„Bauantrag zeitnah erarbeiten“
Kommunalreferat: Sanierungsmaßnahmen für das Gebäude in der Eversbuschstraße 155 sind in Vorabstimmung
Wie geht es genau weiter mit dem Anwesen in der Eversbuschstraße 155? Das Kommunalreferat hat nun auf eine Anfrage der Stadträte Paul Bickelbacher, Herbert Danner, Gülseren Demirel, Katrin Habenschaden, Anna Hanusch und Sabine Nallinger reagiert. Die Grünen-Politiker wollten wissen, warum das Haus mit vier Wohnungen, einem großen Garten und direktem Zugang zur Würm seit 17 Jahren leersteht. Es sei nur schwer nachvollziehbar, weswegen die Stadt mit ihren eigenen Immobilien derart fahrlässig umgehe, während sie immer und überall davon spreche, dass jede Form von günstigem Wohnraum dringend benötigt werden.
„Das Gebäude ist sehr marode“
Ein Verkauf des Anwesens beziehungsweise des Grundstücks sei aus mehreren Gründen gescheitert. Das Gebäude sei zum einen sehr marode, ein Antrag auf Abbruch wurde aufgrund des Ensembleschutzes negativ beurteilt, heißt es von Seiten des Kommunalreferats. Zum anderen habe sich die örtliche Bevölkerung und die Politik aus Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23) und Stadtrat immer wieder gegen einen Verkauf ausgesprochen. Das Anwesen und die Nachbargrundstücke, die auch der Stadt gehören, sollten nach Wunsch des BA 23 sozio-kulturell genutzt werden. „Nach einem sehr langwierigen Abstimmungs- und Diskussionsprozess sollte, auch im Blick auf die Leerstandsdebatte der letzten Jahre, ein entsprechender Ermächtigungsbeschluss für den Verkauf die Entscheidung bringen, die Vorlage wurde zurückgestellt“, erklärt Kommunalreferentin Kristina Frank.
Mit dem Nutzerbedarfsbeschluss des Kulturreferats bezüglich des Neubaus eines Stadtteilkulturzentrums und der Ertüchtigung des bestehenden Vereinsheims sei der Verwertungsvorgang ad acta gelegt worden. „Die rückwertigen Gartenflächen mit Zugang zur Würm werden im Rahmen des Hochwasserschutzes als Ausgleichsflächen benötigt und dürfen nicht bebaut werden“, so Frank weiter. Seit Anfang 2017 zeichne sich ab, dass das Haus in der Eversbuschstraße 155 nicht mehr im Umgriff der Planungen für das Stadtteilkulturzentrum ist und daher wieder für eine andere Planung zur Verfügung steht.
„Wirtschaftlich tragbare alternative Sanierung“
Seit dieser Zeit bemühe man sich von Seiten des Kommunalreferats um eine wirtschaftlich tragbare alternative Sanierung des Anwesens, die dem Umstand des künftig direkt benachbarten Kulturzentrums Rechnung tragen solle. Man bereite dazu aktuell eine Mindestsanierung für Zwecke der Kinderbetreuung vor. Auf Grund des Bedarfs an Kinderbetreuungsflächen hätten sich die SPD-Fraktion in einem Stadtratsantrag und die Vorsitzende des BA 23, CSU-Stadträtin Heike Kainz, dafür ausgesprochen, das Anwesen für die Nutzung durch einen privaten Kindergarten umzugestalten, betont Frank.
Das Kommunalreferat habe nun zusammen mit dem Referat für Bildung und Sport (RBS) geprüft, ob das Anwesen geeignet sei, einen privaten Kindergarten zu beherbergen. Eine erste Kostenschätzung – in siebenstelliger Höhe – für die entsprechende Mindestsanierung liege dem Kommunalreferat vor. Die Sanierungsmaßnahmen sind nach Angaben der Kommunalreferentin bereits mit dem RBS, der Branddirektion und dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege vorabgestimmt. „Im nächsten Schritt wird nun parallel zur Klärung der Finanzierung der Baumaßnahme zeitnah der Bauantrag für die Nutzung des Hauses als private Kinderbetreuungseinrichtung erarbeitet und bei der Lokalbaukommission zur Genehmigung eingereicht“, führt Frank weiter aus. „Der Zeitpunkt des Baubeginns und nachfolgender Nutzungsaufnahme kann nach Abschluss der notwendigen Planungen und Vorliegen der haushaltsrechtlichen Genehmigungen insbesondere auch zur Klärung der Finanzierung angegeben werden.“
„Neue und nachhaltige Perspektive“
Die außergewöhnlich lange Dauer des Leerstands sei den komplexen Randbedingungen des Areals geschuldet. „Zu keinem Zeitpunkt stand Wohnraum im Sinne der Zweckentfremdungssatzung leer“, so die Kommunalreferentin. „Nachdem sowohl Abbruch als auch Verkauf des Anwesend nicht mehr zur Disposition stehen, erhält das Haus Eversbuschstraße 155 mit einer Nutzung als Kindergarten mit attraktivem Garten am Würmgrünzug und zur städtebaulich erwünschten Arrondierung des geplanten Stadtteilkulturzentrums eine neue und nachhaltige Perspektive.“
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