Beschlossene Sache
Zwei Parklizenzgebiete rund um den Rotkreuzplatz
Es ist ein Dauerbrennerthema im 9. Stadtbezirk: die schwierige Parksituation im Viertel. Nun ist sicher, dass großräumig rund um den Rotkreuzplatz zwei Parklizenzgebiete eingerichtet werden. Das Referat für Stadtplanung und Bauordnung ist nun beauftragt, gemeinsam mit der referatsübergreifenden Projektgruppe zum Parkraummanagement unter anderem für die Gebiete „Rotkreuzplatz I“ – begrenzt von der Südlichen Auffahrtsallee, St.-Galler-, Dom-Petro-Straße, Landshuter Allee, Leonrod-, Wendl-Dietrich- bis zur Renatastraße – und „Rotkreuzplatz II“ – begrenzt von der Wendl-Dietrich-Straße, Rotkreuzplatz, Leonrodstraße, Landshuter Allee, Arnulf- bis zur Renatastraße – die Maßnahmenplanung zur Umsetzung von Parklizenzzonen durchzuführen. Das Ergebnis soll dann dem Stadtrat im 1. Quartal 2018 zur Entscheidung vorgelegt werden.
Bisher war die Parklizensierung nur auf Bereiche innerhalb des Mittleren Rings beschränkt. Allerdings hatte der Stadtrat 2012 beschlossen, das Ganze auch auf Gegenden am und außerhalb des Mittleren Rings auszudehnen. Untersucht wurden 22 Gebiete. Insgesamt wurden sieben neue Parkraummanagement-Gebiete festgelegt. Dies geht aus der aktuellen Beschlussvorlage des Referats für Stadtplanung und Bauordnung hervor – unter ihnen eben die beiden Gebiete rund um den Rotkreuzplatz, in denen das öffentliche Parkraumangebot nach Angaben des Planungsreferats flächendeckend überlastet, und auf Privatgrund kein ausreichendes Angebot an Stellplätzen vorhanden sei.
Bezirksausschuss fordert Prüfung des Bereichs „Gern“
Der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) hat der Beschlussvorlage gegen zwei CSU-Stimmen mehrheitlich zugestimmt, bittet aber nach Einführung des Parkraummanagements um eine erneute Prüfung des Bereichs „Gern“ sowie des Bereichs westlich der Renatastraße. „Die Bereiche sind auch jetzt schon sehr ausgelastet und mit der zu erwartenden Verdrängung des Parkens dorthin könnte auch hier die Einführung notwendig sein“, meinen die Lokalpolitiker.
Zudem sollen der Rosa-Luxemburg-Platz und der Arnulfpark in bereits bestehende, benachbarte Parklizenzgebiete integriert werden. Hierbei handelt es sich zwar eigentlich um Neubaugebiete, in denen zumindest planerisch eine ausreichende Stellplatzversorgung vorhanden ist, in denen aber aus verschiedenen Gründen ein hoher Parkdruck durch andere Nutzergruppen oder Verdrängungsverkehr aus angrenzenden Lizenzgebieten besteht. Der BA9 weist eigenen Angaben zufolge allerdings daraufhin, „dass Befragungen des Nachbarschaftstreffs Arnulfpark ergaben, dass Parkraummanagement im Arnulfpark eher nicht gewünscht sei. Dies sollte vor der Umsetzung des Lizenzgebiets bezüglich Anwohnerinformation berücksichtigt werden“, erklären die Gremiumsmitglieder in ihrem Schreiben an das Referat für Stadtplanung und Bauordnung.
Vor dem Hintergrund des aktuellen und prognostizierten Wachstums der Landeshauptstadt München sowie der Herausforderungen bezüglich der derzeitigen Belastungen durch Lärm und Schadstoffausstoß kommt dem Parkraummangement nach Ansicht des Planungsreferats eine wichtige Funktion zu. Mit der weiter steigenden Zahl an Einwohnern sowie Arbeitsplätzen wachse auch der Mobilitätsbedarf und damit das Mobilitätsaufkommen. Zudem würden mit steigender Dichte auch die Ansprüche an den öffentlichen Raum sowie die Konkurrenz um dieses knappe Gut zunehmen. Aktuell sind 62 Lizenzgebiete plus die Gebiete „Altstadt“ und „Hauptbahnhof“ in Betrieb.
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