"Es hat sich viel getan"
Ortsgruppe des Bund Naturschutz pflegt Grünoasen rund um Karlsfeld
Seit nunmehr 21 Jahren setzt sich die Ortsgruppe des Bund Naturschutz e.V. für den Erhalt schützenswerter Naturflächen in und um Karlsfeld ein. Vergangene Woche blickte die Vorsitzende Marion Matura-Schwarz bei der Jahreshauptversammlung auf ein erfolgreiches und projektreiches Jahr zurück. Den Schwerpunkt bildeten 2014 die Pflegearbeiten in den zahlreichen Biotopen, wie etwa an der Würmschleife sowie dem Feuchtbiotop, dem Gehölzlehrpfad und dem Amphibienweiher am Karlsfelder See, dem Moosgraben und dem Schwarzhölzl. Es hat sich viel getan“, so die gelernte Diplom-Geografin erfreut.
Den persönlichen Höhepunkt der Vorsitzenden bildete im letzten Jahre der Auftakt des Biodiversitätsprojeks „Neues Leben im Dachauer Moos“ im Mai. Im Mittelpunkt des interkommunalen Naturschutz-Konzepts steht die Förderung der Artenvielfalt in den Mooslandschaften im Münchner Norden. Zu den Kernbereichen des Projekts zählen auch zwei Pflegeflächen des Bund Naturschutz Karlsfeld im Schwarzhölzl sowie im Krenmoos. Marion Matura-Schwarz sieht das als ein Zeichen dafür, dass die Vision des Naturvaters und Kreisgruppen-Gründungsmitglieds Josef Koller endlich fruchtet. Dieser setzte sich bis zu seinem Tod 2010 intensiv für den Naturschutz in Karlsfeld ein.
"Bewusstsein bei Kindern fördern"
Seit 2014 hat sich zudem eine Zwergerlgruppe der Pflege des Krebsbaches verschrieben. Die Kinder wollen dort bei der Aktion „Sauberes Karlsfeld“ einmal jährlich Ordnung schaffen. Zudem erkunden die kleinen Naturfreunde jeden Monat gemeinsam die artenreichen Wälder, Seen und Wiesen in und um Karlsfeld. „Wir erklären ihnen die Natur und steigern damit das Bewusstsein der Kinder“, so die Vorsitzende.
Auch das bereits 2012 von dem stellvertretenden Vorsitzenden Bernhard Wagner ins Leben gerufene Renaturierungsprojekt oblag im letzten Jahr dem Augenmerk des Vereins. Wagner hatte die Flächen am Wiesenweg, welche aus dem Koller-Erbe stammten, angekauft und erfreut sich seither der wiederkehrenden Artenvielfalt in Flora und Fauna. Zwei Vogelarten, das Braunkehlchen und der Neuntöter, kehren nun langsam wieder in das Gebiet zurück, so der Naturschützer.
2015 "ausgelastet"
2015 will sich der Verein der naturverträglichen Sanierung des Karlsfelder Sees widmen. Es bestehe bereits ein anregender Dialog mit dem Erholungsflächenverein, so Marion Matura-Schwarz. Zeit für viele weitere Projekte bleibe neben den Pflegearbeiten jedoch nicht mehr, erklärt die 2013 ins Amt gewählte Vorsitzende. „Wir sind mit unserer Arbeit ziemlich ausgelastet“, meint sie. Rund 300 Vereinsmitglieder sorgen das ganze Jahr über dafür, dass der Artenreichtum in Karlsfelds vielen Naturoasen auch künftig erhalten bleibt.
Zu den regelmäßigen Pflegearbeiten gehört insbesondere die Neophyten-Bekämpfung zum Schutz einheimischer Arten. 700 Stunden Arbeit wurden im letzten Jahr von den ehrenamtlichen Helfern offiziell notiert. In der Rothschweige an der Würm bemüht sich die Ortsgruppe zudem um den Erhalt der einmalig interessanten und für die Artenvielfalt wichtigen Kopfweiden. Interessierten Naturfliebhabern führt der Verein auf Exkursionen sowohl die Schönheit der Natur vor Augen, als auch die Wachsamkeit, mit der man ihr begegnen sollte. Diesen Gedanken möchte Marion Matura-Schwarz 2015 besonders vorantreiben: „Ich wünsche mir für das kommende Jahr einen respektvolleren Umgang mit unserer Natur.“
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH