Stadt soll Beck-Haus kaufen
BA Laim fordert, dass das Gebäude in städtischen Besitz übergeht
Lang ersehnte Einkaufsmöglichkeiten, dringend benötigte Kinderbetreuungseinrichtungen oder auch Wohnungen – all dies könnte im ehemaligen Beck-Haus entstehen, wenn denn nur der richtige Investor den Zuschlag für das zur Versteigerung freigegebene Objekt in der Fürstenrieder Straße 21 bekommen würde. Gespannt warten die Laimer Stadtteilbewohner auf das Ergebnis der Zwangsversteigerung, die für den 15. Mai vom Amtsgericht angesetzt wurde. Sollte ein privater Investor das Gebäude erwerben, so wäre dies noch lange keine Garantie dafür, dass die Wünsche, die die Laimer für das ehemalige Beck-Haus haben, auch erfüllt werden. Denn dass weder die Bevölkerung noch die politischen Vertreter wesentlich Einfluss auf die Bauabwicklung und auch die Nutzung des Gebäudes nehmen können, wenn ein privater Eigentümer darüber verfügt, wurde bereits in der Vergangenheit mehrfach deutlich unter Beweis gestellt. Der Laimer Bezirksausschuss will daher die künftige Entwicklung des Sorgenkindes „Beck-Haus“ nicht dem Zufall überlassen und fordert nun die Stadt München dazu auf, das Geschäftshaus zu kaufen.
Mannigfaltige Nutzung
„Das Objekt, das seit vielen Jahren leer steht, ist in einem besonders sensiblen Bereich der Fürstenrieder Straße situiert. In diesem Bereich ist es dringend notwendig eine Verbesserung der Struktur zu erreichen“, heißt es im Antragsschreiben des Laimer Bezirksausschusses. Gemeinsam verfassten die im Laimer BA vertretenen Parteien SPD, CSU, FDP und Bündnis 90/ Die Grünen den Antrag, der nun an die Stadtverwaltung gerichtet wurde.
Das Gebäude, das seit mittlerweile über 20 Jahren leer steht und zunehmend zum Bauschrott verkam, will man nun in guten – und nach Ansicht des BA damit in städtischen – Händen wissen. Denn das Objekt ist an einer durchaus wichtigen Stelle in Laim, zwischen S-Bahnhof und U-Bahnhof, gelegen und könnte, bei attraktiver Nutzung, ein wichtiger Anziehungspunkt für viele Laimer werden. „Dies könnte durch mannigfaltige Nutzung des Grundstücks erreicht werden“, argumentiert der Laimer BA. Alles unter einem Dach – laut BA eine ideale Möglichkeit, um den Stadtteil zu bereichern und aufzuwerten. „Insbesondere könnten, gegründet auf eine Bedarfsanalyse, hier soziale Nutzungen gepaart mit kulturellen Nutzungen entstehen und auch Wohnungen wären möglich. Dieses Objekt könnte im ebenerdigen Bereich zudem Einzelhandelsnutzungen einen guten Raum bieten“, schlägt der BA vor. Würde die Stadt München der neue Eigentümer für das Grundstück, so könnten die vielen Bürgerwünsche bei einer Bauplanung bessere Berücksichtigung finden. Und eine gute Investition für die Stadt wäre das Laimer Grundstück zudem: Auf 9,6 Millionen Euro wurde der Wert des Objektes samt Grundstück festgelegt. Der tatsächliche Verkaufswert könnte jedoch weit darunter liegen, denn das Amtsgerichtkann kann den Zuschlag bereits erteilen, wenn mindestens 50 Prozent des Verkehrswertes erreicht werden.
Ob die Stadt München sich als Investor an der Zwangsversteigerung beteiligen wird, ist bislang unklar. Daher hoffen und wünschen die Laimer weiter, dass der nächste Eigentümer die Odyssee um den „Laimer Schandfleck“ beendet und aus der schäbigen Bauruine doch noch ein ansehnliches Objekt im Stadtteil Laim wird.
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