„Wäre sonst gar nicht möglich“
„Arbeitskreis Hilfe für Menschen in Not“ leistet ehrenamtliche Arbeit
Der „Arbeitskreis Hilfe für Menschen in Not“ des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) kümmert sich um – wie der Name schon sagt – bedürftige Mitbürger aus München und der Umgebung. Eine Arbeit, die ohne ehrenamtliche Helfer nicht möglich werde, wie Hannes Hoelbe betont. „Wir sind ein Team von zwölf ehrenamtlichen Mitarbeitern“, erzählt der 76-Jährige, der den Arbeitskreis (AK) seit 2015 leitet. Jeder Karton, der im Lager in der Elly-Staegmeyr-Straße 11 abgegeben wird, wird von den freiwilligen Helfern kontrolliert und in der Halle sortiert.
„Leider ist es ab und an auch so, dass Sachen abgegeben werden, die in keinster Weise mehr weiter gegeben werden können“, sagt Hannes Hoelbe. „Uns ist es wichtig, dass wir den Menschen, die bedürftig sind, solche Sachen ausgeben, die sie auch noch verwenden können. Das hat mit Wertschätzung zu tun.“ Gelagert werden Sachspenden aller Art – angefangen von Kleidung, Geschirr, Haushalts- und Elektronikgeräte, Spielsachen für Kinder, Verbandmaterial und vieles mehr. „In der Regel holen wir die Spenden bei den Menschen zu Hause ab. Allerdings haben wir aktuell das Problem, dass unser 7,5-Tonner kaputt ist und wir uns keinen ‚neuen‘ Gebrauchten leisten können.“ In der Regel führt der AK auch noch drei bis vier Transporte mit Hilfsgütern im Ausland durch und organisiert Ferienaufenthalte für sozial benachteiligte Kinder aus dem Balkan und der Ukraine.
Unterstützung von Bedürftigen
In der Kleiderkammer in der Elly-Staegmeyr-Straße 11 werden zudem bedürftige Menschen aus dem Großraum München unterstützt. „Unser Aufgabengebiet ist über die Jahre immer mehr gewachsen“, erzählt Hannes Hoelbe. In den Kleiderkammern des „Arbeitskreis Hilfe für Menschen in Not“ können sich Bedürftige, mit einem entsprechenden Nachweis, umsonst mit Kleidung oder Möbeln eindecken. „Bei uns muss keiner etwas bezahlen. Allerdings ist es wichtig, dass die Menschen ihre Bedürftigkeit nachweisen“, sagt Hannes Hoelbe, der seit 55 Jahren ehrenamtlich für das Bayerische Rote Kreuz tätig. 30 bis 71 Leute kommen im Schnitt zu jeder Ausgabe. „Das ist im Grunde sehr viel. Aber so lange wir genug Waren haben, ist das kein Problem.“
„Sollte in der Gesellschaft normal sein“
Ehrenamtlich engagiert hat sich Hannes Hoelbe eigenen Angaben zufolge schon immer. „Mir war es grundsätzlich immer schon wichtig, darauf zu schauen, wie es anderen Menschen geht. Ich hatte dafür schon immer ein Gespür und ein Interesse. Das sollte in unserer Gesellschaft eigentlich normal sein“, betont er. „Und für die Gesellschaft ist das Ehrenamt extrem wichtig, denn sonst würde gar nichts laufen.“ Im Übrigen war Hannes Hoelbl– zusammen mit einem Kollegen – der erste ehrenamtlich ausgebildete Rettungssanitär in München.
„Eigentlich habe ich Lehramt studiert und war Biologie- und Sportlehrer am Maximiliansgymnasium“, erzählt der 77-Jährige. Seine zweite Leidenschaft sei aber schon immer der Rettungsdienst gewesen. „Ich habe mich dann beruflich verändert und bin hauptamtlich beim BRK gewesen.“ Insgesamt 28 Jahre hat er dann den BRK-Rettungsdienst in München geleitet. „Ich war nie ein Theoretiker sondern habe immer an der Basis gearbeitet. So habe ich auch meinen Job als Abteilungsleiter, in dem ich für 170 Mitarbeiter verantwortlich war, ausgeübt.“
Jeden Montag von 16 bis 19 Uhr können die Spenden persönlich am Lager abgegeben werden. Für Kleidung gibt es zudem einen Kleidercontainer in der Elly-Staegmeyr-Straße 11. „Aktuell benötigen wir an Sachspenden dringend Geschirr, Töpfe, Bettwäsche und Handtücher“, erzählt Carola Stapper, die ehrenamtlich die Kleiderkammer des Arbeitskreises leitet und auch im Lager bei der Sortierung jede Woche Hand anlegt. „Mir macht die ehrenamtliche Arbeit großen Spaß und ich komme von zu Hause raus. Das bewahrt mich davor krank zu werden“, sagt die 77-Jährige.
Gegründet wurde der „Arbeitskreis Hilfe für Menschen in Not“ 1989 als „Arbeitskreis Auslandshilfe“ von Peter Klapper, der den AK bis Juli 2015 geleitet hat. Das Team besteht aus ehrenamtlichen Helfern verschiedenster Nationalitäten und jeglicher Altersstufe. Viele engagieren sich bereits seit Jahren, manche neben dem Beruf, andere in Vollzeit. „Jeder Freiwillige kann sich ganz nach seinen Fähigkeiten, Vorlieben und zeitlichen Vorstellungen einbringen“, betont Hannes Hoelbe. Wer sich engagieren möchte, bekommt weitere Informationen unter Tel. (0177) 8967083 sowie im Internet (https://hilfeinnot.bereitschaften.brk-muenchen.de).
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