Rallye durch die „Alte Heimat“
Die Stiftungs-Siedlung lädt zur Schnitzeljagt
Die „Alte Heimat“ ist eine besondere Siedlung. Ende der 50er Jahre wurden, durch Spenden aus der Münchner Bürgerschaft und zusätzlicher Finanzierung von Bund und Stadt, rund 605 Wohnungen für Kriegsheimkehrer gebaut. Seither ist das Quartier rund um den Kiem-Pauli-Weg an diesen Stiftungszweck gebunden, demnach es vorrangig betagten, versehrten oder sozial benachteiligten Münchnern als Heimstadt dient. Vor fünf Jahren stand die „Alte Heimat“ vor maßgeblichen wie auch langfristigen baulichen Veränderungen, die auf die Bewohner und auch die Struktur im Viertel Einfluss nehmen würden. Damals holte man Hester Butterfiel, die Frontfrau vom Jane-Addams-Zentrum (JAZ) für die Quartiersarbeit nach Laim. Der Verein JAZ begleitet sogenannte „Community Organizing Projekte“, hilft in der „Alten Heimat“ das nachbarschaftliche Zusammenleben zu stärken und gestaltet die sogenannte quartiersbezogene Bewohnerarbeit mit. So entstand, unterstützt durch JAZ, der „Arbeitskreis Alte Heimat“ (AHA). Nachbarschaftliche Projekte sind seither entstanden, darunter auch die Schnitzeljagd durchs Quartier: Am Sonntag, 14. Mai, wird die Rallye durch die „Alten Heimat“ veranstaltet, die die Gelegenheit bietet, sich ein neues Bild von der „Alten Heimat“ und seinen Bewohnern zu machen.
„Besonderer Wert in der Geschichte Münchens“
Die Tour für die Rallye hat sich das Mitarbeiterteam von JAZ im AHA ausgedacht. „Aufgrund beeindruckender Interviews innerhalb und außerhalb der Siedlung, auf der Straße, vor dem Supermarkt, in der U Bahn Haltestelle Friedenheimer Straße und mit sozialen Einrichtungen, nahmen wir das schlechte Bild, das die Außenwelt von der Siedlung hat, wahr. Dieses Bild basiert z. T. auf den Äußerlichkeiten der Gebäude, den verkommenen Fassaden und leider auch z. T. auf dem gesellschaftlichen Bild von einer Siedlung, in der viele Betagte wohnen oder wo viele mit Rollstuhl oder Rollator unterwegs sind“, erklärt Hester Butterfield von JAZ. Leider färbe dieses negative Bild auch auf das Selbstwertgefühl der Mieter ab. „Wir überlegten uns zusammen mit dem Alten Heimat Arbeitskreis AHA, wie wir dies ändern und gleichzeitig die Nachbarschaft stärken könnten, was viel zum Selbstwertgefühl in der Siedlung beitragen könnte“, so Hester Butterfield. Anlässlich der Woche der Münchner Nachbarschaftstreffs und der angefangenen Sanierung, will die „Alte Heimat“ jetzt auf den Wert der Siedlung aufmerksam machen und auch ihren besonderen Wert in der Geschichte der Stadt Münchens herausstellen. Die Rallye biete einerseits den Bewohnern die Gelegenheit, sich in ihrem eigenen Quartier zu treffen, und andererseits Gästen die Chance, dieses Quartier besser kennenzulernen.
Einladung zur Rallye
Beginn der Rallye ist um 13 Uhr am Alte-Heimat-Treff (Kiem-Pauli-Weg 22). Die Schnitzeljagt führt durch die Höfe zum Thomas-Wimmer-Haus (Burgkmairstraße 9). „Bei jeder der drei Hauptstationen gibt es leichte spielerische Herausforderungen oder Fragen zur Geschichte der Siedlung. Wer erfolgreich was leistet, erhält dafür einen Buchstaben. Die korrekte Zusammensetzung der Buchstaben führt zum Lösungssatz“, erklärt Hester Butterfield. Die Rallye wird von Gebärdensprachedolmetschern begleitet. Selbstverständlich gibt es auch etwas zu gewinnen; die Preisverleihung ist um 15 Uhr am Spenderbrunnen. Und weil am Sonntag, 14. Mai, nicht nur der Tag der Rallye sondern auch Muttertag ist, wird im Anschluss an die Preisverleihung bei Kaffee und Kuchen im Alten- und Servicezentrum (Kiem-Pauli-Weg 22) Laim gefeiert. Wer sich vorab für die Rally anmelden möchte, kann dies unter jaz.nachbarschaftsarbeit@gmail.com oder beim Alte-Heimat-Treff.
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