Droht das Aus?
Bürgeranfragen an den Bezirksausschuss 21 nach Unterstützung zum Erhalt des Tierfriedhofs Obermenzing
In München und Umgebung gibt es zwei Tierfriedhöfe: einen in Halbergmoos und einen in Obermenzing. Der Obermenzinger wird seit 2008 betrieben. Damals schlossen sich Klemens Wehner und Stefan Schnatterer zusammen und pachteten das 12.000 Quadratmeter große Grundstück von Grundstückseigner Karl Maisinger für mindestens 15 Jahre. Bis zu 3.000 Tiere sollten hier ihre letzte Ruhe finden. In der letzten Bürgersprechstunde des Bezirksausschusses 21 (BA) baten rund 30 betroffene Bürger um Hilfe. Denn nach dem Tod eines der Betreiber steht nun das Konzept des ganzen Tierfriedhofs auf dem Spiel, ein Nachfolger ist (noch) nicht in Sicht.
„Es ist eine wirklich sehr traurige Angelegenheit“, meinte Daniele Frischke im Namen aller Betroffenen. „Uns wurde nicht gesagt, wie die Pachtverhältnisse sind. Ich habe meinen Hund eben beerdigt und das Grab für zehn Jahre bezahlt. Da hätten die Betreiber schon wissen müssen, dass der Friedhof gar nicht mehr so lange existiert. Das ist Abzocke!“, schimpfte sie.
„Uns sind die Hände gebunden“
Die Hoffnung der Betroffenen ruhe auf dem BA, der seinen Einfluss in der Stadt geltend machen solle. Schließlich sei München eine Weltstadt mit Herz, der Umgang mit den eigenen Tieren gehöre dazu. „Bitte machen Sie diese Sache zur kommunalen Angelegenheit. Es findet sich bestimmt eine Ecke auf dem Obermenzinger Friedhof, der künftig als Tierfriedhof dienen kann.“ Graciela de Cammerer, Vorsitzende des Unterausschusses Soziales im BA, bedauerte die Angelegenheit. „Das ist alles sehr, sehr traurig. Aber uns sind die Hände gebunden. Es ist eine privatwirtschaftliche Sache zwischen Pächter und Grundstückseigentümer.“
Und auch Stadtrat und CSU-Fraktionssprecher Frieder Vogelsgesang bestätigte: „Die Tierruhe soll bis 2025 eingehalten werden. Die Zukunft danach ist ungewiss.“ Im Gespräch seien Pläne, wonach das jetzige Friedhofsareal zum Park umgestaltet würde. „Auch die Rückführung in landwirtschaftliche Fläche ist möglich. Aber das Gebiet wird keinesfalls Teil einer Park-and-Ride-Anlage. Soviel können wir Ihnen versichern“, meinte er weiter.
Inzwischen gibt es Signale aus Hallbergmoos, sich um die Grabüberführungen zu kümmern beziehungsweise als Ansprechpartner zu dienen. Dazu sind neuerdings Kontaktdaten am Eingang des Tierfriedhofs ausgehängt. Die weiteren Gespräche mit den Eigentümern und Pächtern wird der BA nicht begleiten.
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