„Sollte es wert sein, erhalten zu werden“
Denkmalschutz für Bunker in der Franz-Nißl-Straße gefordert
Erst in seiner September-Sitzung hatte sich der Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23) mit dem Bunker in der Franz-Nißl-Straße beschäftigt (der Werbe-Spiegel berichtete). Nun wurde das Thema in der jüngsten Sitzung des Gremiums noch einmal besprochen. „Der Bunker ist nicht unter Denkmalschutz“, erklärte Stadtteilhistoriker Walter Demmel, der den Vorschlag auf den Weg gebracht hatte. „Es ist der letzte Hochbunker im Stadtbezirk und er sollte es wert sein, erhalten zu werden. Der Bunker ist vom Krieg übrig geblieben und ist eine Erinnerung.“
Bandübungsräume
Geht es nach Walter Demmel, dann wäre es sinnvoll, den Bunker, der sich direkt neben der Mittelschule befindet, sowohl schulisch als auch außerschulisch zu nutzen. Er habe unter anderem an Übungsräume für Bands gedacht. „Die Wände sind zwei Meter dick, das heißt, man könnte dort auch laute Musik spielen“, sagte der Stadtteilhistoriker von Allach-Untermenzing. „Um den Bunker unter Denkmalschutz zu stellen, braucht es einen BA-Antrag.“
Grundsätzlich bekommt Walter Demmel Unterstützung vom BA 23. „Ich finde den Vorschlag sehr sympathisch“, betonte etwa Alexander Schulz (SPD), „gerade auch, weil es bei uns im Stadtviertel wenig Bandübungsräume gibt.“ Von Seiten des Gremiums werde man nun erstmal recherchieren, wem der Bunker gehört, erklärte BA-Chefin Heike Kainz. „Ich glaube, er gehört zu einem Teil der Stadt und zum anderen Teil der Kirche. Wenn man ihn unter Denkmalschutz stellt, kann man baulich nicht mehr viel machen. Aber zuallererst müssen wir den Eigentümer ausfindig machen, um über eine mögliche Nutzung zu sprechen“, so die CSU-Stadträtin weiter. „Eine schulische Nutzung finde ich gut. Mir gefällt zudem die Idee, den Bunker aus historischen Gründen zu erhalten. Wir werden die Rahmenbedingungen abzuklären.“
Eine Stilfrage
SPD-Fraktionssprecher Pascal Fuckerieder fügte in diesem Zusammenhang an: „Wenn der Bunker schützenswert ist, dann ist er schützenswert – unabhängig vom Eigentümer.“ Das sieht Falk Lamkewitz ähnlich: „Wenn wir im Vorfeld mit dem Eigentümer reden, wissen wir jetzt schon, dass er gegen den Denkmalschutz ist, weil ihn das zu sehr einschränkt“, so der Grünen-Fraktionssprecher. Für Ingrid Haussmann (parteilos) ist es eine „Stilfrage zuerst mit dem Eigentümer zu sprechen“.
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