Mit Vollgas durchs Wohngebiet
Wettrennen um Parkplätze gefährdet Anwohner
Angst um sein Kind äußerte ein Anwohner des Wohngebiets Hans-Fischer-Straße in der November-Sitzung des Bezirksausschusses (BA) Schwanthalerhöhe. Das Kind müsse auf seinem Schulweg nur über eine einzige Straße: "Doch die ist eine Sackgasse, und es ist ganz klar: Alle, die da reinfahren, wollen parken. Da gibt es richtige Wettrennen – es geht mit 80, 90 Sachen zur Sache. Überholmanöver sind an der Tagesordnung und die psychologische Situation für die Autofahrer ist der Wahnsinn." Ein Parklizenzgebiet für Anwohner wäre doch die Lösung, meinte der Mann, denn die Straßen würden von vielen Autofahrern als Park-and-Ride-Zone genutzt.
Verkehrsführung ändern
"Parklizenz für dieses Gebiet haben wir bei der Stadt schon mehrmals gefordert", berichtete Anja Kaiser (Grüne), Vorsitzende des Unterausschusses Umwelt und Verkehr. Abgelehnt worden sei dieses Ansinnen immer mit der Begründung, dass es die riesige Tiefgarage aus Messe-Zeiten gibt, in der genügend Anwohnerparkplätze zur Verfügung stehen." Aber wir könnten eine Verkehrsüberwachung fordern und eine Verkehrszählung, wegen der Sicherheitssituation und des Parkdrucks." Der stellvertretende BA-Vorsitzende Thomas Hofstätter (CSU) ergänzte, es sei der Stadt rechtlich gar nicht möglich, hier Parklizenzzonen auszuweisen, wenn es zu jeder Wohnung einen Stellplatz gibt. Der zweite Stellvertreter Florian Kraus (Grüne) schlug vor, dem Problem mit einer geänderten Verkehrsführung und einer Zeitbeschränkung des Parkens zu begegnen. Dadurch ließe sich die Park-and-Ride-Nutzung vermeiden. Der für den Verkehr zuständige Unterausschuss soll sich mit dem Thema befassen.
Stolperschwellen gefordert
Eine zweite Bürgerbeschwerde betraf unangemessen schnelles Beschleunigen: Eine Anliegerin der Schrenkstraße forderte Rüttelschwellen in der Schrenkstraße, da auch dort oft mit Vollgas so durchgebrettert werde, dass die Scheiben erzittern. "Solche Schwellen werden immer wieder gefordert", sagte Anja Kaiser, "aber in München werden sie nicht mehr gebaut". Es habe schwere Unfälle damit gegeben, deshalb würden vorhandene Schwellen abgebaut. Rudolf Stadler von der örtlichen Polizeiinspektion kennt das Problem, dass Autofahrer Gas geben, um noch bei Grün über die Ampel zu kommen. Doch für eine Geschwindigkeitsüberwachung sei die Strecke zu kurz.
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