"Eine dolle Knolle"
Die Grundschule an der Camerloher Straße feierte ein Kartoffelfest
„Ich liebe Kartoffeln“, hatten die Kinder auf Plakate geschrieben. Wie vielfältig Kartoffeln zuzubereiten sind, etwa als Brei, Salat, Brot, Kuchen, Chips, Tortilla, als Brat- oder Ofenkartoffeln, das hatten die Mädchen und Jungen der Grundschule an der Camerloher Straße in einer Ausstellung rund um die Kartoffel zusammengetragen. Informativ und witzig – so wurden etwa der Kartoffelkäfer und der VW-Käfer gegenübergestellt – dokumentierten sie die „Kartoffelgeschichte“. Die Kinder hatten das Werden der Knolle, lateinisch „solanum taberosum“ genannt, auch zeichnerisch umgesetzt . Daneben gab es „Kartoffelkönige“ zu bestaunen und die schier unendliche Zubereitungsart der Kartoffel in Rezepten nachzulesen. Was vorher in den Klassen erarbeitet worden war, erreichte am vorigen Freitagnachmittag seinen Höhepunkt. Das große Herbstfest der Schule stand ganz im Zeichen der Kartoffel. Mit Liedern, Gedichten und Tänzen huldigten über 390 Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrerinnen der „dollen Knolle“.
Hundert Kilogramm Kartoffeln
Das Wetter spielte mit, so dass das Kartoffelfest im Schulhof steigen konnte. Rektorin Ilse Schneller erklärte zur Begrüßung der Kinder und der zahlreich erschienenen Eltern, das diesjährige Herbstfest sei ganz bewusst so früh ins Schuljahr gelegt worden. „Die neuen Kinder und Eltern sollen die ‚alten Camerloher’ zeitig kennenlernen, damit sie sich gut integrieren können.“ Schneller freute sich über die vielen tollen Ideen zum Kartoffelfest und sie dankte den Eltern und dem Kollegium für ihre Beiträge zum Gelingen des Festes. Die Eltern hatten sich schwer ins Zeug gelegt und ein riesiges Kartoffelbufett zusammengestellt. Marion Kleditzsch, die Vorsitzende des Elternbeirats wollte es selbst kaum glauben, dass einhundert Kilogramm Kartoffeln für das Fest verbraucht wurden. „Wir haben 50 Kilogramm geschruppt und vorgekocht“, damit sie dann im Feuer nur noch warm gemacht werden müssen“, so Kleditzsch. „Kartoffelig“ ging es auch bei den diversen Spielen zu, die sich die Klassen ausgedacht hatten. Die Kinder amüsierten sich beim Kartoffel-Hockey, beim Sackhüpfen, beim Kartoffelwettlauf oder beim Ausgraben von Kartoffeln in der Sandgrube. Es wurden Kartoffelgeschichten vorgelesen und auch die Technik des Kartoffeldrucks wurde erklärt. Schon Joachim Ringelnatz konnte der „Ausgekochten“ nicht widerstehen, wie die Kinder in einem Gedicht vortrugen. Er genoss „Pelka“, die Pellkartoffel mit Schnittlauch oder Hering. „Wenn das auch egoistisch klingt, so tröste dich damit, du wundervolle Pelka, dass du eine Edelknolle warst, und dass dich ein Kenner verschlingt“, dichtete Ringelnatz.
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