„Schein-Mobilitätskonzept“
Bezirksausschuss lehnt Bau in der Verdistraße ab
Gleich zwei Unterausschüsse (UA) im Bezirksausschuss 21 (BA) beschäftigten sich in den vergangenen Wochen mit dem Bauvorhaben in der Verdistraße 60. Dort will die Firma REAL ASSET Projektentwicklung Immobilienmanagement GmbH gemeinsam mit dem Münchner Architekturbüro Wülleitner sechs Stadthäuser mit je 120 Quadratmetern und 16 Appartements mit je 30 Quadratmetern bauen. Für die Tiefgarage am östlichen Rand des Grundstücks und die Einfahrt plant die Firma die Abholzung der 14 Bäume und Hecken.
Gegen dieses Ansinnen liefen die Anwohner Sturm und verlangten eine Verlegung der Tiefgarage auf die Westseite. Auch der BA stimmte dem zu und forderte eine Nachplanung. Diese lag den UA Verkehr/Bau und Umwelt nun vor. Demnach blieb die Tiefgarage am östlichen Ende, umfasste allerdings weniger Stellplätze, dafür ein Carsharing-Platz und eine E-Ladesäule.
Anwohner: „Bäume erhalten!“
„Das ist kein wirkliches Mobilitätskonzept“, schimpfte der Vorsitzende des UA Verkehr, Roland Schichtel. „Das ist nur ein Schein-Konzept. 300 Meter von der S-Bahn entfernt kann einem mehr einfallen.“ An Fahrräder sei nicht gedacht und die Parkplätze würden später nur außerhalb des Grundstücks gesucht werden. „Womöglich in der Bauseweinallee. Die ist sowieso schon mehr als vollgeparkt.“ „Eine Reduzierung der Parkplätze allein ist nicht die Lösung, sondern erstens sollte die Einfahrt verlegt werden und zweitens wäre ein echtes Mobilitätskonzept wünschenswert“, verlangte auch Stadträtin Constanze Schaar.
Der UA forderte weiterhin eine Verlegung der Tiefgarageneinfahrt nach Westen, „das empfiehlt sich schon aus Baumschutzgründen“, so Schichtel. Auch im UA Umwelt fand die Neuplanung keine Zustimmung. „Der Antragsteller hat keinen korrekten Baumbestand vorgelegt“, kritisierte UA-Vorsitzender Willy Schneider. „Und wir möchten noch einmal darauf hinweisen, dass die Einfahrt nach Westen verlegt werden soll.“ Die Anwohner in der Verdistraße freute der BA-Entscheid. „Schon im Januar haben wir gegen die Baumfällungen protestiert“, so Margot Grois im Namen der Nachbarn. „Hier stehen teils 100jährige Bäume, die sind ortsbildprägend und helfen viel zur Luftreinhaltung. Wir freuen uns, dass der BA dies ebenfalls so sieht.“
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