"Die drei Fratzen"
Heimspiel für die Sportfreunde Stiller
Sie haben es geschafft: Raus aus der Provinz, rein in ein Leben voller Abenteuer und Höhepunkte: Konzerte auf Weltbühnen, Musikalben, Fernsehauftritte, Autogramme – und doch haben die Sportfreunde Stiller ihre Wurzeln nicht vergessen. Vor 1500 begeisterten Fans spielten die „Sportis“ in der ausverkauften Stadthalle Germering. Es war ein gelungenes Heimspiel, bei dem sich die Musiker aus Germering von der Sympathiewelle des Publikums getragen fühlen konnten.
Die Sportis ließen sich aber auch nicht lumpen. Mit „Raus in den Rausch“ von ihrem neuen Album „Sturm und Stille“ legten sie los. „Endlich wieder in Germering!“, rief Sänger und Gitarrist Peter Brugger unter tosendem Applaus. Das letzte Mal war schon einige Jahre her. Bassist Rüdiger „Rüde“ Linhof, Schlagzeuger Flo Weber mit weiteren Gastbandmitgliedern gaben den Germeringern, was diese hören wollten: „Applaus, Applaus“, „New York, Rio, Rosenheim“, „Das Kompliment“ „wunderbare Jahre“ und all die anderen in Germering längst zum Kult gewordenen Songs.
Musikalische Wurzeln
Im Publikum befand sich übrigens auch Erwin Zißelsberger, Leiter der Jugendbegegnungsstätte „Cordobar“. Als die Musiker jugendlich waren, hatten sie im damals noch „Knast“ genannten Jugendtreff ihren ersten Übungsraum. Der Erfolg sei auch ein Verdienst des Sozialpädagogen gewesen, so die Sportis. „Er hat uns zu dem gemacht, was wir sind“, rief Brugger. Das ist nun schon mehr als zwei Jahrzehnte her. Im vergangenen Jahr feierte die Band 20-Jähriges. Der Bandname hat übrigens ebenfalls seinen Ursprung in Germering. Hans Stiller hieß ihr damaliger Fußballtrainer beim Bezirksligisten SV Germering. Zum „Stiller“ kamen später die „Sportfreunde“.
Bei dem Heimatbesuch blieb Zeit für einen Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Germering. „Vielen Dank für die stete Begleitung“ steht nun auf der Seite und in Reimform: „Alles Grüßen, bis sie platzen, die drei Fratzen aus der Heimatstadt“. Daneben klebt ein Bild der drei, wie sie vor der Cordobar an der übergroßen symbolischen Gitarre stehen und lachend in die Saiten greifen.
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