„U-Bahn nach Freiham“
CSU startet Unterschriftenkampagne für Verlängerung der Trasse
„Größtes Neubaugebiet Europas“, „größtes Sanierungsgebiet auf dem Kontinent“, „flächenmäßig größtes Münchner Stadtviertel“, wenn die Sprache auf Aubing kommt, dann gibt es einige Superlative mit denen Stadtrat Johann Sauerer (CSU) seinen Stadtbezirk 22 gerne beschreibt. Auf ein weiteres Etikett, das beispielsweise „längster Stau Münchens“ lauten könnte, möchten die CSU-Politiker aus dem Münchner Westen jedoch verzichten. Sie haben eine Unterschriftenaktion gestartet, in der eine Verlängerung der U-Bahn von Laim kommend über Pasing, Westkreuz und Neuaubing nach Freiham gefordert wird.
„U wie unverzichtbar“ steht auf den Flyern, die derzeit an die Bürger verteilt werden. Dabei handele es sich um eine überparteiliche Forderung, „mit dem Ziel die Verkehrssituation im am stärksten von Bebauung betroffenen Stadtbezirk nachhaltig zu sichern und zu verbessern“, wie es auf dem Flyer heißt. Bei einem Pressegespräch stellten die CSU-Politiker aus dem Westen, Landtagsabgeordneter Otmar Bernhard, Stadtrat Johann Sauerer, Bezirksausschussvorsitzender Sebastian Kriesel, Initiator Hans-Peter Hoh und Bürgermeister Josef Schmid, Chef im CSU-Kreisverband West, die Initiative vor. Angesichts der rasant wachsenden Bevölkerungszahl in München und in den Umlandgemeinden brauche die Stadt einen leistungsfähigen Öffentlichen Personennahverkehr. Das bedeutet für die CSU eine U-Bahn-Station in Freiham. „Das ist teuer, aber ohne werden wir nicht auskommen“, meinte Josef Schmid. Eine Meinung, die übrigens, laut CSU, von der Aubinger Bevölkerung geteilt werde.
Verkehr aus der Stadt fern halten
Derzeit ist geplant, dem Verkehr durch eine neue Trambahnstrecke zu begegnen. Bei der Entscheidung, welches Verkehrsmittel gewählt werden solle, würden die Bürger aber den Zeitfaktor berücksichtigen. Über ihr Smartphone würden sie sich die schnellste Verbindung (Auto, Bus, Tram, S-Bahn) anzeigen lassen, meinte Schmid. Mehr als fraglich sei es, dass dies die Trambahn sein würde. Außerdem würde eine Trambahntrasse wertvollen Platz blockieren „Räume haben wir nur noch unter der Erde“, mahnte Schmid.
Sebastian Kriesel bezweifelte, dass eine „Tram, die kreuz und quer von Pasing kreuzt“, die Verkehrsströme wird abfangen können. Er plädierte für eine große Park-and-Ride-Anlage in Freiham nahe einer U-Bahn-Station. „Damit wollen wir Verkehr aus der gesamten Stadt fernhalten“, betonte er. Allerdings seien einige Hürden zu überwinden, bis aus der Vision Realität werden kann.
Online-Petition
Helfen sollen die Unterschriftenaktionen, die als Online-Petition und über Listen laufen sollen. Die Politiker setzen auch auf Social Media. „Wir wünschen uns eine rege Debatte auf Facebook und auf der Online-Petition“, sagten die Initiatoren. Sie hoffen, dass die Masse der Stimmen ihrem Wunsch Nachdruck verleihen wird. Bürgerbeteiligung werde ernst genommen und Petitionen im Stadtrat behandelt, erklärte Schmid. In der nächsten Zeit wird die CSU deswegen in Veranstaltungen und an Infotischen für die „U-Bahn-nach-Freiham“-Aktion werben.
Auf Postkarten sollen Bürger die Stadt München auffordern, „schnellstens konkrete Planungen für eine Weiterführung der U-Bahn nach Freiham aufzunehmen“. Auch im Internet kann unterschrieben und Unterschriftenlisten heruntergeladen werden. Schmid zweifelt weder am Erfolg dieser Aktion noch an den Forderungen: „Wenn Sie mich fragen: Wir bauen die U-Bahn nach Freiham“, betonte er.
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