Wer übernimmt den VdK?
Führungswechsel nach 25 Jahren
„Der VdK ist geschätzt in Aubing“, versichert Herbert Forster. Seit 25 Jahren haben seine Frau Annemarie und er den Verein gemeinsam in verschiedenen Funktionen geleitet. Die Mitgliederzahl ist in den Jahren von 630 auf 1.700 gestiegen. Ende des Jahres hören die beiden auf. Doch trotz großer Bemühungen konnten bisher keine Nachfolger gefunden werden. Bei der Generalversammlung Ende Oktober musste die Neuwahl mangels Kandidaten verschoben werden. „Wir haben alles versucht“, so Forster, der derzeit die Ämter „Kassier“ und „Schriftführer“ hat. Jetzt soll der VdK-Kreisverband tätig werden. Annemarie Forster führt bis zu einer Lösung mit den verbliebenen Vorstandsmitgliedern kommissarisch den Ortsverband als Vorsitzende weiter.
Im Januar feiert Herbert Forster seinen 80. Geburtstag. Seine Frau ist 76 Jahre alt. „Zeit aufzuhören“ finden die Forsters. Bereits vor vier Jahren war der Entschluss dazu gefallen, aber mangels Bewerber haben sich die Forsters damals zu einer weiteren Amtszeit überreden lassen. Im vergangenen Jahr wurde das 70-jährige Jubiläum des Aubinger Ortsverbands gefeiert. Von allen Seiten gab es Lob und Anerkennung, denn der Aubinger VdK genießt ein hohes Ansehen. Warum sich niemand bereit findet, den erfolgreichen Verband weiterzuführen ist Forster schleierhaft. Der Aufwand sei mit „ein paar Stunden im Monat“ überschaubar. Vor allem „jung gebliebene Rentner, Vorruheständler sowie die jüngere Generation“ könnte hier eine erfüllende und soziale Freizeitbeschäftigung finden.
Jeden zweiten Freitag im Monat treffen sich die Mitglieder um 14 Uhr im Schnitzel- und Hendlwirt in der Limesstraße. Das Jahresprogramm ist bewährt. Bei den Versammlungen gibt es interessante Vorträge. Highlights wie die Faschingsfeste, die Muttertagsausflüge und Weihnachtsfeiern (die nächste ist am 8. Dezember, um 14 Uhr im Schnitzelwirt) werden von besonders vielen Mitgliedern besucht. Am Sonntag, 18. November, beteiligt sich der VdK am Volkstrauertag. Nach dem Gottesdienst um 9 Uhr in St. Quirin formiert sich der Kirchenzug zum Kriegerdenkmal in der Altostraße, wo es eine Gedenkstunde für die Opfer beider Weltkriege gibt. Der künftige Vorstand könne natürlich eigene Akzente setzen.Um den Nachfolgern Arbeit zu ersparen, haben die Forsters das Jahresprogramm für 2019 bereits aufgestellt. „Die Dankbarkeit der Mitglieder entschädigt für alle Mühen“, erklärt Forster.
Ansprechpartner vor Ort
Der VdK ist Ansprechpartner für seine Mitglieder, vor allem bei Sorgen und Nöten. Geburtstagskinder, Jubilare, Kranke sowie Altenheimbewohner werden besucht. Der VdK meldet sich zu Wort, wenn es um soziale Fragen geht, setzt sich für Behinderte, Rentner und Benachteiligte ein und kann als Mitglied des größten Sozialverbands Deutschlands auf ein Netzwerk verweisen, das bei rechtlichen und sozialen Fragen weiterhilft.
Der neue Vorstand brauche kein Experte im Sozialrecht zu sein, dafür gebe es die Experten im VdK-Kreisverband, versicherte Forster. Gemeinsam mit den anderen Vorstandsmitgliedern müsse lediglich das gesellige Vereinsleben organisiert und Mitglieder mit rechtlichen Fragen an die betreffenden Stellen weitervermittelt werden.
Noch haben die Forsters die Hoffnung nicht aufgegeben, dass der Ortsverband gerettet werden kann: „Es muss doch ein paar Aubinger geben, die dieses Ehrenamt weiterführen wollen“, hofft Annemarie Forster. Sie will es einfach nicht glauben, dass die 70-jährige Erfolgsgeschichte ein Ende hat:„Der VdK kann doch nicht aus unserem Stadtbezirk verschwinden“.
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