Räume für Integrationsarbeit erhalten
Bezirksausschuss setzt sich für Mietverlängerung ein
In der Elsenheimerstraße 48 finden täglich Deutschkurse statt, hinzu kommen PC-Kurse, ein Sprachcafé, eine Kleiderkammer, Freizeittreffs und viele weitere Angebote, die ehrenamtliche Helfer für die Flüchtlinge aus der Umgebung auf die Beine gestellt haben. Der Helferkreis Flüchtlinge Laim (initiiert durch den Pfarrverband Laim) und der Helferkreis des Bezirksausschusses Sendling-Westpark haben sich tatkräftig dafür eingesetzt, um den Flüchtlingen, die derzeit noch in der Tübinger Straße untergebracht sind, unter die Arme zu greifen.
Nun aber ist es ungewiss, wie es mit den Kursräumen in der Elsenheimerstraße weitergeht. Bisher hatte der Gebäudeeigentümer, die ISARIA AG, die Zimmer im Erdgeschoss für den symbolischen Betrag von 1 Euro an die Caritas vermietet, so dass hier ehrenamtliche Arbeit geleistet werden konnte. Der Mietvertrag läuft nun Ende Juni aus. Die mühevoll von den Helferkreisen ausgestatteten Kursräume wie auch die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer sind damit gefährdet.
Helferkreise weiterhin wichtig
„Die Strukturen und die räumliche Ausstattung des Flüchtlingshelferkreises Laim müssen für die Integrationsarbeit von Ehrenamtlichen in Laim aufrecht erhalten bleiben“, erklärt nun der Ausschuss für Bildung und Sozialplanung im Laimer Bezirksausschuss (BA) unter dem Vorsitz von Stefanie Junggunst und stellt einen Dringlichkeitsantrag. Man müsse eilig eine Mietverlängerung für die jetzigen Räume erwirken oder aber andere Räume anmieten. Zwar wird die Flüchtlingsunterkunft in der Tübinger Straße 1-3 Ende Juni geschlossen, die Arbeit der Helferkreise vor Ort bleibt jedoch weiterhin unverzichtbar. Denn sowohl in der Zschokkestraße als auch in der Elsenheimerstraße sollen neue Flüchtlingsunterkünfte öffnen. In der Elsenheimerstraße könnte ein Bezug erst im Frühjahr 2017 anstehen.
„Unabhängig von der Nutzung der Elsenheimerstraße 48-50 als Flüchtlingsunterkunft sind Räume für das ehrenamtliche Engagement dringend notwendig. In der Zschokkestraße/ Hans-Thonauer-Straße ist für Mitte August ein Bezug mit ca. 300 Flüchtlingen geplant“, erklärt dazu der Ausschuss für Bildung und Sozialplanung im BA 25.
Dringlichkeitsantrag verabschiedet
„Muss der Helferkreis zum 30. Juni die Räume in der Elsenheimerstraße räumen (Material, PCs, Lernmaterialien, Kleider, etc.) und ist keine Zwischennutzung möglich, ist zu befürchten, dass der Helferkreis auseinanderbricht und Frustrationen bei den Helfern entstehen durch ein Gefühl der Nichtwertschätzung ihres Ehrenamtes“, erklärt der Ausschuss. Einstimmig entschied der Laimer BA in seiner Juni-Sitzung, den Dringlichkeitsantrag an die Stadtverwaltung zu stellen und setzt sich damit geschlossen für das Engagement der Helferkreise vor Ort ein.
Im verabschiedeten Antrag wird gefordert, die Räume in der Elsenheimerstraße entweder langfristig weiter zu mieten und sie dann auch weiter zu nutzen, wenn die geplante Flüchtlingsunterkunft hier eröffnet, oder aber die Räume nur kurzzeitig weiter zu mieten, bis die Unterkunft in der Zschokkestraße eröffnet und eventuell hier neue Kursräume für die Helferkreise eingerichtet werden könnten. Alternativ schlägt der BA Laim vor, dass die Stadt Ersatzräume an einem anderen Standort für die ehrenamtliche Arbeit anmietet. Umzugshelfer und finanzielle Unterstützung wären in diesem Fall jedoch notwendig.
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