsthilfezentrum in die Westendstraße umgezogen ist.
Mit Beginn der Kunstherapie von Prof. Getraud Schottenloher an der Kunstakademie entstand die Malgruppe im KontakTee. Sabine Henning übernahm sie 1996 und leitet sie auch heute noch "mit viel Freude und schönen Ergebnissen. Es kommen immer wieder neue Klienten, die Freude am Malen haben und sich entwickeln wollen."
Mein Wunsch für 2016:
"Ich wünsche mir für 2016 viele schöne Bilder der Teilnehmer in der Malgruppe und für die Frauengruppe psychiatrieerfahrener Frauen viele neue Frauen, die sich auf den Weg machen zu sich selbst und der Welt."
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Susanne Kranich (Verwaiste Eltern München e.V.) Mit Familien unermesslichen Schmerz aushalten
Susanne Kranich ist hauptberuflich Pferdetherapeutin und arbeitet auch mit tiergestützter Begleitung. Über die Arbeit mit Tieren half sie Menschen, wieder in Kontakt mit den eigenen Gefühlen zu kommen. Doch diese Art der sozialen Arbeit reichte ihr nicht aus, und so begann sie die Ausbildung als Trauerbegleiterin im Verein Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister München. Seitdem engagiert sich Susanne Kranich ehrenamtlich im Verein als Akutbegleiterin im Projekt Primi Passi: „Beim Todesfall eines Kindes versuche ich, den Familien bei den wichtigen ersten Schritten auf ihrem Trauerweg beizustehen. Wie alt das Kind war, das gestorben ist, ist dabei nicht wichtig. Der Schmerz der Familie ist immer unermesslich.“
Susanne Kranich ist für die Familien als Gesprächspartnerin da und hält ihren Schmerz aus. Seit 2014 unterstützt sie Familien in der akuten Trauersituation. Wenn Kinder krank geboren werden, steht Susanne Kranich in der Akutbegleitung vor besonderen Herausforderungen: „Die Situation zwischen Ärzten und betroffenen Eltern hinsichtlich des Tabuthemas Tod ist sehr verbesserungswürdig. Oft werden Eltern mit Schuldgefühlen entlassen, mit denen sie dann noch zusätzlich umgehen müssen.“
Mein Wunsch für 2016:
„Ich wünsche mir, dass die Gesellschaft wieder zu einem natürlichen Umgang mit den Themen Tod und Trauer findet. Denn Leben und Tod gehören zusammen wie Sonne und Regen.“
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Heidrun Mertens (Demenzhelferin der Caritas) Entlastung für die Angehörigen
„Sie haben Alzheimer“: Diese Diagnose ist für Patienten wie für Angehörige erschreckend. Trotz intensiver Forschung gibt es bislang keine Heilung und das Fortschreiten der Krankheit kann bestenfalls verlangsamt werden. Die Caritas bietet stundenweise Entlastung durch die Betreuung der Pflegebedürftigen. Heidrun Mertens kümmert sich seit über acht Jahren um Demenzpatienten. Sie erfüllt ihre Aufgabe mit viel Freude, Ideenreichtum und Sachkenntnis. Viele hat sie über einen langen Zeitraum, manche sogar bis zum Tod begleitet. Sie erinnert sich: „Einer war ein echter Gentleman, der mir immer aus der Jacke geholfen hat. Er war trotz fortgeschrittener Erkrankung schlagfertig.“ Sie fand es immer wieder erstaunlich, dass die Persönlichkeit bis zum Schluss „durchscheint“. „Dieser Patient hat früher Gedichte geschrieben und diese Wort- und Sprachgewandtheit, das blieb ganz lange erhalten.“ Mertens lächelt bei der Erinnerung an den älteren Herrn: „Beim Mensch-ärgere-dich-nicht Spielen hat er immer gewonnen.“ Heidrun Mertens weiß: „Die Aufgabe verlangt viel Geduld und Einfühlungsvermögen, aber man kriegt auch viel zurück.“
Mein Wunsch für 2016:
„Oft erlebe ich, dass die Demenz in den betroffenen Familien immer noch ein Tabuthema ist. Für die Patienten ist es ein Stigma, aber es kann jeden treffen. Ich wünsche mir, dass die Erkrankung noch mehr zum Thema gemacht wird und die Betreuungsangebote erweitert werden, viele Angehörige pflegen bis zur Erschöpfung.“
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Peter Poertzel (Münchner Tafel) Jede Woche 1.000 Menschen versorgen
"Seit über 15 Jahren arbeite ich ehrenamtlich bei der Münchner Tafel", sagt Peter Poertzel. Er ist 68 Jahre alt und leitet zwei Ausgabestationen der Tafel mit insgesamt ca. 1.000 Bedürftigen wöchentlich.
"Neben der Versorgung von bedürftigen Menschen gehörte bis Sommer diesen Jahres zu meinen Aufgaben als Vorstandsmitglied die Neuanschaffungen von Fahrzeugen und kostenfreier Handys zur Nutzung für den täglichen Arbeitseinsatz der Mitarbeiter, die Suche nach kostengünstigen Reparaturunternehmen für unseren Fuhrpark, bestehend aus 17 Transportern mit Kühlanlagen." Er bearbeitet Tankabrechnungen, ist verantwortlich für die Sicherheit der Mitarbeiter sowie der Arbeitsplätze und Fahrzeuge, pflegt die Kontakte zu Großsponsoren und Behörden. Zwei Obdachlose konnte er erfolgreich unterstützen, so dass diese eine Arbeitsstelle erhielten.
"Als ehemaliger Service-Leiter einer großen Firma hatte ich die Motivationen, vieles zu verbessern", meint er, "manches konnte positiv umgesetzt werden."
Mein Wunsch für 2016:
"Dass weiterhin viel Unterstützung aus der Bevölkerung die Ziele der Münchner Tafel fördert. Meine Arbeiten als Ehrenamtlicher habe immer gerne durchgeführt. So soll es auch bleiben!"
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Meryem Celik (IDIZEM e.V.) Mit Jugendlichen Brücken zwischen Kulturen bauen
"Mein Motto lautet: Brücken bauen zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen", sagt Meryem Celik. Seit zehn Jahren engagiert sie sich ehrenamtlich beim Interkulturellen Dialogzentrum IDIZEM e.V.
Ihr Schwerpunkt liegt in der Jugend- und Bildungsarbeit und besteht aus Planen und Koordinieren von Projekten mit Jugendlichen. Es gibt interreligiöse Projekte mit christlichen, muslimischen und jüdischen Jugendlichen, wie z.B. Nacht der Religionen, Game of Religions, interreligiöse Bildungsolympiade sowie interkulturelle Studienfahrten und Mentoring-Projekte.
"Besonders die Jugendprojekte liegen mir am Herzen, da den Heranwachsenden während dieser Veranstaltungen bewusst wird, wie viele Gemeinsamkeiten und Verbindendes die Religionen und Kulturen miteinander haben", so Celik, "in der heutigen Zeit ist das sehr wichtig, da meistens das Trennende in den Vordergrund gestellt wird und die Menschen in 'Ihr-Wir-Lager' aufgeteilt werden.
Kinder und Jugendliche werden die Erwachsenengeneration in der Zukunft sein und die Gesellschaft aktiv mitgestalten. Mit einem auf Respekt gegründetem Austausch können wir die Wurzeln für eine friedliche Zukunft legen."
Umso bedeutungsvoller sei der nachhaltige Dialog mit den Jugendlichen, die bei Veranstaltungen offener und unverkrampfter dem Anderen gegenübertreten.
Mein Wunsch für 2016:
"Ein friedliches und auf Akzeptanz beruhendes Zusammenleben der Menschen."
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Stephanie Polus (Innere Mission) Den Grundstein für die Schutzbedürftigsten legen
Stephanie Polus promoviert gerade an der LMU. Zeit, sich für andere einzusetzen, nimmt sie sich trotzdem: Über die Innere Mission ist sie ehrenamtlich in der Bayernkaserne für werdende und junge Mütter da. Mit vier anderen Frauen berät sie Schwangere und Mütter und ist dafür jede Woche einen Abend vor Ort.
"Die Schwangerenberatung richtet sich an geflüchtete Frauen, die schwanger sind oder Neugeborene haben", schildert Polus ihre Arbeit, "wir helfen ihnen, sich im deutschen Gesundheitssystem zurechtzufinden, informieren über Sozialleistungen bei Schwangerschaft / Geburt, vermitteln ehrenamtliche Unterstützungen, z.B. gebrauchte Umstands- / Babykleidung, leiten an Hebamme / Frauenärztin weiter, besprechen Still- und Ernährungsprobleme, geben Ratschläge zum Verhalten in der Schwangerschaft und versuchen sonstige Probleme zu lösen und Fragen zu beantworten." Die betreuten Frauen kommen aus vielen verschiedenen Ländern, z.B. Nigeria, Syrien, Afghanistan, dem Kosovo, Eritrea, Sierra Leone, Senegal. "Viele dieser Frauen sind traumatisiert", so Polus, "viele haben sexuelle Gewalt erlebt." Etliche haben sich alleinstehend und ohne Unterstützung nach Deutschland durchgeschlagen. "Es ist wichtig, diese Frauen und ihre Babys als sensibelste Gruppe der Flüchtlinge unmittelbar und unbürokratisch zu unterstützen", erklärt Stephanie Polus den Grund für ihr Engagement.
Mein Wunsch für 2016:
"Dass geflüchtete Frauen, wo auch immer sie ankommen werden, wenn sie in Deutschland verteilt sind, dort ebenfalls Unterstützung finden und sich in Zukunft die Gesellschaft genauso um diese Frauen und Kinder kümmert wie das bei deutschen Bürgern der Fall ist. Denn besonders die Zeit der Schwangerschaft und der ersten Jahre eines Menschenlebens prägen am meisten und setzen den Grundstein für ein gesundes und glückliches Leben. Ich hoffe, dass sich mehr Menschen, die wie ich das Glück hatten, hier geboren zu sein, sich für vulnerable Gruppen und Chancengleichheit einsetzen."
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Angelika Lex (Richterin am Bayerischen Verfassungsgerichtshof) Anwältin für soziale Gerechtigkeit
"Sie engagierte sich in ihrem Leben stets für andere", würdigte Oberbürgermeister Dieter Reiter die im Dezember verstorbene Anwältin Angelika Lex. "Sie setzte sich mit großem persönlichen Engagement für die Belange von Minderheiten und gegen Rechtsextremismus ein. Besonders erwähnt sei ihr Einsatz in der Initiative Bayerischer Strafverteidiger und im Republikanischen Anwaltsverein als Teil der Bürgerrechtsbewegung, sowie die Rechtsvertretung der Witwe von Theodoros Boulgarides im NSU-Prozess."
Margarete Bause, die Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90 / Die Grünen im bayerischen Landtag, schrieb zum Tod von Angelika Lex:
"Eine starke Stimme für die Rechte der Schwachen in unserer Gesellschaft ist verstummt. Viel zu früh, im Alter von nur 57 Jahren, ist Angelika Lex am 9. Dezember nach schwerer Krankheit gestorben. Von 1990 bis 1995 – wir Münchner Grüne hatten gerade zum zweiten Mal den Einzug in den Stadtrat geschafft – setzte sie sich dort erfolgreich für die Gründung eines städtischen Flüchtlingsamts ein und für die Behandlung traumatisierter Flüchtlinge – die Basis für Refugio war gelegt.
Mit der Geburt ihrer ersten Tochter beendete Angelika ihr Engagement in der Kommunalpolitik – nicht aber das für soziale Gerechtigkeit, gegen Rassismus und Behördenwillkür. Ihrem Einsatz als Rechtsanwältin ist es zu verdanken, dass das antifaschistische Informationsarchiv a.i.d.a. durch das CSU-Innenministerium nicht mehr als linksextremistisch und verfassungsfeindlich eingestuft werden kann. Den renommierten Georg-Elser-Preis der Stadt München erhielt sie in diesem Jahr auch hierfür.
Angelika Lex wird fehlen – der Münchner Zivilgesellschaft, den Grünen, ihren Freunden und der Familie. Und mir ganz persönlich."
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Sanna Peteranderl und die Scouts (IG Klettern München & Südbayern e.V.) Tragende Rolle für Kinder und Jugendliche übernehmen
Scouts, das sind Jugendliche und junge Erwachsene, welche sich für das inklusive Kletterprojekt „Bayerns Beste Gipfelstürmer“ ehrenamtlich einsetzen. Sie unterstützen Klettergruppen, bestehend aus Teilnehmern mit unterschiedlichen Behinderungen, schweren Erkrankungen oder mit Fluchthintergrund. "Unsere Scouts inspirieren und unterstützen die Teilnehmer beim Klettern und geben so ihr eigenes Wissen und Erfahrungen weiter. Sie sichern die Teilnehmer oder klettern nebenher, um diese in schweren Passagen zu unterstützen", erzählt Sanna Peteranderl. "Trotz ihrer tragenden Rolle innerhalb der Kletterkurse obliegt die Hauptverantwortung nicht dem Scout selbst, sondern einem pädagogisch geschulten Fachübungsleiter im Sportklettern. Ein großes Ziel des Inklusionsprojekts ist es, eine Selbstverständlichkeit im Umgang mit den Kinder und Jugendlichen mit besonderem Hintergrund innerhalb der Kletterhalle zu etablieren. Die jugendlichen Scouts sind besonders hierfür essentielle Wegbereiter. Aber auch die Scouts profitieren vom unkomplizierten Umgang mit den TeilnehmerInnen während des Kletterns.
Unser Wunsch für 2016:
"Dass noch mehr Menschen die Unterstützung bekommen, die sie brauchen, um auch ihre Freizeit selbstbestimmt gestalten zu können! Damit wir noch bunter werden!"
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Helge Hebestreit und Andreas Rumiej (PI 45) Unterwegs für Ordnung und Sicherheit
Kontaktbeamte der Polizei sind in der Regel zu Fuß oder per Rad im Stadtbezirk unterwegs. „Das erhöht die Möglichkeiten zum direkten Bürgerkontakt“, erklärt der Kontakt- und Ermittlungsgruppenleiter Helge Hebestreit. „Unsere Kontaktbeamten sind somit jederzeit ansprechbar und helfen ganz unkompliziert bei leicht zu lösenden Problemen.“ Acht bis neun solcher Kontaktbeamten sind für das weiträumige Gebiet der Polizeiinspektion 45 (PI) zwischen Willibaldplatz und Lochhausen, zwischen der Grenze zu Lochham und Nymphenburg und der A8 im Norden unterwegs.
Einer davon ist Andreas Rumiej. „Es ist hilfreich, wenn wir in den Vierteln bekannt sind. Deswegen besuchen wir auch Schulen, Kindergärten und Jugendeinrichtungen, sprechen mit den Schulweghelfern und halten Vorträge“, meint er. Themen wie „Social Network – Internet“, „Mobbing“ oder auch Aufklärung zu Einbruch oder Betrug sind gut besucht. Der jährliche "Tag der Prävention" ist ein fixer Termin im Stadtbezirk. „Letztendlich sind wir präventiv unterwegs - und das mit Erfolg. Die niedrigen Zahlen von Delikten sprechen für sich - bis jetzt ist unser Vorgehen aufgegangen.“ Auch für sein aktuelles Gebiet um den Pasinger Marienplatz kann Rumiej nur lobende Worte finden. „Es ist ein positives Arbeiten, sowohl mit den Schulen im Umkreis, als auch mit den Gewerbetreibenden. Nur der Verkehr ist und bleibt das Hauptproblem.“
Unser Wunsch für 2016:
"Der Stadtbezirk soll so sicher und ruhig für die Bürger bleiben, wie er es bisher schon war. Für alle Belange der Bürger in Sachen Ordnung und Sicherheit werden wir auch weiterhin ein offenes Ohr haben. Wir wünschen wir uns, dass dies auch in Zukunft gut genutzt wird."
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Susanne Ebert und Brigitte Malik (Freundeskreis Krailling-Paulhan e.V.) Motor für die deutsch-französische Freundschaft
Seit 40 Jahren pflegt Krailling seine Städtepartnerschaft mit dem südfranzösischen Paulhan. Für eine solche Partnerschaft ist dies ein stolzes Alter, denn es braucht über Jahre viele unermüdliche Helfer, die dem Städteaustausch Leben einhauchen, Interessen erkunden, neue Betätigungsfelder auftun – kurz: sich über alle Maßen engagieren. In Krailling steht dafür der Verein Freundeskreis Krailling-Paulhan e.V. (FKP) mit rund 80 Mitgliedern. Den Vorstand hat Brigitte Malik seit 15 Jahren.
Sie klinkte sich nach einem Schulaustausch ihrer Kinder in die Vereinsarbeit ein. „Wir haben eine tolle Atmosphäre, da macht das Arbeiten Spaß.“ Wechselseitige Besuche in jedem Jahr, Kunstausstellungen, auch mal Wirtschaftsgespräche und früher des Öfteren Schüleraustausche – der FKP will und macht viel. „Wenn Besuch naht, haben wir einen Fulltime-Job“, meint Malik. „Dazwischen möchten wir oft im Ort präsent sein und schon für die kommenden Veranstaltungen werben. Ich denke, unsere Städtepartnerschaft gibt Krailling einiges an Lebendigkeit und bunter Vielfalt.“
„Die Lebensart in Südfrankreich tut uns gut, auch wenn wir in der Sprache längst nicht perfekt sind“, ergänzt Gründungs- und Vorstandsmitglied Susanne Ebert. „Aber der Austausch ist für alle beide Seiten befruchtend. Nach all den Jahren sind wir uns gegenseitig Freunde geworden und längst nicht mehr bloße Touristen. Das ist wunderschön und beflügelt uns immer wieder von neuem.“
Unser Wunsch für 2016:
„Unsere Gemeindepartnerschaft soll weiter wachsen und auch in Zukunft auf festen Schultern ruhen. Und vielleicht können wir den einen oder anderen jugendlichen Mitstreiter gewinnen.“
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Frieder Vogelsgesang (Blutenburger Kurier) Er schreibt seit über 20 Jahren Nachrichten aus Obermenzing
Am 1. Juni 1993 erschien der Blutenburger Kurier zum ersten Mal. Die erst vier Seiten mit Nachrichten, einer Veranstaltungsliste und fünf Anzeigenkunden fanden reißenden Absatz. „Ich hätte nie im Leben gedacht, dass das Blatt solch einen Anklang findet“, erinnert sich Frieder Vogelsgesang. Doch vor allem bewies er, dass sich solch ein Blatt selbst tragen kann. „Die ersten Anzeigenkunden waren die Galeristen Langemann, der Alte Wirt und Landvoigt. Sie sind mir über die ganzen Jahre treu geblieben.“
Die zweite Ausgabe war schon sechs Seiten stark, die dritte zwölf. „Damals war Pasing und Obermenzing gerade als Stadtbezirk 21 zusammengelegt worden. Meine Aussage war: redet miteinander, interessiert euch füreinander, wir gehören jetzt zusammen.“ Einiges an Kritik hatte er für diese Haltung einstecken müssen. Der Popularität des Obermenzinger Kuriers tat dies keinen Abbruch, im Gegenteil.
Bis 2004 zog Vogelsgesang die ehrenamtliche Arbeit im Zwei-Monats-Takt mit Unterstützung ein-zwei Gleichgesinnten durch. „Dann wurde es mir einfach zuviel. Das Schreiben, Fotografieren, Setzen, In-Druck-Geben nahm mehr Zeit in Anspruch, als ich mit Beruf, Familie und meinen Vereinsengagements vereinbaren konnte.“ Doch die Pause währte nur ein halbes Jahr. Die Flut der Bitten brachte ihn wieder an den Herausgeber-Schreibtisch. „Es ist immer noch viel, viel Arbeit. Aber der Kurier erscheint nur noch halbjährlich, hat nur Themen zum Inhalt, die auf Obermenzing wirken. Und jetzt verknüpfe ich meine Vereins- und meine BA-Arbeit mit dem Kurier. Das kommt sehr gut an und macht mir einfach auch Riesenspaß.“
Mein Wunsch für 2016:
„Ich wünsche mir ein konstruktives Miteinander aller Menzinger zur Vorbereitung auf unser Jubiläumsjahr 2017, wenn Menzing 1.200 Jahre wird alt.“
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Die Biotoppfleger des Bund Naturschutz Liebe zur Natur
Weit über 600 Stunden im Jahr verbringen die Naturfreunde der Ortsgruppe mit der Pflege besonderer Naturkleinode in Karlsfeld, so zum Beispiel dem Seeberg am Karlsfelder See mit Feuchtbiotop und Gehölzlehrpfad, dem Seerosenteich, dem Biotop an der Würmausleitung, auch „Würmschleife“ genannt, dem Moosgraben entlang des Josef-Koller-Wegs sowie weiten Teilen des geliebten Schwarzhölzls. Sie mähen, rechen und schneiden das eine oder andere aufwachsende Gehölz auf wertvollen Blumenwiesen zurück. So tragen die Karlsfelder Biotoppfleger dazu bei, den Lebensraum vieler heimischer Pflanzen, Insekten, Vögel und des Kleinwilds zu erhalten und damit auch den Naturerlebnisraum der vielen Spaziergänger. Ihre Motivation: die Liebe zur Natur.
Unser Wunsch für 2016:
"Wir wünschen uns, dass die Menschen mehr Rücksicht auf die Biotopflächen nehmen. Lärmende Menschen, frei laufende Hunde und seit neuestem auch Drohnen in der Luft stören die „Bewohner“ dieser kleinen wertvollen Lebensräume. Zudem wünschen wir uns, dass uns weitere Helfer unterstützen, denn zu tun gibt es immer was."
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Verena von Schlachta und Irene Weigl (Helferkreis Germering Don Bosco) Durch ihre Arbeit bekommen Flüchtlinge "ein Gesicht"
Immer nur vor dem Fernseher zu heulen, das kam für Irene Weigl nicht in Frage. Seit einem Jahr engagiert sie sich ehrenamtlich im Helferkreis Germering Don Bosco. Gemeinsam mit Verena von Schlachta und 16 weiteren Helfern kommen die beiden Frauen zwei- bis dreimal die Woche, um mit den Flüchtlingskindern zu basteln und zu spielen und dabei spielerisch deutsch zu lernen. Die beiden Frauen werden meist schon sehnsüchtig erwartet. „Es ist wichtig, dass wir den Kindern ein wenig Heimatgefühl vermitteln“, sagt die dreifache Mutter Verena von Schlachta, die meist ihre kleine Tochter mitnimmt. Immer werde nur von „den Flüchtlingen“ gesprochen, kritisiert sie. Durch ihre Arbeit haben diese Menschen ein Gesicht bekommen,. „Das ist dann der Mohammed oder der Benjamin und nicht der Flüchtling“. Die Arbeit mit den Flüchtlingen sei auch für sie selbst eine große Bereicherung. „Man bekommt soviel Herzlichkeit zurück und sieht das Strahlen in den Augen der Kinder“, sagt Irene Weigl. Um den Asylbewerbern in der Gemeinschaftsunterkunft einen guten Start zu ermöglichen, hat sich mittlerweile ein Helferkreis von rund 100 Personen gebildet, die sich in verschiedenen Arbeitsgruppen ehrenamtlich engagieren. Die einen übernehmen "Patenschaften" für eine bestimmte Person oder Familie, die anderen geben Deutschkurse oder helfen sporadisch auf Zuruf. „Ob viel Zeit oder wenig, jede noch so kleine Unterstützung zählt“, sagt Irene Weigl.
Unser Wunsch für 2016:
"Wir wünschen uns, dass die Menschen nicht mehr flüchten müssen, sondern in Frieden in ihrer Heimat leben können."
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Hermine Prinzessin zu Salm-Salm ("Cura Placida") Zeit und Herz für die Stiftung für krebskranke Kinder
Seit der Gründung von „Cura Placida - Stiftung für krebskranke Kinder“ im Jahre 2011 setzt sich Hermine Prinzessin zu Salm-Salm ehrenamtlich, sehr engagiert – mit viel Zeit und Herz – als Schirmherrin ein. Sie kommt gebürtig aus Paris, ist verheiratet und Mutter von einem Sohn. Die Schirmherrin glaubt an die Forschung. „Krebs ist bei Kindern leider immer noch eine der häufigsten Todesursachen. Die Krebsforschung hat mittlerweile ein so hohes Niveau erreicht, mit welchem man gezielter behandeln kann, als dies in der Vergangenheit der Fall war. Die Richtung, in die die Stiftung forscht, ist neuartig und effektiv und erzielt bereits gute Resultate“, so Hermine Prinzessin zu Salm-Salm.
Sie freut sich, betroffenen Kindern und Familien durch ihr Amt helfen zu können. „Denn mit der neuartigen Behandlungsmethode wird das Schicksal der Kinder und deren Familien positiv beeinflusst. Das Leid wird gemildert. Das Schicksal der betroffenen Familien berührt mich zutiefst.“
Hermine Prinzessin zu Salm-Salm ist z.B bei Fundraising-Aktivitäten, wie bei Benefiz-Events, Vorträgen und Golf-Charity-Veranstaltungen aktiv dabei und besucht die Kinder auf der Krebsstation in der Kinderklinik München-Schwabing und hält den Kontakt.
Mein Wunsch für 2016:
„Mein größter Wunsch ist es, dass wir so schnell und so weit wie möglich mit der Forschung voranschreiten, damit diese Krankheit einmal besiegt werden kann und die betroffenen Kinder eine normale Zukunft haben und gesund leben können.“
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Jürgen Quest (Germeringer Tafel) Organisation und Verteilung der Lebensmittelspenden
Dienstagnachmittag sind alle Regale der Germeringer Tafel komplett leergeräumt. Dann hat Jürgen Quest mit seinem Team rund 150 „Abholer“ mit Lebensmitteln für diese und ihre Familien versorgt. In den nächsten Tagen füllen sich die Regale dann wieder mit den Spenden aus den Germeringer Lebensmittelgeschäften. Als Bild- und Tontechniker hat Jürgen Quest das Organisieren gelernt. Als er in Rente ging und von Garching nach Germering zog, suchte er nach einer sozialen Beschäftigung und übernahm ehrenamtlich die Leitung der Tafel. Träger dieser Einrichtung sind der Sozialdienst und die Bürgerstiftung für den Landkreis Fürstenfeldbruck. „Seitdem ich als Jugendlicher im Lebensmittelgeschäft des Nachbarn mitgeholfen habe, habe ich mir einen Laden gewünscht“, berichtet Quest. Jetzt hat er seinen "Laden" – muss damit aber kein Geld verdienen. Sorgen hat Quest trotzdem. Immer mehr Bedürftige hoffen auf die Lebensmittelspenden, doch für die steigende Anzahl an Menschen reicht die Ware kaum mehr aus. Dabei seien die Germeringer Geschäfte „sehr, sehr freizügig“. „Wir müssen jetzt besser disponieren, damit jeder etwas bekommt“, erklärt Quest. Vor kurzem konnte der Nebenraum für die Tafel angemietet werden. Jetzt ist wenigstens mehr Platz für die Lebensmittel und die Tafelkunden stehen nicht mehr so gedrängt.
Mein Wunsch für 2016:
"Ich wünsche mir, dass die Germeringer Tafel irgendwann einmal nicht mehr gebraucht wird".
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Ingeborg Staudenmeyer (Vorsitzende des Seniorenbeirats) Die Macherin hat eine neue Aufgabe
Sie war 30 Jahre im Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9), davon 22 Jahre Vorsitzende und seit vergangenen Jahr ist sie Vorsitzende des Münchner Seniorenbeirats: Ingeborg Staudenmeyer. Nachdem sie 2014 nicht mehr zur Wahl in den BA angetreten war, hat sie nun eine neue Aufgabe. „Als Seniorenbeiratsvorsitzende habe ich jetzt eher weniger mit Stadtviertelproblemen zu tun“, erzählt die 67-Jährige. „Das ist jetzt ein ganz neues Gebiet mit anderen Themen, in die mich zum Teil erst noch einarbeiten muss.“ Nichtsdestotrotz ist für Ingeborg Staudenmeyer eins klar: „Ich bin eine Macherin und möchte für die Senioren sehr viel ändern. Die Arbeit füllt mich sehr aus.“
Sie möchte beispielsweise die 9-Uhr-Regelung beim MVV aufheben. „Das ist eine politische Entscheidung, die ich gerne angehen möchte“, sagt die Vorsitzende des Seniorenbeirats. Aber auch das Thema Wohnungstausch treibt sie um. Es gibt aber noch mehr: „Die Stadt München macht sehr viel im Bereich Pflege und Hausbesuche. Aber Leute, die nicht krank, sondern nur alt sind, bleiben auf der Strecke.“ Ingeborg Staudenmeyer kritisiert auch, dass die öffentlichen Toilettenanlagen kostenpflichtig sind. „Für viele ältere Menschen sind schon 50 Cent viel Geld. Das ist schlimm, denn das können sich viele Rentner gar nicht leisten.“ Zudem fordert sie ein Budget für den Seniorenbeirat, „so wie die Bezirksausschüsse eines haben“, betont Ingeoborg Staudenmeyer, die in Neuhausen-Nymphenburg zudem noch Vorsitzende des Vdk-Ortsverbands sowie des Kulturvereins ist.
Mein Wunsch für 2016:
„Momentan geht man über die Senioren beziehungsweise den Seniorenbeirat als Institution einfach so hinweg. Ich wünsche mir, dass wir insgesamt viel selbstbewusster werden.“
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Maximilian Ostermann (TSV Allach 09) Seit 41 Jahren im Verein aktiv
Seit April 2002 ist Maximilian Ostermann 1. Vorstand des TSV Allach 09. „Zur Jahreshauptversammlung hatte sich niemand bereit erklärt den Vorstand zu machen. Während der Versammlung hat es sich dann so entwickelt“, erzählt Maximilian Ostermann, der bereits seit 41 Jahren Vereinsmitglied ist. „Mein Vater hatte beim TSV Allach 09 gespielt und so kam auch meine Mitgliedschaft zustande. Ich habe mich dann im Alter von 14 Jahren dem Verein angeschlossen.“ Am meisten Spaß macht ihm nach eigenen Angaben das Arbeiten mit den Kindern und Jugendlichen. „Das ist zweifelsohne eine schöne Sache“, betont Maximilian Ostermann. „Eine echte Herausforderung ist das zusammenbringen der verschiedensten Charaktere.“
Der Fußballverein in der Enterstraße steht in der Zukunft vor einer großen Herausforderung. „Das größte Projekt wird in den nächsten Jahren der Bau eines Kunstrasenplatzes sein. Der Verein hat sich für diese Umsetzung das Jahr 2018 zum Ziel gesetzt“, sagt der 1. Vorstand. Aktuell ist der Verein mit elf Jugend- und drei Seniorenmannschaften im Spielbetrieb aktiv. „Die Jugendabteilung hat sich in den letzten Jahren prächtig entwickelt“, erzählt Maximilian Ostermann stolz. „Mittlerweile können wir auf 230 Kinder und Jugendliche zurückgreifen.“
Mein Wunsch für 2016
„Für das Jahr 2016 wünsche ich mir, dass unser Vereinsleben sich wieder mehr entwickelt. Das wir alle sportlichen Ziele erreichen. Und vor allen Dingen Gesundheit und ein friedliches Miteinander.“
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Antje Hertel und Helmut Lipah (Pasinger Christkindlmarkt) Christkindl und Nikolaus vom Dienst
Alle Jahre wieder zur Adventszeit steht der Pasinger Christkindlmarkt vor Maria Schutz. Doch die Vorbereitung und Organisation nimmt das ganze Jahr in Anspruch. Das kräftige Anpacken der Akteure auf der Bühne, der 23 Standbetreiber, des Vereins Pasinger Mariensäule e.V. als Veranstalter und der Familien Herkner und Strohmeier als unermüdliche Helfer beim Transport, bei der Lagerung und dem Aufbau der Stände gehören dazu, dass der Markt reibungslos funktioniert. „Jeder von uns leistet unheimlich viel und bringt sich auch in der Freizeit ein“, erklärt Antje Hertel. Für sie als IT-Fachfrau sei es überdies ein leichtes, ein Auge auf die Werbung und den Internetauftritt zu haben.
Seit einigen Jahren kümmert sie sich um das Rund-um-Programm auf der Bühne. „Wir möchten mit unserem Programm Jung und Alt ansprechen, keiner soll sich ausgeschlossen fühlen, weder im Publikum noch bei den Akteuren.“ Das sei eine Riesenmenge Arbeit. „Nach dem Christkindlmarkt ist immer auch wieder vor dem Markt. Schon jetzt laufen Gespräche fürs nächste Jahr. Aber ich hänge mich gern rein. Das ist für mich eine Frage der Tradition in Pasing. Der Christkindlmarkt gehört einfach dazu, das soll so bleiben.“
„Es macht Spaß ohne Ende“, meint auch Helmut Lipah. Seit 32 Jahren brät er die Maroni, ist ehrenamtlicher Nikolaus, wacht als pensionierter Ingenieur über die Technik am Markt und hat in den vergangenen zwei Jahren mit Schulklassen die Stände verschönert. „Ich bin Pasinger durch und durch und möchte meinem schönen Pasing gern etwas zurückgeben. Mit dieser Crew hier ist das Arbeiten ein reines Vergnügen.“
Unser Wunsch für 2016:
„Was Pasing ist, muss Pasing bleiben – das wünschen wir uns fürs neue Jahr.“
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Lisa Franke (ehrenamtliche Flüchtlingshelferin) Flüchtlingen Zeit schenken
Im September hatte Lisa Franke mit Unterstützung des TSV Brunnthal ein Fußballmatch für junge Flüchtlinge aus Afrika organisiert. Das Engagement der Jugendsozialarbeiterin, die aus Brunnthal stammt und an einer Schule in Unterschleißheim arbeitet, hat in ihrer Heimatgemeinde nicht nur den Ball ins Rollen gebracht. Seit dem Spiel können die in Neubiberg untergebrachten jungen Flüchtlinge einmal pro Woche auf dem Sportgelände trainieren. "Für diese Unterstützung bin ich dem TSV Brunnthal sehr dankbar", sagt Lisa Franke. Sie hat dafür einen kostenlosen Fahrservice organisiert. Und vier der Jugendlichen wurden sogar fest in den TSV Brunnthal aufgenommen. Sie dürfen mit der Mannschaft zusammen die Rückrunde antreten. Zudem kümmert sich die Jugendsozialarbeiterin ehrenamtlich um einen zehnjährigen Jungen aus Afghanistan. Gemeinsam gehen sie z.B. zu Fußballspielen des TSV Brunnthal oder machen Ausflüge.
Zudem besucht sie die Flüchtlinge, die in Neubiberg untergebracht und für sie schon zu Freunden geworden sind, regelmäßig in der Unterkunft. Neben den ehrenamtlichen Helfern der Unterkunft hilft Lisa Franke hier bei den Aufgaben, die anfallen. Egal ob es hier ums Übersetzen, das Lesen von offiziellen Dokumenten oder darum geht, Verständnis zu schaffen – sie hat die jungen Flüchtlinge ins Herz geschlossen und versucht, ein Stück weit ihrer Freizeit gemeinsam mit ihnen zu verbringen und ihnen „normale Zeit“ zu schenken - zum Beispiel indem sie Fußballspiele besuchen oder Ausflüge machen.
Anlässlich des Weihnachtsfestes hat sie eine private Spendenaktion ins Leben gerufen. Mit den Spenden organisiert sie Eintrittskarten für ein Spiel von 1860 München, die sie dann an Weihnachten an die Flüchtlinge übergibt. "Ich danke allen, die dabei so zahlreich mitgeholfen haben!"
Mein Wunsch für 2016:
„Ich wünsche mir, dass wir diese tollen Menschen, die zu uns kommen, nicht mehr nur als Flüchtlinge, sondern einfach als Menschen sehen.“
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Das Team von Kultur in Hadern Freude an gemeinsamen Veranstaltungen
Dank der vielen ehrenamtlichen Helfer, der „besonderen“ Menschen, kann der Verein „Kultur in Hadern“
2016 sein 25-jähriges Bestehen feiern. Gegründet wurde er 1991, um das kulturelle Engagement im Viertel zu unterstützen. Im Mittelpunkt der Aktivitäten steht das abwechslungsreiche Programm mit Theater, Kabarett, Konzerten, Ausstellungen und Führungen, Lesungen und Vorträgen. Daneben werden Tagesausflüge, Städtereisen und Kulturfahrten ins In-und Ausland organisiert. Wichtig dabei ist die Zusammenarbeit mit den in Hadern ansässigen Vereinen und Institutionen. Durch gemeinsame Kooperations-Veranstaltungen in deren Räumen ist „Kultur in Hadern“ bestens im Viertel vernetzt. Mit der Nutzung von Räumen in der Guardinistraße 90, die das Kulturreferat ab Juni 2016 dankenswerterweise zur Verfügung stellt, geht ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung.Wer das bunte Programm in Händen hält oder eines der Plakate studiert, die zu jeder Veranstaltung aushängen, oder die Website www.kultur-in-hadern.de besucht, ahnt meist nicht, wie viel Arbeit dahinter steckt. Wer organisiert das umfangreiche Programm und schreibt die Texte dazu? Wer pflegt die Website? Sind die Verträge mit den Künstlern unterschrieben? Welche Technik wird am Abend gebraucht? Ist die Presse benachrichtigt? Wer hat Zeit, um Karten an der Abendkasse zu verkaufen? Wurde an Blumen für die Darsteller gedacht? Und, und, und … Dazu kommen die Geschäftsführung des Vereins und die Verwaltung der Finanzen.
Dass „Kultur in Hadern“ seit Jahren einen festen Platz im Stadtviertel einnimmt, ist dem Zusammenhalt des Teams und der Freude an gemeinsam organisierten Kulturveranstaltungen zu verdanken.
Unser Wunsch für 2016:
"Damit die Arbeit für das Viertel auch in den kommenden Jahren erfolgreich weitergeführt werden kann, wünschen wir uns dringend 'Nachwuchs' - Jüngere, die sich für die Kultur im Stadtviertel engagieren."
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Mareti Schönbeck (MS-BAZAR der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft Landesverband Bayern e.V.) Mit 95 Jahren aktiv für den MS-Bazar
Seit über 40 Jahren engagiert sich Mareti Schönbeck für Menschen, die von der unheilbaren Krankheit Multiple Sklerose (MS) betroffen sind. Fast jeden Donnerstag steht die 95-Jährige im Lager des MS-BAZARS der Bayerischen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG). Dort werden Bazar-Spenden wie Kleidung, Bücher oder Geschirr abgegeben und von einem ehrenamtlichen Team mit viel Herzblut sortiert und zum Verkauf aufbereitet. Mareti Schönbecks Passion gilt dabei den Bücher.
Die Trägerin des Ehrenzeichens des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste im Ehrenamt gehört zu einer der ersten Personen, die sich seit Beginn des Bazars mit großem persönlichen Engagement einbringt. Was als kleine Initiative und tatsächlich in einer Garage anfing, gehört heute zu einem der größten ehrenamtlichen Wohltätigkeitsbazare Deutschlands. Viermal im Jahr findet der MS-BAZAR in München statt.
Die Einnahmen aus dem Bazar helfen dem Landesverband der DMSG, das vielseitige Angebot für MS-Betroffene und deren Angehörigen Jahr für Jahr zu realisieren. Durch MS in Not geratene Familien können unterstützt, Sozialberatung ermöglicht, Fahrdienste für Schwerstbetroffene angeboten, Seminare, Familien- und Kinderfreizeiten durchgeführt sowie psychologische Hilfen in Krisensituationen angeboten werden.
Mein Wunsch für 2016:
„Mit 95 Jahren steht die eigene Gesundheit im Vordergrund. Mein Wunsch ist es, möglichst noch weiter so fit zu sein, wie bisher. Ich bin mir aber sicher: Solange ich mein Ehrenamt ausführe, bleibe ich fit!“
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Christa Hamp (St. Maria Thalkirchen) Findet eine Lösung für jedwedes Problem
Kirchenpflegerin Christa Hamp ist ein Begriff fürs Ehrenamt in der Pfarrei St. Maria Thalkirchen. Seit 2009 Kirchenpflegerin, nimmt sie vielfältige Aufgaben eigenerantwortlich wahr. So erstellt sie unter anderem den Haushalt für den Kindergarten und die katholische Kirchenstiftung, ist Ansprechpartner in allen Personalfragen und findet für jedwedes Problem eine Lösung. Sei es, dass sie vermittelt oder selbst Hand anlegt. Außerdem kennt sie keine Sprechzeiten: Sie ist immer abrufbereit.
Mein Wunsch für 2016:
"Fürs neue Jahr wünsche ich mir, dass der Kindergarten personalmäßig aufblüht!"
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Dieter Völkl (Verein Helfende Hände) Schwerstbehinderten Kindern eine Lobby geben
Schwerst- und mehrfachbehinderte Kinder haben oft keine große Lobby. Diese Erfahrung hat Dieter Völkl gemacht. Sein Sohn wird seit 13 Jahren in der Aubinger Einrichtung „Helfende Hände“ gefördert. Völkl ist Vorstand des Vereins, der Betroffenen eine Schule, Tagesstätte, Förderstätte und Wohnheim anbietet. „Ich möchte mit meinem Engagement dem Verein etwas für seine wertvolle Arbeit zurückgeben“, erklärt Völkl. Dabei mache die Arbeit auch „unwahrscheinlich viel Spaß“. Seit 1969 gibt es den Elternverein. 150 Kinder, Jugendliche und Erwachsene werden hier betreut. „Viele Menschen, die uns besuchen, sind überrascht wieviel Herzlichkeit und Offenheit in unserer Einrichtung herrscht“, berichtet Völkl. Die schwerstbehinderten Kinder werden in viele Aktivitäten einbezogen. Sie brauchen sich nicht zu verstecken, sondern sollen selbstbewusst am Leben in der Gesellschaft teilhaben können. Die Betreuung ihrer schwer mehrfach behinderten Kinder kostet die pflegenden Eltern jedoch ungeheuer viel Kraft und Zeit. Damit sich die Eltern auch einmal eine kleine Auszeit nehmen können, gibt es seit zwei Jahren das Kurzzeitwohnen, bei dem sechs behinderte Menschen rund um die Uhr betreut werden. Das Angebot wurde von Spenden ermöglicht. Diese werden auch jetzt noch für die personalintensive Betreuung benötigt.
Mein Wunsch für 2016:
"Ich wünsche mir, dass wir das Sternstunden-Kurzzeitwohnen dauerhaft betreiben können".
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Dietmar Hammer (Caritas Freiwilligen-Zentrum) Als „guter Geist“ allzeit bereit
Dietmar Hammer ist seit rund sechs Jahren beim Caritas Freiwilligen-Zentrum München Ost ehrenamtlich tätig. Zunächst in Altersteilzeit von der Siemens AG an die Caritas „ausgeliehen“, ist er seit August 2012 rein ehrenamtlich nur noch im Freiwilligen-Zentrum beschäftigt.
In der Altersteilzeit wirkte er 40 Stunden in der Woche an drei Standorten der Caritas München Ost als „guter Geist“ meist hinter den Kulissen und leistete mal Pfortendienst, mal Telefondienst, unterstützte das Büro bei diversen Tätigkeiten, übernahm gelegentlich Kurierfahrten in die Geschäftsführung und führte auch kleine Transporte durch. Wenn erforderlich, half er bei der Gemeindeorientierten Sozialen Arbeit oder bei der Migrationsberatung ausländischen Klienten dabei, deutsche Behördenformulare auszufüllen.
Manchmal stand er auch schon mal für kleine handwerkliche Hilfsansprüche bereit. „Mit einer Austauschaktion wurden bei uns die Arbeitsplätze modernisiert. Da kam es durchaus vor, dass die MitarbeiterInnen mich baten, den neu gelieferten PC doch auch gleich anzuschließen.“
Seit 2012 versah Dietmar Hammer seinen ehrenamtlichen Dienst einmal in der Woche. Aufgrund des durch die Flüchtlingssituation enorm gestiegenen Arbeitsanfalls wurde jetzt allerdings die Montags- um eine Dienstagsschicht ergänzt. Gerade die Vielschichtigkeit seines Aufgabenfelds bedeutet ihm viel. „Es ist wichtig, quasi ‚über den Tellerrand hinaus‘ tätig zu sein.“ Beeindruckend war daher auch der Einblick in bisher verborgene soziale Welten, der ihm durch sein Ehrenamt gewährt wurde. „Bis zu meinem Einsatz als Ehrenamtlicher war ‚Caritas‘ für mich immer nur ‚Spendenbüchse‘. Seit ich montags den Dienst an der Caritas Freiwilligen-Hotline übernommen habe, merke ich erst, wie viele Menschen aus allen Altersbereichen und unterschiedlichsten Bildungsschichten bereit sind, ihre Unterstützung anzubieten. Das Bemühen, all diese Hilfsbereiten in passende, ehrenamtliche Einsätze zu vermitteln, spiegelt für mich die vielfältige Leistungsfähigkeit der Caritaszentren und der Freiwilligen-Zentren wider.“
Mein Wunsch für 2016:
„Für 2016 wünsche ich mir, dass sich die Flüchtlingssituation etwas entspannt. Wenn es Ehrenamtlichen wie auch Hauptamtlichen im Flüchtlingsbereich erlaubt ist, sich innerhalb der Prozesse in diesem Feld etwas einzuspielen, glaube ich, dass die bei uns auch 2016 ankommenden Hilfsbedürftigen viel effizienter unterstützt und wirklich zielorientiert begleitet werden können.“
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Martha Rietsch (Selbitzer Schwester) Streiterin für Flüchtlinge
Die ev. Ordensschwester Martha Rietsch, Mitglied der Communität Christusbruderschaft Selbitz und Mitarbeiterin im Sozialdienst für Flüchtlinge und Asylsuchende der Inneren Mission München, arbeitet seit 1989 in München in der Flüchtlingshilfe; seit 2003 ist sie zehn Stunden pro Woche ehrenamtlich im Einsatz. I hre Kollegen beschreiben die 78-Jährige als „eine empathische, mutige und für die Sache der Flüchtlinge streitende Frau“, die es mit ihrer freundlichen Art stets schaffe, das Vertrauen der Asylsuchenden zu gewinnen.
Sie bringt viel Verständnis, Zeit und Menschlichkeit für ihre Schützlinge. "Schwester Martha dient mit ihrem beispielhaften Engagement als Vorbild für die Gesellschaft", sagte Ministerpräsident Horst Seehofer, der ihr wegen ihres fürsorglichen Einsatzes für asylsuchende Menschen heuer den bayerischen Verdienstorden verlieh.
Martha Rietsch ist seit mehr als 40 Jahren Mitglied des evangelischen Ordens, der seinen Sitz im oberfränkischen Selbitz (Landkreis Hof) hat. Im Rundbrief der Communität beklagte sie, dass mit zunehmendem nationalen Denken vermehrte "Angst vor dem Fremden" zu beobachten sei. Die Folge seien Ausgrenzung und Abschottung. "Es wird zu wenig miteinander geredet. Und der Hass nimmt zu gegen Andersdenkende und Andersartige. Das trifft dann vor allem die Asylsuchenden", so die Erfahrungen der Ordensschwester.
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Rotraud Wohlwend (Fachstelle häusliche Versorgung) Immer unterwegs in Sachen gelingender Pflege Zuhause
Seit knapp zwölf Jahren ist Rotraud Wohlwend, Sozialpädagogin (FH), als Fachstelle häusliche Versorgung im Sozialbürgerhaus Plinganserstraße tätig. In dieser Funktion ist sie Ansprechpartnerin zu allen Fragen der Pflegebedürftigkeit im häuslichen Umfeld. „Weil viele Menschen Angst davor haben, durch Krankheit, Behinderung oder Alter und Gebrechlichkeit in eine pflegerische Bedarfslage zu geraten, vermeiden es die meisten, sich im Vorfeld mit Fragen dieser Art auseinanderzusetzen.“ Das wiederum führt im Ernstfall zu Überforderung, da man plötzlich mit körperlichen und geistigen Einbußen zu kämpfen hat, ohne zu wissen, wo man sich Hilfe holen kann.
Da kommt Frau Wohlwend als eine von vierzehn Fachstellen häusliche Versorgung stadtweit ins Spiel: telefonisch, persönlich „im Amt“ oder in Form von Hausbesuchen steht sie als neutrale Ansprechpartnerin mit Rat und Tat zur Seite. Weil sie die wesentlichen Akteure in der vielfältigen Versorgungslandschaft durch jahrelange, Zusammenarbeit bestens kennt, ist eine engmaschige Vernetzung zum Vorteil der Bürger entstanden. In Folge ist jeder Beratungsprozess individuell auf die Bedürfnisse der Betroffenen zugeschnitten. Diese haben eine erhebliche Veränderung in ihrem Leben von Selbständigkeit in Richtung Abhängigkeit zu bewältigen und geben deswegen auch Tempo und Richtung vor. Das heißt Vertrauen schaffen, Möglichkeiten aufzeigen, erforderliche Schritte einleiten und mit viel Geschick eine passgenaue pflegerische Versorgung im vertrauten Zuhause aufbauen zu helfen. Von Betroffenen, die willens und in der Lage sind, Hilfe in dieser Form anzunehmen, bekommt sie oft zu hören, was für ein Glücksfall sie doch sei und ihr Name wohl Programm ...
Mein Wunsch für 2016:
"Die Themen Armut, Krankheit, Alter und Behinderung und die damit oft einhergehenden Nöte müssen mehr in das öffentliche Bewusstsein gerückt werden. Unsere Stadtgesellschaft ist bei entsprechender Aufmerksamkeit zu großer Solidarität imstande!"
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Ilse Oberbauer (Kuratorin Heimatmuseum Karlsfeld) Die Geschichte der Heimat erhalten
Für viele ist das Rentenalter die Zeit, in der endlich Ruhe einkehrt. Nicht so bei Ilse Oberbauer. 39 Jahre lang arbeitet die heute 76-Jährige als Grundschullehrerin, 2003 übernahm sie dann die Leitung des Karlsfelder Heimatmuseums. Seither ist sie als Kuratorin ehrenamtlich und unermüdlich im Einsatz, plant Ausstellungen, organisiert Termine und arrangiert in liebevoller Kleinstarbeit jedes einzelne der Ausstellungsstücke aus der 200-jährigen Geschichte der Gemeinde. Ihre Begeisterung für die Geschichte der Gemeinde, die von der Ankunft von Kriegsflüchtlingen geprägt ist, hängt nicht zuletzt mit der eigenen Vergangenheit der Kuratorin zusammen. Ilse Oberbauer musste selbst als kleines Mädchen mit ihrer Familie aus dem Sudetenland fliehen und fand in Karlsfeld ein neues Zuhause. In unzähligen ehrenamtlichen Stunden macht sie die Geschichte ihrer Wahlheimat zusammen mit den engagierten Mitgliedern des Heimatmuseumvereins in Bildern und Exponaten für alle zugänglich und sichtbar. Ein Karlsfeld ohne Ilse Oberbauer? Undenkbar!
Mein Wunsch für 2016:
"Dass ich gesund und munter bleibe und die Arbeit im Museum noch lange machen kann."
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Maritta Ahlstich (Schulweghelferin) Das Herzstück der Mannschaft
Nach 15 Jahren als Schulweghelferin hängt Maritta Ahlstich die Kelle an den Nagel. „Wir werden sie sehr vermissen“, sagt Daniela Weinberger, die Rektorin der Grundschule an der Eversbuschstraße. Und Manuela Stadler, die Leiterin des Schulweghelferdienstes, ergänzt: „Maritta Ahlstich ist das Herzstück meiner Mannschaft gewesen. Sie wird eine große Lücke hinterlassen, sowohl von ihrem Einsatz als auch von ihrer Menschlichkeit her. Sie ist etwas ganz Besonderes.“ Angefangen hat für Maritta Ahlstich alles, als ihre Kinder in die Schule kamen. „Mir ist es sehr schwer gefallen, aufzuhören. Aber ich habe jetzt die Entscheidung getroffen, alles im Leben hat seine Zeit. Die Arbeit mit den Kindern hat mir immer sehr viel Spaß gemacht. Ich hatte immer das Gefühl, etwas Gutes zu tun.“ Zum Abschied bekam Marietta Ahlstich eigens eine Urkunde geschenkt. „Gemalt wurde sie von Lisa aus der 3c“, erzählt Daniela Weinberger. „Das ist das erste Mal, dass wir eine Schulweghelferin mit einer Urkunde verabschieden.“
Mein Wunsch für 2016:
„Ich wünsche mir rücksichtsvollere Autofahrer und mehr Verständnis für die Kinder.“
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Die Ehrenamtlichen des TSV Eintracht Karlsfeld Direkte Leistung für die Gesellschaft
4.000 MItglieder, 14 Sport- und eine Theaterabteilung zählt der TSV Eintracht Karlsfeld und ist damit der größte Sportverein im Landkreis Dachau. Unglaublich, dass nur eine handvoll Mitarbeiter hauptamtlich im Einsatz sind. Größtenteils wird der Verein von engagierten Ehrenamtlichen organisiert. Die genaue Anzahl kann der TSV-Präsident nur schätzen, doch 500 bis 600 werden es schon sein, meint Rüdiger Meyer. Vom Seniorenbeauftragten über den Webmaster, vom Trainer zum Übungsleiter, vom Kassenprüfer bis zum Gerätewart - die Ämter, die im Verein von Freiwilligen bekleidet werden, sind zahlreich und vielfältig. Selbst die Position des Präsidenten ist ein Ehrenamt. "Das Funktionieren des Vereins hängt von der Leistung jedes einzelnen ab. Man merkt das ganz deutlich wenn ein Altgedienter einen Nachfolger sucht und nicht findet. Das reißt dann eine Lücke, die nicht ohne Folgen bleibt. Jeder Beitrag und sei er noch so klein, trägt zum Gelingen des Gesamten bei," so Präsident Rüdiger Meyer.
Mein Wunsch für 2016:
"Ich wünsche mir, dass die Leistungen der ehrenamtlich Tätigen von der Gesellschaft als direkte Leistungen für eben diese Gesellschaft wahrgenommen und anerkannt werden. Es ist alles andere als selbstverständlich, dass Ehrenamtliche diese Leistungen erbringen."
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Martina Sedlmair (Jugend-Tanzsport-Club Karlsfeld) Ein offenes Ohr für alle
Eine Bayerische Meisterschaft im Garde- und Schautanzsport mit mehr als 1.000 Teilnehmern nach Karlsfeld bringen, jedes Jahr einen ausverkauften Faschingsball und eine Tanzgala organisieren und knapp 100 Kindern eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung bieten - das alles wäre ohne Martina Sedlmair, die 1. Vorsitzende des 1. Karlsfelder Jugend-Tanz-Sport Club, nicht möglich.
Zusammen mit einem Vorstandsteam von fünf Frauen organisiert sie in rund 25 ehrenamtlichen Wochenstunden das Vereinsleben und leitet damit ein kleines Unternehmen. Martina Sedlmair plant die Auftritte der Tanzsportgruppe, macht sich auf die Suche nach Sponsoren, organisiert Trainingsanzüge und pflegt Kontakte zu anderen Vereinen. Zudem hat sie als Vorsitzende stets ein offenes Ohr für Trainer, Eltern und Tänzer. „Ohne mein tolles Team wäre das nicht zu stemmen“, sagt Martina Sedlmair. Ingesamt 15 Trainer und zwei angehenden Wertungsrichter sind zusammen mit der Vorsitzenden im Verein engagiert.
Mein Wunsch für 2016:
„Dass wir weiterhin so gut zusammenhalten, um dadurch unseren 100 Aktiven die Möglichkeit zu bieten, ihre Leidenschaft für den Tanz zu entwickeln und auszuleben. Und natürlich Frieden auf der Welt – das meine ich ernst und nicht pathetisch.“
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Clemens Mulokozi (Jambo Bukoba e.V.) Kinder durch Sport stark machen
„Der auf eigenen Füßen steht“ – die Bedeutung seines zweiten, tansanischen Vornamens Ndyetabura ist der Leitstern für Clemens Mulokozi und seine Initiative „Jambo Bukoba“. Der Münchener Verein, den der heute 50-Jährige 2008 gegründet hat, macht Kinder in Tansania durch Sport stark, für mehr Bildung, Gesundheit und Gleichberechtigung. Als Sohn eines tansanischen Vaters und einer deutschen Mutter verbrachte Clemens Mulokozi seine Kindheit in Tansania, Baden-Württemberg und München. Er studierte Marketing-Kommunikation, arbeitete in Agenturen und in einer Münchener Großbank. Seit November 2014 leitet der Familienvater sein Herzensprojekt in Vollzeit. Der Verein hat zwei Standbeine – viele ehrenamtlich Aktive in Deutschland sowie zwei hauptamtliche Mitarbeiter für die Projekte in Tansania. Die kleine, aber effiziente Organisation hat bereits viel erreicht: 370.000 Schüler nehmen jede Woche am eigens entwickelten Sport-Programm teil, 810 Lehrer haben bereits die Workshops dazu absolviert. Jede private Spende kommt zu 100 Prozent den Kindern in Tansania zugute, die mit der Jambo-Bukoba-Unterstützung konzentrierter lernen und selbstbewusster leben. Im Juni 2015 wurde Clemens Mulokozi beim startsocial-Wettbewerb unter der Schirmherrschaft von Kanzlerin Merkel mit einem Geldpreis ausgezeichnet. Ebenfalls 2015 hat ihn ASHOKA, weltweite Non-Profit-Organisation für sozial engagierte Unternehmensgründungen, in ihre Förderung aufgenommen.
Wunsch für 2016:
"Dass wir bei unserem sozialen Engagement nicht nur bei den Symptomen ansetzen, sondern dort, wo die Probleme ihren Ursprung haben."


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„Der auf eigenen Füßen steht“ – die Bedeutung seines zweiten, tansanischen Vornamens Ndyetabura ist der Leitstern für Clemens Mulokozi und seine Initiative „Jambo Bukoba“. Der Münchener Verein, den der heute 50-Jährige 2008 gegründet hat, macht Kinder in Tansania durch Sport stark, für mehr Bildung, Gesundheit und Gleichberechtigung. Als Sohn eines tansanischen Vaters und einer deutschen Mutter verbrachte Clemens Mulokozi seine Kindheit in Tansania, Baden-Württemberg und München. Er studierte Marketing-Kommunikation, arbeitete in Agenturen und in einer Münchener Großbank. Seit November 2014 leitet der Familienvater sein Herzensprojekt in Vollzeit. Der Verein hat zwei Standbeine – viele ehrenamtlich Aktive in Deutschland sowie zwei hauptamtliche Mitarbeiter für die Projekte in Tansania. Die kleine, aber effiziente Organisation hat bereits viel erreicht: 370.000 Schüler nehmen jede Woche am eigens entwickelten Sport-Programm teil, 810 Lehrer haben bereits die Workshops dazu absolviert. Jede private Spende kommt zu 100 Prozent den Kindern in Tansania zugute, die mit der Jambo-Bukoba-Unterstützung konzentrierter lernen und selbstbewusster leben. Im Juni 2015 wurde Clemens Mulokozi beim startsocial-Wettbewerb unter der Schirmherrschaft von Kanzlerin Merkel mit einem Geldpreis ausgezeichnet. Ebenfalls 2015 hat ihn ASHOKA, weltweite Non-Profit-Organisation für sozial engagierte Unternehmensgründungen, in ihre Förderung aufgenommen.
Wunsch für 2016:
"Dass wir bei unserem sozialen Engagement nicht nur bei den Symptomen ansetzen, sondern dort, wo die Probleme ihren Ursprung haben."