Weiteren Verkehr vermeiden
Bezirksausschuss setzt sich mit Gewerbeflächenentwicklungsprogramm auseinander
München als attraktiven Wirtschaftsstandort zu erhalten, ist ein großes Ziel der Stadtentwicklungsplanung. Mit dem Gewerbeflächenentwicklungsprogramm (GEWI) will sie der Wirtschaft wichtige Standortperspektiven aufzeigen. Jetzt wird es fortgeschrieben. In der Landeshauptstadt soll es auch in Zukunft Beschäftigung und wirtschaftliche Prosperität geben. Deshalb braucht es bedarfsgerechte Gewerbestandorte und den Erhalt der „Münchner Mischung“ aus Produktion, Handwerk und Dienstleistungen in den unterschiedlichsten Branchen.
Um der Wirtschaft die nötige Planungssicherheit zu geben, hat die Stadt das Gewerbeflächenentwicklungsprogramm erarbeitet. Seit es im Jahr 2000 vom Stadtrat beschlossen wurde, hat sich das Angebot an Gewerbeflächen wegen Nutzungskonflikten, zunehmendem Umwandlungsdruck und standortbezogenen Unzulänglichkeiten jedoch stark verringert. Andererseits gibt es Leerstände. Diese Entwicklung soll nun in der Fortschreibung des Gewerbeflächenentwicklungsprogramms aufgegriffen werden.
„Die gewerblichen Flächen werden immer mehr angeknabbert, weil sich die Wohnbebauung ausbreitet“, konstatierte Stefanie Martin, die Vorsitzende des Unterausschusses (UA) Bau im Bezirksausschusses Allach-Untermenzing (BA 23), der sich in seiner jüngsten Sitzung mit der Fortschreibung des GEWI beschäftigt hat. „Wenn München wächst, wachsen auch die Ausgaben, die die Stadt zu schultern hat. Deshalb braucht München tendenziell wachsende Gewerbeflächen.“
Junkersgelände
Die CSU-Politikerin wies jedoch darauf hin, dass „jegliche Intensivierung der Nutzung im Stadtbezirk 23, egal ob gewerblich oder durch Wohnen, eine Verbesserung der Verkehrs- und Erschließungsinfrasturktur im Stadtbezirk zwingend voraussetzt. Das bestehende Straßennetz ist mehr als ausgelastet.“ Deshalb müsse zum Beispiel auch das Junkersgelände über die Dachauer- und die Ludwigsfelder Straße erschlossen werden, „weil die Eversbuschstraße ausgelastet und für den Lkw- und Schwerlastverkehr nicht geeignet ist. Hierauf wird auch bei der Beschilderung zu achten sein.“
Zur Verbesserung der Erschließung insgesamt und um zusätzlichen gewerblichen Verkehr im bestehenden, überlasteten Straßennetz von Allach-Untermenzing zu vermeiden, erinnert der BA 23 in seiner Stellungnahme unter anderem daran, die geplante Erschließungsstraße durch das Junkersgelände in nördlicher Richtung bis zum Karlsfelder Bahnhof weiterzuführen. „Planungen auf dem Gelände, die dem entgegenstehen, sind zu vermeiden“, erklärt Stefanie Martin. „Außerdem brauchen wir eine möglichlist geringe Zahl von Einmündungen des Junkersgeländes auf die Ludwigsfelder Straße, um dort den Verkehrsfluss nicht unnötig zu behindern.“
Kirschgelände
Zudem soll für das Gewerbegebiet Kirschgelände ein Strukturkonzept beziehungsweise eine Rahmenplanung erarbeitet werden. „Der Investor plant hier wohl verstärkt Wohnungsbau“, so Stefanie Martin. „Wir begrüßen es, wenn es hier keine gewerbliche Nutzung mehr gibt. Grundsätzlich ist es so, dass die Ansiedlung von Gewerbe, die mit Lkw-Zu- und Abfahren verbunden ist, in den Wohngebieten vermieden werden soll. Nur so kann der Lkw- und Schwerlastverkehr von den dafür nicht geeigneten umliegenden Straßen weggehalten werden.“
Fritz Schneller wies darauf hin, dass fünf Prozent der Gewerbeflächen verloren gegangen sind und 42 Prozent der Industrieflächen abgenommen haben. Es gibt 200 Unternehmen, die Standorte in der Landeshauptstadt München suchen“, so der SPD-Politiker. „Das Ziel bis zum Jahr 2030 30 bis 35 Hektar zusätzlich an Gewerbe auszuweisen ist nicht ausreichend.“
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